Soziale Ungleichheit im Visier. Images von ,Armut‘ und ,Reichtum‘ in West und Ost nach 1945

Soziale Ungleichheit im Visier. Images von ,Armut‘ und ,Reichtum‘ in West und Ost nach 1945

Organisatoren
Eva Gajek, Justus-Liebig-Universität Gießen; Christoph Lorke, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Ort
Münster
Land
Deutschland
Vom - Bis
27.11.2014 - 28.11.2014
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Von
Nadine Recktenwald, Institut für Zeitgeschichte München

Wenige Tage bevor die wachsende „Kluft zwischen Arm und Reich“1 durch ein von der OECD veröffentlichtes Arbeitspapier in der deutschen Presse zum wiederholten Male gesteigerte Aufmerksamkeit erhielt, veranstaltete die Westfälische Wilhelms-Universität in Münster eine Tagung, um die beiden Forschungsfelder Armut und Reichtum zumindest in der Wissenschaft zusammenzuführen und einen Austausch zwischen verschiedenen Fachrichtungen zu ermöglichen. Ziel war es die sozial konstruierten Images von ,Armut‘ und ,Reichtum‘ zusammen zudenken. Dazu luden die beiden Organisatoren Eva Gajek (Gießen) und Christoph Lorke (Münster) Wissenschaftler_innen aus den Disziplinen Ethnologie, Geschichte, Medienwissenschaft und Soziologie zur Tagung „Soziale Ungleichheit im Visier“ ein. Die Gastgeber maßen in ihrem Einführungsvortrag den Medien als Produzenten sozialer Images eine entscheidende Funktion bei und lieferten einen ersten Vorschlag, mit welcher Methodik eine Geschichte der sozialen Ungleichheit geschrieben werden kann. Nicht nur bestimme die Berichterstattung, was wann und in welcher Form zeig- und darstellbar sei, sondern sie entscheide auch, was im Verborgenen bleibe. Die produzierten Images seien damit performative Machttechniken und Spiegel soziokultureller Normierungsprozesse. Ein Ziel der Forschung müsse daher sein, die unsichtbaren Images sichtbar zu machen. Die historischen Erkenntnisse sollten zudem vor den jetzigen Mediendarstellungen reflektiert werden und einen wissenschaftlichen Beitrag zu den gegenwärtigen Debatten leisten.

Den Auftakt der Tagung machten drei Beiträge zu Armut und Reichtum in den aktuellen Mediendiskussionen. Dabei lag in der homogenen Mediendarstellung von Arm und Reich das die beiden Images vereinende Element. Die Kommunikationswissenschaftlerin MAJA MALIK (Münster) führte zunächst in die strukturellen Bedingungen der stereotypen Images von Armut ein. Hier seien die redaktionellen Strukturen zu nennen, in denen Armut meist kein eigenes Sachthema ist und dadurch in der Regel nur durch aktuelle Anlässe in die Medien gelange. Diese Vorgehensweise laufe im Widerspruch zu den Mechanismen der Armut, die sich als permanentes Problem darstellt und weniger durch akute Ereignisse kennzeichnet. Dadurch entstehe ein unvollständiges Bild, das Ursachen, Folgen und Lösungsmöglichkeiten von Armut außen vor lasse. Zudem werden von Armut betroffene Menschen in der Regel als Gruppe und nur in 15 Prozent der Berichte als individuelle Einzelakteure visualisiert. GERTRAUD KOCH (Hamburg) und BERND JÜRGEN WARNEKEN (Tübingen) nahmen jene Medien in den Blick, die Arme als aktiv Handelnde darstellen. Am Beispiel der Obdachlosen untersuchten sie deren autobiographische Texte in Straßenzeitungen sowie deren Selbstdarstellungen in den Neuen Medien und in Interviews mit Sozialforschern. Das „gespaltene Image“ von Obdachlosen erfahre in diesen Medien zunehmend Korrektur. Neben der Notlage der Betroffenen würden vor allem deren Wille zur Besserung und die Fähigkeit zur Reintegration herausgestellt werden. Die beiden Vortragenden warnten, dass die „blinden Flecken“, die dabei zurückblieben, das Image von Obdachlosen in der Öffentlichkeit einschränken könnten. Das Image von Reichtum sah THOMAS HECKEN (Siegen) im Begriff des Konsums homogenisiert, denn beim zeitgenössischen Reden über diesen spiele es keine Rolle in welchem Ausmaß letztlich konsumiert werde. In der klassischen Konsum- bzw. Kulturkritik, in ökologisch motivierten Betrachtungen sowie in der kulturwissenschaftlichen zeitgenössischen Theorie und der Glücksforschung seien Motive zu finden, die nivellierendes Reden über Konsum erzeugen.

Die anschließenden Diskussionsbeiträge versuchten die Vereinheitlichung der beiden Images eingehender zu historisieren und warfen die Frage auf, ob die Medien seit den 1980er-Jahren den Konflikt zwischen Arm und Reich zunehmend entschärften und inwiefern heute die Konflikthaftigkeit sozialer Ungleichheit aus den Medien bereits verschwunden sei.

Die aus diesem Konflikt entstehende Frage nach Gerechtigkeit war Thema des zweiten Panels. RÜDIGER SCHMIDT (Münster) näherte sich ihr mit einem Blick auf die gesellschaftliche Mitte in der Bundesrepublik an. Während diese jahrzehntelang als „Gravitationszentrum gesellschaftlicher Romantik“ fungiert und damit auch den „sozialen Stabilisierungsanker“ der Gesellschaft repräsentiert habe, büßte sie in den 1970er- und 1980er-Jahren diese Funktion ein und sei in eine Defensivposition gerückt. Damit einher sei ein zunehmender Verlust des Systemvertrauens und Glaubens an die soziale Gerechtigkeit gegangen. JOHANNES STOLLHOF (Tübingen) machte hingegen zu Beginn der 1970er-Jahre eine wachsende Bedeutung der sozialen Gerechtigkeit für die katholische Bevölkerung in der Bundesrepublik aus, die bei Teilen des Katholizismus sogar an die Stelle der Nächstenliebe getreten sei. Initiativen wie der Friedensmarsch des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend 1970, der für ungerechte Strukturen in Ländern der „Dritten Welt“ sensibilisierte, hätten den Begriff der sozialen Gerechtigkeit um eine internationale Perspektive erweitert. Im letzten Beitrag fragte SABINE KITTEL (Münster), wie Gerechtigkeit erinnert wird. In den von der Soziologin geführten Interviews mit ehemaligen DDR-Bürgerinnen und -Bürgern gehe das Sprechen über Gerechtigkeit im Sozialismus einerseits mit der Abgrenzung zur sozialen Spaltung des Westens einher und initiiere letztlich die Verteidigung von DDR-Errungenschaften. Andererseits zeige sich die Tendenz, dem Einheitsbild der DDR mit dem eigenen differenzierten Blick entgegenzutreten. Die Medienberichte über die DDR-Vergangenheit würden damit in den Post-Erinnerungen ehemaliger DDR-Bewohnerinnen und -Bewohner im individuellen Kontext weitergeführt werden.

Die Diskussion zum Panel nahm den zeitlichen Kontext der drei Vorträge in den Fokus. Gerade in gesellschaftlichen und politischen Umbruchphasen verschiebe sich die Grenze von Gerecht- und Ungerechtigkeit, was schnell zu einer „Entemotionalisierung“ des Sprechens über soziale Ungleichheiten führen könne.

Die dritte Tagungssektion beschäftigte sich sukzessive mit den historischen Rückgriffen und richtete das Interesse auf Images von Arm und Reich in der „alten Bundesrepublik“. NATHALIE KNORS (Freiburg) visualisierte mit ihrem Beitrag anhand des Warenkorbes das Existenzminimum. Der für den Entwurf des Warenkorbs zuständige Arbeitskreis des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge verbildlichte diesen mit Hilfe von Tabellen und Statistiken. Die Presse versuchte hingegen den Modellcharakter als Alltagsituation und -bild verständlich zu machen. Durch diese Mittlerfunktion sei ihr seit den 1980er-Jahren immer mehr Einfluss auf die Veränderungen des Warenkorbs zugekommen.

LU SEEGERS (Hamburg) konkretisierte das Image von Reichtum mit ihrem Vortrag zur medialen Repräsentation von Hamburger Unternehmern. Als Teil der Wirtschaftselite falle ihnen eine enorme Symbolkraft in der medialen Darstellung von Reichtum zu. An der Gegenüberstellung von Hanseaten wie Willy Schlieker, Nicolaus Darboven und Otto Bertram demonstrierte sie, welcher Reichtum als moralisch akzeptabel oder sogar als vorbildhaft dargestellt wurde. Dabei diagnostizierte sie die Bescheidenheit als wichtigstes Element in der Repräsentation der Reichen. Diese Bescheidenheit sei in den Hamburger Medien mit einem hanseatischen Lebensstils abgeglichen worden, der sich durch Understatement, rationales und weitsichtiges Wirtschaftshandeln, Allgemeinwohlorientierung sowie durch die Übernahme von Ehrenämtern ausgezeichnet habe. Auch ANNE KURR (Hamburg) widmete sich in ihrem Beitrag der Zeigbarkeit und Akzeptanz von Reichtum in den Medien. Die beiden US-Serien Dallas und Denver Clan führten zunächst zu einer Polarisierung in den deutschen Medien, die unter anderem als Projektionsfläche für Antiamerikanismus gedient habe und die Fernsehserien auf eine politische Ebene hoben. Langfristig habe die Ausstrahlung allerdings zu einer Gewöhnung an die Darstellung von Reichtum beigetragen und die Debatten um die Repräsentation von Reichtum verstummen lassen. Inwieweit die Serien dabei auf den Zeitgeist reagierten oder ihn beförderten, bleibe noch zu untersuchen.

Innerhalb der Diskussion wurde die Frage nach der Legitimation von Armut und Reichtum aufgeworfen. Hier sei vor allem die Rolle des Erbes eindringlicher zu beleuchten. Gleichzeitig müsse die Mentalität dieser Zeigbarkeit von Reichtum stärker historisiert werden und zum Beispiel gefragt werden, inwiefern die Rolle des Hanseaten an den deutschen Protestantismus anknüpfe oder die Darstellung in Dallas und Denver Clan an die US-amerikanische Süd-Staaten Mentalität.

Die beiden letzten Tagungssektionen standen ganz im Zeichen einer transnationalen Perspektive, in der Eva Gajek und Christoph Lorke in ihrer Einführung eine besondere Chance sahen. In der vierten Sektion richtete sich der Blick zunächst nach Osten auf die „Images across the bloc“.

ANELIA KASSABOVA (Graz/Sofia) befasste sich in ihrem Beitrag mit der Transformation von Konfliktfeldern im öffentlichen Diskurs von Armut am Beispiel alleinerziehender Mütter in der Volksrepublik Bulgarien. Uneheliche Geburten seien in einem Spannungsverhältnis zwischen pronatalistischer Bevölkerungspolitik und der Affirmation traditioneller Familienmodelle gestanden. Dies habe in den Medien zu erheblichen Verschiebungen geführt, die von der Tabuisierung und der Stigmatisierung Alleinerziehender als selbstverschuldet in Armut geratene „einsame Mütter“ bis hin zu deren Heroisierung nach dem sozialpolitischen Wandel in den 1970er- und 1980er-Jahren reichte. JENS GIESEKE (Potsdam) stellte nicht nur eine Verschiebung fest, sondern beschrieb die Intersektionalität in der DDR. „Gewollte Ungleichheiten“ wie die politischen, überlagerten sich in der DDR mit „ungewollten Ungleichheiten“ wie der Schattenwirtschaft und dem Handel mit Westmark. Die daraus entstehenden, widersprüchlichen Diskurse der „neuen Klasse“ oder um den Einfluss der Westwährung hätten die Legitimität und Illegitimität sozialer Unterschiede neu verhandelt. Mit ihrer Untersuchung der ,tunejadcy‘ (Arbeitsverweigerer) richtete TATIANA HOFMANN (St. Gallen) den Blick auf die Sowjetunion. Mit der Gesetzesverschärfung von 1961 sei tunejadstvo, das als Bezeichnung für alles Nichtsowjetische und Ursache von Kriminalität fester Bestandteil der sowjetischen Ideologie gewesen sei, verstärkt juristischen Diskussionen ausgesetzt gewesen, die sich um eine rechtliche Definition bemühten. Dabei überschnitten sich die Debatten mit Fragen, wie „was ist Arbeit“ und was ist „zu arm“ und „zu reich“. Langfristig sei damit erstmals ein Bruch der sowjetischen Ideologie bemerkbar geworden und ein Prozess in Gang gesetzt worden, der die Wahrnehmung von Kriminalität veränderte.

Die anschließenden Diskussionsbeiträge betonten, dass der sozialtopographische Aspekt der Themen noch eingehender zu betrachten sei.

Das letzte Panel verlagerte den transnationalen Blick mit zwei Beiträgen zur Rezeption und Instrumentalisierung von Armut in die US-amerikanische Marktwirtschaft der 1960er-Jahre. Am Beispiel von mexikanischen Einwandererfamilien zeigte CLAUDIA ROESCH (Münster), dass die Meinung der Sozialexperten, die primär dysfunktionale Familienstrukturen der Mexikaner für deren Armut verantwortlich machten, Einzug in der Lokalpresse – nicht aber in den US-amerikanischen Leitmedien – fand. Diese hätten vielmehr strukturelle Faktoren, wie die Mexican-Americans als ländliches Phänomen oder die diskriminierende Gesetzgebung, als ursächlich für deren Armut erklärt. CHRISTIAN JOHANN (Berlin) konnte in seinem Vortrag zur amerikanischen „lower middle class“ hingegen ein Beispiel vorbringen, in dem Analysen von Sozialexperten gezielt von Populisten aufgegriffen wurden und zu neuen Images von Armut geführt hätten. Die untere Mittelschicht habe sich als „Forgotten Americans“ oder „Silent Majority“ zunehmend zur oberen Mittelklasse abgegrenzt und sich als Modernisierungsverlierer gesehen. Die Diskussion bettete die beiden Vorträge stärker in die historischen Vorläufer wie der Sozialdisziplinierung im 19. Jahrhundert und Kontexte wie den Vietnamkrieg ein.

Die Abschlussdiskussion führte unter der Leitung der beiden Organisatoren drei Schwerpunkte der Tagung zusammen. Erstens die Frage nach der Visualisierung der Images: Einzelne Teilgruppen hätten durch ihre sichtbare Position erhebliches symbolisches Kapital gewonnen, das sie zum Pars pro toto für das jeweilige Image von Arm und Reich werden ließ. Diese Stellvertreter-Images seien mit den unsichtbaren Bildern von Armut und Reichtum abzugleichen. Ebenso müssten sie stärker durch Begriffe wie Moral, Ehrbarkeit, Respektabilität, Schuldhaftigkeit und Scham identifiziert werden, denn Armut und Reichtum seien keine primär ökonomischen Kategorien, auch wenn sie in den Quellen oft als solche rezipiert werden. Daran schließe sich zweitens die Frage nach der Abstandsvermessung an, die das Fremd- gegenüber dem Selbstbild stärker ausloten müsse und auch die ,Mitte‘ als soziale und moralische Kategorie nicht unterschlagen dürfe. Insgesamt müssten die Images stärker von Klassen- und Schichtbegriffen getrennt werden. Drittens sei auf Medienlogiken zu achten, die letztlich entscheiden, wer sichtbar wird. Dabei dürfe nicht unterschlagen werden, dass diese selbst von den Marktlogiken abhängig seien. Wie die Objekte der Berichterstattung auf diese Dynamiken Einfluss nehmen konnten, bleibe dabei eine der zentralen Fragen; auch für den Forscher, wenn es letztlich darum geht, wie man die Images internalisiert und wie man das Publikum wissenschaftlich greifbar macht.

Die zuletzt aufgeworfene Frage bleibt auch einer der wenigen Kritikpunkt an der insgesamt sehr anregenden Tagung. Der Fokus auf die Medien als Produzenten sozialer Images bereitet unbestritten breite Anknüpfungspunkte und macht die beiden abstrakten Themen für die Wissenschaft – vor allem auch interdisziplinär – nahbar. Allerdings entstand zuweilen der Eindruck, dass sich hinter den Images lediglich passive Objekte befänden. Der Einfluss und auch die Manipulation der Medien durch die Betroffenen sowie deren Reaktionen auf stereotype Images wurden lediglich durch Gertraud Koch und Bernd Jürgen Warneken für das Image der Armen sowie von Lu Seegers für das Image der Reichen angerissen. Es bleibt somit der Anspruch, den Ansatz der beiden Organisatoren durch die Perspektive von Arm und Reich als aktiv Handelnde zu erweitern und damit auch dem Ziel, die unsichtbaren Images sichtbar werden zu lassen, näher zu kommen.

Konferenzübersicht:

Eva Gajek (Gießen)/Christoph Lorke (Münster), Begrüßung und Einführung

Panel 1: „Armut“ und „Reichtum“ in aktuellen Debatten
Moderation: Thomas Großbölting (Münster)

Maja Malik (Münster), Nachrichtenwert oder Normalzustand? Armut in den Medien der Bundesrepublik

Thomas Hecken (Siegen), Der Konsum macht alle gleich. Nivellierendes zeitgenössisches Reden über Konsum

Gertraud Koch (Hamburg)/Bernd Jürgen Warneken (Tübingen), Selbstzeugnisse von Obdachlosen. Zur medienspezifischen Varietät von Armutsbildern

Panel 2: „Armut“, „Reichtum“ und Gerechtigkeit
Moderation: Jürgen Dinkel (Gießen)

Rüdiger Schmidt (Münster), Kein Zeitalter der Extreme: Die Mitte als gesellschaftliches Leitbild in der Bundesrepublik

Johannes Stollhof (Tübingen), „Heute ist – darüber müssen sich alle klar sein – die soziale Frage weltweit geworden“ – Die „internationale soziale Frage“ als Bedrohung einer gerechten Weltordnung (1958-1979)

Sabine Kittel (Münster), Postsozialistisches Leben, mediale und individuelle Reflexionen zu sozialer Gerechtigkeit

Panel 3: „Armut“ und „Reichtum“ in der „alten“ Bundesrepublik
Moderation: Winfried Süß (Potsdam)

Nathalie Knors (Freiburg), Visualisierung des Existenzminimums – Images des „Warenkorbes“

Lu Seegers (Hamburg), Mediale Repräsentationen von Hamburger Unternehmern

Anne Kurr (Hamburg), Denver – Dallas – Kir Royal. Mediale Repräsentationen von Reichtum in TV-Serien der 1980er-Jahre

Panel 4: Images „across the blocs“: Verortungen von „arm“ und „reich“ im Staatssozialismus
Moderation: Christoph Lorke

Jens Gieseke (Potsdam), Die egalitäre DDR? Staatssozialistische Intersektionalität und der lange Schatten des Intershops

Tatiana Hofmann (St. Gallen), „Zu arm“ – „zu reich“: Arbeitsverweigerer (tunejadcy) in der Sowjetunion 1961-1991 zwischen staatlicher Repression und individuellen Gestaltungsansprüchen

Anelia Kassabova (Graz/Sofia), Alleinerziehende und Armut im öffentlichen Diskurs der Volksrepublik Bulgarien

Panel 5: „Armut“ und „Reichtum“ in der Marktwirtschaft: USA und Bundesrepublik
Moderation: Frank Becker (Duisburg/Essen)

Claudia Roesch (Münster), Die „Culture of Poverty“ und Debatten um die Armut mexikanischer Einwandererfamilien in den USA der 1960er-Jahre

Christian Johann (Berlin), Populisten und neue Armutsbilder in den 1960er-Jahren in den USA

Abschlussdiskussion

Anmerkung:
1 OECD-Bericht: Kluft zwischen Arm und Reich lähmt deutsches Wachstum, in: SPIEGEL ONLINE, 9.12.2014, <http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/oecd-moniert-wachsende-ungleichheit-zwischen-arm-und-reich-a-1007329.html> (27.2.2015).