Die Nation bilden. Nationalmuseen und Nationalgalerien als Vermittlungsorte der Nation im langen 19. Jahrhundert in Europa

Die Nation bilden. Nationalmuseen und Nationalgalerien als Vermittlungsorte der Nation im langen 19. Jahrhundert in Europa

Organisatoren
Marina Beck, Institut für Kunstgeschichte, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; Germanisches Nationalmuseum Nürnberg
Ort
Nürnberg
Land
Deutschland
Fand statt
Digital
Vom - Bis
18.03.2022 - 19.03.2022
Von
Franziska Lichtenstein, Forschungskolleg „Wissen|Ausstellen", Georg-August-Universität Göttingen

Die Ausformungen von Nationen und Nationalstaaten im langen 19. Jahrhundert erfahren nicht zuletzt aufgrund ihrer Verwobenheit mit der gewaltreichen Geschichte des frühen 20. Jahrhunderts wissenschaftliche und kritische gesellschaftliche Aufmerksamkeit. Auch Museen stehen als Institutionen, die seit dem Beginn der Moderne mit diesen Entwicklungen eng verflochten sind, im Blick der historisch arbeitenden Disziplinen. Gleichzeitig sind sowohl Konzeptionen von Nation und Nationalität als auch die Institution des Museums in der heutigen Zeit Gegenstand von Debatten über gegenwärtige Ausgrenzungen.

Die Tagung setzte sich zum Ziel, die Verflechtung der Sammlungs- und Ausstellungstätigkeit verschiedener Nationalmuseen und -galerien mit ihren jeweils spezifisch konfigurierten nationalen Kontexten im langen 19. Jahrhundert zu beleuchten. Im Fokus stand der vielleicht nur auf den ersten Blick doppeldeutige Begriff „Bildung der Nation“, der sowohl die hegemoniale als auch die didaktische Funktion der Institution des Museums beschreibt1. Vor diesem Hintergrund wurde im Ausblick der Tagung auch die Frage nach der Positionierung der betreffenden Institutionen in aktuellen gesellschaftlichen Kontexten diskutiert. Marina Beck verdeutlichte in ihrem Begrüßungswort am Beispiel des Kriegs in der Ukraine, dass die Frage nach dem Gebrauch von Geschichte in machtpolitischen Kontexten eine gleichermaßen aktuelle ist.

Die drei Redner:innen der ersten Sektion setzten zentrale Impulse für weitere Diskussionsfelder der Veranstaltung. CHRISTINA STRUNCK (Nürnberg) stellte mit der Galleria delle carte geografiche im Vatikan sowie der Painted Hall des königlichen Hospitals in Greenwich zunächst zwei vormoderne Fallbeispiele vor, wobei sie das Konzept der Nation begriffs- und ideengeschichtlich beleuchtete. Sie zeigte, dass sich der Begriff der Nation in der Vormoderne von seinem modernen Pendant einerseits durch eine regionalere Ausrichtung unterschied, andererseits darin, dass er als Format einer kollektiven Identität im Vergleich etwa zur konfessionellen Zugehörigkeit nur eine nachrangige Position einnahm. Anschließend ging sie auf die aktuelle künstlerische Intervention Anselm Kiefers im Pariser Panthéon ein, mit der der Künstler die religiös-nationale Geschichtserzählung der wandfesten Ausstattung der Ruhmeshalle durch eine Perspektivierung der Opfer des ersten Weltkriegs zu dekonstruieren versucht.

DANIEL HESS (Nürnberg) fragte nach der Bedeutung der Nation für das Germanische Nationalmuseum und präsentierte die Institution in ihrem Gründungskontext. Er stellte die Vision ihres Gründervaters Hans von und zu Aufseß vor, die materielle Kultur einer in Mitteleuropa verorteten – in der Terminologie seiner Zeit „germanischen“ – Nation zu sammeln und auszustellen. Hess' Ausführungen verdeutlichten die Komplexität der Verflechtung kultureller Nationsbildung mit der Etablierung eines Staats. In der anhaltenden Debatte über eine mögliche Neubenennung des Germanischen Nationalmuseums, auf die er abschließend zu sprechen kam, manifestieren sich die Historizität beider Namensbestandteile sowie die gesellschaftliche Präsenz ihrer Rezeptionsgeschichte.

STEFAN BERGER (Bochum) nahm schließlich die Ausstellungen verschiedener Nationalmuseen des 19. Jahrhunderts aus erinnerungstheoretischer Perspektive in den Blick. Ausgehend von den drei Formen von memory regimes, die Bull und Hansen beschreiben2, stellte er fest, dass die repräsentierten Erinnerungsstrategien im Regelfall antagonistisch geordnet waren, zuweilen aber auch eine kosmopolitische Ausrichtung erkennbar sei. Agonistische Erinnerungsstrategien, die Antagonismen hinterfragen, Kategorisierungen historisieren und eine radikale Multiperspektivität implementieren, fand Berger hingegen nicht repräsentiert. Er formulierte die These, dass solche Strategien auf einem in den Kontexten der von ihm untersuchten Museen noch nicht ausgeprägten demokratischen Gesellschaftsverständnis aufbauen.

Bergers Vortrag leitete in eine gewinnbringende Diskussion zu den Erinnerungsstrategien über, die anhand verschiedener Fallbeispiele in der Sektion vorgestellt worden waren, wobei antagonistische sowie kosmopolitische Ansätze identifiziert werden konnten. Aspekte agonistischer Erinnerung waren dagegen in den aktuellen kritischen Auseinandersetzungen mit Nation und Nationalismus erkennbar, auf die Strunck und Hess in ihren Beiträgen abschließend zu sprechen gekommen waren. Die Diskussion verdeutlichte zudem die Vielschichtigkeit der Konzeptionen von Nation auf diachroner und synchroner Ebene, die in den verschieden situierten Institutionen und ihren Ausstellungen fassbar wurden, auch in Hinblick auf das Verhältnis von Nation und Staatlichkeit.

Die zweite Sektion beschäftigte sich mit den Gründungsmotivationen und -prozessen von Nationalmuseen und -galerien. MARIA VITTORIA CLARELLI (Rom) führte nach Italien in das späte 19. und frühe 20. Jahrhundert und schilderte den nicht unkomplizierten Gründungsprozess gleich mehrerer Nationalmuseen in der neuen Hauptstadt Rom.

MARTIN OLIN (Stockholm) beleuchtete die Gründung dreier national orientierter musealer Institutionen in Stockholm in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Er zeigte, wie einem universalistisch-idealistisch orientierten Sammlungs- und Ausstellungskonzept im Stockholmer Nationalmuseum mit dem Nordischen Museum und dem Freilichtmuseum Skansen einige Jahrzehnte später ein nationalromantisches Pendant an die Seite gestellt wurde.

CHRISTOPH BREWARD (Edinburgh) nahm in seinem Vortrag zur Entstehungsgeschichte des National Museum of Scotland ebenfalls eine Gegenüberstellung zweier unterschiedlich ausgerichteter musealer Traditionen vor, deren Fortwirken er in seiner Institution beobachte: einerseits die antiquarische Arbeit einer patriotisch orientierten Oberschicht im Kontext der Aufklärung, andererseits einen Impetus hin zur musealen Gestaltung einer schottischen Individualität in globalem Format mit Einrichtung des Industriellen Museums Schottlands 1854.

Den interessanten Fall der polnischen Nation im 19. Jahrhundert beschrieb KAMILA KŁUDKIEWICZ (Posen). Als Nation ohne Staat war sie dennoch in musealen Projekten präsent, die auf Initiative wissenschaftlicher Vereinigungen oder individueller bürgerlicher Akteur:innen etwa in Kraków, Poznán oder dem in der Schweiz gelegenen Rapperswil entstanden.

In Dänemark fungierte ebenfalls eine Privatperson als Hauptakteur. THOMAS LYNGBY (Frederiksborg) stellte die Gründung des Nationalhistorischen Museums im dänischen Schloss Frederiksborg durch den Unternehmer und Inhaber der Carlsberg-Brauerei Jacob Christian Jacobsen vor.

CRISTINA GUTBROD (Zürich) schließlich diskutierte von einem architekturgeschichtlichen Standpunkt aus die Entwürfe, mit denen Basel, Bern, Luzern und Zürich im späten 19. Jahrhundert als mögliche Standorte um das in der Planung befindliche Schweizer Nationalmuseum konkurrierten. Gutbrod veranschaulichte die Verknüpfung des Entwurfs Gustav Gulls für das in der Folge errichtete Landesmuseum in Zürich mit der kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlung, die dort bewahrt und ausgestellt werden und gleichzeitig die Rolle einer kunstgewerblichen Schausammlung einnehmen sollte.

Die Diskussion der Sektion thematisierte unterschiedliche und zum Teil überraschende Widerstände gegen die national orientierten Erzählungen und Darstellungsformen der Institutionen. Zum einen mussten sich die Gründungsinitiativen mit der in einigen Fällen ausgeprägten Uneinheitlichkeit des kulturgeschichtlichen Gegenstands auseinandersetzen, den sie in ihrer jeweiligen Sammlungs- und Ausstellungstätigkeit in einen nationalen Rahmen setzten. Diese Uneinheitlichkeit konnte auch bereits in institutionellen musealen Sammlungsstrukturen mit lokalem oder regionalem Fokus Ausdruck gefunden haben. Zum anderen konnten die Objekte der Sammlungen selbst in verschiedener Weise über den nationalen Kontext hinausweisen. Deutlich wurde in der zweiten Sektion schließlich auch die ambivalente Positionierung der Institutionen im Verhältnis zu den Personengruppen, die sie als Nation zu repräsentieren beanspruchten. Einige Fallbeispiele thematisierten einen Widerstand gegen die Gründungsprojekte von Seiten der Bevölkerung, während andere die zentrale Rolle der Initiative bürgerlicher Akteur:innen für die Etablierung nationaler Museen hervorhoben.

Die dritte Sektion rückte Objekte als Medium der nationalen Inszenierung in den Mittelpunkt. ELLINOOR BERGVELT (Amsterdam) untersuchte die Geschichte der niederländischen Nationalmuseen zwischen 1800 und 1885 anhand von zwei Ausstellungsobjekten, die mit Heldenfiguren des als „goldenem Zeitalter“ verstandenen 17. Jahrhunderts assoziiert wurden.

Auf die Bedeutung von Eingangshallen als konzipiertem Bestandteil und definierender Rahmung von Ausstellungen machte MARINA BECK (Nürnberg) am Beispiel von Militärmuseen in Wien, Berlin und München in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufmerksam.

RAPHAEL BEUING und MATTHIAS WENIGER (München) setzten sich mit der Sammlungs- und Ausstellungstätigkeit des Bayerischen Nationalmuseums zwischen 1855 und 1920 auseinander. Sie zeigten, wie eine bayerische Nationalität im Spannungsfeld politischer und gesellschaftlicher Umbrüche, funktionaler Neuausrichtungen der Sammlung sowie veränderter räumlicher Möglichkeiten ihrer Präsentation und Ordnung mehr oder weniger ausgeprägt zum Ausdruck kommen konnte.

In der Diskussion kamen erstmals auch Abgabe und Verkauf von Objekten als Sammlungsstrategie zur Sprache, die im von Beuing und Weniger geschilderten Fallbeispiel die nationale Ausrichtung der musealen Sammlung forcierte. Thematisiert wurde auch die Selektivität der jeweils repräsentierten Geschichte.

Die Vortragenden der vierten und letzten Sektion setzten sich mit der Präsentation von Sammlungen und Strategien ihrer Inszenierung in Nationalgalerien und -museen auseinander. ESTELLE GOTTLOB-LINKE (Hamburg) stellte das Pariser Musée du Sommerard als einen für die französische Nation zentralen Erinnerungsort vor. Sie beschrieb, wie der namensgebende Privatsammler Alexandre du Sommerard ab 1833 anhand kunst- und kulturgeschichtlicher Objekte vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit eine nationale, monarchisch organisierte Vergangenheit synthetisierte und lebendig und atmosphärisch in Szene setzte.

DANIELA ROBERTS (Würzburg) verglich die National Portrait Gallery in London im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts mit ihrem Pendant in Edinburgh und zeigte, wie die musealen Gebäude und ihre Gestaltung die Ausstellungen jeweils rahmten und mit ihnen korrespondierten. Sie veranschaulichte weiter, wie letztere eine dezidiert schottische Nationalität kommuniziert habe.

MARTYNA ŁUKASIEWICZ (Posen) setzte sich damit auseinander, wie Niels Laurits Høyen ab der Mitte des 19. Jahrhunderts als Kurator der Kunstsammlung im Kopenhagener Schloss Christiansborg ein neues Ideal „dänischer“ Kunst in seine Galerie einschrieb: Unter dieser habe Høyen, wie Łukasiewicz präzisierte, solche Kunst verstanden, die von Dän:innen angefertigt wurde, womit sie sein Verständnis von Nationalität als ein ethnisches identifizierte.

In der Diskussion stellte Łukasiewicz noch einmal Høyens Bedeutung für die Prägung einer nationalen Schule heraus, wobei sie seinen Fokus auf die Darstellung dänischer Landschaften als eine zentrale Neuerung benannte. Die Fallbeispiele der beiden anderen Vortragenden der Sektion konzentrierten sich auf die Konzeption einer vornehmlich an prominenten Männern orientierten nationalen Geschichte. Insgesamt wurde deutlich, dass die Nationalmuseen und -galerien mit Ausnahme der Londoner National Portrait Gallery vor allem eine bestimmte Ästhetik in Szene setzten, die sie den Besuchenden als eine spezifisch nationale vermittelten. Sie erreichten dies durch Architektur sowie eine zielgerichtete Auswahl von Objekten, Themen und ausgestellten Künstler:innen

Eine abschließende Podiumsdiskussion widmete sich der Frage, welche Funktionen Nationalmuseen im 21. Jahrhundert erfüllen sollen oder können. Vier Direktor:innen der auf der Tagung vorgestellten Nationalmuseen formulierten jeweils eine Perspektive mit Blick auf ihre Institution. Die Beiträge ließen zum Teil erkennen, dass sich nicht nur das Konzept der Nation, sondern auch das Selbstverständnis der Institution des Museums im Prozess einer Neuaushandlung befindet3.

Mette Skougaard benannte als Zielsetzung der aktuellen und künftigen Museumsarbeit im Nationalhistorischen Museum in Frederiksborg eine dezidiert zukunftsweisende Bildung und Vermittlung von Geschichte, während Christoph Breward auf die partizipative Erarbeitung einer alternativen Perspektive auf die aktuelle Ausstellung des National Museum of Scotland zu sprechen kam. Ein traditionelleres Verständnis für die Institution der Nationalgalerie formulierte Martin Olin und verwies darauf, dass das Stockholmer Nationalmuseum die Sammlung von Bildern verwalte und ausstelle, die der Nation gehören, und die gleichzeitig einen mentalitätsgeschichtlichen Blick in die Entstehungszeit der Institution erlauben. Wie Daniel Hess am Beispiel des Germanischen Nationalmuseums zeigte, ist dieser Einblick in den historischen Entstehungskontext der Institution notwendig, um sie und ihre Sammlungen in der Gegenwart verorten zu können.

Die Tagung hatte ihren Ausgangspunkt bei Nationalgalerie und -museum als hegemonial-didaktischen Institutionen genommen, die in Wechselwirkung mit den jeweils spezifischen Prozessen von kultureller Nations- und politischer Nationalstaatsbildung standen. Durch eine strukturell und geographisch breite Fächerung der einzelnen Beiträge gelang es, die Vielgestaltigkeit national orientierter musealer Institutionen und Konzeptionen von „Nation“ – und dementsprechend auch die Möglichkeiten der Verschränkung von beiden – sichtbar zu machen.

Die Beiträge behandelten Sammlungsobjekte und ihre Einbettung und Inszenierung in Ausstellungen, ihre architektonische und gestalterische Rahmung in Nationalmuseen und -galerien sowie schließlich die Entstehungsgeschichten und -kontexte einzelner Institutionen. Dabei wurde deutlich, dass die „Bildung“ der Nation keineswegs nur als ein von politischer Seite initiierter Top-down-Prozess begriffen werden kann, sondern auch Akteur:innen aus der Bevölkerung aktiv an ihm mitwirkten. Perspektivische Anknüpfungspunkte bietet die Frage, ob – im Sinn der Akteur-Netzwerk-Theorie nach Callon und Latour4 – nicht auch Objekte die nationalen Erzählungen der Sammlungen und Ausstellungen, in die sie eingebettet waren oder noch sind, aktiv unterstützt oder konterkariert haben können. Dass Objekte durchaus über die jeweiligen nationalen Kontexte ihrer musealen Rahmung hinauszuweisen vermögen, wurde in einigen Beiträgen der Tagung bereits deutlich.

Konferenzübersicht:

Marina Beck (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg): Begrüßung und Einführung

Sektion 1: Von der Galerie zum Museum

Sektionsleitung: Marina Beck (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)

Christina Strunck (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg): Precursors and Reinterpretations of the National Museum from the Early Modern Era to Anselm Kiefer

Daniel Hess (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg): Die Nation als Fiktion? Das Germanische Nationalmuseum und sein ambivalentes Erbe

Stefan Berger (Ruhr-Universität Bochum): National Museums in 19th Century Europe: Between Antagonistic and Cosmopolitan Memory?

Sektion 2: Gründungsstrategien und die Einrichtung von Nationalmuseen

Sektionsleitung Teil 1: Daniela Roberts (Julius-Maximilian-Universität Würzburg)

Maria Vittoria Marini Clarelli (Sovrintendenza Capitolina ai Beni Culturali, Rom): The Birth of the National Museums in Rome: Cultural Policy and Education 1870–1915

Martin Olin (Schwedisches Nationalmuseum Stockholm): The Two, or Three, National Museums of Sweden 1840–1910

Christopher Breward (Schottisches Nationalmuseum Edinburgh): „To no one nation has been given the monopoly of genius …“. Multiple nationalism at the National Museum of Scotland

Sektionsleitung Teil 2: Tobias Kämpf (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)

Kamila Kłudkiewicz (Adam Mickiewicz Universität Posen): Between Art and History. Polish National Museums in the 19th Century – Museums of the Nation without the State

Thomas Lyngby (Nationalhistorisches Museum Frederiksborg): Educating the People. The Establishment of a Museum of National History at Frederiksborg

Cristina Gutbrod (Zürich): Formfindungsprozesse im Standort-Wettbewerb für das Schweizerische Landesmuseum: „welche Stadt die beste Gewähr dafür biete, daß das Museum wirklich ein nationales werde“

Sektion 3: Die ausgestellten Objekte als Medium der nationalen Inszenierung

Sektionsleitung: Thomas Eser (Museen der Stadt Nürnberg)

Ellinoor Bergvelt (Universität Amsterdam): Presentation of History in Dutch National Museums 1800–1885

Marina Beck (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg): Objects in the Hall of F(r)ame. How Commissioned Works Set the Stage in the Museum

Raphael Beuing / Matthias Weniger (Bayerisches Nationalmuseum München): Das Bayerische Nationalmuseum zwischen „Schaukasten“ und „Lehrschule“

Sektion 4: Sammlungspräsentation und Inszenierungsstrategien in Nationalgalerien und Nationalmuseen

Sektionsleitung: Christina Strunck (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)

Estelle Gottlob-Linke (Universität Hamburg): Zur Inszenierung und Vermittlung der Geschichte Frankreichs im Musée du Sommerard (1833–1842)

Daniela Roberts (Julius-Maximilian-Universität Würzburg): Visualisierung historischer Größe – eine Nation und doch zwei Museen? The National Portrait Gallery in London und Edinburgh

Martyna Łukasiewicz (Adam Mickiewicz Universität Posen): It is all about the National. Niels Laurits Høyen and the Display of Danish Art in the National Gallery of Denmark

Podiumsdiskussion: Welche Funktion können/sollen Nationalmuseen im 21. Jahrhundert haben?

Christopher Breward, Daniel Hess, Thomas Lyngby, Martin Olin, Mette Skougaard

Diskussionsleitung: Tobias Kämpf

Anmerkungen:
1 Vgl. Bennett, Tony, The birth of the museum. History, theory, politics, London 1997, S. 7f.
2 Cento Bull, Anna und Hans Lauge Hansen, On agonistic memory, in: Memory Studies 9/4 (2016), S. 390–404, hier S. 399f.
3 Vgl. die Debatte über die Neufassung der ICOM-Museumsdefinition: https://icom-deutschland.de/de/nachrichten/147-museumsdefinition.html, zuletzt abgerufen am 5.4.2022.
4 Latour, Bruno: On actor-network theory. A few clarifications, in: Soziale Welt 47/4 (1996), S. 369–381, hier S. 373.