Die von Aloys Winterling, Moritz Hinsch und Niklas Engel organisierte und von der Fritz Thyssen-Stiftung geförderte Tagung widmete sich der Frage, welche Perspektiven auf antike Gesellschaften die Luhmann’sche Systemtheorie eröffnet. Die holistische Sicht und Komplexität der soziologischen Theorie beeindrucken, sie blieb aber gerade in der Althistorie überwiegend unbeachtet, wurde vereinzelt sogar vehement abgelehnt. ALOYS WINTERLING (Berlin) skizzierte in seiner Einleitung entsprechend drei Frage-Komplexe: Was gerät mit einer systemtheoretischen Perspektive in den Blick – und was nicht? Genügt das verfügbare Theorieangebot für die Klärung spezifischer Probleme der antiken Gesellschaftsgeschichte? Kommt der antiken Gesellschaft möglicherweise eine Sonderstellung zu, die sich nur bedingt durch das Luhmann’sche Schema gesellschaftlicher Differenzierung erfassen lässt? Auf der Suche nach Antworten traten Soziologen, Frühneuzeithistoriker:innen und Althistoriker in einen Dialog über diese Fragen. In einem Warm-Up erinnerte JÜRGEN KAUBE (Frankfurt am Main) zunächst an die Eigenheiten der deutschen Systemtheorie, die es bei der Rezeption zu bedenken gelte. Die sich anschließenden thematisch gegliederten Sektionen wurden moderiert von Peter Strohschneider, Barbara Stollberg-Rilinger, Hartmut Leppin und Jan Meister.
In einer ersten Sektion beleuchteten drei Vorträge aus soziologischer Warte jeweils einen zentralen Aspekt der Luhmann’schen Systemtheorie: Differenzierung, Kommunikation und Evolution. Diese Aspekte stellen, wie RUDOLF STICHWEH (Bonn) in seinem Beitrag zu Differenzierung und Evolution betonte, keine separaten Themengebiete dar, sondern sind komplementäre Elemente einer einzigen Theorie. Während die Evolutionstheorie die basalen Mechanismen der Reproduktion und des Strukturaufbaus von Gesellschaft identifiziere, sei die Differenzierungstheorie eine Makrotheorie, die Sortierungsvorgänge untersuche, mit denen Kommunikationsereignisse und Personen Teilsystemen zugewiesen werden. Die historische Dimension dieses holistischen Theorieangebots betonte Stichweh mit einem Modell der Entwicklung gesellschaftlicher Differenzierung im Verlauf der Menschheitsgeschichte. Einen vergleichbar weiten Bogen spann am Folgetag noch einmal der Vortrag von CHUH-CHIEH TANG (Taipei) zur strukturellen Kopplung von gesellschaftlicher Stratifikation und Amtsdienst in der chinesischen Geschichte von der Zeit der streitenden Reiche (475–221 v. Chr.) bis zum Ende des Kaiserreichs 1911. Tangs Vortrag illustrierte den potentiellen Gewinn an globalhistorischer Vergleichbarkeit, wenn die traditionellen Epocheneinteilungen lokaler Geschichtsforschung durch eine differenzierungstheoretische Einteilung in Entwicklungsphasen ergänzt werden.
In seinem Vortrag zu Kommunikationsmedien stellte JULIAN MÜLLER (Bamberg/Graz) zwei Alleinstellungsmerkmale von Luhmanns Medientheorie heraus. Eine umfassende soziologische Medientheorie sei per se selten; und in der Luhmann’schen Fassung habe sie den Vorzug, frei vom Technizismus der Medientheoretiker erster Stunde zu sein. Im Prozess soziokultureller Evolution wird Medien wird die Aufgabe zuteil, die Unwahrscheinlichkeit von Kommunikation zu reduzieren, wobei der besondere Beitrag der Systemtheorie das Konzept der Erfolgsmedien ist, also Medien, die, wie z.B. Geld, die Erfolgswahrscheinlichkeit von Kommunikationsofferten erhöhen. Müller regte an, Luhmanns Medientheorie kritisch weiterzudenken: Wie viel eigene Gegenwartserfahrung steckt in Luhmanns universal gedachten Begriffen? Und behindern die von Parsons übernommenen Vier-Felder-Schemata das Weiterdenken womöglich mehr als es anzuregen? Ebenfalls in produktiv-kritischer Weise setzte sich GEORG RILINGER (Köln/Cambridge, Massachusetts) mit dem Konzept der Involution auseinander. Luhmann übernahm den Begriff aus der Ethnologie und verwendete ihn vor allem, um die dysfunktionale Extensivierung etablierter Strukturen in der adligen Interaktion der Frühen Neuzeit zu beschreiben. Rilinger plädierte dafür, bei der Anwendung des Konzepts genauer darauf zu achten, wie sich kommunikativer Misserfolg messen lasse und vor allem – an wessen Maßstäben. Was dem Hintergrund funktionaler Ausdifferenzierung als „dysfunktional“ erscheine, könne an systemimmanenten Maßstäben gemessen womöglich als Erfolg bewertet worden sein.
Die Vorträge zur Frühen Neuzeit behandelten Medien, Adressaten und Verfahren von Kommunikation. RUDOLF SCHLÖGL (Konstanz) führte vor, wie sich Luhmanns Konzept der Erfolgsmedien systematisch erweitern ließe, um Interaktionsphänomene der Frühen Neuzeit wie Rituale, Gabentausch und Herrschaft zu beschreiben. Ihre Bedeutung gewannen diese Medien durch ihre Universalisierbarkeit. Anders als die symbolisch generalisierten Erfolgsmedien der funktional differenzierten Gesellschaft seien diese Erfolgsmedien jedoch nicht strikt binär codiert gewesen und auch nur begrenzt reflexiv. Mit Blick auf die diskutierten langfristigen Prozesse soziokultureller Evolution skizzierte Schlögl einen Prozess, der bereits im 12. Jahrhundert einsetzte und um die Mitte des 17. Jahrhunderts einen Kipppunkt erreichte, ab dem die Entwicklung in Richtung funktionaler Differenzierung verlief. Dass diese Evolution nicht linear verlief, illustrierte der Beitrag von ANDRÉ KRISCHER (Münster). Das englische Gerichtsverfahren des „trial by jury“ bildete im 17. Jahrhundert eine bemerkenswerte Ausnahme von der allgemeinen Beobachtung, dass vormoderne Verfahren den Konflikt mieden. Am Beispiel des spektakulären Lilburne-Prozesses von 1649 führte Krischer vor, dass diese Form der Rechtsprechung gerade nicht „Legitimation durch Verfahren“ (Luhmann) herstellte, sondern im Gegenteil eine Bühne für die Infragestellung der Legitimität der Rechtsordnung bot. MATTHIAS POHLIG (Berlin) problematisierte dezidiert den Akteursbegriff: dessen Popularität in der Geschichtsforschung steht im Kontrast zu seiner Abwesenheit in der neueren Systemtheorie. Pohlig regte an, die systemtheoretische Prämisse, dass Gesellschaft sich nicht auf die an Kommunikation beteiligten Menschen reduzieren lasse, in dem Sinne radikal weiterzudenken, dass auch Götter, Tiere und Dinge potentiell Adressaten von Kommunikation sein könnten. Dieser Ansatz eröffne die spannende Forschungsaufgabe, die Adressabilität von Akteuren selbst zu historisieren.
Die erste Sektion zu antiken Gesellschaften behandelte das antike Griechenland. JAN MEISTER (Bern) und CHRISTIAN MANN (Mannheim) griffen die differenzierungstheoretischen Überlegungen Luhmanns auf, BENEDIKT ECKHARDT (Edinburgh) und MORITZ HINSCH (Berlin) setzten die Auseinandersetzung mit der Medientheorie fort. Meister führte anhand der Oberschichten des archaischen und frühklassischen Griechenlands vor, wie sich mit Hilfe differenzierungstheoretischer Überlegungen anachronistische Analogien vermeiden ließen, ohne dabei gänzlich auf den Versuch strukturgeschichtlicher Modellbildung zu verzichten. Die bereits bei Homer greifbaren Ansätze funktionaler Differenzierung – nicht jeder Held kann in allem der Beste sein – sind nur scheinbar modern; tatsächlich waren sie Kennzeichen einer erst unvollständigen stratifikatorischen Differenzierung. Die Entwicklung der Stratifikation war im weiteren Verlauf der griechischen Geschichte eng an die Zentrum/Peripherie-Differenz von Stadt und Umwelt geknüpft. Während die Stadtbürger eine privilegierte Gruppe bildeten, sah man auf die Landbevölkerung herab und diskriminierte sie mancherorts sogar rechtlich wie etwa in Sparta. Mit dem anderen griechischen Sonderfall, dem demokratischen Athen, setzte sich Christian Mann auseinander. Er stellte eine methodische Bemerkung voran, die in gewisser Weise die Methode aller historischen Beiträge der Tagung charakterisierte: Zielführend sei nicht in erster Linie die Suche und Überprüfung von Aussagen über die Antike im Werk Luhmanns. Luhmann rezipierte zwar die Fachliteratur, sein Hauptaugenmerk galt aber der modernen Demokratie. So seien etwa seine Überlegungen zur modernen Demokratie wertvoll, weil sie Werkzeuge bereitstellten, um den althistorischen Gegenstand schärfer zu profilieren und damit historisch vergleichbar zu machen. Wie die funktionale Ausdifferenzierung des Politischen den ansonsten geltenden Primat stratifikatorischer Differenzierung für den Bereich kollektiver Entscheidungsbindung außer Kraft setzte, zeige sich etwa im Verfahren des Scherbengerichts, in dem, unabhängig von Fragen Moral oder Recht, kollektive Macht zur Verhinderung individueller Macht eingesetzt wurde.
Dem Aspekt wirtschaftlicher Kommunikation im klassischen Athen widmete sich Benedikt Eckhardt. Die Umrechnung von Wertäquivalenten war bereits seit dem 7. Jahrhundert Routine, aber zu einer alltäglichen Verwendung von Münzgeld kam es in Athen erst im 5. Jahrhundert. Die beschleunigte Monetarisierung veranschaulicht etwa die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Medium Geld im zeitgenössischen Drama. Dabei zeigt sich, dass im klassischen Athen der Bereich dessen, was mit Geld als kommunizierbar galt, größer war als in gegenwärtigen Gesellschaften. Der systemtheoretische Ansatz empfehle sich zur Erklärung dieses Phänomens, so Eckhardt, weil er die Problembeschreibung versachliche, im Gegensatz zu kulturhistorischen Essays, die dazu neigten, dem Geld eine quasi dämonische Qualität zuzuschreiben. Moritz Hinschs Überlegungen zur Ehre als Erfolgsmedium führten die medientheoretische Perspektive fort. Hinsch plädierte dafür, Ehre nicht bloß als knappes Gut zu konzeptualisieren, um das Männer in Nullsummenspielen kämpften, sondern als universales Medium zur Kommunikation sozialer Achtung und Missachtung. Weil soziale Achtung von gesellschaftlichen Geltungsbedingungen abhing, war das Medium Ehre ein Vehikel, um normative Erwartungen zu kommunizieren, auch in so alltäglichen Interaktionssituationen wie Geldgeschäften. Eine Besonderheit der antiken Stadtgesellschaft war die strukturelle Kopplung von persönlicher Ehre und politischer Partizipation. Sie war freilich am stärksten nicht in den Städten Griechenlands, sondern in der römischen Republik ausgeprägt.
Dem Sonderfall Rom war die letzte Sektion der Tagung gewidmet. Aloys Winterling verwies auf den Perspektivwechsel, der mit einem systemtheoretischen Gesellschaftsbegriff verbunden sei und es erlaube, die entscheidende Ausnahmestellung Roms als Segment und zugleich Zentrum der Gesellschaft der Städte im antiken Italien zu konzeptualisieren. Weil von Rom besiegte Gemeinwesen unter Beibehaltung ihrer städtischen Verfasstheit in den Bürgerverband integriert wurden, wiederholte sich die Zentrum/Peripherie-Differenzierung der einzelnen Stadt und wurde mittels einer Zwei-Ebenen-Differenzierung reflexiv auf sich selbst angewandt: Rom wurde zu einem Zentrum der Zentren. Für die Binnendifferenzierung der römischen Gesellschaft benannte Winterling vier wesentliche Charakteristika. Erstens, die zentrale Bedeutung der Kommunikation unter Anwesenden aufgrund der städtischen Siedlungsform. Zweitens, der Primat stratifikatorischer Differenzierung, die wiederum, drittens, segmentär in „Häuser“ binnendifferenziert war. Das vierte Charakteristikum war die Ausdifferenzierung einer politischen Organisation mit rechtlich geregelten Institutionen und Verfahren. In systemtheoretischer Perspektive lasse sich, so Winterling, die Zuweisung von sozialem Rang über diese Institutionen und Verfahren als „strukturelle Kopplung“ von stratifikatorischem und politischem System beschreiben. MARKUS BRENNEIS (Berlin) versuchte, den von Christian Meier markant als „Krise ohne Alternative“ beschriebenen Übergang von der Republik zur Kaiserherrschaft systemtheoretisch zu analysieren. Dieser sei durch die autonome Ausdifferenzierung neuer Zentrum/Peripherie-Differenzierungen, v.a. im Bereich der segmentären Strukturen (Haus und Klientel), gekennzeichnet und habe für die aristokratischen Akteure eine „Doppelbindung“ (Bateson) zur Folge gehabt, die sich auch in der Zeit des Prinzipats fortsetzte.
JAN TIMMER (Bonn) und NIKLAS ENGEL (Berlin/Potsdam) behandelten zwei besondere Phänomene des politischen Systems der römischen Republik. Timmer fragte nach der Rolle des Vertrauens als „Mechanismus der Reduktion sozialer Komplexität“ (Luhmann). Für die römische Politik war persönliches Vertrauen essentiell, weil die erbitterte Konkurrenz um Ämter sich nicht in der konsensorientierten Entscheidungsfindung ausdrücken durfte. Unter diesen Bedingungen versprach Vertrauen eine Senkung von Transaktionskosten („Zeitgewinne“). Im Sinne der Fragestellung der Tagung plädierte Timmer dafür, die Anregungen von Luhmanns Vertrauenskonzeption aufzunehmen, sie jedoch um fruchtbare Erklärungsangebote jenseits der Systemtheorie zu ergänzen. Engel legte dar, wie die systemtheoretische Sicht von Korruption, die diese vor allem als Entdifferenzierungserscheinung in funktional ausdifferenzierten Gesellschaften thematisiert, für die Erforschung vormoderner Gesellschaften nutzbar gemacht werden könne. In der spätrepublikanischen Gesellschaft existierten durchaus Ansätze funktionaler Ausdifferenzierung (etwa von Recht und Politik) und ein daran anknüpfendes Verständnis von Korruption als Missachtung systemspezifischer Codierungen. Die Beschreibung einzelner Korruptionsphänomene folgte allerdings weiterhin den stratifikatorischen und segmentären Primärdifferenzierungen und machte die Bewertung von „Korruption“ damit zu einer Frage sozialen Rangs und persönlicher Nahbeziehungen. Zum Abschluss weitete der Religionswissenschaftler JOHANN HAFNER (Potsdam) den chronologischen Blick auf die hohe Kaiserzeit aus und beschrieb aus medientheoretischer Perspektive, wie die „Transzendenzinflation“ im 2. Jahrhundert n. Chr. zur Systembildung des Christentums geführt habe. Die Praxis der Gnosis, die Suche von Laien nach einer Tiefengrammatik der Offenbarung, vervielfachte die Akteure theologischer Deutung. Deren Deutungsangebote scheiterten letztlich an ihrer eigenen Überkomplexität, befeuerten jedoch die Ausbildung eines offiziellen Kanons. Hafner präsentierte damit ein weiteres Beispiel dafür, dass soziokulturelle Evolution weder linear verläuft noch notwendig auf Komplexitätssteigerung hinausläuft. Im Gegenteil: Viele Vorträge der Tagung behandelten vormoderne Systeme, die sich zu beeindruckender Komplexität auswuchsen, ohne damit „moderner“ zu werden.
Die Abschlussdiskussion bot Gelegenheit, einige der Grundsatzfragen aufzugreifen, die bereits in Anschluss an die Einzelbeiträge gestellt worden waren oder im Hintergrund gestanden hatten. Wichtiger als die Anwendbarkeit einzelner systemtheoretischer Begriffe oder die „Richtigkeit“ von Luhmanns Thesen war dabei die Frage, welche weiterführenden Impulse von einer Auseinandersetzung mit der Systemtheorie für die historische Forschung ausgehen. An erster Stelle steht dabei die produktive Irritation der Historiker:innen durch eine Theoriesprache, die sich weder der Umgangssprache der Gegenwart noch der Quellensprache vergangener Epochen bedient. Die sich daraus ergebende Frage lautete, ob die Begriffe der Systemtheorie metahistorisch anwendbar seien. Oder bestehe die Aufgabe womöglich gerade darin, angeregt vom Universalitätsanspruch der Systemtheorie den überwiegend gegenwartsbezogenen Gesellschaftsentwürfen der Soziologie dezidiert historische Konzeptualisierungen vormoderner Gesellschaften an die Seite zu stellen? Der holistische Anspruch systemtheoretischer Gesellschaftsbeschreibungen liegt der historischen Arbeitsweise zunächst eher fern, die dazu neigt, Einzelprobleme der Sozialgeschichte mit ad-hoc-Anleihen bei wechselnden Theorieschulen zu lösen. Gerade darin, so ein Zwischenergebnis der Tagung, besteht jedoch der Wert der Systemtheorie für das Verständnis antiker Gesellschaft: Ihr Universalitätsanspruch und ihre holistische Perspektive seien nicht als endgültige Dogmen, sondern als eine immer aktuelle intellektuelle Herausforderung anzusehen. Diese Herausforderung bestehe darin, die eigenen Erklärungsangebote für Einzelphänomene antiker Gesellschaften, von der Entstehung der athenischen Demokratie bis zur Krise der römischen Republik, in größere Zusammenhänge zu stellen und auf theoretische Konsistenz zu überprüfen. Dass es sich lohnt, die Herausforderung anzunehmen, zeigte die Tagung damit, dass sie die disziplinär und thematisch vielfältigen Beiträge auf einen Fokus bündelte, ohne sie durch künstliche Begriffsbildungen einzuschnüren.
Konferenzübersicht:
Aloys Winterling (Berlin): Begrüßung
Jürgen Kaube (Frankfurt am Main): Systemtheorie nach Luhmann
I. Zur Systemtheorie vormoderner Gesellschaften
Moderation: Peter Strohschneider (München)
Rudolf Stichweh (Bonn): Differenzierung
Julian Müller (Bamberg/Graz): Kommunikationsmedien
Georg Rilinger (Köln/Cambridge, Massachusetts): Involution
II. Außereuropäische und frühneuzeitliche Perspektiven
Moderation: Babara Stollberg-Rilinger (Berlin)
Chuh-Chieh Tang (Taipei): Die strukturelle Kopplung von gesellschaftlicher Stratifikation und politischem Amtsdienst in der chinesischen Geschichte. Eine probeweise Forschung
Rudolf Schlögl (Konstanz): Einfache Erfolgsmedien in der Frühen Neuzeit. Rituale, Ehre und andere Phänomene im Vergleich
André Krischer (Münster): Rechtliche Verfahren in der Frühen Neuzeit
Matthias Pohlig (HU Berlin): Menschen, Tiere, Geister, Götter. Kommunikation und ihre Akteure in der Frühen Neuzeit
III. Antike Gesellschaft in systemtheoretischer Perspektive
A) Griechenland
Moderation: Hartmut Leppin (Frankfurt am Main)
Jan Meister (Bern): Die Oberschicht in archaischer und klassischer Zeit
Christian Mann (Mannheim): Die athenische Demokratie
Benedikt Eckhardt (Edinburgh): Überpekuniarisierung im klassischen Athen
Moritz Hinsch (Berlin): Ehre als Kommunikationsmedium
B) Rom
Moderation: Jan Meister (Bern)
Aloys Winterling (Berlin): Soziale Stratifikation und politisches System in der
römischen res publica
Jan Timmer (Bonn): Vertrauen. Systemtheoretische Konzeption und historische
Realität im republikanischen Rom
Niklas Engel (Berlin/Potsdam): „Korruption“ im spätrepublikanischen Rom?
Markus Brenneis (Berlin): Differenzierungstheoretische Überlegungen zu „Krise
und Untergang der römischen Republik“
Johann Hafner (Potsdam): Gnosis und Frühes Christentum
Abschlussdiskussion