Zerrissene Loyalitäten. Politische und kulturelle Orientierungen im Ersten Weltkrieg: Bukowina, Galizien, Bessarabien

Zerrissene Loyalitäten. Politische und kulturelle Orientierungen im Ersten Weltkrieg: Bukowina, Galizien, Bessarabien

Organisatoren
Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas, Ludwig-Maximilians-Universität München; Nationale Jurij-Fedkowytsch-Universität Tscherniwzi/Czernowitz
Ort
Czernowitz/Tscherniwzi
Land
Ukraine
Vom - Bis
28.05.2015 - 30.05.2015
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Von
Ionela Zaharia, Babeș-Bolyai-Universität, Cluj Napoca/Klausenburg

Das Institut für deutsche Kultur und Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München veranstaltete in Kooperation mit der Jurij-Fedkowytch-Universität Tscherniwzi eine dreitägige interdisziplinäre Tagung mit Wissenschaftlern aus sieben europäischen Ländern. Tagungsziele waren die Erforschung nationaler, staatlicher und kultureller Orientierungen in den Bevölkerungsgruppen der Regionen Bukowina, Galizien und Bessarabien und die Diskussion über Wandel und Brüche von Loyalitäten im und nach dem Ersten Weltkrieg.

Das erste Panel „Zwischen Imperien“ widmete sich der Positionierung jener Bevölkerungsgruppen, die sich bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs räumlich zwischen den Imperien befanden. WOLODYMYR FISANOW (Tscherniwzi) eröffnete das Panel mit einer klaren Analyse der Wirkungskraft des Krieges und der Kriegspropaganda auf die kollektiven Mentalitäten in Österreich-Ungarn und dem russischen Kaiserreich. Diese waren irreversibel und entscheidend für die revolutionären Umbrüche und den Anfang einer in den Folgejahren kriegsgeprägten und chaotischen Welt.

OLEKSANDR DOBRZANSKYY (Tscherniwzi) betrachtete mit seinem Kollegen YURIY MAKAR (Tscherniwzi) die Besonderheiten der Bevölkerungspolitik Russlands während der Okkupationen der Bukowina und die Reaktionen der einzelnen ethnischen Gruppen. Sie betonten, auf Grundlage verschiedener Quellen, dass die russische Besatzungsmacht erfolglos versucht habe, die Ruthenen und Polen zu russifizieren und so auf ihre Seite zu ziehen. Die Rumänen seien aus strategischen Überlegungen heraus geduldet worden. Juden und Deutsche, die geblieben waren, wurden jedoch verfolgt, verhaftet und zu Zwangsarbeit herangezogen.

HANS-JOACHIM HAHN (Aachen) konzentrierte sich auf publizistische Texte und Ego-Dokumente jüdischer Intellektueller aus dem Osten Europas und legte anhand dieser Quellen dar, dass der Erste Weltkrieg ein wichtiger Impuls für die Nationalisierungsprozesse der Juden gewesen sei und die Kriegserfahrungen zur Zerstörung der supranationalen Loyalitäten geführt habe.

Das folgende Panel „Politiker, Literaten und Geistliche“ wurde von MARIANA HAUSLEITNER (Berlin) eröffnet. Sie wertete die Beziehungen zwischen Vertretern der Rumänen und Ukrainer in der Bukowina aus und stellte diese in drei Phasen dar. Die erste, vor dem Krieg, war von Streitigkeiten zwischen Lehrern und orthodoxen Priestern beider Nationalitäten geprägt. Die zweite, während des Krieges, bestand aus einem Propagandakrieg zwischen austrophilen, russophilen und rumänophilen Strömungen. Die dritte Phase bezeichnet die Lage der Ukrainer nach dem Einmarsch der rumänischen Armee in die Bukowina in der späten Kriegsphase. Ihre Präsentation verdeutlichte, wie der Krieg zur Radikalisierung der Vorkriegskonflikte und zu Intoleranz führte.

PETER RYCHLO (Tscherniwzi) beschäftigte sich in seinem Vortrag mit Schriftstellern, die repräsentativ sind für die Umbruchsphase des Ersten Weltkriegs und für die Loyalität mit der Habsburgermonarchie. Er hob essenzielle Merkmale der Literatur als lebendiger und zugänglicher Gedächtnisspeicher heraus, die sich für eine komparative Analyse der Werke westukrainischer ‚Kriegsjahr-Autoren‘ und ‚Zwischenkriegsjahr-Autoren‘ eignen. In vielen ihrer Erzählungen versuchten die Literaten, anhand von Symbolen oder surrealistischen Elementen die Gräueltaten des Krieges, seinen Wahnsinn, und die tief empfundene Ungerechtigkeit gegenüber dem ukrainischen Volk und seiner Kultur darzustellen und zu verdammen.

IONELA ZAHARIA (Cluj Napoca / Graz) referierte über einen Teil ihres Dissertationsprojektes, das sich mit der Geschichte des rumänischen und ruthenischen Militärklerus aus der Bukowina auseinandersetzt. Sie griff in ihrer Forschung bis ins 18. Jahrhundert zurück, um zu zeigen, wie wichtig der aufgeklärte Josephinismus für den Aufbau der supranationalen Loyalität gewesen sei. Danach widmete sie sich den Konflikten zwischen den Feldgeistlichen aus beiden Nationen – Konflikte, die vom Krieg teilweise verdrängt und teilweise auch verstärkt wurden. Feldkuraten, so ihre abschließende Analyse, hätten trotz der Veränderungen und Vorkommnisse des Krieges ihre Pflichten bis zum Kriegsende erfüllt. Zu Beginn waren sie vollkommen loyal, am Ende arbeiteten sie nur mehr aufgrund ihres geleisteten Eides gegenüber dem Kaiser und dem Vaterland.

ISABEL RÖSKAU-RYDEL (Kraków) eröffnete das dritte Panel „Tagebücher und Erinnerungen“ mit einem Beitrag über weniger bekannte Erinnerungsorte der östlichen Kriegsschauplätze wie Przemysl, Grodek und speziell Stanislau. Anhand der Tagebücher, Briefe und Erinnerungen von Deutschen und Österreichern, wie dem Pfarrer Theodor Zöckler oder dem Apotheker und Dichter Georg Trakl, präsentierte sie eine zeitgenössische Wahrnehmung der Kriegserfahrungen. Diese Quellen seien für die Aufarbeitung der Geschichte verschiedener Kriegsschauplätze und der Flüchtlinge im Hinterland sehr wertvoll.

OLAF TERPITZ (Wien) bearbeitete im Rahmen eines Übersetzungsprojektes die Tagebücher von Shloyme Zanvl Rapport, der als einer der Begründer der jüdischen Ethnografie in Russland gilt. Die unter dem Pseudonym Sholem/Salomon An-Ski verfassten Tagebücher vermitteln nicht nur eine jüdische Perspektive auf die Kriegsvorgänge, sondern zeigen auch wichtige ethnographische und dokumentarische Aspekte und literarische Betrachtungsweisen in einer geographisch und kulturell veränderten Welt. An-Ski verfasste die Tagebücher zuerst auf Russisch, nach dem Krieg überarbeitete er sie in jiddischer Sprache. Dieses Vorgehen sei auch ein Beleg für An-Skis zerrissene Loyalität.

ANDREI CORBEA-HOISIE (Iași) untersuchte die Aufzeichnungen von Philipp Menczel und Mayer Ebner, zwei repräsentative Akteure sowohl der jüdischen Gemeinde als auch der Lokalpolitik in Czernowitz. Sie entstammten einer Schicht, die lange Zeit – trotz ihres jüdisch-nationalen Engagements – zu den tragenden Säulen der Habsburgermonarchie gehörte. Die Quellen beschreiben die tiefgründige Angst und Unsicherheit vor der Zukunft ihrer Heimat und des Staates und ihre Erfahrungen und Wahrnehmungen während der sibirischen Gefangenschaft.

ANDRZEJ OLEJKO (Rzeszów) stellte die Relevanz einer verstärkten Aufarbeitung und Beachtung der Kriegsgeschehnisse an der Karpatenfront in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Zahlreiche unerforschte Quellen und Erinnerungen lagern im Wiener Kriegsarchiv. Als Beispiel nannte er die einzigartigen Erfahrungen der Piloten, die an dieser Front eingesetzt wurden. Sie litten unter den Auswirkungen des Krieges, fühlten sich den gegnerischen Piloten aber in vielen Fällen verbunden.

Im vierten Panel „Bevölkerungsgruppen zwischen Imperium, Region und Nation“ analysierte ȘTEFAN PURICI (Suceava) in seinem Vortrag jene Faktoren, die für die große Kaisertreue der ethnischen Gruppen in der Bukowina zu Beginn des Ersten Weltkriegs verantwortlich waren: hohes bürgerliches Engagement und die politische Bildung der Bevölkerung. Jedoch führten gerade diese Werte im Verlauf des Kriegs zu einer Abschwächung der Loyalität – ein Effekt, der durch den wiederholten Machtmissbrauch der österreichischen Behörden noch beschleunigt wurde.

MARC STEGHERR (München / Cluj Napoca) richtete seinen Blick auf die Karpato-Ruthenen. Diese gingen enthusiastisch in den Krieg und erhofften sich im Austausch für ihre Unterstützung mehr Autonomierechte in Österreich-Ungarn oder Russland. Sie gerieten aber zwischen die Fronten, wo ihnen niemand mehr vertraute und sie von beiden Seiten als Spione verdächtigt, verfolgt, verhaftet oder hingerichtet, wurden. Die Ereignisse spalteten die Ruthenen und Russinen in die Ukrainophilen, die Russophilen und die Russinophilen und führten zu neuen Bestrebungen nach Autonomie und Sicherheit, jedoch jeweils für die eigene Gruppierung.

OLEKSANDR SYCH (Tscherniwzi) untersuchte die ukrainischsprachige Presse der Bukowina, die von den österreich-ungarischen Behörden auch als Waffe zu Kriegszwecken instrumentalisiert wurde. Die mediale Verbreitung der Idee, dass durch den Kampf das gesamte ukrainische Volk befreit werden könnte, hatte einen immensen Einfluss auf die Meinungsbildung. Zudem waren die Dämonisierung des Feindes und der Kampf der Kulturen weitere charakterisierende Aspekte des publizistischen Diskurses.

Zum Abschluss dieses Panels beschäftigte sich SVETLANA SUVEICA (Regensburg / Chișinău) mit dem aktiven und reaktiven Verhalten von Bessarabiendeutschen gegenüber dem rumänischen Königreich in der Zwischenkriegszeit. Ihre Hauptthese basierte darauf, dass die Erfahrungen aus Kriegszeiten mit dem russischen Regime – Einzug des Vermögens und/oder Mangel an Sicherheit und Stabilität – die Grundlage für die Verhaltensstrategie der Bessarabiendeutschen bildeten. In Verhandlungen erwarteten sie im Austausch für ihre Loyalität das Entgegenbringen von Respekt und bürgerliche bzw. politische Rechte.

Das fünfte Panel „Militärische Perspektiven“ eröffnete TAMARA SCHEER (Wien) mit der Vorstellung eines Teiles ihrer Forschungsarbeit zum Thema „Die Mehrsprachigkeit in der k.u.k. Armee, 1868–1914“. Sie untersuchte verschiedene Ego-Dokumente von Offizieren und unterstrich, dass bis zum Ausbruch des Krieges beinahe jeder Offizier Erfahrung mit Menschen und Sprachen fast aller Provinzen der Doppelmonarchie gesammelt hatte. Dies sei auf die aus strategischen Gründen alle drei Jahre durchgeführten Versetzungen zurückzuführen. Während des Krieges beeinflussten Vorerfahrung, Stereotypien und Erwartungshaltungen dann das Verhalten der Offiziere gegenüber der Bevölkerung. In Galizien und der Bukowina sei dieses Verhalten stark von Autoritätsdenken und Gewaltausübung geprägt gewesen.

JEWHEN PASCHTSCHENKO (Zagreb) wies in seinem Vortrag auf die überlieferten Erlebnisse der kroatischen Heimwehr-Division aus Österreich-Ungarn während ihres Einsatzes an der Ostfront in der Bukowina hin. Der Einsatz der Division an diesem Ort und Friedhöfe in der Bukowina, auf denen gefallene kroatische Soldaten begraben sind, stellen eine kaum bekannte engere Verbindung dieser beiden räumlich weit voneinander entfernten Regionen dar. Jedoch verblassten die Erinnerungen und heute erinnert man sich in Kroatien und in der Bukowina kaum noch an diese Verbindung. Paschtschenko plädierte für eine Zusammenarbeit bei der Erforschung der Quellen, um die Erinnerungen und Erfahrungen dieser Soldaten zu rekonstruieren.

Das sechste Panel „Der Krieg in der Literatur“ widmete sich den Themen der Werke von Autoren der verlorenen Generation. CRISTINA SPINEI (Iași) analysierte die Texte des in Russland geborenen und infolge der Pogrome über Brody in die Vereinigten Staaten emigrierten Juden Sholem Aleichem. Seine Texte porträtieren und reflektieren die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs auf das Leben und die Mentalität der Juden in einer Welt, die sich wandelte und die kurz vor dem Abgleiten in Extremismus und Antisemitismus stand. In diesem Zusammenhang wurde Brody, als Tor für die osteuropäische jüdische Auswanderung, zu einem wichtigen symbolischen Ort in der Geschichte, der Literatur und im Gedächtnis der europäischen Juden.

Mit Antikriegsliteratur beschäftigte sich IRMELA VON DER LÜHE (Berlin). Sie wählte den repräsentativen Roman „Das Salz der Erde“ von Josef Wittlins, und stellte durch eine detaillierte Untersuchung die Bauweise und die Funktion des Textes dar. Mit einem poetisch-analytischen Blick sei es dem Autor nicht nur gelungen, die Auswirkungen des Krieges aufzuzeigen bzw. eine Mentalitätsdiagnose zu liefern, sondern auch vor der Gefahr, dass die Welt infolge blinder Subordination wieder in Grausamkeit versinken könnte, zu warnen.

SWITLANA KYRYLJUK und KATI BRUNNER (beide Tscherniwzi) erörterten in ihrem gemeinsamen Vortrag die Auswirkungen und Einflüsse des Krieges auf die Prosatexte der bukowinischen ukrainischsprachigen Autoren Olga Kobylanska, Osyp Makovej und Ivan Bazanskyj. Sie analysierten die narrativen und diskursiven Strategien der Autoren, die Deklaration von Überlebenswissen der Protagonisten sowie die damit einhergehenden inneren bzw. äußeren Konflikte und das Überschreiten von Grenzen.

Vor dem letzten Panel präsentierte JAKUB FORST-BATTAGLIA (Kiew) das Buch: „Ukrajina mizh samowyznatschennjam ta okupacijeju 1917–1922 roky. Wolfram Dornik ta in. Kyiv: Nika-Centr 2015 [Die Ukraine zwischen Selbstbestimmung und Fremdherrschaft 1917–1922. Hrsg. von Wolfram Dornik. Kiew 2015]“. Anschließend stellten WASSYL BOTUSCHANSKYJ, MYHAJLO KOSTJANTINOVIČ ČUČKO und YURI MAKAR (alle Tscherniwzi), Historiker an der Nationalen Universität Tscherniwzi, drei neue ukrainische Sammelbände vor, mit Quellenmaterialien zur Erforschung der Geschichte der Bukowina, Galiziens und der Ukraine in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Das siebte Panel „Neuanfänge“ fokussierte die Probleme und Herausforderungen nach dem Kriegsende. KURT SCHARR (Innsbruck) warf in seinem Beitrag einen Blick auf das harte Schicksal der deutschsprachigen Professoren aus Czernowitz, die nach dem Krieg und der Eingliederung der Bukowina ins rumänische Altreich keine beruflichen Perspektiven mehr hatten und die Universität und die Stadt verließen. Er illustrierte die fehlende Anerkennung sowie die Bestrebungen der Akademiker nach Akzeptanz und Integration anhand einer Fallstudie über den Ethnographen und Geschichtsprofessor Raimund Friedrich Kaindl, der sich schließlich in Graz niederließ.

Die Umbruchsphase der deutschsprachigen Presselandschaft der Bukowina im und nach dem Krieg war Thema des Beitrags von ION LIHACIU (Iași). Abgesehen von diesen politischen Einflüssen, die die Struktur des Pressewesens veränderten, seien die erschienenen Tageszeitungen eine wertvolle Quelle zur Rekonstruktion des Alltagslebens und ermöglichten Rückschlüsse auf damals verbreitete Ideologien und (Kriegs)Diskurse.

In der Abschlussdiskussion unterstrichen KONRAD GÜNDISCH (München) und Oleksandr Dobrzanskyy, dass durch die ausführlichen Tagungsbeiträge bisherige Forschungslücken geschlossen werden konnten und die vorgestellten neuen methodischen Ansätze und Quellen eine wichtige Basis für zukünftige Forschungsrecherchen und -projekte darstellen. Hervorgehoben wurde auch, dass der interdisziplinäre Ansatz der Konferenz für die Diskussionen besonders ergiebig gewesen sei.

Konferenzübersicht:

Begrüßung und Eröffnung:
Stepan Vasyliovych Melnychuk (Tscherniwzi) / Konrad Gündisch (München) / Jakub Forst-Battaglia (Kiew) / Eleonora Moldovan (Generalkonsulin von Rumänien in Tscherniwzi) / Oleksandr Dobrzanskyy (Tscherniwzi) / Florian Kührer-Wielach (München)

Panel 1: Zwischen Imperien

Wolodymyr Fisanow (Tscherniwzi), The Evolution of Mental Attitudes in the Austro-Hungarian and the Russian Empire in World War I

Oleksandr Dobrzanskyy / Yuriy Makar (Tscherniwzi), Ethnische Gruppen in der Bukowina während der drei russischen Besatzungsphasen (1914-1917)

Hans-Joachim Hahn (Aachen), Von der Front nach Zion – Jüdische Sichtweisen auf den Ersten Weltkrieg im Osten Europas

Panel 2: Akteure: Politiker, Literaten, Geistliche

Mariana Hausleitner (Berlin), Konfliktfelder zwischen Rumänen und Ukrainern in der Bukowina 1913 bis 1919

Peter Rychlo (Tscherniwzi), Westukrainische Autoren um die Zeit des Ersten Weltkrieges

Ionela Zaharia (Cluj Napoca / Graz), Der rumänische und ruthenische Militärklerus aus der Bukowina während des Ersten Weltkriegs

Panel 3: Tagebücher und Erinnerungen

Isabel Röskau-Rydel (Kraków), Der Erste Weltkrieg an der Ostfront. Galizien in Tagebüchern, Briefen und Erinnerungen von Deutschen und Österreichern

Olaf Terpitz (Wien), An-Skis „togbukh fun khurbm“. Zwischen Sprachen, Zeiten und Regionen

Andrei Corbea-Hoisie (Iaşi), Czernowitzer Geiseln in Russland (1914-1919) im Ersten Weltkrieg: Philipp Menczel und Mayer Ebner

Andrzej Olejko (Rzeszów), Ausgewählte Erinnerungen österreichisch-ungarischer Soldaten an der Karpatenfront (1914-1915)

Panel 4: Bevölkerungsgruppen zwischen Imperium, Region und Nation

Ștefan Purici (Suceava), Ethnische Gruppen in der Bukowina zu Beginn des Ersten Weltkriegs

Marc Stegherr (München / Cluj Napoca), Die Karpato-Ruthenen und der Erste Weltkrieg: Zwischen vorsichtiger politischer Emanzipation und Verfolgung

Oleksandr Sych (Tscherniwzi), Die Bevölkerung der Bukowina als Objekt der Propaganda im Ersten Weltkrieg

Svetlana Suveica (Regensburg / Chişinău), Negotiating Loyalty: Bessarabian Germans from the Russian Empire to the Romanian Nation-State

Panel 5: Militärische Perspektiven

Tamara Scheer (Wien), Ausgangslage 1914: Erfahrung und Erwartungshaltung der k.u.k. Offiziere mit dem Osten des Habsburgerreiches

Jewhen Paschtschenko (Zagreb), Croatian Troops in Bukovina 1915-1918: the Reconstruction Problem

Panel 6: Narrative und Diskurs: Krieg in der Literatur

Cristina Spinei (Iaşi), Vor dem Großen Krieg. Dunkle Vorahnungen in den Texten von Sholem Aleichem

Irmela von der Lühe (Berlin), Vom Kultus der Subordination – Józef Wittlins Roman „Das Salz der Erde“

Switlana Kyryljuk / Kati Brunner (Tscherniwzi), Der Erste Weltkrieg in Prosatexten ukrainisch-sprachiger Autoren aus der Bukowina (Olha Kobyljanska, Iwan Bazhanskyj, Ossyp Makowej)

Buchpräsentationen:
Jakub Forst-Battaglia (Kiew/Kyjiw), Die Ukraine zwischen Selbstbestimmung und Fremdherrschaft 1917–1922. Hrsg. Von Wolfram Dornik u.a. Kiew: Nika-Zentrum 2015

1.Wassyl Botuschanskyj (Tscherniwzi),

2.Myhajlo Kostjantinovič Čučko/Tschutschko (Tscherniwzi),

3.Yuri Makar (Tscherniwzi),

Panel 7: Neuanfänge

Kurt Scharr (Innsbruck), „Eine überaus peinliche Lage“ – Die deutschsprachigen Professoren der Czernowitzer Universität zwischen Exil und Neuanfang 1914-1920

Ion Lihaciu (Iaşi), Der Erste Weltkrieg. Übergang oder Wende in der deutschsprachigen Presselandschaft der Bukowina?

Studienfahrt Frontverlauf im Ersten Weltkrieg: Eine Spurensuche (Toporiwzi, Nowoselyzja, Sadagora)