Humanwissenschaften im 21. Jahrhundert. Reimers Konferenzen Revisited

Humanwissenschaften im 21. Jahrhundert. Reimers Konferenzen Revisited

Organisatoren
Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Ort
Bad Homburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
07.06.2015 - 08.06.2015
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Von
Julia Schultz, Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main

Wie beeinflussen die Regionalwissenschaften die systematischen Disziplinen? Welche Wirkung haben Methoden und Erkenntnisse etwa der South Asian Studies oder der Sinologie, der Osteuropa- oder der Afrikastudien auf die Wirtschafts- oder die Geschichtswissenschaften − und vice versa? Wie wird die Rechtswissenschaft im Zuge der Globalisierung durch die zunehmende Pluralisierung des Rechts, also die Konkurrenz, Kollision und Überlagerung verschiedener rechtlicher Ordnungen, beeinflusst und wie wirkt sie selbst auf diese Prozesse?

Diese und andere Fragen zur Entwicklung der Humanwissenschaften waren das Thema der Tagung Reimers Konferenzen Revisited am 7. und 8. Juni 2015 im Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität in Bad Homburg. Das Forschungskolleg hatte, gemeinsam mit dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe-Universität, dem Berliner Forum Transregionale Studien und der Bonner Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland, zu dieser Arbeitstagung eingeladen. Ausgangspunkt waren die so genannten „Werner Reimers Konferenzen“ von 1996 bis 2001. Im Auftrag der großen wissenschaftsfördernden Institutionen der Bundesrepublik waren damals Wissenschaftler-/ innen aus unterschiedlichen Disziplinen und Generationen in der Werner Reimers Stiftung zusammengekommen um im angehenden 21. Jahrhundert nach „innovativen Fragestellungen in der Wissenschaft“ zu suchen. Ziel war es, die entscheidenden Entwicklungstendenzen der Gegenwart zu benennen und entsprechende neue Forschungsfelder und -desiderate zu umreißen. Zudem sollten sie aufzeigen, wie die Wissenschaften, insbesondere die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften, organisiert sein müssen, um diese neuen, oftmals inter- und transdisziplinären Fragestellungen zu bearbeiten.

Als Ergebnis waren zwei Berichte entstanden, die in der Schriftenreihe „Suchprozesse für innovative Fragestellungen in der Wissenschaft“ der Werner Reimers Stiftung veröffentlicht wurden: „Der ‚cultural turn‘ in den Humanwissenschaften. Area Studies im Auf- oder Abwind des Kulturalismus“ von Michael Lackner und Michael Werner 1 und „Recht, Kultur und Gesellschaft im Prozess der Globalisierung“ von Klaus Günther und Shalini Randeria.2 Ihre wissenschaftspolitischen Empfehlungen waren in Stellungnahmen des Wissenschaftsrates zur Entwicklung der Geisteswissenschaften (2006), der Regionalstudien (2006) sowie der Rechtswissenschaft (2012) eingegangen.

Auf der aktuellen Tagung diskutierten Akteure von damals - MICHAEL WERNER (Paris), KLAUS GÜNTHER (Frankfurt am Main), MAMADOU DIAWARA (Frankfurt am Main), SHALINI RANDERIA (Genf), RUDOLPH STICHWEH (Bonn), GISELA TROMMSDORFF (Konstanz) - mit jüngeren Fachvertreter- /innen darüber, was sich an dem Selbstverständnis der großen geistes- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen seit den Schriften von 1999 und 2001 verändert hat.

In seinem Eröffnungsvortrag betonte der Afrikawissenschaftler ANDREAS ECKERT (Berlin), es seien viele Ansätze erkennbar, das dominierende Verständnis von territorial verankerten Kulturen zu revidieren. Nur werde davon insgesamt und vor allem in den systematischen Disziplinen kaum Kenntnis genommen. Wie also ließen sich die „Area Studies“ stärker institutionalisieren und mit anderen Disziplinen verbinden? Wie ernst sei es mit dem „forschen mit“, d.h. mit einem Forschen auf Augenhöhe? Welche Folgen habe ein zunehmender Austausch auch mit Studierenden und Lehrenden aus Ländern jenseits der westlichen Welt tatsächlich auf die Theorien?

1. Cultural Turn I: Geisteswissenschaften

Gegenstand der ersten Diskussionsrunde mit der Kunsthistorikerin HANNAH BAADER (Florenz), der Musikethnologin TALIA BACHIER-LOOPUYT (Lyon) und dem Historiker BALASZ TRENSCENYI (Budapest) waren die Geistes- und Kulturwissenschaften.

An den Beispielen der Musikwissenschaft und der Kunstgeschichte, beide mit dieser Tagung zum ersten Mal in den Kontext der Reimers Konferenzen einbezogen, wurde deutlich, wie sinnvoll diese Disziplinen zur Klärung zentraler sozial- und geisteswissenschaftlicher Fragen beitragen könnten.

Insbesondere die Kunstgeschichte biete vielfältige Anregungen gerade bei transregionalen Fragen. Die Bilder der von Mitgliedern der Taliban gesprengten Buddhastatuen von März 2001 etwa seien ein Beispiel für die Notwendigkeit, sich in der Kunstgeschichte weniger auf einzelne Artefakte zu konzentrieren als vielmehr die Bezüge zu den geographischen, politischen, sozialen und religiösen Räumen zu erschließen, in denen Kunstwerke situiert sind. Die Kunstgeschichte habe auch bereits mit neuen Formen der Theoriebildung, wie etwa der Bildwissenschaft, auf diese Herausforderung reagiert.

In ihrem Kern nun aber sei Kunstgeschichte immer eine auf Europa zentrierte Regionalwissenschaft gewesen, mit transregionalen Ansätzen, die sich auf Europa und Amerika beschränkten. Die gestiegene Erwartung an vielen Universitäten nach transregionaler Öffnung stoße bislang noch auf mangelnde Expertise für Regionen außerhalb Europas und gehe teils auf Kosten von Interdisziplinarität. Gleichwohl sei diese Öffnung eine Herausforderung, die sich in der Kunstgeschichte aufgrund ihrer Gegenstände und Methoden mehr anbiete als in vielen anderen Disziplinen.

Ähnliche Herausforderungen sieht Balázs Trencsényi im Hinblick auf die politische Ideengeschichte. Bereits zu Sowietzeiten war in Osteuropa transregional geforscht worden. Jetzt aber habe die politische Situation zu Nationalisierungstendenzen und einer nationalen Forschung geführt. Für die Akteure in den osteuropäischen Ländern stellen sich die Fragen: Wie kann sich Osteuropa aus der Marginalität herausbewegen? Wie können osteuropäische Forscher ein regional relevantes Wissen produzieren, ohne sich in ein „Ghetto“ regionaler Spezialisten einzuschließen und zugleich an der globalen Debatte teilhaben, ohne die mainstream intellektuellen Gedanken einfach zu „reproduzieren“, die in den Zentren westlicher Forschung zirkulieren?

2. Cultural Turn II: Geschichte und Gesellschaft

Im Kontext von Geschichte und Gesellschaft referierten im zweiten Panel der Soziologe und Lateinamerikaforscher SERGIO COSTA (Berlin), der Chinawissenschaftler DANIEL LEESE (Freiburg) und die Literaturwissenschaftlerin und Arabistin FRIEDERIKE PANNEWICK (Marburg). Alle stimmten darin überein, dass der cultural turn, den Lackner und Werner 1999 ausgerufen hatten, auch im Rahmen der deutschen soziologischen, historischen und politikwissenschaftlichen Debatte bislang nicht die gewünschte Relevanz erreicht hat.

Gleichwohl wurden vielfach einschlägige positive Entwicklungen beobachtet. So berücksichtigen Bereiche der „systematischen“ Disziplinen wie etwa die Migrationsforschung bereits zunehmend kulturelle Erklärungsvariablen. Ebenso konnten Regionalinstitute verschiedener Hochschulen ihre Reputation und ihre Ausstattung in den letzten Jahren kurzfristig verbessern. Einige der zentralen Empfehlungen von Werner/ Lackner spielten seitdem auch bei der Planung neuer Zentren eine Rolle. Pannewick nannte das „Centrum für Nah- und Mittelost-Studien“, CNMS, und das internationale interdisziplinäre Forschungsprogramm „Europa im Nahen Osten – Der Nahe Osten in Europa“ , EUME, am Forum Transregionale Studien als Beispiele.

Allerdings werden vor allem in der universitären Lehre die Grenzen der Umsetzbarkeit deutlich. Wenn überhaupt so sei hier nur langsam eine Öffnung der systematischen Fächer zu beobachten. Außerhalb der Universitäten biete sich offensichtlich mehr Freiraum für Experimente, die am Ende wiederum in den Universitätsalltag hineinwirken könnten.

Wesentliche Herausforderungen an den Universitäten selbst seien eine Verstetigung der Regionalstudien durch Professuren sowie dauerhafte offene Formate internationaler und transregional ausgerichteter Forschung. Doppelaffiliationen und gegebenenfalls auch Doppel-Studienabschlüsse auf Promotionsebene müssten stärker als bisher ermöglicht werden.

3. Recht im internationalen Kontext

Das dritte und letzte Panel setzte sich mit Fragen des Rechts vor dem Hintergrund der Globalisierung auseinander. Sprecherinnen waren die (Völker-)Rechtswissenschaftlerin ISABEL FEICHTNER (Frankfurt am Main) und ANNA KATHARINA MANGOLD (Frankfurt am Main), Fachvertreterin des öffentlichen Rechts. Transnationales Recht sei beobachtete Realität. Wie nun reagieren das Wissenschafts- und Rechtssystem in Deutschland? Auch in dieser Gesprächsrunde wurde die Umsetzung der weitsichtigen Forderungen der Reimers Konferenzen als zunehmend dringlich empfunden, vor allem mit Blick auf die nahezu gleichlautenden Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Rechtswissenschaft im Jahre 2012.

Zunächst, so THOMAS DUVE (Frankfurt am Main) seien die besonderen Bedingungen des Faches Rechtswissenschaften zu berücksichtigen: Recht sei eine Professionsfakultät, die Juristen für eine Funktion im Rechtssystem ausbilde. Recht werde durch nationale Akteure geprägt und sei an nationale Logiken gebunden. Und die Aufgabe, Juristen auszubilden, sei mit zunehmenden Studierendenzahlen in den letzten Jahren noch wichtiger geworden. Diese Bedingungen, verbunden mit dem Sprachproblem (Rechtsdenken sei sprachlich gebunden und werde interdisziplinär und international kaum noch als kommunizierbar empfunden) setzten einer Öffnung des Faches vor dem Hintergrund zunehmender Globalisierung Grenzen. Wissenschaftler-/innen, die sich Forschungsthemen zuwenden, die sich nur aus der Perspektive verschiedener Rechtsordnungen, verschiedener Rechtsdisziplinen (zum Beispiel zugleich Privat- und Öffentliches Recht) und interdisziplinär bearbeiten ließen, würden ihre Karrierechancen aufs Spiel setzen.

Gleichwohl stelle sich insbesondere die Völkerrechtswissenschaft durchaus den Herausforderungen der Transnationalisierung des Rechts. Wesentlich seien, so Isabel Feichtner, die stärkere kritische Auseinandersetzung mit dem Völkerrecht und seiner Geschichte, eine Methodenreflexion und eine Ausweitung der Untersuchungsgegenstände und Forschungsfelder. Auch ein größeres Interesse für andere Sozialwissenschaften sowie eine stärkere Rezeption privatrechts-theoretischer Arbeiten seien zu beobachten. Die in Deutschland besonders starren disziplinären Grenzziehungen seien für eine Öffnung hingegen nicht förderlich. Während in anderen Ländern vermehrt Institute für Transnationales Recht gegründet oder völkerrechtliche Institute „umgewidmet“ werden, scheine sich die Völkerrechtswissenschaft in Deutschland weiterhin fast ausschließlich dem öffentlichen Recht zuzuordnen.

So fand es denn Anna Katharina Mangold wenig verwunderlich, dass nahezu alle auf diese Arbeitstagung geladenen Rechtswissenschaftler-/ innen teils externe Wege gegangen seien, um in außeruniversitären Forschungskontexten wie etwa dem Wissenschaftskolleg zu Berlin oder der Max Planck Gesellschaft transnationale Rechtswissenschaft zu betreiben. Ein weiteres Problem sei die Verschulung an den klassischen juristischen Fakultäten sowie die Konzentration auf das Staatsexamen zu Lasten weiterer Methodenkompetenz und selbständigen Denkens, so Mangold. An die Stelle von Falllösungen am Fließband nach einem verengten rechtsdogmatischen Schema sollten Formen der „thick description“ von Sachverhalten treten, um sie in ihrer normativen und tatsächlichen Komplexität erfahrbar werden zu lassen .

Unumgänglich sei schließlich auch ein Blick in die Hochschullandschaften anderer Länder. An vielen Universitäten in den USA beispielsweise, so RUDOLF STEINBERG, früherer Präsident der Goethe-Universität, sei die rechtswissenschaftliche Ausbildung wesentlich stärker theoriegeleitet und weniger streng disziplinorientiert angelegt. Klaus Günther nährte die Hoffnung, dass die zunehmende Transnationalisierung langfristig zu einer diesbezüglichen Reflexionssteigerung des Rechts und damit auch zu einer entsprechenden Veränderung der Juristenausbildung führen könne. Wie das von Isabel Feichtner angeführte Beispiel Rohstoffrecht mit seinen vielfältigen historischen, ökonomischen, transnationalen, geopolitischen, ethnischen, regionalen, postkolonialen, völker- und privatrechtlichen Bezügen eindrücklich zeige, in unbedingter Verbindung zu den „Area Studies“. Dann käme möglicherweise auch endlich der Umstand in den Blick, dass die spezifisch westliche Sicht auf komplexe, transnationale Sachverhalte vor allem des globalen Südens in hohem Maße „legalistisch“ geprägt sei, dass Areas von vornherein rechtlich strukturiert wahrgenommen würden. Erst dann könnte sich das Recht auch in seiner eigenen Relativität zu anderen Arten normativer Ordnungen thematisieren.

Schluss: Bedeutung der Erfahrungen und der Thesen für die zukünftige Entwicklung

Die Tagung endete mit einer intensiven Schlussrunde in der sich vor allem Themen zur möglichen Zusammenarbeit [über Fächergrenzen hinweg] heraus kristallisierten. Einigkeit herrschte über den nahezu wegweisenden Charakter der Schriften der fünfzehn Jahre zurück liegenden Reimers Konferenzen, die kaum an Aktualität eingebüßt hätten. Übereinstimmend wurden weiterhin trotz mancher positiver Entwicklungen weitreichende Probleme in der Umsetzung der genannten Forderungen deutlich. Die Kernfrage der Schlussrunde musste also lauten: Wo finden sich Überschneidungen, gemeinsame Interessen und mögliche praktische Perspektiven?

Shalini Randeria plädierte für eine stärker an Möglichkeiten denn an Grenzen orientierte Herangehensweise: Viele in Teamarbeit geschaffene Projekte – sowohl transregional als auch interdisziplinär – existierten bereits heute. Es gelte fortan gemeinsam Pluralität präziser zu definieren, das Vokabular stärker zu differenzieren und über Normen jenseits der teils engen Vorgaben einzelner Disziplinen nachzudenken.

Während auf der einen Seite der Ruf nach neuen Institutionen laut wurde, sprachen sich andere für weniger formale Maßnahmen aus. So betonte der Soziologe RUDOLF STICHWEH (Bonn), die Soziologie sei von Anbeginn eine Weltwissenschaft gewesen. Dessen ungeachtet sei eine Neuorganisation des Faches wünschenswert. Vor allem von der Gründung sozialwissenschaftlicher deutscher Institute im Ausland verspreche er sich viel. Sie sollten komplementär zur universitären Forschung sein und über den Umweg der Grundlagenforschung im Ausland das Fach der Soziologie in Deutschland verändern.

Diesem Ansatz hielt Randeria entgegen, einfacher und wirksamer stattdessen den (Post-) Doktorandenaustausch mit Ländern des „Global South“ wie Indien stärker zu fördern. Die Gründung von Instituten im Ausland könne das grundlegende Problem der Asymmetrien in der Forschung nicht lösen; abgesehen von umfassenden praktischen Problemen wie Rekrutierung, dem Agendasetting und der Verortung im jeweiligen landesspezifischen Kontext.

Die Tagung machte deutlich, dass Interdisziplinarität und Transregionalität auch in Zukunft wahrscheinlich eher am Rande der Universitäten verfolgt werden, etwa in außeruniversitären Instituten oder von Juniorprofessoren, die weniger im Lehre-Pflichtprogramm eingebunden sind. Die maximale Forderung des Tages könne damit nur lauten, so Klaus Günther, derartige Nischen zu erhalten und auszubauen. TILL VAN RAHDEN (Montréal), derzeit Fellow am Forschungskolleg Humanwissenschaften dagegen plädierte dafür, wissenschaftspolitische Anstrengungen wie die Exzellenzinitiative zu nutzen, um die großen Fächer zu verändern wie es in den USA und Kanada bereits geschehe, statt weitere Nischen zu schaffen. Auf diese Weise könnten zudem mehr ausländische Wissenschaftler- /innen für die deutschen Universitäten gewonnen werden.

Einigkeit herrschte am Ende darüber, dass diese Tagung Stimmen aus den unterschiedlichsten Disziplinen und Regionen zusammengebracht hatte und sie in dieser oder ähnlicher Form wiederholt werden sollte. Ein Thema, das besonders interessant sein könne, sei die Schnittstelle von politischer Ökonomie und Recht: Besitzrechtfragen, intellektuelles Eigentum oder Landrechte indigener Bevölkerungen. Die in Deutschland derzeit geführte Debatte zu „Postwachstum“ sei hier ein Beispiel, so Sergio Costa. Gisela Trommsdorff von der Werner Reimers Stiftung formulierte als mögliche Themen Fragen wie: Wie ist der cultural turn in anderen Wissenschaften wie der Psychologie inzwischen angekommen? Müsse Transregionalität wirklich im Gegensatz zu Interdisziplinarität stehen (wie von Hannah Baader empirisch beobachtet)? Wie gestalte sich Pluralität der Kontexte? Auch die Wirtschaftswissenschaften gelte es einzubeziehen, so regte Martin Baumeister an. Nachdem hegemoniale Strukturen von bestimmten Diskursen erkannt seien, wie könne man trotzdem Diskursräume erhalten und bestimmte Akteure einbinden? Wenn die Imagination in dieser Hinsicht angeregt sei so sei mit dieser Arbeitstagung schon ein wichtiger Schritt getan.

Konferenzübersicht:

Begrüßung

Matthias Lutz-Bachmann, Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften

Gisela Trommsdorff, Mitglied des Verwaltungsrats der Werner Reimers Stiftung

Martin Baumeister, Direktor des Deutschen Historischen Instituts Rom

Klaus Günther, Sprecher des Exzellenzclusters Normative Orders

Abendessen mit Dinner Speech:
„Abwind, Aufwind, oder gar kein Wind? Bemerkungen zur Lage der Area Studies“, Andreas Eckert, Forum Transregionale Studien, Berlin

Cultural Turn I: Geisteswissenschaften
Gesprächsführung: Michael Werner

Thesen:
Hannah Baader
Talia Bachir-Loopuyt
Balasz Trenscenyi

Cultural Turn II: Geschichte und Gesellschaft
Gesprächsführung: Andreas Eckert

Thesen:
Sergio Costa
Daniel Leese
Friederike Pannewick / Rachid Ouaissa

Recht im internationalen Kontext

Thesen:
Isabelle Feichtner
Moritz Renner (abgesagt)
Anna Katharina Mangold

Schluss: Bedeutung der Erfahrungen und der Thesen für die zukünftige Entwicklung
Gesprächsführung: Matthias Lutz-Bachmann

Thesen:
Klaus Günther
Shalini Randeria
Rudolf Stichweh

Anmerkungen:
1 Michael Lackner / Michael Werner, Der ‚cultural turn‘ in den Humanwissenschaften. Area Studies im Auf- oder Abwind des Kulturalismus, hrsg. vom Programmbeirat der Werner Reimers Konferenzen 1999, <http://www.perspectivia.net/publikationen/ads/wrk2> (21.09.2015).
2 Klaus Günther / Shalini Randeria, Recht, Kultur und Gesellschaft im Prozess der Globalisierung, hrsg. vom Programmbeirat der Werner Reimers Konferenzen 2001. <http://www.perspectivia.net/publikationen/ads/wrk4> (21.09.2015).


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