In Vorwegnahme des im nächsten Jahr anstehenden 50jährigen Jubiläums des Élysée-Vertrags veranstaltete das Frankreich-Zentrum der Universität Freiburg eine Tagung, die sich des symbolisch aufgeladenen Schlüsselmoments der jüngeren deutsch-französischen Beziehungen im Kontext ihres Wechselverhältnisses durch das 20. Jahrhundert hindurch annahm. Entsprechend folgte sie weniger den Mustern eines erwartungsstabilisierenden deutsch-französischen régime mémoriel als einer historisch-kritischen Dekonstruktion der Ausgangsbedingungen, des Entstehungskontextes, der Kommunikation und Wirkungen des Vertrages. Dafür konnten von deutscher und französischer Seite eminente Spezialisten gewonnen werden, um den Konvergenzen und Divergenzen in dieser besonderen Beziehung nachzugehen.
In seinem Eröffnungsvortrag skizzierte JÖRN LEONHARD (Freiburg) eine Perspektive der longue durée des deutsch-französischen Verhältnisses, dessen Konjunkturen immer auch Ambivalenzen von Annäherungen und Abgrenzungen aufgewiesen hätten. Einer sich als Ergebnis erfahrener und antizipierter Vor- und Nachkriegsgeschichten ausprägenden wechselseitigen und selbst erfüllenden „Vergleichsfixiertheit“ begegnete er analytisch mit einem Plädoyer für eine Kombination aus vergleichs- und verflechtungsgeschichtlichen Ansätzen. Diese sollten zugleich als Korrektiv das vermeintliche Erfolgsnarrativ bis hin zu einer zeitgenössischen Entflechtung der Konfliktmomente des deutsch-französischen Verhältnisses hinterfragen. Mit Blick auf den Élysée-Vertrag plädierte er für die Untersuchung von Institutionen und Emotionen als Sonden einer nach 1945 veränderten Beziehungsgeschichte, die maßgeblich von symbolisch-affektiver Kommunikation in medial integrierten Gesellschaften gewesen sei.
Die erste Sektion nahm die longue durée-Perspektive auf und widmete sich den Konvergenzen und Divergenzen der Zwischenkriegs- wie der Nachkriegszeit. Die Beiträge von SYLVAIN SCHIRMANN (Straßburg) und ANDREAS WILKENS (Metz) wiesen auf die europäischen Implikationen des deutsch-französischen Verhältnisses nach den beiden Weltkriegen hin und stellten dabei die dynamisierende Funktion „Dritter“ heraus, sowohl auf der Ebene der konkreten politischen Interaktionen als auch für die jeweiligen Sicherheitsvorstellungen. Im Vergleich zeichneten sich Zyklen und Konjunkturen ab, die im Fall der Zwischenkriegszeit insbesondere den Stellenwert Deutschlands für den europäischen Wiederaufbau erkennen ließen, wohingegen die europäischen Zyklen der 1950er- und 1960er-Jahre jeweils den eigenen Bedingungen, zugleich aber der längerfristigen Logik einer europäischen Einigung auf Basis eines deutsch-französischen Ausgleichs folgten.
An diesem Punkt setzte JÜRGEN ELVERT (Köln) mit einem Modell von „Konstitutionalisierungsschüben“ an, das die europäische Integration als Referenzpunkt deutscher und französischer Politik maßgeblich auf Krisensituationen mit ihren eigenen Notwendigkeiten, aber auch Widerständen zurückführte, wie Elvert am Schuman-Plan ausführte. Auch anhand von Charles de Gaulles Ablehnung einer Vertiefung europäischer Strukturen in den 1960er-Jahren und der Pariser Ostpolitik im darauffolgenden Jahrzehnt wurde deutlich, wie deutsch-französische Kräfteverschiebungen europäisiert wurden und letztlich aus den nationalen Gewichtungen heraus der supranationale „deutsch-französische Motor“ entstand.
Diese innereuropäische Perspektive weitete RAINER HUDEMANN (Saarbrücken/Paris) mit Blick auf die zeitliche Koinzidenz des Élysée-Vertrages mit der Beendigung des Algerien-Krieges. Habe für die Selbstlegitimation der IV. Republik der französische Nationalstaat vor allem im Empire überlebt, so stellte Hudemann heraus, dass sich das Kolonialreich von französischer Seite auf europäischer Ebene nicht mehr habe strategisch einsetzen lassen. Gerade im Vergleich mit Großbritannien zeigte sich, wie sich Frankreich mit Blick auf ökonomische Vorteile noch vor der Dekolonisierung Europa zugewandt hatte und auf diese Weise zugleich Deutschland durch Einbindung zu kontrollieren suchte. Dennoch provozierte die Dekolonisierung Kontroversen mit der Bundesrepublik. Am Beispiel der Kräfteverschiebungen in der EVG zu Gunsten der Bundesrepublik durch die Ausklammerung der Kolonialtruppen konnte in kolonialer Dimension auch Hudemann die europäischen Effekte nationaler Divergenzen herausstellen. Bezug nehmend auf das methodische Verhältnis von Vergleich und Verflechtung bildete das Problemfeld Dekolonisierung einen eindrücklichen Beleg für die synchronen Aporien einer isolierend-komparatistischen Untersuchung Deutschlands und Frankreichs, wohingegen gerade Krisensituationen die Verflechtungen hervortreten lassen.
Folgten diese vier Beiträge der ersten Sektion weitgehend den chronologischen Etappen einer Beziehungsgeschichte, widmete sich CORINE DEFRANCE (Paris/Berlin) in trilateraler Perspektive, die auch die DDR mit einschloss, den Erinnerungskulturen nach 1945. Mithilfe eines Phasenmodells von Blockade, Amnesie, Anamnese und Hypermnesie konzentrierte sie sich auf die Ungleichzeitigkeiten bzw. Phasenverschiebungen der nationalen régimes mémoriels, die nicht durch die Veränderungen im unmittelbaren Umgang mit dem Zweiten Weltkrieg geprägt worden seien, sondern deren Koordinatensystem sich im französischen Fall durch den Algerienkrieg mittelbar neu ausgerichtet habe. Für die konstitutive Frage einer geteilten deutsch-französischen Erinnerung nach 1945 hob sie neben der Arbeit individueller Mittler und zivilgesellschaftlicher Institutionen insbesondere auf die Funktion des Ersten Weltkriegs als Referenzpunkt für symbolische Aussöhnungsakte wie den Gottesdienst in Reims 1962 und die Gedenkfeierlichkeiten in Verdun 1984 ab.
Wichtige Diskussionsimpulse, die die Befunde der einzelnen Beiträge systematisch an die einleitenden Fragen rückzubinden halfen, brachte anschließend ROLF G. RENNER (Freiburg) in seinem Kommentar ein. Er verwies auf die zum Teil paradoxalen Abbildungsverhältnisse der deutsch-französischen Beziehungen für den europäischen Integrationsprozess und thematisierte von dieser Beobachtung aus das Problem des Fehlens eines gemeinsamen begrifflichen Instrumentariums zur Analyse dieser Konstellationen. Deutsch-französische Konvergenzen und Divergenzen so zu beschreiben, dass sie dabei nicht von ihren politischen Konsequenzen abgelöst würden, könnte in der longue durée sichtbar machen, dass sich vermeintliche Modellphasen der Annäherung wie 1924 bis 1929 oder 1954/55 nicht auf ihre Vorbildwirkung reduzieren ließen. Die Relevanz dieser Überlegung ergab sich nicht zuletzt aus der aktuellen und in den meisten Beiträgen impliziter oder expliziter mitschwingenden europäischen Krisendiagnose und der ihr eingeschriebenen gegenwärtigen deutsch-französischen Positionsunterschiede. An dieser Stelle ergebe sich laut Renner jedoch neues Potenzial durch die Möglichkeit eines erneuten und letztlich innerhalb der EU integrativ wirkenden Krisenschubs. Klarere langfristige Konvergenzen hielten hier stärker als die politische Annäherung die régimes mémoriels bereit. Hier ließe sich eine phasenverschobene, eher entemotionalisierende, doch klar auf eine gemeinsame Verarbeitung von Geschichte orientierte Tendenz beobachten, deren kultureller Kern die politische Integration wiederum befördern helfen könne. In diesem Zusammenhang wies Renner nachdrücklich auf den Erkenntniswert kultureller Aspekte in Ergänzung einer Untersuchung der sektoralen Integration hin.
Insgesamt dominierte in dieser Sektion eine institutionen- und nationenzentrierte Analyse der deutsch-französischen Beziehungen, die einerseits auf die supranationalen, intergouvernementalen und imperialen Beziehungen verwies, insgesamt jedoch eine Perspektive von oben und eine Schwerpunktsetzung auf exekutive Prozesse privilegierte. Der Stellenwert der affektiven Ebene, etwa für politische Vertrauensbildung, wie die medialen Repräsentationen von Zusammenarbeit blieben dem gegenüber zunächst im Hintergrund wie auch eine stärkere Ausdifferenzierung nach politischen Kulturen, gesellschaftlichen Strukturen und damit den Trägern der Annäherungs- und Abgrenzungsprozesse.
Ein reflexives Komplement zu den politischen Fragestellungen des ersten Tages bot THOMAS RAITHEL (München) in seinem Abendvortrag, indem er nach paradigmatischem Wandel in der Geschichtsschreibung des deutsch-französischen Verhältnisses im 20. Jahrhundert fragte. Anhand historiografischer „Paare“ spiegelte er die politischen Konjunkturen in ihrer wissenschaftlichen Reflexion und kontextualisierte damit zugleich die Entwicklungsdynamiken der Geschichtsschreibung in ihren turns, die von nationalen Antagonismen, über integrative Beziehungsgeschichten und komparatistische Ansätze bis hin zum transnationalen Paradigma reichten. Dabei kam er zu dem Befund einer erstaunlichen Persistenz der Kategorie Nation, die zwar Veränderungen und Relativierungen erfahren habe, europäisch und ansatzweise global kontextualisiert und mithin insgesamt fluider geworden sei; gleichwohl seien deutsch-französische Geschichten weitgehend Geschichten benachbarter Einheiten nationaler Prägung geblieben. Die Diskussion wies dabei darauf hin, dass Raithels Feststellung auch auf seine eigene Perspektive zurückführe, die dem Vergleich in seiner Erklärungsreichweite den Vorrang vor beziehungs- und damit auch verflechtungsgeschichtlichen Ansätzen gab.
Die zweite Sektion nahm die Institutionalisierung der deutsch-französischen Freundschaft durch den Élysée-Vertrag in den Blick, wobei die bis jetzt dominierende institutionen- und nationenzentrierte Perspektive um die affektive Ebene erweitert wurde. HÉLÈNE MIARD-DELACROIX (Paris) setzte als Ausgangspunkt Emotionen als ertragreiche historische Kategorie dem politischen Kalkül, das auf einer Kosten-Nutzen-Maximierung basiere, entgegen und zeigte die Entwicklungslinien auf der Suche nach dem Verhältnis von Kalkül und Emotion auf. Nicht nur die Vorgeschichte des Élysée-Vertrags, sondern auch die Vertragsunterzeichnung selbst, sowie die Praxis der deutsch-französischen Feierlichkeiten in den Jahren danach seien geprägt gewesen von einer Verschränkung von Emotion und Kalkül. Emotionen seien Teil des politischen Kalküls und würden oftmals von den Staatsmännern auf beiden Seiten als zur Schau gestellte Emotionen gezielt eingesetzt.
Hier setzte MATTHIAS WAECHTER (Nizza) mit seinem Vortrag über die Suggestion der politischen Paare französischer Staatspräsidenten und deutscher Bundeskanzler an. Ausgehend von der Prämisse der politischen Spitzen als Zwei-Ebenen-Spieler, deren außenpolitische Handlungen stets von innenpolitischen Interessen beeinflusst würden, stellte er die Frage nach der historischen Bedeutung dieser persönlichen Beziehungen zwischen den Staatsmännern. Er nahm zum einen den Zusammenhang von Paarsymbolik und Geschichtspolitik, zum anderen das Europaprojekt der jeweiligen Paare in den Blick. Gingen von dem Vertrauen zwischen den Staatsmännern in beiden Bereichen wichtige Impulse aus, so seien doch vor allem innenpolitische Interessen als Triebkraft anzusehen.
In seinem anschließenden Kommentar stellte MICHAEL WERNER (Paris) die Ergebnisse beider Vorträge in Zusammenhang mit der These der Entemotionalisierung der deutsch-französischen Beziehungen, die Jörn Leonhard in seiner Einführung diskutiert hatte. Um die Entemotionalisierung untersuchen zu können, müssten verschiedene Ebenen unterschieden werden. Hätten die beiden Vorträge gezeigt, dass für die staatlichen Akteure das Kalkül im Vordergrund stehe, schlug er vor, für die zivilgesellschaftlichen Akteure Emotionen einzubeziehen. In diesem Kontext wies die Diskussion insbesondere auf die Eigenlogik der Medien hin, deren Mechanismen nur schwer zu kontrollieren seien und die zu einer Diskrepanz zwischen Realität und Rezeption führen könne.
Die dritte Sektion setzte den zeitlichen Fokus auf die Zeit nach der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags. Der Vortrag von UDO KEMPF (Freiburg) über den Sozialstaat in Frankreich und Deutschland sowie die Analyse der Jugend- und Protestkulturen, die DIETMAR HÜSER (Kassel) vornahm, zielten darauf ab, die Konvergenzen, Divergenzen und den Wandel der jeweiligen Modelle herauszustellen. Kempf sah die entscheidende Divergenz zwischen beiden Modellen in der Lastenverteilung, die in Frankreich in einem höheren Maße zu Ungunsten der Arbeitgeber ausfalle. Vor dem Hintergrund der hohen strukturellen Arbeitslosigkeit in Frankreich verwies er auf den Reformdruck, dem das französische Modell ausgesetzt sei. Das Modell müsse seine Reformfähigkeit unter Beweis stellen, was dadurch erschwert werde, dass in Frankreich bei der Konfliktlösung nicht wie in Deutschland auf Konsensbildung und partnerschaftliche Zusammenarbeit, sondern auf Konfrontation gesetzt werde.
Hüser machte in seiner Analyse die Vergleichs- und Verflechtungsperspektive noch einmal stark. Er operierte sowohl auf einer diachronen als auch auf einer synchronen Ebene, indem er am Beispiel dreier Protestphänomene nach Divergenzen und Konvergenzen sowie nach Protestverflechtungen fragte: der Bewegung der Halbstarken im Westdeutschland der 1950er-Jahre sowie der entsprechenden Bewegung der Blousons noirs in Frankreich, der 1968er-Bewegung sowie der Banlieue-Aufstände seit den 1970er-Jahren. Ließen sich im Falle der Halbstarken-Bewegung synchrone Gemeinsamkeiten, aber keine Transfers ausmachen, handle es sich bei der 1968er-Bewegung um ein transnationales Phänomen. Im Gegensatz dazu seien die Banlieue-Aufstände als nationalspezifisches Protestphänomen anzusehen, was vor allem durch das staatsbürgerliche Verständnis in Frankreich zu begründen sei, durch das ethnisch begründete Exklusionserfahrungen zur Eskalation gesellschaftlicher Spannungen beitrügen. Aufgrund dieses Spezifikums könne an diesem Beispiel der synchrone Vergleichs- und Verflechtungsansatz nicht fruchtbar gemacht werden, es ließen sich jedoch diachrone Konvergenzen vor allem im Vergleich mit der Bewegung der Halbstarken ausmachen.
CHRISTIAN WENKEL (Paris/München) ging in seinem Vortrag nicht auf die verschiedenen Modelle, sondern auf ein herausragendes Ereignis in den deutsch-französischen Beziehungen in der jüngsten Geschichte ein und untersuchte Frankreichs Position zur deutschen Einheit. Er stellte die Divergenz zwischen der vorherrschenden These, Mitterrand habe der deutschen Einheit kritisch gegenüber gestanden und dem Quellenbefund, der das Gegenteil zeige, heraus. Der Linie de Gaulles folgend habe auch Mitterrand die Idee des Nationalstaats als Referenzgröße vertreten und somit die deutsche Einheit nicht grundsätzlich infrage gestellt, sondern lediglich den 10-Punkte-Plan als zu überstürzt angesehen. Für ihn hätten französische Interessen im Vordergrund gestanden, weshalb der europäischen Einrahmung der Vereinigung vor allem mit dem Blick auf die Einbeziehung Osteuropas zu einer paneuropäischen Gemeinschaft oberste Priorität eingeräumt wurde.
In seinem Fazit fasste Jörn Leonhard die wichtigsten Ergebnisse der Tagung zusammen. Die Dichotomie Hyperemotionalisierung vs. Entemotionalisierung zeige, dass es sich bei den deutsch-französischen Beziehungen nicht um einen isolierten Bilateralismus handle, sondern dass diese eingebettet seien in vielfältige Verflechtungen. Vor dem Hintergrund der steigenden Herausforderungen, mit denen die Welt konfrontiert sei, ließe sich eine wachsende Komplementarität von Emotion und Kalkül beobachten, wobei jedoch stets die Eigenlogik der Medien zu beachten sei. Er plädierte zudem dafür, Übersetzungsaporien zu beachten und nach Ungleichzeitigkeiten zu fragen. Da die Ungleichzeitigkeiten dominierten und die Entwicklung durch Krisenschübe vorangetrieben werde, lasse sich für die deutsch-französischen Beziehungen kein Linearitätsnarrativ aufrechterhalten. Weiterhin griff Leonhard die zentrale Forderung aus JOSEPH JURTs (Basel) Kommentar zur dritten Sektion auf, neben den wirtschaftlichen und den politischen Integrationskernen auch den kulturellen Integrationskernen Beachtung zu schenken. Kulturellen Konvergenzen komme dann eine besondere Bedeutung zu, wenn die Grenze der sektoralen Integration erreicht und ein Legitimationsdefizit sichtbar werde. In abschließendem Bezug zur Leitfrage der Tagung nach Vergleich und Verflechtung konstatierte Leonhard, dass Deutschland und Frankreich einen immer wieder emotionalisierbaren Kern der europäischen Integration darstellten und damit Vertrauen als Größe politischen Kapitals immer auch eine besonders Beweislast in sich berge. Verflechtungen seien daher von großer Bedeutung, doch bleibe die Nation als Residualkategorie bestehen.
Konferenzübersicht:
Jörn Leonhard (Freiburg): Einführung – Nationen und Emotionen nach dem Zeitalter der Extreme? Deutschland und Frankreich im 20. Jahrhundert
I. Historische Kontexte: Ausgangsbedingungen und Wandlungsprozesse
Sylvain Schirmann (Straßburg): Von der Konfliktgeschichte zur Kooperation? – Frankreich und Deutschland in der Zwischenkriegszeit
Corine Defrance (Paris/Berlin): Amnesie und Gedächtnis – Die Hypotheken der Vergangenheit in Frankreich und Deutschland nach 1945 im Vergleich
Andreas Wilkens (Metz): Entscheidung für Europa. Deutsche und französische Optionen in den 1950er Jahren
Jürgen Elvert (Köln): Nationalstaat oder Supranationalität – Europa als Referenzpunkt für Frankreich und Deutschland
Rainer Hudemann (Saarbrücken/Paris): Das Trauma der Dekolonisation und die Entscheidung für die europäische Integration in Frankreich
Rolf G. Renner (Freiburg): Abschlussresümee
Abendvortrag
Thomas Raithel (München): Frankreich und Deutschland. Entwicklungen des nationalgeschichtlichen Paradigmas im 20. Jahrhundert
II. Eine institutionalisierte Freundschaft? Der Élysée-Vertrag als Begründung der Achse Paris-Bonn/Berlin
Hélène Miard-Delacroix (Paris): Kalkulation und Emotion – Der Élysée-Vertrag vom Januar 1963
Matthias Waechter (Nizza): Die Suggestion der politischen Paare – Charles de Gaulle und Konrad Adenauer, Giscard d’Estaing und Helmut Schmidt, François Mitterrand und Helmut Kohl
Michael Werner (Paris): Abschlussresümee
III. Élysée et après? Konvergenz, Divergenz und der Wandel der Modelle
Udo Kempf (Freiburg): Der Sozialstaat in Frankreich und Deutschland
Christian Wenkel (München/Paris): Frankreich und die deutsche Einheit
Dietmar Hüser (Kassel): Wertewandel und Protestkulturen in Frankreich und Deutschland
Joseph Jurt (Basel): Abschlussresümee