To boldly go where no man has gone before – Eine Tagung der Jungen Akademie zur Faszination der unbekannten Zeit

To boldly go where no man has gone before – Eine Tagung der Jungen Akademie zur Faszination der unbekannten Zeit

Organisatoren
Lena Henningsen, Universität Freiburg; Sibylle Baumbach, Universität Mainz; Katharina Heyden, Universität Bern; Klaus Oschema, Universität Heidelberg; Junge Akademie der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
09.07.2015 - 11.07.2015
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Von
Anneliese Kuhle, Junge Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin

Vom 9. bis 11. Juli 2015 fand im Gebäude der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften eine interdisziplinäre Tagung zum Thema „Faszination des Unbekannten – Die Zeit“ statt. Drei aktuelle Mitglieder der Jungen Akademie, Lena Henningsen (Universität Freiburg), Sibylle Baumbach (Universität Mainz) und Katharina Heyden (Universität Bern) sowie ein Alumnus, Klaus Oschema (Universität Heidelberg), organisierten die Tagung im Rahmen der Arbeitsgruppe „Faszination“. Rund 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen, darunter Kulturwissenschaft, Paläontologie, Literaturwissenschaft, Geschichte, Musikwissenschaft, Film- und Medienwissenschaft sowie Philosophie, diskutierten das Thema der Faszination unbekannter Zeit in drei verschiedenen Sektionen, die sich „Past Futures“, „Presents“ und „Future Pasts“ widmeten, und suchten durch offene Diskussionsrunden gemeinsam nach disziplinübergreifenden Schnittmengen.

An die Leitfrage, was uns an der unbekannten Zeit eigentlich fasziniere, gliederten sich weitere Fragen an, darunter z. B. wie sich unbekannte Zeit überhaupt konzeptualisieren lasse, wodurch sie in Erscheinung trete, wie sie zu messen sei und inwieweit sie mit der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in Verbindung stehe. Antworten wurden sowohl im Bereich wissenstheoretischer Diskurse als auch anhand von Fallbeispielen aus den einzelnen Disziplinen gesucht, das heißt anhand konkreter empirischer Untersuchungsgegenstände wie literarischen Werken, Musikstücken, Kulturgütern sowie historischen Dokumenten. Ein zentraler Interpretationsansatz, der über die verschiedenen Disziplinen hinweg immer wieder zur Geltung kam, stellte heraus, dass unbekannte Zeiten häufig durch die rekursive Verschachtelung verschiedener Zeiträume zustande kommen und vor allem dort zu beobachten sind, wo Strukturelemente alter Zeiten fortbestehen, zugleich aber von neuen „Zeitgeistern“ übernommen und semantisch neu verhandelt werden.

Den ersten Einstieg bildeten Vorträge zu ethnologischen Artefakten und fossilen Fundstücken, die künstlich archiviert oder abgelagert wurden und damit an einem Ort fortexistieren, der nicht mehr dem Kontext ihrer Ursprungszeit entspricht. Woher stammt die Zeit, die hier an die Gegenstände herangetragen wird bzw. welche Rolle spielt sie bei der Vermittlung ihrer Bedeutungen? KATJA WEHDE (Gießen) zeigte, wie ethnologische Ausstellungen der vergangenen Jahre, z. B. im Weltkulturen Museum Frankfurt, nicht die Zeit einer Ethnie, sondern vielmehr die Zeiten ihrer Dokumentation abbilden, die von subjektiv-imperialen Einstellungen gegenüber dem Fremden geprägt waren. MARCO TAMBORINI (Berlin) stellte aus wissenschaftsgeschichtlicher Perspektive die Entwicklung paläontologischer Arbeitsweisen und des darauf aufbauenden Konzepts der „deep time“ vor. Anhand visueller Umsetzungen zeigte er, wie Forscher der Erdgeschichte mithilfe chronologischer Schichtdiagramme die Rekonstruktion immenser Zeitspannen vornehmen, um damit, so Tamborini, den höchst unvollständigen Fossilbeständen einen entwicklungsgeschichtlichen, evolutiven Sinnzusammenhang zu verleihen.

Im weiteren Verlauf der Tagung rückte der Fokus immer stärker auf den Kontext gesellschaftlicher Ideologien und religiöser, politischer oder soziokultureller Auffassungen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Dabei kehrte besonders das Motiv der Rekontextualisierung alter Bräuche in neuen Gesellschaftsformen und deren historisches Selbstverständnis immer wieder. So zeigte beispielsweise WENDY LARSON (Portland, OR), wie das literarische Werk des sowjetischen Schriftstellers Maxim Gorki im sozialistischen Mao-Regime zum „chinesischen Gorki“ avancierte: Angesichts der massiven materialistischen Staatskrise wurde es zum nationalen Leitbild für die Propagierung eines revolutionären Optimismus und einer ideellen Lebenskultur.

Wie man im Mittelalter, genauer im 11. bis 12. Jahrhundert, mit Textvorlagen aus der griechisch-römischen Antike umging, zeigte ANKE HOLDENRIED (Bristol). Die Faszination einer (unbekannten) Zukunft sei für die Menschen des Mittelalters auch immer die Faszination einer (unbekannten) Vergangenheit gewesen. Fraglich bleibt jedoch, inwieweit im Hinblick auf die Auseinandersetzung der mittelalterlichen Gesellschaft mit Zeit von ‚Faszination‘ im modernen Sinne gesprochen werden könne, unterliegt der Begriff doch einem radikalen Bedeutungswandel. Obschon etymologisch im Bereich der (schwarzen) Magie und der Tradition des bösen Blicks verankert, wird ‚Faszination‘ in der Moderne weitgehend mit einer positiven Attraktion verbunden. Im Hinblick auf das Aufgreifen antiker Prophezeiungen habe vor allem der Wunsch nach individueller seelischer Transformation und Heilung gestanden.

Ebenfalls in die Zeit des Mittelalters fiel der Forschungsgegenstand von CHRISTIAN HOFFARTH (Duisburg). Ihn interessierten die räumlichen und zeitlichen Dimensionen mittelalterlicher Utopien und deren Koinzidenz in Schriften zum Heiligen Jerusalem. Im Gegensatz zu bisherigen Klassifikationen nach Alfred Doren vertrat er den Ansatz, dass die mittelalterlichen Utopie-Vorstellungen sich bereits nicht mehr vereinfacht in Ideal Time- und Ideal-Place-Utopien einteilen ließen, sondern entlang eines multiskalaren Kontinuums zu verorten seien, welches zeitliche und räumliche Leitstrukturen gleichermaßen zur Geltung bringe.

ANDRÁS KRAFT (Budapest) richtete den Blick auf das Byzantinische Reich im 9. bis 13. Jahrhundert. Auf der Grundlage byzantinischer Apokalypsen stellte er eine zeitgenössische Zeitrechnung vor, die sowohl lineare als auch nicht-lineare Konzeptionen von Zeit in sich vereinte. Einerseits, so Kraft, wiesen die apokalyptischen Zeitrechnungen eine klare Linearität auf, die zwischen den beiden Endpunkten des christlichen Abendlandes – der Auferstehung Jesu Christi und dem Gottesgericht – verankert sei. Darüber hinaus werde in der Erzählweise aber auch immer wieder von dieser übergeordneten Linearität abgewichen, indem durch die Hervorhebung schicksalhafter Ereignisse oder die Prognose veränderter Tag-Nacht-Rhythmen das Zeitempfinden punktuell beschleunigt werde. Hierdurch, so Kraft, werde deutlich, dass das Selbstverständnis der byzantinischen Gesellschaft durch die Vorstellung der Zukunft als vorhersagbare Vergangenheit bestimmt worden sei: Nicht die Vorstellung des zeitlich Unbekannten, sondern des Bekannten habe die Menschen damals fasziniert.

Einen Beitrag aus der Gegenwart lieferte DANIEL E. AGBIBOA (Oxford). Unter dem Titel „God’s time is the best“ führte er in die Alltagsphilosophie der städtischen Bevölkerung von Lagos ein, der größten Stadt Afrikas, und machte plausibel, wie hier transzendente Glaubensinhalte, die in eine positive Zukunft projiziert werden, einen konstruktiven Handlungsspielraum zur Bewältigung eines bedrohlichen Alltages schaffen. Das „afrikanische Zeitverständnis“ (African Time), so Agbiboa, sei ein vollkommen anderes als es die westliche Welt hervorgebracht habe. Die extremen Risiken und Unwägbarkeiten des afrikanischen Verkehrslebens brächten die Bevölkerung zu einer stark transzendental orientierten Geisteshaltung, die auf die Kontrolle und Unterstützung Gottes vertraue. Auf diese Weise werde die Vorstellung von Gott und seinem zukünftigen Wirken zur kognitiven Strategie, um sich in der Gegenwart – allen Widrigkeiten zum Trotz – Handlungsspielräume zu bewahren.

Einen Höhepunkt des Tagungsprogramms bildete die „keynote lecture“ von WALTHER CHRISTOPH ZIMMERLI (Berlin). „Are we Making Time or is Time Making us?“ fragte er am Donnerstagabend – und kommentierte selbst, dass er zwar in der Lage sei, die Problematik zu erklären, aber letztlich nicht zu beantworten. Zimmerli arbeitete insbesondere heraus, dass der zeitlichen Dimension, die wir Zukunft nennen, aus philosophischer Sicht eine ganz besondere Rolle im menschlichen Bewusstsein zukomme, da alleine die Zukunft jener zeitliche Bereich sei, der noch nicht mit Zeitlichem gefüllt ist. Vielmehr liege sie noch vor uns und biete daher eine Pluralität an Handlungsmöglichkeiten. Um die Frage zu klären, ob der Mensch Verursacher oder Produkt von Zeit sei, müsse man zwischen dem physischen Wesen des Menschen und seiner geistigen Fähigkeit des Reflektierens unterscheiden: Als Organismus kann der Mensch als ein Produkt der biologischen Evolution beschrieben werden; als vernunftbegabtes, vorausschauend handelndes Wesen wird er jedoch auch ein Verursacher von Zeit, indem er Technologien entwickelt, mit denen er Zeit nicht nur messbar, sondern vor allem auch für seine eigenen Zwecke nutzbar macht.

Ein eindrückliches Beispiel für das Kulturphänomen Zeit lieferte CAROLINE ROTHAUGE (Eichstätt): Sie untersuchte, wie sich im deutschen Kaiserreich um 1900 unterschiedliche Auffassungen von Zeit in parallelen Entwicklungen innerhalb der Gesellschaft im Bewusstsein der Bevölkerung herauskristallisierten und infolgedessen auch in Intellektuellenkreisen zu weitreichenden Überlegungen führten. Technische Innovationen und die Verbreitung neuer Medien bewirkten einerseits die Beschleunigung gesellschaftlicher Arbeitsdynamiken, andererseits schufen sie durch die Entlastung menschlicher Arbeitskräfte zeitliche Freiräume im privaten Lebensraum, die einer Entschleunigung gleichkamen. Vor diesem Hintergrund, so Rothauge, erkannten zeitgenössische Denker Zeit als ein sehr relatives, unstetes Konstrukt, welches nicht a priori vorausgesetzt werde könne, sondern jeweils ein hybrides Produkt einer bestimmten gesellschaftlichen Lebensform sei.

Schließlich wurde die Frage nach der Faszination der unbekannten Zeit auch in die Welt der schönen Künste (Literatur, Musik, Film, Fotografie) getragen. FILIP LEXA (Prag) lieferte einen neuen Interpretationsansatz für die zeitliche Struktur einer chinesischen Novelle von Ge Fei, indem er sie in den Kontext „möglicher Welten“ (possible worlds theory) stellte. Während Lexas Ansatz damit die Gleichzeitigkeit unendlich vieler Parallelwelten als unbekannte und dadurch faszinierende Denkplattform zur Diskussion stellte, führte KAI WIEGANDT (Berlin), Mitglied der Jungen Akademie, in das Handwerkszeug des anglophonen Science Fiction-Romans ein. Er interpretierte ihn als Ort des gedanklichen Experimentierens, der zwar fiktiv und damit niemals real erfahrbar sei, der jedoch als Projektionsfläche für eine Vielzahl möglicher Lebensweisen (ways of being-in-the-world) diene, in die sich das Subjekt zumindest intuitiv, wenngleich niemals objektiv mit einem Wissen-dass, hineindenken könne.

Unter dem Titel „Timeless heroes – Gypsies in European musical culture“ stellte die Kulturwissenschaftlerin ANNA G. PIOTROWSKA (Krakau) das Gleichnis zwischen kultureller Identität und musikalischer Darstellung von Zeitlichkeit in den Raum. An einem konkreten Beispiel vertrat sie die These, dass die europäische Kultur im 19. und 20. Jahrhundert einen besonderen Weg gefunden habe, durch die Stilisierung einer sprachlich konstruierten Volksgruppe, den „Zigeunern“, einen bestimmten musikalischen Kompositionsstil zu entwickeln, durch den vor allem zwei Extreme der zeitlichen Wahrnehmung besonders in den Fokus gerückt seien: die Wahrnehmung des plötzlichen, unvermittelten Eintretens bestimmter Erscheinungen einerseits und des niemals Endenden, niemals Ruhenden andererseits.

Eine verwandte Faszination der rätselhaften Zeit wurde in dem Vortrag des Filmwissenschaftlers HAUKE LEHMANN (Berlin) vorgestellt. Am Beispiel des Suspense-Thrillers „Gone Girl“ von David Fincher wurde die Unüberbrückbarkeit des „Jetzt“-Erlebens und dem Eintreten eines Noch-Nicht-Jetzt-Seins diskutiert und als grundlegendes Anliegen des filmischen Suspense-Genres herausgearbeitet. Das Suspense fasziniere durch die Konfrontation zweier miteinander unvereinbarer zeitlicher Perspektiven: das, was jetzt sei, und das, was noch nicht sei. Man fühlt sich hier an das paradoxe Phänomen optischer Täuschungen (Kippfiguren) erinnert: Entweder man sieht eine alte Dame oder eine junge Frau, einen Hasen oder eine Ente, aber niemals beide zusammen. So ähnlich rätselhaft scheint dem menschlichen Geist auch der Übergang von einem zum anderen Moment im Filmgeschehen, selbst dann noch, wenn ihn die Erfahrung gelehrt hat, dass sie beide ineinander übergehen.

SHELDON LU (Davis) und XIAO LIU (Montreal) führten anhand von chinesischen Filmproduktionen der vergangenen Jahre vor, wie digitale Medien sowohl Filmemachern als auch dargestellten Protagonisten zu neuen zeitlichen Projektionsflächen verhelfen. Hier kehre sich, so schlussfolgerte zum Beispiel Xiao Liu, das Verhältnis zwischen dem Menschen als Schöpfer geistiger Freiräume wieder in sein Gegenteil um, und die Technik werde zum Taktgeber der subjektiven Zeitrechnung.

Einen weiteren Beitrag mit Anschauungsmaterial aus einer anderen Bildkunst, der Fotografie, brachte das Junge Akademie-Mitglied EVELYN RUNGE (Hildesheim). Die Fotografie, so Runge, gliedere sich naturgemäß in den Akt des Fotografierens und den Akt der Betrachtung und jeder bringe eine ganz eigene Zeitwahrnehmung mit sich. Ersterer sei physisch unzertrennlich mit dem historischen Moment verbunden, in dem eine Fotografie entstehe, während letzterer die Möglichkeit der sinnlichen Abstraktion jenseits einer konkreten Zeit und eines konkreten Ortes biete. Die technologische Revolution von analoger hin zu digitaler Fotografie habe allerdings unterdessen dazu geführt, auch im Akt der Betrachtung zwischen starren (a-historischen) und bewegten Narrationen unterscheiden zu müssen.

Gerade durch die Vielzahl der Stimmen und Blickwinkel auf unbekannte Zeit-Dimensionen wurde nicht zuletzt eines bei diesem interdisziplinären Austausch zur „Faszination des Unbekannten“ sehr deutlich: Der menschliche Geist überbrückt die Kluft zwischen seinem subjektiven Sein und Empfinden, indem er sich Mittel schafft, durch die er das Hier und Jetzt transzendiert und andere, außerhalb seiner selbst liegende Seinszustände neu konstruiert. Die Mittel, derer er sich hierbei gleich semiotischer Zeichen bedient und die er stets kontextabhängig mit Bedeutung prägt, sind so vielfältig wie die Erfahrung selbst: Nicht nur sprachliche, textliche Überlieferungen sondern auch musikalische, fotografische und bildliche Materialien werden nach dem Prinzip der Bricolage immer wieder neu geordnet und mit neuen semiotischen Bedeutungen belegt. Damit erweitert sich für das Subjekt nicht nur sein Denk- und Vorstellungsraum, sondern auch sein Handlungsspielraum für die Gegenwart und Zukunft. Nimmt es sich selbst als handelndes Subjekt aus dem Geschehen heraus, so erwächst daraus sogar die Möglichkeit der objektiven, wissenschaftlichen Erkenntnis, die dann, wie Walther Christoph Zimmerli wohl anmerken könnte, vollkommen ohne Zukunft oder Vergangenheit auskommt, und eine Ewigkeit lang währt.

Konferenzübersicht:

Welcome and Introduction
Lena Henningsen (Freiburg) / Sibylle Baumbach (Mainz) / Klaus Oschema (Heidelberg)

Section 1: What is Unknown Time? Concepts, Theories, Methods

Katja Wehde (Gießen), Reintroducing Time to Ethnographic Displays: An Analysis of Current Strategies and Challenges of Narrating the Unknown in German Ethnological Museums

Marco Tamborini (Heidelberg), How to observe? Visualization and Conceptualization of Deep Time in Paleontological Practice

Wendy Larson (Portland, OR), The Chinese Gorky: Comparative Optimism as a Temporal Discourse

Keynote:
Walther Christoph Zimmerli (Berlin), Are We Making Time – or Is Time Making Us? The Fascination of an Uncertain Relation

Section 2: Past Futures

Anke Holdenried (Bristol), From Now until the End: The Reuse of Prophecies in the Eleventh and Twelfth Centuries

Christian Hoffarth (Duisburg), Wunschzeit Jerusalem: Reconsidering the Distinction between Ideal Places and Ideal Times in Medieval Utopias

András Kraft (Budapest), Living on the Edge of Time: Remarks on the Byzantine History of the Future

Section 3: Presents

Filip Lexa (Prague), The Rearrangement of Time in Ge Fei’s Novella “Flocks of Brown Birds”

Daniel E. Agbiboa (Oxford), ‘God’s Time is the best’: Exploring the Nexus Between ‘Cyclical Time’ and ‘Linear Time’ in Everyday Life

Anna G. Piotrowska (Krakow), Perpetual wanderers – timeless heroes: Gypsies in European musical culture

Caroline Rothauge (Eichstätt), Present and Future - 'Unknown Times' in the German Empire around 1900

Section 4: Future Pasts

Sheldon Lu (Davis), The Time-Image and the Unknown in Wong Kar-wai’s Film Art

Xiao Liu (Montreal), A Game of Time: Video Game, Algorithmic Temporality, and Cinema in the Digital Era

Hauke Lehmann (Berlin), Suspense, Knowledge, and Time in David Fincher’s “Gone Girl”

Evelyn Runge (Hildesheim), un<FOCUS>ed. Time in Photography

Kai Wiegandt (Berlin), How Unknown Things Make Science Fiction Fascinating


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