Die Tagung widmete sich der Frage der historischen und kulturellen Konstruktion von Grenzen und Grenzräumen. Eine Prämisse lautete, dass gerade der Blick auf Grenzregionen die Chance biete, nationalstaatlich geprägte Historiographien und die Konstruktion einer Grenze überhaupt zu hinterfragen. Die Grenzen von Regionen und Nationalstaaten könnten dort anders gedacht, erlebt und gestaltet werden. Um diese Frage zu erörtern, wurden interdisziplinäre Perspektiven der Alltagsgeschichte, Kartographie und Landesgeschichte sowie koloniale, emotionsgeschichtliche und kulturanthropologische Ansätze herangezogen und in Dialog gebracht.
In seiner Keynote lecture führte MARIJN MOLEMA (Groningen) in das Thema der Tagung ein und hinterfragte dessen zentralen Gegenstand, das Konzept „Grenzregion“. Er schlug die Kategorisierung Oscar Martinez‘ vor, die „borderlands“ nach dem Ausmaß der jeweiligen grenzüberschreitenden Kontakte aufteilt. Für sein Plädoyer eines verstärkten Fokus historischer Forschung auf Grenzregionen verwies Molema auf die langjährige Dominanz des Nationalstaates in der Historiographie. Auch die Geschichte transnationaler Zusammenarbeit und europäischer Integration sei immer noch eine Geschichte der großen Ideale und Akteure auf nationalstaatlicher Ebene. Die Geschichte der Regionen, die diesen Narrativen seit Jahrzehnten untergeordnet gewesen sei, sollte jetzt neu aufgerollt werden und bereichere unser Verständnis der europäischen Geschichte. Grenzregionen hätten durch diesen neuen Fokus die Chance, sich von ihrer peripheren Lage zu emanzipieren und ihre regional verankerten, grenzüberschreitenden Kontakte im Mittelpunkt einer Bottom-up-Geschichte der europäischen Integration zu verorten. Molema identifizierte es als Aufgabe für Historiker:innen, ihre einzelnen Fallstudien zu umfassenderen „stories for cross border identities“ zu verbinden.
Dieser historiographisch geprägte, programmatische Blick auf das Forschungsdesiderat „europäische Grenzregionen“ wurde vor allem noch in der abschließenden Podiumsdiskussion und anlässlich einzelner Nachfragen zu den Vorträgen angesprochen. Die Referent:innen stellten eine breite Vielfalt an Einzelstudien zu verschiedenen europäischen Grenzregionen in mehreren Epochen vor. Passend zum Hintergrund des Arbeitskreises deutsch-niederländische Geschichte und seiner vorherigen Tagungen hatte die online über Zoom stattfindende Tagung einen gemischten Charakter. Professor:innen und Nachwuchswissenschaftler:innen stellten sowohl Werkstattberichte aus ihrer aktuellen Forschung als auch fertige Promotions- oder Habilitationsarbeiten zum Thema vor.
Im vorliegenden Bericht werden die Vorträge quer zum Tagungsprogramm zusammenfassend in vier Themenblöcken vorgestellt. Die meisten Beiträge setzten sich mit konkreten Akteuren oder Gruppen in Grenzregionen in der Vergangenheit auseinander, die sich grenzüberschreitend vernetzten oder gerade durch grenzbedingte Konfrontation auszeichneten. Reflexionen zu Perzeption und Konstruktion der jeweiligen Grenzen waren das zweite große Thema. Drittens gingen mehrere Beiträge explizit auf das Verhältnis der Grenzregion zum jeweiligen Nationalstaat und zur nationalstaatlichen Identität ein. Zuletzt werden die eher methodisch und theoretisch geprägten Tagungsbeiträge betrachtet, deren Ansätze in der Zukunft einen besonderen Mehrwert zur interdisziplinären Forschung zu Grenzregionen darstellen könnten.
Zum ersten Themenblock zu konkreten grenzüberschreitenden Kontakten einzelner Personen oder Gruppen gehörte der Beitrag von SARAH FRENKING (Erfurt) über alltägliche räumliche Praktiken der Bewohner des Südelsass um 1900. Ihrer Analyse zufolge widersprechen die alltäglichen familialen, religiösen und wirtschaftlichen Kontakte über die deutsch-französische Grenze hinweg dem nationalstaatlichen Verständnis der Grenze als einer klar zu unterscheidenden Linie. Grenzübertritte wurden demnach erst nach deren fortschreitender Reglementierung zu einem national interpretierten Problem.
MAIKE SCHMIDT (Erlangen-Nürnberg) bezog sich ebenfalls auf die deutsch-französische Grenzregion. Anhand der Fallstudie einer Verbindung zwischen pfälzischen und lothringischen Adelsfamilien in der Frühen Neuzeit stellte sie fest, dass die adelige „lothringische Abstammungsgemeinschaft“ zwar nicht repräsentativ für die damaligen Grenzlanderfahrungen sei, ihr starker Bezug zum Land und ihre eigene „Grenzgängerkultur“ über die politischen und Sprachgrenzen hinweg sich aber kaum in heutigen nationalstaatlichen Kategorien fassen ließen.
SASKIA GEISLER (Hagen) präsentierte mit der finnischen Beteiligung an großen sowjetischen Bauprojekten in der grenznahen Region Karelien ein weiteres Beispiel grenzüberschreitender Verbindungen. Neben den offiziellen Begegnungen und Zeremonien im Zeichen der Völkerfreundschaft entstanden zwischen den finnischen Grenzarbeitern und der lokalen Bevölkerung informelle Grauzonen der Begegnung, die durch die gemeinsame Geschichte und Nationalmythologie der Kalevala und die sprachliche Verwandtschaft verstärkt wurden.
Weitere Beiträge konzentrierten sich auf die grenzbezogene Konfrontation einzelner historischer Akteure oder Gruppen. ROBERT OBERMAIR (Salzburg) führte den ideologischen Entwicklungsgang Oswald Menghins, Minister in der nationalsozialistischen Regierung Österreichs 1938, auf dessen Hintergrund im katholisch-nationalen Milieu in Südtirol um 1900 zurück. LISBETH MATZER (München) nahm die sogenannte Grenzlandarbeit in Kärnten und der Steiermark in den Blick. Trotz der Kontinuität der Kategorien und des Sprachgebrauchs durch die „Schutzvereine“ stellte sie bezüglich der Zugehörigkeitsbestimmung der slowenischen Bevölkerung ein hohes Maß an Flexibilität fest, etwa indem im Rahmen der rassistisch geprägten Vorstellung von „deutschem Blut“ durch den Nationalsozialismus mit der „windischen Theorie“ eine Zwischenkategorie gefunden wurde.
Die Pluralität des Grenzbegriffs wurde von zwei weiteren Referenten vertieft. Im Verständnis zeitgenössischer Akteure konnten eine Sprachgrenze, Kulturgrenze oder Staatsgrenze sich entweder überlappen oder sehr unterschiedlich gewertet werden. MARKUS WEGEWITZ (Jena) gab das Beispiel des niederländischen antifaschistischen Journalisten Nico Rost, der im deutschsprachigen Ostbelgien der 1930er Jahre statt des national geprägten Gegensatzes vielmehr eine Grenze zwischen „Zivilisation“ und „Barbarei“ erkannte. Der Kampf gegen den Nationalsozialismus in der Grenzregion sei Teil eines durch den politischen Aktivismus bestimmten ideologischen Frontverlaufs.
Laut OSWALD ÜBEREGGER (Bozen) überlappten sich nationale, regionale und ideologische Identitäten auch in den Autonomie- und Unabhängigkeitsdebatten in Südtirol. Neben den Strategien der Unabhängigkeitsbewegung mit ihren Bezügen auf die Tiroler Freiheitskriege vom Anfang des 19. Jahrhunderts und die Verweigerung der nationalen Selbstbestimmung 1919 identifizierte er die Rekurse auf der anderen Seite, die solche Bestrebungen nach 1945 reflexartig in die nationalsozialistische Ecke verorteten.
Diese Beiträge von Wegewitz und Überegger können auch dem zweiten Themenblock zu Perzeption und Konstruktion von Grenzen zugeordnet werden. Diese Konstruktion fasste KARL SOLCHENBACH (Luxemburg) buchstäblich auf. Er konzentrierte sich nämlich darauf, wie Landkarten in der Frühen Neuzeit zu Stande kamen und wie es erst allmählich gebräuchlich wurde, Grenzen durch Linien und Kolorierungen einzutragen.
OLIVER AUGE (Kiel) reflektierte über die unterschiedlichen und konkurrierenden Deutungen der deutsch-dänischen Grenze in den nationalen Narrativen der dänischen und der deutschen Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts, die beide wiederum die regionalen Bezüge der Region Schleswig-Holstein vernachlässigten. Im dänischen Diskurs zur Grenze sei nach wie vor der Topos eines „Schutzwalls“ gegen Deutschland vorhanden.
Das dritte Themenfeld betrachtete das Verhältnis von Grenzregion zum Nationalstaat und zum nationalen Narrativ des jeweiligen Zentrums. JOHANNES GROẞMANN (Tübingen) präsentierte ein erschütterndes Beispiel der kriegsbedingten Eingriffe in den Alltag im deutsch-französischen Grenzraum. Hier sei der Krieg bereits lange vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs durch den Bau umfassender Grenzbefestigungsanlagen in den 1930er Jahren präsent gewesen. Nach der Evakuierung der gesamten Bevölkerung aus der „roten Zone“ entstand 1939 mitten in Europa ein großer „zivilistenleerer“ Raum unter militärischer Verwaltung.
PHILIPP HECKMANN-UMHAU (Cambridge) schlug vor, die beiden Reichsländer Bosnien-Herzegowina und Elsass-Lothringen analog zu den europäischen Überseekolonien als „Grenzkolonien“ zu verstehen. In der anschließenden Debatte wurde allerdings bemerkt, dass asymmetrische kulturelle Beziehungen zwischen Zentrum und Peripherie kein Alleinstellungsmerkmal von Grenzregionen seien. Außerdem wurde gefragt, ob eine als „Kolonialismus“ beschriebene Erfahrung in Europa mit den rassistisch geprägten Praktiken in den Überseegebieten gleichzusetzen sei. Postkoloniale Perspektiven könnten aber auf jeden Fall die eindimensionale nationale Perspektive auf die beiden Regionen auflockern.
SOONIM SHIN (Wien) ging auf die Vereinnahmungen der Geschichte des Kapitalismus in der Stadt Łódź durch polnische, deutsche und jüdische Autor:innen und Historiker:innen im langen 19. Jahrhundert ein. Dabei war eine wichtige Frage, ob der Industrialisierungsprozess aus Deutschland eingeführt oder gerade durch polnische Industriepioniere aufgebaut worden sei.
Die letzten Beiträge ergänzten sich in gewisser Weise spiegelbildlich. MARTIN ROHDE (Halle-Wittenberg) problematisierte die Konstruktion und ethnische Zuordnung der drei Volksgruppen der Lemken, Bojken und Huzulen im Gebiet, das heute zur westlichen Ukraine gehört. Mitglieder der Volksgruppen übernahmen teilweise ihre ethnologische Fremdzuschreibung in der Form regionaler Museen, aber auch durch die Gründung von Forschungseinrichtungen in der nordamerikanischen Emigration. Er legte dar, dass die regionale Diversität im Polen der Zwischenkriegszeit in gewisser Weise zelebriert und als positive Eigenschaft des neuen Nationalstaates rezipiert wurde.
Dagegen wurde nationale Ambiguität im seit 1918/19 wieder französischen Elsass eher als potentielle Bedrohung für die nationale Identität betrachtet, so LEONIE BAUSCH (Budapest). Elsässische Betroffene versuchten sich entweder durch die Hervorhebung „französischer“ Elemente in ihrem Lebenslauf oder gerade durch ihre Integration oder Verwurzelung in der Region als gute französische Staatsbürger:innen darzustellen. Beide Vortragende verwendeten den Begriff „national indifference“ als Hinweis, dass nationalstaatliche Kategorien auch nach Ansicht zeitgenössischer Beobachter den vielfältigen Identitäten der Beteiligten in der Region nicht immer gerecht werden könnten.
In der vierten Gruppe standen vielfältige theoretische und methodische Denkansätze im Mittelpunkt. Der Beitrag Oswald Übereggers zur Südtiroler Unabhängigkeitsbewegung bezog sich explizit auf einen emotionsgeschichtlichen Ansatz. Er signalisierte in der medialen Inszenierung der Formen, Rituale und Symbole Strategien der visuellen Protestkommunikation und eine Instrumentalisierung von Emotionen.
LINA SCHRÖDER (Würzburg) verwendete Niklas Luhmanns Differenzierungstheorie für ihren Vergleich zwischen dem Hochstift Würzburg und den „Lage Landen“, der Republik der Niederlande in der Frühen Neuzeit. Während die Grenzziehungen des Hochstifts Würzburg gleichzeitig Grenzen der Religionsausübung und der Hochgerichtsbarkeit waren, habe im Holland des 16. und 17. Jahrhunderts persönliche Religionsfreiheit bestanden. Im Bereich der politischen Vertretung machten die jeweiligen Grenzen dennoch die gesellschaftliche Ungleichheit sichtbar.
KATHARINA SCHUCHARDT (Dresden) legte die Perspektive der Kulturanthropologie auf die sozialen Praktiken und alltäglichen Aushandlungsprozesse in Grenzregionen dar. Sie präsentierte einige Befunde aus ihrem eigenen, auf teilnehmender Beobachtung beruhenden Forschungsprojekt zu den grenzüberschreitenden Protesten gegen die Verlängerung des Braunkohleabbaus im grenznahen polnischen Turów.
MACHTELD VENKEN (Luxemburg) analysierte Schuldirektoren in den ehemaligen deutschen Regionen Ostbelgiens als „masters of ceremonies“ in einem „rite de passage“ ihrer Schüler in Richtung eines neuen belgischen Nationalstaats. Die Schuldirektoren übernahmen die national geprägten Diskurse über den Ersten Weltkrieg, hatten aber in einem zeitlich und räumlich begrenzten Übergangsprozess auch die Freiheit, ihre inklusiven Ideen über aktive und demokratische Staatsbürgerschaft zu formulieren.
In der abschließenden Podiumsdiskussion befürwortete Georg Mölich (Bonn) den Gebrauch des Begriffs „Grenzraum“, weil „Region“ eine kohäsive, abgrenzbare Einheit suggeriere, was gerade bei Grenzregionen nicht zutreffe. Caspar Ehlers (Frankfurt am Main) lenkte die Aufmerksamkeit auf die kulturellen Praktiken und Kriterien, die Räume überhaupt erst bilden. Seine Frage, ob Recht Räume erschafft oder erst Räume Recht schaffen, sei berechtigt, so Péter Techet (Freiburg). Die Schaffung von Rechtsregionen sei wesentlich, aber gerade in politischen Grenzregionen nicht immer eindeutig. Zwischen Mölich und Christine Gundermann (Köln) entspann sich eine Diskussion über den Erkenntniswert der Untersuchung der Grenzräume. Nationalnarrative und gesellschaftliche Diskurse seien, so Mölich, nationalstaatlich geprägt, wie sich zum Beispiel an den strikt getrennten Erinnerungsdiskursen zum Zweiten Weltkrieg im deutsch-niederländischen Grenzraum zeige. Gundermann widersprach dem und wies auf die vielfältigen Fallstudien und Erkenntnisse der Tagungsbeiträge hin, die die überlappenden Konstruktionen von Grenze und Identität konsequent historisiert hätten. Gerade Menschen in Grenzregionen hätten die Spielräume, das nationale Meisternarrativ zu umgehen. Hier sei, mehr als im jeweiligen nationalen Kerngebiet, ein bi- oder multilateraler Kontaktraum möglich.
Die Fragen nach einer genauen Definition einer „Grenzregion“ und was diese ausmache und ob ein Grenzraum nationalstaatliche Narrative in Zweifel ziehen könne, konnten im knappen Rahmen der Konferenz „im digitalen Köln“ nicht abschließend beantwortet werden. In den Tagungsbeiträgen fanden sich Argumente für mehrere unterschiedliche Ansätze. Der moderne Nationalstaat hat nun einmal die Macht, seine Grenzen zu definieren, auf Karten einzutragen und die Menschen jenseits davon sprachlich, rechtlich und kulturell als „Andere“ auszugrenzen. Ob die Möglichkeiten der Akteure in Grenznähe, grenzüberschreitende Kontakte zu pflegen und hybride Zwischenkategorien zu erfinden, die nationalstaatlich geprägten Narrative nachhaltig hinterfragen können, lässt sich mit Blick auf die sehr unterschiedlichen Kontexte und die Verzahnungen kultureller, sprachlicher, ideologischer und Staatsgrenzen nicht pauschal beantworten. Aufgrund der Vielfalt der Ansätze und Fallbeispiele über konkrete Grenzregionen besteht aber im geplanten Tagungsband ausreichend Anlass, den besonderen Charakter einer eigenen Kategorie „Grenzregion“ auszuarbeiten.
Ob die zukünftige Forschung zu Grenzregionen im Stande ist, im Sinne von Marijn Molemas Plädoyer die nationalstaatlich dominierte Historiographie neu aufzurollen und eine neue Bottom-up-Geschichte der europäischen Integration zu schreiben, steht auf einem anderen Blatt. Die Tagung und der geplante Sammelband können aber dennoch wertvolle Beiträge zu einer quer zum Nationalstaat denkenden Historiographie werden.
Konferenzübersicht:
Begrüßung durch die Veranstalter
Keynote lecture
Marijn Molema (Groningen): Cross Border Perspectives on the Future and Our Past
Panel I: Grenzerfahrungen, Grenzlanderfahrungen
Moderation: Markus Wegewitz (Jena)
Johannes Großmann (Tübingen): Rote Zone. Die deutsch-französische Grenzregion und der Weg in den Zweiten Weltkrieg
Sarah Frenking (Erfurt): Konflikte im borderland. Raumordnung, Grenzerfahrung und Bewegungsweisen an der deutsch-französischen Grenze 1887-1914
Robert Obermair (Salzburg): „Denn darin waren alle einig: Deutschtirol durfte nie welsch werden.“ Grenzlanderfahrungen als Wurzel ideologischer Radikalisierung am Beispiel Oswald Menghins
Panel II: Grenzland-Aktivismus / soziale und politische Bewegungen
Moderation: Christine Gundermann (Köln)
Lisbeth Matzer (München): Das „Deutschtum“ verteidigen. (Dis-)Kontinuitäten im „Grenzland“-Aktivismus zwischen Österreich und Slowenien (ca. 1900-1960)
Markus Wegewitz (Jena): „Grensland der Demokratie“. Ostbelgien und transnationaler Antifaschismus vor dem Zweiten Weltkrieg
Oswald Überegger (Bozen): Emotionsgeschichtliche Fragestellungen im (grenz-)regionalgeschichtlichen Kontext. Das Beispiel der Südtiroler Unabhängigkeitsbewegung nach 1945
Panel III: Abgrenzung, Kooperation und Kontakt in Großregionen
Moderation: Bernhard Liemann (Münster)
Lina Schröder (Würzburg): Benelux – eine durch kulturelle Vielfalt und Föderalismus gekennzeichnete und durch politische Grenzziehung zerstückelte Region
Philipp Heckmann-Umhau (Cambridge): Die Grenzregion als Kolonie? Neue Perspektiven auf Bosnien-Herzegowina und Elsass-Lothringen 1871-1918
Panel IV: Quellen, Archive und Wissensaustausch in der Grenzregion
Moderation: Ilona Riek (Münster)
Maike Schmidt (Erlangen-Nürnberg): Disposées à ignorer les frontières – Adelsformationen als Schlüssel zu einer transregionalen Verflechtungsgeschichte von „Saar-Lor-Lux“ in der Frühen Neuzeit?
Karl Solchenbach (Luxembourg): Die Grenzen aufgezeigt. Technische Innovation und räumliche Abstraktion am Beispiel früher Landkarten der Grenzregion zwischen dem Herzogtum Luxemburg und dem Kurfürstentum Trier (16.-18. Jhahrhundert)
Katharina Schuchardt (Dresden): Grenzregionen in regionaler Kulturanalyse – das Beispiel Braunkohle in der deutsch-polnischen Oberlausitz
Panel V: (Master-)Narratives und die Nation im Grenzland
Moderation: Lina Schröder (Würzburg)
Soonim Shin (Wien): Die Grenzregion Łódź 1815-1920 und ihre jeweilige nationale Vereinnahmung durch deutsche bzw. polnische Historiker
Oliver Auge (Kiel): „Von einem Gegen- über ein Neben- zu einem Miteinander“? Zur Deutung der Grenzregion zwischen Deutschland und Dänemark als Raum nationaler Konfrontation
Saskia Geisler (Hagen): Die Grenzregion Karelien im Lichte finnischer Bauprojekte in der Sowjetunion
Panel VI: Grenzen und Citizenship / Zugehörigkeit
Moderation: Markus Wegewitz (Jena)
Machteld Venken (Luxembourg): Elite School Principals and Democratic Citizenship in the Belgian-German Borderlands (1919-1939)
Martin Rohde (Halle-Wittenberg): “Western Ukrainian Borderlands”, or: How to deal with “Minorities” in the Eastern Carpathians, 1880-1939
Leonie Bausch (Budapest): Nested Belonging and Gender. How to Claim Frenchness in 1918-1919 Alsace
Podiumsdiskussion
Moderation: Lina Schröder (Würzburg)
Caspar Ehlers (Frankfurt am Main), Christine Gundermann (Köln), Georg Mölich (Bonn), Péter Techet (Freiburg)