Die süddeutsche Klosterlandschaft – Kultur, Religion, Politik, Ökonomie und Umwelt

Die süddeutsche Klosterlandschaft – Kultur, Religion, Politik, Ökonomie und Umwelt

Organisatoren
Wolfgang Wüst, Lehrstuhl für Bayerische und Fränkische Landesgeschichte, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; Zentralinstitut für Regionenforschung, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; Forschungsstiftung Bayerische Geschichte, München
Ort
Kloster Ettal
Land
Deutschland
Vom - Bis
13.03.2018 - 15.03.2018
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Von
Lisa Bauereisen / Carola Fey, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; Katharina Kemmer, Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Die Geschichte Bayerns als eine Geschichte seiner Klöster zu betrachten ist naheliegend, prägten die Klöster doch über Jahrhunderte die Landschaften und die Kulturen des heutigen Bundeslandes. Die Tagung widmete sich der Bedeutung des benediktinischen Mönchtums für Süddeutschland und seine Klosterlandschaft. Unter kulturhistorischen Fragestellungen wurden epochenübergreifende ordensgeschichtliche Entwicklungen ebenso untersucht wie die Vernetzung der geistlichen Gemeinschaften mit der Welt außerhalb der Klostermauern. In vier Sektionen galt die Aufmerksamkeit sozialen und ökonomischen Aspekten, machtpolitischen Fragestellungen, dem religiösen und kirchlichen Leben sowie der Wissenschaft und der Bildung in süddeutschen Benediktinerklöstern.

WOLFGANG WÜST (Erlangen-Nürnberg) betonte in seiner Einführung die ausgezeichneten Möglichkeiten zur Erforschung von Klöstern mit dem Verweis auf die vorzügliche Überlieferungslage und auf wichtige Grundlagenforschungen, wie sie die Historische Sektion der Bayerischen Benediktinerakademie in Langzeitprojekten bereitstelle.

Im Abendvortrag behandelte HARM KLUETING (Köln/Fribourg) Klosterlandschaften im Plural und gab einen zeitlich und räumlich umfassenden Überblick über die Vielfalt klösterlicher Gemeinschaften in einem durch kulturelle und sprachliche Gemeinsamkeiten definierten Großraum, den er als die heutigen süddeutschen Bundesländer, das Elsass und die deutschsprachigen Regionen der Alpenländer fasste. Wichtige übergeordnete Entwicklungslinien seien in der Klosterpolitik Karls des Großen, der in Bayern keine Klöster gründete, sondern vorhandene Gründungen übernahm, und in den Umwandlungen von Augustinerstiften in Benediktinerabteien in der Babenbergerzeit zu erkennen. Der Entwicklung der Benediktiner- und Zisterzienserklöster als landschaftsprägenden Institutionen galt besondere Aufmerksamkeit. Das Filiationssystem der Zisterzienser wurde den Reformbestrebungen von Hirsau, die keinen Verband abhängiger Klöster entstehen ließen, entgegen gestellt. Die spätmittelalterlichen benediktinischen Reformimpulse wurden für die erfassten Gebiete mit Schwerpunkten entlang der Donau und in Ober- und Niederösterreich beschrieben. Markante Entwicklungsschritte seien in den Verlusten der Reformationszeit sowie in den Kongregationen, die Benediktiner und Zisterzienser in nachtridentinischer Zeit ausbildeten, ebenso wie in den Aufhebungswellen und Klostersäkularisationen in der josephinischen Zeit zu sehen.

In der ersten Sektion, die der Klosterökonomie gewidmet war, untersuchte WERNER RÖSENER (Gießen) Aspekte der wirtschaftlichen Entwicklung süddeutscher Benediktinerklöster im 15. und 16. Jahrhundert, indem er Bevölkerungsrückgang und Agrardepression, die klimatischen Veränderungen, die wirtschaftliche Lage süddeutscher Benediktinerklöster sowie die benediktinischen Reformbewegungen des Spätmittelalters behandelte. Anhand dieser Faktoren führte Werner Rösener aus, dass die Benediktinerklöster im Spätmittelalter vor allem von den wirtschaftlichen Kräften dieser Epoche herausgefordert und zu Reformen gedrängt wurden. Im Spannungsfeld von Ökonomie und Spiritualität vollzogen sich die Veränderungen und Neuordnungen der Klöster. Dennoch sei der Aufschwung in Klöstern fast immer abhängig von den Personen vor Ort gewesen, die erkennen mussten, dass wirtschaftliche Stabilität die Voraussetzung für das Fortbestehen der Klöster sein musste.

WOLFGANG WÜST (Erlangen-Nürnberg) verdeutlichte die Bedeutung von Märkten und Distributionssystemen für die Klosterökonomie anhand der Produktion von Klosterwein, Klosterbier, Bränden und Likören. Die Herstellung und der Vertrieb dieser Produkte waren, und seien es noch immer, ein wichtiger Bestandteil der Klosterökonomie. Zudem wiesen diese Erzeugnisse zusätzlich eine raum- und marktbildende Funktion auf. Sogar die Säkularisation habe oftmals die wirtschaftlich florierenden Klosterbetriebe verschont. So komme man auch heute noch in den Genuss zahlreicher Klosterbiere, von denen das Andechser, Ettaler oder Weltenburger Bier stellvertretend genannt wurden.

Ebenso raumbildend zeigte sich Handwerk und Gewerbe in den Klöstern, wie HOLGER FEDYNA (Neresheim) darlegte, der sich mit dem Wirtschaften in der schwäbischen Benediktinerabtei Neresheim im 17. und 18. Jahrhundert auseinandersetzte. Am Neresheimer Kirchturmbau von 1617–1626 konnte Fedyna die wirtschaftlichen Impulse auf das örtliche und regionale Gewerbe sowie das daraus entstandene räumliche Beziehungsgefüge darstellen. Mittels dieser Bautätigkeit gelang es nicht nur, regional und überregional bekannte Baumeister und Künstler zu binden, sondern auch das örtliche Handwerk und Gewerbe zu fördern. Mit der Erhebung zum Reichsstift 1764 folgte auch die Gründung einer Zunft in Neresheim.

Die Sektion „Kultur im Benediktinerkloster“ leitete GERHARD FRITZ (Schwäbisch-Gmünd) mit seinem Vortrag zur benediktinischen Geschichtsschreibung während der Rekatholisierung der württembergischen Klöster im Dreißigjährigen Krieg ein. Seit 1630 wurden als Folge des Restitutionsedikts 14 ehemalige Männerklöster des Herzogtums Württemberg rekatholisiert. Die Rekatholisierung wurde nach dem Eingreifen der Schweden 1632 zunächst rückgängig gemacht, bevor sie mit dem Sieg der kaiserlichen Landpartei 1634 bis zum Westfälischen Frieden von 1648 wieder Gültigkeit erlangte. Die 1630 in die Klöster zurückgekehrten Mönche sahen sich, wie Fritz darlegte, angesichts leergeräumter Klosterarchive vor der Herausforderung, Rechts- und Besitzverhältnisse rekonstruieren zu müssen. In diesem Kontext habe der Prior des Klosters Murrhardt, Adam Adami, das Chronicon Murhartense erstellt. Die Besonderheit dieser heute im Staatsarchiv Würzburg verwahrten Sammlung von Aufzeichnungen, die ausführliche Angaben zur klösterlichen Frühgeschichte beinhalte, liege darin begründet, dass Adami bereits im 17. Jahrhundert das Thema der „oral history“ aufgriff, um mittels seiner Befragungen auf althergebrachte Traditionen verweisen zu können.

STEPHAN HAERING (München) befasste sich mit der Geschichtsforschung in bayerischen Klöstern des 18. Jahrhunderts. Gerade im bayerischen Raum habe die kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte einen Anstoß erhalten, der von der Mauriner-Kongregation im Frankreich des 17. Jahrhunderts ausging, nachdem bereits im Spätmittelalter erste Ansätze zur Geschichtsschreibung vorhanden gewesen waren. Auch verschiedene Klöster, wie Benediktbeuern oder St. Emmeram, gaben wichtige Impulse. Haering verdeutlichte, dass Geschichtsschreibung in bayerischen Klöstern des 18. Jahrhunderts durchaus ein Thema war, dass allerdings ein tiefgreifender Einschnitt durch die Säkularisation zu konstatieren sei und dass im darauffolgenden 19. Jahrhundert das vorherige Ausmaß nicht wieder erreicht werden konnte.

HANS PÖRNBACHER (Nijmegen) und MECHTHILD PÖRNBACHER (München) sprachen über „Bayerische Klosterkultur im Spiegel der Literatur und zeitgenössischer Quellen“. Hans Pörnbacher betonte, dass die Klöster der alten Orden bis zur Säkularisation ebenso wie für ihre Konvente auch für ihre Hofmarken und für die ihnen Anvertrauten in den Pfarreien über die Seelsorge hinausreichende Aufgaben in rechtlichen, sozialen und wirtschaftlichen Angelegenheiten wahrnahmen. Exemplarisch nahm der Referent die beiden Pröpste Clemens Prasser und Ambrosius Mösmer und die Wahl ihrer Wappensprüche in den Blick. Ein drittes Beispiel gab der Rottenbucher Chorherr und Schriftsteller Anselm Manhart, der sich für sogenannte „Gay Solemnitäten“ als gemeinschaftsstiftende Feste für die Landbevölkerung einsetzte. Stellvertretend für viele weitere Bemühungen standen die angeführten Personen für das Bestreben der Klöster, dem Wohl der Bevölkerung in ihren Hofmarken zu dienen.

Den Bemühungen der Tegernseer Benediktiner am Lyzeum in Freising im ersten Dezennium des 18. Jahrhunderts um die Entstehung der Freisinger Seminarmuttergottes widmete sich Mechthild Pörnbacher. Einer der wichtigen Akteure in diesem Kontext war der Tegernseer Mönch Roman Krinner, der von 1706 bis 1710 in Freising unterrichtete. Er wirkte vor allem in der Seelsorge, war aber auch Chronist des Klosters, Archivar, Bibliothekar und Lehrer in Freising. Pater Carl Meichelbeck berichtet in der Freisinger Chronik über die als Gnadenbild verehrte Marienfigur, die einen bemerkenswerten Aufschwung in der regionalen Marienverehrung bewirkte. Während die ursprüngliche Statue seit circa 1848 als verschollen gilt, geben mehrere Kopien und Abbildungen Auskunft über das Original und bezeugen die weite Verbreitung der Verehrung des Gnadenbildes, so Pörnbacher.

„Deutschsprachige Literatur aus dem Kloster Ettal vom Mittelalter bis zur Moderne“ lautete der Vortragstitel von KLAUS WOLF (Augsburg). Ettal eigne sich bestens als Beispiel, inspirierte es doch seit jeher die großen und kleinen Dichter des Landes. Schon die Gründung des Klosters Ettal sei aus dem Geist der Literatur erfolgt. Es sei nicht nur die Fundatrix Ettalensis, welche Kaiser Ludwig der Bayer aus Italien mitbrachte, gewesen, die den Grundstock für das Kloster Ettal bildete. Vielmehr dürften Wolfram von Eschenbach und andere deutsche Dichter an der Wiege von Ettal gestanden haben. Ettal gelte als Ausgangspunkt vieler literarischer Schöpfungen. Im Zentrum des Vortrages standen neben den Passionsspielen auch der „Nachfolger Goethes“ Thomas Mann. Wolf lieferte einen literaturgeschichtlichen Spaziergang durch die Ammergauer Alpen vom Mittelalter bis zur Moderne.

PETER CLAUS HARTMANN (Mainz) eröffnete die dritte Sektion mit dem Beitrag „Die Klöster als die wichtigsten Träger katholischer Kultur in der frühen Neuzeit“. Er führte aus, dass nach der Reformation unterschiedliche Kulturen entstanden. An verschiedenen Punkten wie der unterschiedlichen Auslegung in der Frage der bildlichen Darstellungen, der Konzeptionen von Kirchenräumen, der Abendmahlslehren, der Reliquienverehrung, der Wallfahrten und Prozessionen zeigte er die unterschiedlichen Haltungen der protestantischen Wort- und Lesekultur mit verpflichtender Bibellektüre in der Volkssprache und der kunstfördernden katholischen Kultur. Klöster prägten in hohem Maße die sinnliche katholische Kultur der Frühen Neuzeit. Dabei seien Klöster und religiöse Orden als besondere Bildungs-, Kultur- und Wirtschaftszentren anzusehen. Als Beispiele wurden das Schulwesen, die Erziehung der weiblichen Jugend und auch die Kunstfertigkeit der Wessobrunner Stuckateure genannt. Durch Klöster entstanden im Süden Deutschlands barocke Kultur- und Kunstlandschaften ersten Ranges.

HELMUT FLACHENECKER (Würzburg) stellte „Fränkische Klöster im Spannungsfeld von Reich, Landesherrschaft und Ordensbindung im Mittelalter“ vor. Der Referent betonte, dass Klöster im Mittelalter niemals vollkommen autonom und autark gewesen seien, auch wenn uns dies die Gründungslegenden in der Regel glauben lassen wollen. Die Sicherung der eigenen Memoria sei sicherlich nicht die alleinige Absicht der Klosterstifter gewesen, so sei es ebenfalls um Herrschaftssicherung, Landesausbau und die Bildung von Herrschaftsmittelpunkten in einer Region gegangen. Als eines von mehreren Beispielen diente die im Taubertal liegende ehemalige Zisterziensabtei Bronnbach. Dieses Kloster entwickelte sich zum Memorialort der in der Umgebung lebenden Adels- und Ritterfamilien. Dass dabei nicht nur religiöse Aspekte, sondern auch politische Zwänge und Verbindungen eine Rolle spielten, zeigte die Vorstellung des ersten Abt dieses Klosters, Adam von Ebrach. Es habe nicht nur gegolten, das innerklösterliche Leben zu regulieren, besonders die Vertretung des Klosters gegenüber dem Diözesanbischof, Adel, Königen und Päpsten spielte für die Mönche eine überlebenswichtige Rolle.

„Jesuitische Inspiration? Zum frühneuzeitlichen Wandel der Spiritualität in Ettal und anderen bayerischen Klöstern“ lautete der Titel des Themas, dem sich KLAUS UNTERBURGER (Regensburg) widmete. Ziel dieses ersten Vortrages der vierten Sektion war es, den tiefgreifenden Wandel von Lebensform und Spiritualität anhand der bayerischen Benediktinerklöster in der Frühen Neuzeit darzustellen. Dieser Wandel sei nicht nur durch Reform und Verfall bedingt, vielmehr seien auch externe Faktoren von Bedeutung gewesen. So habe beispielsweise die Zehntverweigerung zu den Ursachen des Rückgangs der Zahl von Priestern und Ordensleuten im 16. Jahrhundert geführt, da dadurch eine wichtige Versorgungsgrundlage verloren gegangen sei. Eine intensive Ausbreitung reformatorischer Gedanken habe erst ab den 1550er-Jahren eingesetzt. Kloster Ettal galt zwar als stabiler und gefestigter Konvent, wobei der Bildungsstand der Mönche dennoch als unzureichend empfunden wurde. Aus landesherrlicher Sicht war man bestrebt, dieses Manko auszugleichen und junge Mönche bei den Jesuiten studieren und ausbilden zu lassen. Doch wurden derlei Pläne nicht überall gutgeheißen, da eine jesuitische Übermacht befürchtet wurde. Neben Ettal, das zwischen 1584 und 1599 vier Studenten bei den Jesuiten in Ingolstadt ausbilden ließ, galt das Kloster Scheyern als Beispiel eines vorbildlich reformierten Benediktinerklosters. Im Kontext des dargestellten Wandels bedeutete die Gründung von Kongregationen für die einzelnen Klöster meist einen gravierenden Einschnitt.

EDELTRAUD KLUETING (Köln / Rom) behandelte in ihrem Beitrag die Oberdeutsche Provinz der Karmeliten zwischen Untergang und Neubeginn (1525–1660). Die „Oberdeutsche Provinz“ erstreckte sich laut Klueting im ersten Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts über Franken, Schwaben, Bayern und das heutige Österreich. Der um 1525 beginnende Niedergang und der darauffolgende Neubeginn bei den Karmeliten seien anhand dreier charakteristischer Merkmale zu fassen. Zum Ersten gab es seit dem späten Mittelalter kontinuierliche Reformbestrebungen, wobei die Dynamik der Erneuerung vor allem dem spirituellen und intellektuellen Ordensleben galt. Zweitens stellte man sich damit verbunden die Frage, wie das Wesen des Karmeliterordens in die nachreformatorische Zeit überliefert werden könne. Schließlich habe es nach den Umbrüchen und Wirren der Reformation gegolten, die karmelitanische Identität zu wahren, die sich in der Frühen Neuzeit auf die Erneuerung und Intensivierung des spirituellen Lebens, auf das „Gebet als Lebenshaltung“, konzentriert habe.

Im abschließenden Vortrag befasste sich CAROLA FEY (Erlangen-Nürnberg) mit spätmittelalterlichen Heiltumsverzeichnissen und stellte diese in den Kontext von Reformen und Netzwerken süddeutscher Benediktinerklöster. Da es aus bayerischen Benediktinerklöstern des späten 15. Jahrhunderts nur wenige historiographische Darstellungen gäbe, sei eine Gruppe von Schriftzeugnissen aus dem letzten Drittel des 15. Jahrhunderts bemerkenswert, die chronikalische Nachrichten zu einzelnen Klöstern mit der Verzeichnung von Reliquienbeständen verbanden. Die Schriften wurden im Hinblick auf ihre Initiatoren ebenso wie auf ihre Funktionen, die in der Stiftung monastischer Erinnerung und der Förderung der Kontakte der Klöster zur Außenwelt zu sehen seien, betrachtet. Dem neuen Medium des Drucks sei dabei, teilweise in Kombination mit bildlichen Darstellungen, besondere Bedeutung zugekommen.

Die Tagung gab vielfältige Einblicke in die Welt der süddeutschen Klosterlandschaft. Nicht nur für die Bevölkerung vor Ort, sondern auch überregional waren die Klöster kulturelle und geistliche Zentren, Orte der Wissenschaft und Bildung sowie wichtige Arbeitgeber, so dass die Aufhebung der monastischen Institutionen als bedeutender Umbruch zu werten ist. Die Tagung zeigte in ihrer epochenübergreifenden Konzeption und den interdisziplinären Ansätzen die Fruchtbarkeit landesgeschichtlicher Methoden und regt damit zu weiteren vergleichenden Forschungen zur monastischen Kultur an.

Konferenzübersicht:

Begrüßung und kurze Einführung:

P. Thaddäus Schreiber (OSB) / Wolfgang Wüst (Universität Erlangen-Nürnberg)

Öffentlicher Abendvortrag:
Harm Klueting, Universitäten Köln und Fribourg (CH)
Klosterlandschaften in Oberdeutschland

Sektion: Soziales, ökonomisches und ökologisches Leben im Benediktinerkloster

Werner Rösener (Universität Gießen): Klosterökonomie und Reform. Aspekte der wirtschaftlichen Entwicklung süddeutscher Benediktinerklöster im 15. und 16. Jahrhundert

Wolfgang Wüst (Universität Erlangen-Nürnberg): Klosterwein und Klosterbier, Brände & Liköre – Im Fluidum mönchischer Ökonomie vor und nach der Säkularisation

Holger Fedyna (Neresheim): Wirtschaften in der schwäbischen Benediktinerabtei Neresheim - Impulse und Raumbezüge im 17. und 18. Jahrhundert

Sektion: Kultur im Benediktinerkloster (Bibliothek, Archiv, Forschung und Wissenschaft)

Gerhard Fritz (Pädagogische Hochschule Schwäbisch-Gmünd): Benediktinische Geschichtsschreibung während der Rekatholisierung der württembergischen Klöster im Dreißigjährigen Krieg – das Beispiel des Chronicon Murhartense von Adam Adami

Stephan Haering (Ludwig-Maximilians-Universität München): Geschichtsforschung in bayerischen Klöstern des 18. Jahrhunderts

Hans Pörnbacher (Katholische Universität Nijmegen) / Mechthild Pörnbacher (Akademie der Wissenschaften München): Bayerische Klosterkultur im Spiegel der Literatur und zeitgenössischer Quellen

Klaus Wolf (Universität Augsburg): Deutschsprachige Literatur aus dem Kloster Ettal vom Mittelalter bis zur Moderne

Sektion: Politisch und herrschaftlich – Reichs- und Territorialklöster

Peter Claus Hartmann (Universität Mainz): Die Klöster – die wichtigsten Träger katholischer Kultur in der frühen Neuzeit

Helmut Flachenecker (Universität Würzburg): Fränkische Klöster im Spannungsfeld von Reich, Landesherrschaften und Ordensbindungen im Mittelalter

Sektion: Religiöses und kirchliches Leben im Benediktinerkloster

Klaus Unterburger (Universität Regensburg): Jesuitische Inspiration? Zum frühneuzeitlichen Wandel der Spiritualität in Ettal und anderen bayerischen Klöstern

Edeltraud Klueting (Forschungsinstitut der Deutschen Provinz der Karmeliten Bamberg und Institutum Carmelitanum Rom): „Provintia Alemaniae superioris est fere tota destructa a Lutheranis“. Die Oberdeutsche Provinz der Karmeliten zwischen Untergang und Neubeginn (1525–1660)

Carola Fey (Universität Erlangen-Nürnberg): Spätmittelalterliche Heiltumsverzeichnisse im Kontext von Reformen und Netzwerken süddeutscher Benediktinerklöster

Schlussdiskussion und Zusammenfassung