Weltwende 1917 – Russland, Europa und die bolschewistische Revolution

Weltwende 1917 – Russland, Europa und die bolschewistische Revolution

Organisatoren
Deutsche Gesellschaft zur Erforschung des politischen Denkens (DGEPD); Bundesstiftung Aufarbeitung; Technische Universität Chemnitz; Akademie Herrnhut für politische und kulturelle Bildung; Umweltbibliothek Großhennersdorf e.V.; Konrad-Adenauer-Stiftung; Landkreis Görlitz
Ort
Herrnhut
Land
Deutschland
Vom - Bis
16.11.2017 - 18.11.2017
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Von
Antonia Sôphia Podhraski, Institut für Europäische Geschichte, Technische Universität Chemnitz

„Jeder Staat wird auf Gewalt gegründet.“ Dieses von Leo Trotzki stammende Zitat artikuliert bereits einen normativen Wesenszug kommunistischer Herrschaft, ihrer Sicherung ebenso wie ihrer Expansion. Mit der Machteroberung der Bolschewisten im Oktober 1917 vollzog sich eine Weltwende, die nicht nur das Russische Zarenreich in eine kommunistische Ein-Parteien-Diktatur verwandelte, sondern auch ganz Europa fundamental veränderte.

Anlässlich des 100. Jahrestages der bolschewistischen Revolution organisierte die Technische Universität Chemnitz (Professur für Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, Frank-Lothar Kroll) eine Konferenz in Kooperation mit der Akademie Herrnhut, der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des politischen Denkens, der Bundesstiftung Aufarbeitung, der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Umweltbibliothek Großhennersdorf „Weltwende 1917 – Russland, Europa und die bolschewistische Revolution“ im Tagungshaus der Akademie Herrnhut (16. bis 18. November 2017). Dabei wurde, in bewusst interdisziplinärer Perspektive, nicht nur das Revolutionsgeschehen von 1917, sondern auch dessen aktuelle Bedeutung in den post-sowjetischen und europäischen Gesellschaften thematisiert. Flankiert wurde das Tagungsgeschehen durch eine von ANDREAS SCHÖNFELDER (Großhennersdorf) mitverantwortete Ausstellung zum Internierungslager Solovki/Solovezki, das zum Inbegriff des Roten Terrors in Sowjetrussland geworden ist. Die Bolschewisten, allen voran Lenin, ließen hier ein Arbeitslager errichten, das politische Häftlinge unter menschenunwürdigen Bedingungen isolierte und zu Arbeitssklaven abrichtete. Die medizinische Versorgung war fast gar nicht vorhanden, während Misshandlung und Folter regelmäßig praktiziert wurden.

Nach der Tagungsbegrüßung durch die Organisatoren und Vertreter der Kooperationspartner führte JÖRG BABEROWSKI (Berlin) in die Tagungsthematik ein. In seinem Vortrag „Die bolschewistische Herausforderung – Russische Revolution und europäische Antworten“ legte er die Zusammenhänge zwischen den Ereignissen des Jahres 1917 und der erfolgreichen bolschewistischen Machtübernahme dar, die zunächst keineswegs absehbar war. Seine an Carl Schmitt angelehnte These: „Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet“ identifizierte den Willen zur Tat, den Glaube an die Gewalt und das immense Potential utopischer Verheißungen als Mittel bolschewistischer Herrschaftssicherung und als Antworten auf den Ausnahmezustand, den sie immer wieder zu inszenieren suchten, um ihre Herrschaft zu legitimieren. Deren Fundament gründete sich von Anfang an auf Mord und Terror, weitaus weniger hingegen auf Ideen und Theorien. Infolgedessen gelang es ihren Widersachern nicht, sich dagegen zu positionieren oder gar wirksam zu formieren.

Im Anschluss daran eröffnete der Vortrag von FRANK-LOTHAR KROLL (Chemnitz) „Russland, Europa und der Westen. Historische Entwicklungslinien und Perspektiven“ das erste Panel „Ideologische Grundlegungen und Vorläufer“. Anhand eines konzentrierten chronologischen Überblickes zur russisch-europäischen Beziehungsgeschichte, von der Kiewer Rus bis zum aktuellen postsowjetischen Russland, charakterisierte er die vergangenen, stetig wechselnden Annährungsversuche zwischen dem Zarenreich und anderen europäischen Mächten. Das russische Selbstverständnis war und ist weiterhin untrennbar mit der Frage nach dem „Europäischen“ verbunden – sowohl die Orientierung am Westen, als auch die in Abgrenzung dazu propagierten genuin „russischen“ Werte sind auf die Vergleichsgröße „Europa“ bezogen. An dieser Identitätswunde hatten die Bolschewiki, die sich als Feinde der Stagnation, der bürgerlich-westeuropäischer Werte und Traditionen inszenierten, angesetzt, um den „Neuen Menschen“ zu schaffen. Termini wie „Europa“ und „Russische Idee“ sind auch im aktuellen postsowjetischen Diskurs präsent – eingebunden in das Spannungsfeld von Nachahmungswille und erstarkendem Eigenbewusstsein.

In Bezugnahme auf seinen Vorredner ging CLAUS SCHARF (Mainz) auf ein Zitat von Jörg Baberowski: „Nicht Ideen töten, sondern Menschen“, ein und legte zu Beginn seines Referates – „Ambivalenzen der politischen Aufklärung in der Vorgeschichte von Revolutionen“ – dar, dass nicht allein Gewalt als gleichsam anthropologische Voraussetzung die Oktoberrevolution erklären kann. Vielmehr könne durchaus auch ein Kausalitätszusammenhang zur Aufklärung hergestellt werden. Die in Russland von Monarchen wie Peter I. und Katharina II. funktionalisierten Aufklärungsgedanken erreichten zeitlich versetzt das Zarenreich, zudem mangelte es ihnen, anders als in vielen Regionen des europäischen Westens, an der Trägerschicht eines starken Bürgertums. Der Erfolg der Oktoberrevolution basiere andererseits auf der bewussten Abgrenzung von den Traditionen der Aufklärung und anderen europäischen Vorbildern, lediglich die Pariser Commune könne als erste Referenzgröße gedeutet werden. Progressiv sei sie vom Standpunkt der Revolutionäre gewesen, denen ein grobes Wissen über den Sozialismus genügte. In ihrer Konsequenz eröffnete die Revolution von 1917 aus Sicht des Referenten eine ganz neue Wirkungsdimension: Sie war die erste Revolution, die allen als „Ausbeuter“ Deklarierten endgültig die Macht entzog und eine Herrschaft des Proletariats etablierte – verbunden mit einem präzedenzlosen Maß an Fanatismus und historischen Pathos. Darin war sie Vorbild für viele spätere Revolutionen.

In den darauffolgenden Konferenztag leitete JUTTA SCHERRER (Paris / Berlin) mit Erörterungen über die Russische Revolution und die aktuelle „Russische Idee“ ein. Als zentrale Untersuchungskategorie verwendete sie den Begriff des „Sozialistischen Humanismus“. Nach der zu Beginn der bolschewistischen Herrschaft erfolgten Verwerfung des „bürgerlichen“ Humanismus als eine individualistische, dem Sozialismus entgegengesetzte Haltung, erlebte er in den 1930er Jahren in Verbindung mit Adjektiven wie „proletarisch“ und „sozialistisch“ eine neue Konjunktur. Anstelle des Individuums als Adressat trat nun das Kollektiv: Engagement, Altruismus, Liebe, Freundschaft, Heroismus und Aufopferungsbereitschaft galten nur noch in ihrer Beziehung zum Proletariat als dem vermeintlichen Träger weltgeschichtlichen Fortschritts. Ein militanter, die Massen durchdringender Hass war das Grundelement des „Proletarischen Humanismus“. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelte der Sowjet-Humanismus eine eigene Dynamik und galt als Instrument der Erziehung zum „neuen“ sozialistischen Menschen, sowie als Propagandamittel, das Friedensliebe und Kampf gegen den kapitalistischen Westen suggerieren sollte. Auf Grund dieser semantischen Verschiebung wurde der Humanismus-Begriff deformiert, Marx und Lenin erschienen als die wahren und eigentlichen Humanisten. Deutlich wurde darüber hinaus, dass auch schon die vielfach als Vorbild geltende Terrorherrschaft der Jakobiner ihre ursprünglich humanistischen Intentionen durch Massenmorde pervertiert hatte.

RAJ KOLLMORGEN (Zwickau) widmete seine Analysen dem proletarischen Revolutionskonzept von Karl Marx und dessen Umkehrung durch Lenin, die er anhand von Faktoren wie dem Ersten Weltkrieg, dem ausufernden Imperialismus, der zunehmenden Bürokratisierung und der Ausgestaltung des Sozialismus unter russischen Bedingungen aufzeigte. Lenins Herrschaft sei vornehmlich durch Transformationsprobleme geprägt, die den Unterschied zwischen den theoretischen Vorgaben und deren realen Umsetzungsmöglichkeiten offenbaren. Die Abweichung von Marx basiere vor allem auf Lenins Selbsteinschätzung, der sich zwar auch als Theoretiker verstand, doch in erster Linie Revolutionär war.

Das zweite Panel „Ideologie – Terror – Welterlösung“ eröffnete HENDRIK HANSEN (Budapest) mit Ausführungen über Lenins Ideologie der Gewalt und deren Fundierung im System der Sowjetunion. Zu Beginn seines Vortrages verwies er auf die Semantik der Bezeichnung „Welterlösung“, die er als ein Instrument der bolschewistischen Selbstdarstellung deutete, geprägt von der Intention, nicht nur die physische Gewalt, sondern auch Macht über das Denken, die Geschichte und die Kultur zu erlangen. Die Rolle der Gewalt exemplifizierte Hansen zuerst an einem Beispiel: der Schreckensherrschaft der Jakobiner. Gewalt erscheint hier als Notwehrargument, um sich von der Despotie und Willkürherrschaft zu befreien. Im Anschluss betonte der Referent die Bedeutung der Marxschen Ausführungen zum „Rohen Kommunismus“, in dem Krieg als notwendiges Element von Revolutionen avancierte. In dieser Übergangsphase gehe es den Menschen nicht besser, aber sie sei ein Vorbote für den „Wahren Kommunismus“. Auf dieser Grundlage legitimierte Lenin die Anwendung von Gewalt. Der essenzielle Unterschied zwischen Marx und Lenin liege jedoch darin, dass bei Lenin Gewalt zum konstituierenden Herrschaftselement wurde.

Zur Freilegung von „Innenansichten“ bolschewistischer Revolutionäre analysierte BARBARA ZEHNPFENNIG (Passau) Arthur Koestlers literarische Auseinandersetzung mit dem Bolschewismus anhand seines Romans „Sonnenfinsternis“ (1940). Als Leitlinie ihrer Interpretation diente das Beziehungsgeflecht zwischen Wirklichkeit und deren Deutung durch den Protagonisten Rubaschow. Neben der äußeren Entwicklungsrichtung, die durch die schrittweise erfolgende Beschuldigung und schließliche Verurteilung des Revolutionärs Rubaschow bestimmt wird, steht sein von Stagnation geprägtes Innenleben. Er wird zum Opfer des bolschewistischen Systems, dem er trotz allem treu bleibt, indem er die Wirklichkeit stets im Sinne der kommunistischen Ideologie auslegt. Scheitern und Tod werden billigend in Kauf genommen, weil sie als notwendige Opfer zur Erlangung allgemeiner Menschheitserlösung verstanden werden. Auf diese Weise thematisiert der Roman das Problem des Verhältnisses von ideologischer Motivation und handlungspraktischer Legitimation.

Der Vortrag von SUSANNE FRANK (Berlin) „Revolution und Rekonstruktion: Der Russische Eurasianismus 1921 bis heute“ erweiterte die bei Barbara Zehnpfennig vorherrschende individuell-psychologische Perspektive um eine gesellschaftliche Komponente. Ausgehend von der Oktoberrevolution, dem damit verbundenen Zerfall des Imperiums und der Abkehr von europäischen Kulturidealen ging sie auf das Konzept des Eurasianismus und dessen Frontstellung gegenüber der bolschewistischen Ideologie ein. Sie grenzte den historischen Eurasianismus von dem aktuell durch Putin vertretenen Neo-Eurasianismus ab. Während die Lehre der „klassischen“ Eurasianer – etwa Vernadskys oder Trubetzkoys – eher auf einem orthodox-kulturellen Fundament basiert, überwiegen bei Putin in aktueller Perspektive ökonomische und geopolitische Gesichtspunkte. Die grundlegende Motivation, die auf eine russische Führungsrolle und auf Orientierung am asiatischen Raum abzielt, ist hingegen konstant geblieben.

Der Begriff des Totalitarismus und dessen theoretische Ausformulierung sind notwendige Elemente zur Erforschung der Gedankenstruktur des 20. Jahrhunderts. Der Abendvortrag von ALFONS SÖLLNER (Chemnitz) nahm eine chronologische Phaseneinteilung der Totalitarismusforschung vor: Beginn in den 1920er Jahren, pluralistische Ausformulierung in den beiden folgenden Jahrzehnten, klassische Phase während des Kalten Krieges, Zurücktreten in den 1960ern und postsowjetische Zeit. Prägnant ist die vielfältige Brüchigkeit von Politik und Wissenschaft, so erfolgte in der Hochphase des Kalten Krieges – etwa bei Hanna Arendt – keine sozialwissenschaftliche Herleitung des Totalitarismus, sondern vielmehr die Postulierung von „Weltlosigkeit“ und der „Verlassenheit des Menschen“. Die Forschung in den 1990er Jahren ist hingegen, in Abgrenzung zu den poststrukturalistischen Analysen anderer geisteswissenschaftlicher Disziplinen, durch die Herstellung von Kausalitätszusammenhängen gekennzeichnet, sodass Totalitarismus bis heute als Chiffre zum Verständnis des 20. Jahrhunderts erscheint. Des Weiteren verwies Söllner in Anlehnung an Adorno auf das ambivalente Potential der Vernunft, das sowohl eine demokratische Tendenz als auch eine totalitäre annehmen kann.

Bevor der letzte Veranstaltungstag mit der dritten Sektion „Aktuelle Perspektiven“ begann, referierte MATTHIAS STADELMANN (Erlangen) über „Utopische Verheißung und kulturelle Herrschaftssicherung – 1917 und die Musik“. Im Sinne der utopischen Verheißung sollte die proletarische Kultur als ein Ausdruck der klassenlosen Gesellschaft entwickelt werden. Die staatliche Musik- und Kulturverwaltung förderte Arbeiterchöre, die Revolutionslieder sangen, Komponisten, die der Arbeiterklasse entstammten, und scheute zunächst nicht den Kontakt zur Avantgarde. Die von Aggressivität geprägte Musik wurde in der nachrevolutionären Zeit durch Rückbesinnung auf vorherige Komponisten verdrängt. Dies erfolgte durch eine massive Ideologisierung: Wagner wurde zum jungen Revolutionär stilisiert und Mozart und Tschaikowsky wurde unterstellt, dass sie ihre Musik für die Arbeiterklasse komponiert hätten. Diese Abwendung von der utopischen Verheißung wurde unter Stalin fortgeführt und es entstand der sozialistische Realismus als vermeintlich höchster Ausdruck einer fortschrittlichen proletarischen Kultur, die durch bescheidene ästhetische Mittel zur Herrschaftssicherung beitrug. Kennzeichnend für die Musikkultur im Bolschewismus wurde nun die konsequente Tradierung überkommener Stilmittel. Tonbeispiele von Arbeiterchören und Revolutionskompositionen dienten der Veranschaulichung der muiskwissenschaftlichen Analysen.

IGOR NARSKIJ (Tscheljabinsk) verwies in „Gewalt und Terror heute – zum Umgang mit dem bolschewistischen Massenmord in Russland und Europa“ auf die Defizite des aktuellen postsowjetischen Umgangs mit der Vergangenheit. Eine immanente Aufarbeitung, die einen Zusammenhang zwischen Tätern und Opfern herstellt, erfolgte bisher nur in einem sehr geringen Umfang, stattdessen wurden Täter zumeist erst dann zu Tätern deklariert, wenn sie aus dem Ausland stammten, allen voran aus dem nationalsozialistischen Deutschland. Dialoge über eine global-orientierte Erinnerungskultur werden dadurch ebenso erschwert wie die wechselseitigen politischen Beziehungen zwischen Russland und Europa. Als Grund für diesen problematischen Umgang mit der eigenen Geschichte nannte Narskij die allein „von Oben“, das heißt durch die Staatsführung, veranlasste Aufarbeitung der sowjetischen Zeit.

Der Vortrag von STEFAN GARSZTECKI (Chemnitz) „Polen und die bolschewistische Herausforderung – Ein Sonderfall?“ demonstrierte an einem Fallbeispiel die mittelbaren und unmittelbaren Auswirkungen auf Europa. Anhand der polnisch-russischen Beziehungsgeschichte beschrieb der Referent die wachsende Konkurrenz zwischen beiden Ländern – beginnend mit dem Verhältnis der polnischen Adelsrepublik zum Zarischen Russland, über die weithin prägende Teilungszeit Polens, die militärischen Auseinandersetzungen des wiedererstandenen polnischen Staates mit der Roten Armee nach 1918, bis hin zur Rolle der Volksrepublik Polen im sowjetischen Einflussbereich. Die Idee des Bolschewismus fand in Polen keinen fruchtbaren Boden. Dafür waren vor allem drei Gründe maßgeblich: das autoritative Charisma der aristokratisch geprägten Persönlichkeit Jozef Pilsudskis; die prägende Kraft katholischer Glaubenswelten; das anhaltende Streben nach Souveränität und Selbstbestimmung. Nach dem Zweiten Weltkrieg fungierte das in den Warschauer Pakt eingebundene Polen als eine Art ideologischer „Zwischenraum“, über den der Sozialismus nach Westen getragen werden sollte – tatsächlich jedoch verlief die Entwicklung in eine entgegengesetzte Richtung: Polen orientierte sich nach Westen und trug mit Gründung der Solidarność entscheidend zur politischen Wende von 1989 bei.

Am Ende der dreitägigen Konferenz betonte Frank-Lothar Kroll in seinem Schlusswort die nach wie vor aktuelle Relevanz des interkulturellen europäisch-russische Dialogs hinsichtlich des Umgangs mit dem bolschewistischen Massenmord der Vergangenheit. Jenseits der differenten Deutungen des Revolutionsgeschehens ragte bei alledem besonders ein prägendes Charakteristikum hervor: 1917 war eine Weltwende.

Konferenzübersicht:

Grußworte

Frank-Lothar Kroll (Technische Universität Chemnitz)
Landrat Bernd Lange (Landkreis Görlitz)
Sabine Kuder (Bundesstiftung Aufarbeitung, Berlin)
Michael Borchard (Konrad-Adenauer-Stiftung, Berlin)
Albert Löhr (Akademie Herrnhut für politische und kulturelle Bildung e.V.)
Clemens Kauffmann (Deutsche Gesellschaft zur Erforschung des politischen Denkens)

Eröffnungsvortrag

Jörg Baberowski (Humboldt-Universität Berlin): Die bolschewistische Herausforderung – Russische Revolution und europäische Antworten

I. Ideologische Grundlegungen und Vorläufer (Teil I)
Moderation: Peter Nitschke, Universität Vechta

Frank-Lothar Kroll (Technische Universität Chemnitz): Russland, Europa – und der Westen. Historische Entwicklungslinien und Perspektiven
Claus Scharf (Institut für Europäische Geschichte Mainz): Ambivalenzen der politischen Aufklärung in der Vorgeschichte von Revolutionen

I. Ideologische Grundlegungen und Vorläufer (Teil II)
Moderation: Eva Odzuck (Friedrich-Alexander Universität Erlangen)

Jutta Scherrer (Centre Marc Bloch/Berlin): Russische Revolution und Russische Idee heute – Wandlungen eines Mythos im postsowjetischen Russland
Raj Kollmorgen (Hochschule Zittau/Görlitz): Das proletarische Revolutionskonzept von Karl Marx – und seine Umkehrung durch Lenin?

II. Ideologie – Terror – „Welterlösung“
Moderation: Clemens Kauffmann (Friedrich-Alexander Universität Erlangen)

Hendrik Hansen (Andrassy Universität Budapest): Lenins Ideologie der Gewalt und die Grundlegung des Sowjetsystems
Barbara Zehnpfennig (Universität Passau): Innenansichten eines Revolutionärs. Arthur Koestlers Auseinandersetzung mit dem Bolschewismus
Susanne Frank (Humboldt-Universität Berlin): Eurasianismus – Revolution und Rekonstruktion

Abendvortrag

Alfons Söllner (Technische Universität Chemnitz): Totalitarismus und Totalitarismustheorien im 20. Jahrhundert

III. Aktuelle Perspektiven
Moderation: Hendrik Hansen (Andrássy Universität Budapest)

Matthias Stadelmann (Friedrich-Alexander Universität Erlangen): Utopische Verheißung und kulturelle Herrschaftssicherung – 1917 und die Musik
Igor Narskij (Universität Tscheljabinsk): Gewalt und Terror heute – zum Umgang mit dem bolschewistischen Massenmord in Russland und Europa
Stefan Garsztecki (Technische Universität Chemnitz): Polen und die bolschewistische Herausforderung – Ein Sonderfall?


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