Monastische Kultur als transkonfessionelles Phänomen

Monastische Kultur als transkonfessionelles Phänomen

Organisatoren
Deutsches Historisches Insitut Moskau; Historisches Seminar, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Ort
Vladimir/Suzdal´
Land
Russian Federation
Vom - Bis
11.09.2012 - 14.09.2012
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Von
Petr Stefanovič, Institut für Russische Geschichte, Akademie der Wissenschaften Moskau

„Durch den Vergleich gelangt man zur Erkenntnis.“ – So lautet ein bekanntes Sprichwort. Auch in der Geschichtswissenschaft haben vergleichende Untersuchungen eine überragende Bedeutung. Hierüber ist in der russländischen Historiographie der vergangenen Jahre umfassend diskutiert worden. Auf diese Weise können Gemeinsames und Andersartiges bei historischen Phänomenen deutlicher ausgemacht und das Vertraute unter einem unüblichen Blickwinkel betrachtet werden, und hierin bestand eines der Ziele der Konferenz „Monastische Kultur als transkonfessionelles Phänomen“ vom 11. bis 14. September 2012 in Vladimir und Suzdal‘.1 Vor allem ging es hier um westeuropäische katholische und russische orthodoxe Klöster in Spätmittelalter und früher Neuzeit, darüber hinaus hörten wir aber auch Vorträge, welche die frühchristlichen Wurzeln des Mönchtums und Byzanz zum Thema hatten.

Die Konferenz war das Ergebnis deutsch-russischer wissenschaftlicher Zusammenarbeit. LUDWIG STEINDORFF (Christian-Albrechts Universität zu Kiel), der sich schon lange erfolgreich mit der Erforschung des Totengedenkens in russischen Klöstern während des 15.–17. Jahrhunderts beschäftigt, und sein Kieler Kollege OLIVER AUGE hatten die Idee zur Tagung, sie arbeiteten die Konzeption gemeinsam mit ANDREJ DORONIN vom Deutschen Historischen Institut Moskau aus. Neben der Universität Kiel und dem DHI Moskau, welches zusammen mit der Fritz Thyssen Stiftung die Tagung finanzierte und organisierte, traten als Veranstalter das Institut für russische Geschichte an der Russischen Akademie der Wissenschaften und der Staatliche historische Architektur- und Kunst-Museumskomplex Vladimir-Suzdal‘ auf. An der Konferenz nahmen etwa 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler teil, ungefähr je zur Hälfte aus der Russischen Föderation und aus dem westlichen Ausland, zumeist Deutschland. Neben dem Fach Geschichte waren die Fächer Theologie, Kunstgeschichte, Byzantinistik und Slavistik vertreten.

Am Ende eines jeden der neun Themenblöcke fasste ein Kommentator oder eine Kommentatorin die Hauptthesen der Vorträge zusammen und verwies aus vergleichender Sicht auf Kernprobleme. Aus den Kommentaren entwickelte sich allmählich eine Art Leitfaden für die Diskussionen.

Im Block „Religiöse Anliegen des Mönchtums; Entstehungsbedingungen des Mönchtums“ sprach ANDREAS MÜLLER (Kiel) über Mönchsmigration in Palästina und auf der Sinai-Halbinsel im 5. und 6. Jahrhundert, ELENA ROMANENKO (Moskau) über die soziale Herkunft der russischen Klostervorsteher im 15. - 17. Jahrhundert und VASILIJ IVANOV (Iževsk) über Mönchtum als Weg zur Reformation zu Beginn des 16. Jahrhunderts. ISOLDE THYRÊT (Kent, Ohio) zeigte in ihrem Kommentar, dass sich hinter diesen scheinbar so disparaten Sujets Phänomene und Prozesse verbergen, die westlichem und östlichem Mönchtum gemein sind: die andauernde Spannung zwischen den beiden Wegen zur Erlösung: innerhalb oder außerhalb der Welt, und bei letzterem Weg die Art: durch individuelle Askese oder in der Gemeinschaft. Im Westen dominieren seit dem Hochmittelalter gemeinschaftliche Formen. Im orthodoxen Raum hat sich die Konkurrenz von Koinobion und Idiorrhythmie gehalten. Gemeinsam für beide Kirchen war das beständige Bedürfnis nach Veränderung und Rückkehr zu den „reinen“ und „ungetrübten“ Wurzeln des frühen Christentums.

Der zweite Block, kommentiert von ULRICH KÖPF (Tübingen), galt der „Liturgie im Kloster“. Die Lektüre bestimmter sakraler Texte, zum Beispiel des Psalters, über den ULRICH KUDER (Kiel) sprach, gehört zu den gemeinsamen Elementen des Lebens in westlichen wie in östlichen Klöstern, ebenso die Beichte und die Feier der Gottesdienste, womit sich MARIA KOROGODINA (St. Petersburg) und ALEKSEJ PENTKOVSKIJ (Moskau) befassten. In Russland galt das für die Klöster vorgesehene Typikon, die Gottesdienstregel, auch für den Gottesdienst in Weltkirchen, denn da alle Bischöfe aus dem Mönchtum hervorgingen, blieb die enge Bindung zwischen bischöflichen und klösterlichem Gottesdienst. Im Westen hingegen unterschied sich der Gottesdienst in Klöstern von dem in Weltkirchen.

Der dritte Block „Religiöser Alltag: Regeln und Lebensformen (auch: Das Kloster als Ort der Sozialdisziplinierung)“ umfasste den Blick sowohl auf die innere Ordnung der Klöster nach Anspruch und Verwirklichung als auch auf einzelne Persönlichkeiten erhöhter Religiosität, darunter Gründer und Stifter. Nicht nur innerhalb der einen und anderen christlichen Tradition, sondern auch innerhalb des einen oder anderen staatlichen oder gesellschaftlichen Organismus – manchmal sogar auf regionaler Ebene – wirken dabei spezifische Normen und Mechanismen, und zwar sowohl bezogen auf das Leben innerhalb des Klosters als auch auf die Art der Interaktion mit der Außenwelt. Deutlich zeigten dies die Vorträge von ELENA BELJAKOVA (Moskau) über die skity, die „Einsiedeleien“, als besondere Organisationsform des klösterlichen Lebens in Russland, von SVETLANA SEMJAČKO (St. Petersburg) über die Unterweisung junger Mönche in russischen Klöstern und ELENA EMČENKO (Moskau) über disziplinarische Normen in Frauenklöstern (auf der Grundlage von russischen Quellen des 16. und 17. Jahrhundert). CHRISTINA ANDENNA (Dresden) sprach über Sancha von Neapel, eine Protagonistin franziskanischer Frauenfrömmigkeit im 14. Jahrhundert, MARKUS SCHÜRER (Dresden) behandelte das Nebeneinander verschiedener Selbstverortungen von spätmittelalterlichem Mönchtum im Westen: Hinwendung zu Predigt und Stadt oder auch zu konsequentem Schweigen und Rückzug. GÜNTER PRINZING (Mainz) stellte den Normen monastischen Lebens im spätbyzantinischen Reich Fälle von krassen Verstößen gegenüber.

Historische und konfessionelle Besonderheiten beim Klosterbau in Ost und West sind offensichtlich, darunter die Wahl des Ortes, unterschiedliche Bautechniken und die Organisation des Raumes im Einklang mit der Gottesdienstpraxis. Es lassen sich auch hier, wie die Vorträge des vierten Blocks „Das Kloster als Baukörper“ veranschaulicht haben, nicht nur die gemeinsamen Grundlagen erkennen, sondern ebenso ähnliche Phänomene und Tendenzen bei der Gestaltung und Entwicklung der Bauformen, und zwar durch Faktoren, die in Ost und West gleichermaßen wirksam waren – sowohl die Idee vom Kloster als abgegrenztem und sakral aufgeladenem Raum, als auch das Wirken individueller Wünsche und Präferenzen, sei es des Auftraggebers oder des asketischen Klostergründers. MATTHIAS UNTERMANN (Heidelberg) sprach über die Errichtung von mittelalterlichen Klosteranlagen im Raum des heutigen Deutschlands, TATJANA TIMOFEEVA (Vladimir) über die Gründung des Gottesmutterklosters in Vladimir, IL‘JA PAPIN (Vologda) über das Kirill-Belozerskij-Kloster.

Nicht nur die gemeinsamen Wurzeln des westlichen und östlichen Mönchtums, sondern auch Analogien in der Sinngebung und praktischen Umsetzung des gemeinsamen frühchristlichen Erbes wurden zum Gegenstand der Vorträge in der Sektion „ Mönche, Nonnen und ihre Herkunftsfamilien (Klöster in Familienstrategien)“. Vielseitige Beziehungen der im Mönchsstand Lebenden zu ihren Familien in der „Welt“ lassen sich wie in deutschen Frauenklöstern des 12. Jahrhunderts - hierzu EVA SCHLOTHEUBER (Düsseldorf) ebenso im Umfeld der Bruderschaft des Troica-Sergij-Klosters im 17. Jahrhundert oder in Klöstern in Vologda und Lagoda vom 16. bis ins 19. Jahrhundert nachzeichnen, über letztere sprachen Svetlana NIKOLAEVA (Sergiev Posad) und NIKITA BAŠNIN (Vologda), beide gingen von Quellen der Memorialpraxis aus. GLEB ZAPAL’SKIJ (Moskau) analysierte die soziale Herkunft russischer Klostervorsteher im 18. und 19. Jahrhundert; es dominierte die Herkunft aus Kleriker- und bäuerlichen Familien. Der Eintritt in das Kloster - dies betrifft insbesondere die Frauenklöster – konnte nicht nur auf persönlicher Entscheidung beruhen, sondern ebenso auf familiären Strategien. In seinem Kommentar machte Ludwig Steindorff (Kiel) auf die Rolle von Klöstern als Zentren liturgischer Kommemoration aufmerksam, hier bestehen viele strukturelle Parallelen zwischen russischen Klöstern des 15.– 17. Jahrhunderts und westeuropäischen des 10.–13. Jahrhunderts. Bei der Umsetzung der Aufgabe, große Mengen von Namen zu kommemorieren, fand man allerdings unterschiedliche Lösungen. Ausmaß und Differenzierung der Praxis im frühneuzeitlichen Russland sind ohne Parallele innerhalb der Orthodoxie.

Die Vorträge des sechsten Blockes waren der Rolle der Klöster im politischen Leben gewidmet. OLIVER AUGE (Kiel) behandelte den Beitrag der Klöster als Integrationsfaktor bei Reichsbildungsprozessen im westlichen Ostseeraum (von Pommern bis Dänemark) im Hoch- und Spätmittelalter. Die Vorträge von ALEKSEJ ALEKSEEV (St. Petersburg) und VLADISLAV NAZAROV (Moskau) galten der Verwicklung von russischen Klöstern in politische Konflikte im 15. und zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Hier bestehen offensichtliche Unterschiede in der Rolle der Klöster in Ost und West. So war im katholischen Europa die politische Rolle des Klosters in der Regel unmittelbar mit missionarischer Tätigkeit verbunden. In der Rus‘ hingegen hatten die Beziehungen der monastischen Obrigkeit zu ihren Förderern aus der weltlichen Elite die größere Bedeutung. Eine Gemeinsamkeit bestand in der Bedeutung der moralischen Maßstäbe, die ihren Ursprung im monastischen Milieu haben – auf sie mussten die Akteure im Kampf um die Macht Rücksicht nehmen. Sowohl im Westen als auch im Osten konnten sich die Klöster gegen regierende Dynastien positionieren.

Im Block zu „Klöstern als Integrationsfaktoren im städtischen Leben“ betraf der von STEFANIE RÜTHER (Münster) die Rolle der Stadtklöster in norddeutschen Städten des 12.–13. Jahrhunderts, der andere von MARINA ČERKASOVA (Vologda) die der Stadtklöster in der „Sakrallandschaft“ von Vologda im 17. Jahrhundert. Den Kommentar übernahm ALEKSANDR LAVROV (Paris). Wie auch schon in anderen Vorträgen fiel im Vortrag von Frau Rüther besonders ins Auge, welch große Rolle die stadtorientierten Bettelorden im westlichen Spätmittelalter spielten und wie eng die Verbindung zum Aufschwung der kommunalen Ordnung in den Städten war. Nichts Vergleichbares lässt sich in der russischen Geschichte finden. Dennoch hob Lavrov zu Recht das gemeinsame Paradigma zur Bewertung der Rolle des Klosters im städtischen Leben in Ost und West hervor – die Konkurrenz von Kloster und Pfarrkirche und den Einfluss individueller Religiosität auf das monastische Leben.

Die Vorträge des achten Blocks galten der wirtschaftlich gestaltenden Funktion der Klöster. WINFRIED SCHICH (Berlin) sprach über Klostergründungen im Zuge der Kolonisation nach deutschem Recht im Raum der slawischen Reiche Ostmitteleuropas, VLADIMIR IVANOV (Krasnodar) über die wirtschaftliche Tätigkeit russischer koinobitischer Großklöster im 16. und 17. Jahrhundert: Im christlichen Europa kam den Klöstern offensichtlich fast flächendeckend eine besondere ökonomische Rolle zu: bei der Kolonisation, beim Ausbau der Grundherrschaft und der Agrarwirtschaft, sowohl im juristisch-institutionellen Sinne als auch bezogen auf Agrartechnologien, bei der Entwicklung einzelner Produktionen (zum Beispiel Bierbrauereien) und beim Ausbau des Handels. Möglichkeiten der Archäologie, diese Rolle der Klöster aufzudecken, zeigte der Vortrag von SERGEJ ČERNOV (Moskau). Er stellte zugleich die Ergebnisse unlängst erfolgter Ausgrabungen auf dem Territorium einiger Klöster aus dem 14.–16. Jahrhundert im Moskauer Gebiet vor.

Nicht wenige Analogien zwischen Westeuropa und Russland zeigten die Vorträge des Blocks „Mönchtum und kulturelles Schaffen / Klöster als Zentren der Buchproduktion“ auf. KERSTIN SCHNABEL (Kiel/Wolfenbüttel) berichtete über die Buchproduktion in norddeutschen Klöstern des Spätmittelalters und wies sie auf die Auswirkungen der Erfindung des Buchdrucks und das Aufblühen der Universitäten hin. Auch der Vortrag von VSEVOLOD VOLODARSKIJ (Moskau) über den Humanismus im deutschsprachigen Raum war auf die neue Rolle der Universitäten als Bildungszentren konzentriert. Gewiss gab es in der vorpetrinischen Zeit keine Universitäten in Russland, und der Buchdruck hatte sogar im 17. Jahrhundert noch keine essentielle Bedeutung. So bewahrten die Klöster ihre führende Rolle als Zentren der Buchproduktion, wie ELENA ŠEVČENKO (Moskau), SERGEJ GORDEEV (Suzdal‘) und MARINA BYKOVA (Suzdal‘) konkretisierten. ANDREJ DORONIN (Moskau) bemerkte in seinem Kommentar, dass sich diesbezüglich die Analogien zwischen Russland und Westeuropa nicht synchron zeigen, vielmehr in unterschiedliche historische Etappen fallen, wobei sich Strukturen, die für das westkirchliche Europa des Früh- und Hochmittelalters charakteristisch waren, im Russischen Reich in der Regel tendenziell länger – bis ins 16.–17. Jahrhundert – erhielten.

Diese letzte These wurde während der Beiträge der Abschlussdiskussion oftmals aufgegriffen. Alle bestätigten dabei die Fruchtbarkeit des vergleichenden Ansatzes und das Vorhandensein unbestreitbarer Analogien in der monastischen Kultur in Ost und West in Mittelalter und Früher Neuzeit. Bei den Vorträgen dominierte eine sozialhistorische Betrachtungsweise der Klöster und des Mönchtums, die davon ausging, dass das Kloster ein besonderer, zugleich durch vielfältige Verbindungen mit dem Weltlichen verbundener Raum sei. Für Forschungen zur religiösen Kultur und zur Kirchengeschichte, die sozialhistorische und komparative Ansätze verbinden, öffnen sich weite Perspektiven. Begegnungen solcher Art zwischen Historikern aus West- und Osteuropa sind einfach unverzichtbar, und es ist sehr wichtig, die Initiative von Ludwig Steindorff, Oliver Auge und dem DHI Moskau, dank derer die Konferenz stattfinden konnte, zu unterstützen.

Vorgebracht wurden auch einige Vorschläge für zukünftige Projekte. So merkte ELENA BELJAKOVA (Moskau) an, dass bei den Vorträgen wenig über Fälle unmittelbarer Wechselwirkungen zwischen Vertretern des westlichen und östlichen Mönchtums berichtet wurde, die Erfahrung des Dialogs zwischen unterschiedlichen religiösen Kulturen am Beispiel konkreter Personen wurde nicht thematisiert. Dabei hat es Beispiele dieser Art gegeben , darunter auch sehr markante. Es genügt, die erstaunliche und in vielen Dingen rätselhafte Gestalt des Maksim Grek, „Maximos‘ des Griechen“, zu erwähnen – eines Mönches, der, im griechischen Kulturkreis erzogen, nach langem Leben auf dem Athos und in Europa den größeren Teil seines bewussten Lebens im Russischen Reich verbrachte. Dieser brillante und feinfühlig schreibende Theologe schöpfte seine Ideen sowohl aus der westlichen als auch der östlichen Praxis des Christentums. Über den Rahmen der einzelnen Kirche hinausgehend, verkörperte er ökumenischen Geist und verband humanistische Ideale mit Traditionen des katholischen und orthodoxen Mönchtums. Diese Figur des Maksim Grek könnte zu einer symbolischen Gestalt dieser Konferenz wie auch hoffentlich künftiger Treffen und Diskussionen werden.

Konferenzübersicht

1. Themenblock: Religiöse Anliegen des Mönchtums; Entstehungsbedingungen des Mönchtums

Andreas Müller (Kiel): Das spätantike Mönchtum als „konfessionelle“ und regionale Grenzen überschreitendes Phänomen

Elena V. Romanenko (Moskau): Gründer russischer Klöster: Sozialer und kultureller Status

Vasilij V. Ivanov (Iževsk): „Desperatio facit monachum“. Mönchtum als Weg zur Reformation

Isolde Thyrêt (Kent, Ohio): Ansätze eines Vergleiches: Gemeinsame Wurzeln und verschiedene Wege

2. Themenblock: Die Liturgie im Kloster

Ulrich Kuder (Kiel): Der monastische Gebrauch früh- und hochmittelalterlicher Psalterien

Marija V. Korogodina (St. Petersburg): Die altrussische Beichte als Bestandteil der Klosterkultur: Traditionen und schriftliche Überlieferungen

Aleksej M. Pentkovskij (Moskau): Die Liturgie in byzantinischen und slavischen Klöstern (9.–15. Jh.)

Ulrich Köpf (Tübingen): Ansätze eines Vergleiches: Gemeinsame Wurzeln und verschiedene Wege

3. Themenblock: Religiöser Alltag: Regeln und Lebensformen (auch: Das Kloster als Ort der Sozialdisziplinierung)

Markus Schürer (Dresden): "Der Welt entfremdet – der Welt zugewandt. Mönchtum und Kommunikation im frühen und hohen Mittelalter“

Elena V. Beljakova (Moskau): Skity als besondere Organisationsform

Svetlana A. Semjačko (St. Petersburg): Die Praxis der Unterweisung neuer Mönche in altrussischen Klöstern

Elena B. Emčenko (Moskau): Disziplinarische Normen in mittelalterlichen Frauenklöstern

Christina Andenna (Dresden): "Sancha von Neapel. Akteurin und Interpretin eines weiblichen franziskanischen Lebens im 14. Jahrhundert"

Günter Prinzing (Mainz): Verstöße gegen die Regel in spätbyzantinischen Klöstern aus der Sicht der kirchlichen Gerichtsbarkeit des Ökumenischen Patriarchats

Eva Schlotheuber (Düsseldorf): Ansätze eines Vergleiches: Gemeinsame Wurzeln und verschiedene Wege

4. Themenblock: Das Kloster als Baukörper

Matthias Untermann (Heidelberg): Regelwahrend und identitätsstiftend: Die Gebäude klösterlichen Lebens im abendländischen Mittelalter

Tat’jana P. Timofeeva (Vladimir): Die Geburt des Gottesmutter-Klosters im Stadtbild von Vladimir

Il’ja V. Papin (Vologda): Architektur und Archäologie im Kyrill Belozerskij-Kloster: Forschungsergebnisse vom Ende des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts

Sergej Z. Černov (Moskau): Versuch eines Vergleiches: Gemeinsame Wurzeln und verschiedene Wege

5. Themenblock: Mönche, Nonnen und ihre Herkunftsfamilien (Klöster in Familienstrategien)

Eva Schlotheuber (Düsseldorf): Die Klöster im Kreise der Familien. Orte der Erinnerung, des religiösen Kultus und der Feste

Svetlana V. Nikolaeva (Sergiev Posad): Das Kloster in der sozialen Struktur der Gesellschaft des 16. 17. Jahrhunderts: Brüder, Stifter, Weltliche im Klosterdienst (aufgrund von Sinodiki, Stiftungs- und Speisungsbüchern des Troica-Sergij Klosters)

Nikita Bašnin (Vologda): Sinodiki mittelgroßer Klöster und Möglichkeiten ihrer Erforschung (am Beispiel des Dionisij Gluščickij-Kloster in Vologda und des Nikolaj-Klosters in Staraja Ladoga vom 16. bis 19. Jahrhundert)

Gleb M. Zapal'skij (Moskau): Die Vorsteher von Männerklöstern in der Synodalzeit (18.–19. Jh.) und ihre soziale Herkunft

Ludwig Steindorff (Kiel): Ansätze eines Vergleiches: Gemeinsame Wurzeln und verschiedene Wege

6. Themenblock: Klöster als Integrationsfaktoren im Prozess von Reichsbildungsprozessen

Oliver Auge (Kiel): Der Beitrag der Klöster zur territorialen Integration: Beispiele aus dem westlichen Ostseeraum

Aleksandr V. Nazarenko (Moskau): Das Kiever Höhlenkloster und die Idee der Reichseinheit zur Zeit des politischen Partikularismus (12. Jh. bis erste Hälfte des 13. Jh.)

Aleksej I. Alekseev (St. Petersburg): Klöster als politische Integrationsfaktoren – am Beispiel des Iosif Volockij

Vladislav D. Nazarov (Moskau): Klöster und der dynastische Krieg der Moskauer Rjurikiden

Michail A. Bojcov (Moskau):Ansätze eines Vergleiches: Gemeinsame Wurzeln und verschiedene Wege

7. Themenblock: Klöster als Integrationsfaktoren im städtischen Leben

Stefanie Rüther (Münster): Kloster als Option - Zur sozialen Dynamik religiöser Orte in der spätmittelalterlichen Stadt

Marina S. Čerkasova (Vologda): Stadtklöster im soziokulturellen Raum von Vologda – 16. bis Anfang des 17. Jh.

Aleksandr S. Lavrov (Paris): Ansätze eines Vergleiches: Gemeinsame Wurzeln und verschiedene Wege

8. Themenblock: Das Kloster im Raum, als Gestalter von Landschaft, als Wirtschaftsfaktor

Winfried Schich (Berlin): Zisterzienserklöster in der Germania Slavica und ihr Beitrag zur Gestaltung der Kulturlandschaft und Entwicklung der Wirtschaft

Sergej Z. Černov (Moskau): Das Phänomen der koinobitischen Einöd-Klöster im Moskauer Russland: Neue Daten und Beobachtungen
Vladimir I. Ivanov (Krasnodar): Die Wirtschaftskultur russischer Klöster im 16. und 17. Jh.

Johannes Rosenplänter (Kiel): Ansätze eines Vergleiches: Gemeinsame Wurzeln und verschiedene Wege

9. Themenblock: Mönchtum und kulturelles Schaffen / Klöster als Zentren der Buchproduktion

Kerstin Schnabel (Kiel/Wolfenbüttel): Zu den Bibliotheken von Bordesholm und Cismar

Elena Ė. Ševčenko (Moskau): Austauschbeziehungen der Klöster im Bereich der Buchproduktion

Sergej P. Gordeev (Suzdal’): Die Bibliothek des Spaso-Evfimeev-Klosters in Suzdal’

Marina A. Bykova (Suzdal’): Die Ikone der „Spanischen Gottesmutter“ aus dem Kloster des Schutzmantels der Gottesmutter in Suzdal’

Vsevolod V. Volodarskij (Moskau): Mönchtum und Renaissance-Humanismus in Deutschland

Andrej V. Doronin (Moskau): Ansätze eines Vergleiches: Gemeinsame Wurzeln und verschiedene Wege

Anmerkung:
1 Dieser Bericht wurde aus dem Russischen von Tatjana Barbje, Historisches Seminar, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, übersetzt.


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