Die Tagung „Gefährlicher Genuss? – Getränke und Trinkpraktiken seit der Frühen Neuzeit“ hatte sich zur Aufgabe gesetzt, epochenübergreifend über die Auseinandersetzung mit den Fragen, wer, was, wo und wie trinken durfte, Rückschlüsse auf soziale Ordnungsvorstellungen sowie kulturelle Aushandlungsprozesse zu ziehen. Brüche und Kontinuitäten in den kulturellen Praktiken rund um Getränke wie etwa Tee und Wein zwischen dem frühen 19. und dem späten 20. Jahrhundert sollten sichtbar gemacht werden. So hoben die Organisator:innen Sina Fabian, Mareen Heying, Dennis Schmidt und Tobias Winnerling in ihrer Einführung hervor, dass sich insbesondere Trinkpraktiken als „Sonden“ eigneten, um „querliegende“ kulturelle und soziale Phänomene zu beleuchten. Während die Organisator:innen sich nicht auf bestimmte Getränke beschränkten, widmete sich doch ein Großteil der Beiträge den alkoholhaltigen „Genüssen“. Damit spiegelte die Tagung sowohl die Konjunktur der historischen Alkoholforschung als auch den Interessenschwerpunkt der drinking studies. Dieses Feld im deutschsprachigen Raum stärker zu verankern, war ebenfalls ein erklärtes Ziel der Tagung.
Das erste Panel erörterte die Frage nach einem Wandel der Trinkpraktiken um 1800. MATTHIAS ASCHE (Potsdam) und MARVIN GEDIGK (Karlsruhe) befragten in ihrem Beitrag die Veränderung studentischen Trinkverhaltens im Kontext des grundlegenden Wandels der Institution Universität um 1800. Sie argumentierten, dass der Wandel der Institution auch einen Umbruch studentischer Kulturen bewirkt habe. So sei etwa die Etablierung sogenannter Bierduelle zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Versuch einer „Zivilisierung“ der Austragung studentischer Ehrenstreitigkeiten zu verstehen. ADRIAAN DUIVEMAN (Nijmegen) zeigte anhand seiner Untersuchung der niederländischen „health drinking debate“ im 17. und 18. Jahrhundert einerseits auf, wie Alkohol als ein „Schmiermittel“ für die Geselligkeit frühneuzeitlicher Menschen fungierte, und andererseits, wie die zunehmende Ritualisierung der geselligen Trunkenheit zur Zielscheibe religiöser Kritiker wurde. Diese sahen in der gesellschaftlich sanktionierten Intoxikation nicht nur eine gesundheitliche Gefahr für die Körper der Trinkenden, sondern vielmehr eine Gefahr für die Seele, die durch Alkohol in die Sünde geleitet würde. SOPHIE ANDERS‘ (Regensburg) Beitrag, der kurzfristig den entfallenden Vortrag von Henning Bovenkerk (Münster) ersetzte, widmete sich der Untersuchung der vielfältigen Nutzungsformen von Alkohol sowie der Reglementierung von Trinkpraktiken in Abhängigkeit von Rang und Geschlecht der trinkenden Person an frühneuzeitlichen Fürstenhöfen. Anders beschrieb Alkohol als eine im höfischen Leben in verschiedensten Kontexten – wie etwa Repräsentation, Ernährung und Ritual – fast omnipräsente Substanz, deren Gebrauch durch die jeweiligen Hofordnungen kleinteilig reglementiert war. Alle drei Beiträge betonten die Bedeutung von Trinkpraktiken für die Herstellung und Stabilisierung sozialer Gruppen. Wer wann mit wem trank, sei entscheidend durch gesellschaftliche Marker wie Geschlecht, Alter und Schichtzugehörigkeit vorgegeben gewesen. Auch seien die Fragen des angemessenen Maßes und etwaiger Maßlosigkeit sowie die einsetzende Medikalisierung einer schwer zu definierenden Maßlosigkeit bestimmende Themen der Aushandlungsprozesse um 1800 gewesen.
Das zweite Panel knüpfte an den Aspekt der sozialen Dimension von Trinkpraktiken an und untersuchte diese hinsichtlich ihrer Bedeutung für schichtspezifische Identitätsstiftung sowie als Instrument sozialer Distinktion. GABRIELLE ROBILLIARD (Oldenburg) argumentierte in ihrem Beitrag, dass sich die Etablierung der Heißgetränke Kaffee, Tee und Kakao in den Alltagsgewohnheiten von Europäer:innen vor allem als eine Geschichte neuer Formen der gesellschaftlichen Interaktion, wie sie etwa in Kaffeehäusern und bei Dinnerpartys praktiziert wurde, schreiben lasse. Vor diesem Hintergrund wies sie darauf hin, dass gerade der Konsum von Kaffee auch mit neuen Formen des schichtspezifischen, ritualisierten Alleinseins und des Pausierens einherging, was nicht zuletzt als Verweis auf eine sich im Wandel begriffene Einstellung zur Arbeit gelesen werde müsse. FLORIAN GREINER (Heidelberg) beleuchtete anschließend am Beispiel des Gastwirts und späteren sozialdemokratischen Reichspräsidenten Friedrich Ebert die Bedeutung der Arbeiterkneipe für die Organisation der Arbeiterbewegung. Dadurch erweiterte er die Interpretation des Trinkens als neue Form der sozialen Interaktion um eine distinkt politische Komponente. An Eberts Biografie lasse sich exemplarisch die Bedeutung der Kneipen als Orte der Geselligkeit und als zentrale Punkte der Entwicklung eines Klassengefühls unter Arbeitern nachvollziehen. Mit zunehmend kritischerer Bewertung eines „maßlosen“ Alkoholkonsums im sozialdemokratischen Milieu verlor die Arbeiterkneipe diese Bedeutungen ab etwa 1900. Die Bedeutung ritualisierter Trinkpraktiken für die Festigung sozialer Bindungen innerhalb der bürgerlichen Elite hingegen beschrieb FRANZISKA MEIFORT (Oldenburg) in ihrer Analyse der Bremer Schaffermahlzeit. Meifort interpretierte diese sowohl als eine Abbildung und Festigung bürgerlicher Ordnungsvorstellungen und Netzwerkstrukturen als auch als ein durch eine Vielzahl genau normierter kultureller Praktiken gekennzeichnetes Instrument zu Herstellung und Bestätigung informeller Herrschaft gesellschaftlicher Eliten. Alle drei Beiträge verdeutlichten, wie sehr schichtspezifische Trinkpraktiken soziale Inklusions- sowie Exklusionsmechanismen entfalteten und mit Blick auf das Fallbeispiel der Schaffermahlzeit immer noch entfalten.
Den verschiedenen Problematisierungskonjunkturen des Alkoholkonsums und der auch in den vorangegangenen Beiträgen wiederholt angeklungenen Medikalisierung der „Maßlosigkeit“ widmeten sich die Vorträge des dritten Panels. VANESSA HÖVING (Hagen) eröffnete diese Perspektive mit einer Betrachtung des Werkes der Autorin Franziska zu Reventlow, anhand dessen Höving Kontaktpunkte zwischen den Sphären der literarischen Produktion einerseits und der bürgerlichen Abstinenzbewegung um 1900 andererseits herausarbeitete. Dabei betonte sie insbesondere das emanzipatorische Potential, welches ein Engagement in der Bewegung für bürgerliche Frauen bedeuten konnte und wies auf den Quellenwert der untersuchten Prosa-Texte hin, die besonders geeignet seien, die bisher noch „dunklen Ecken der Abstinenzbewegung“ auszuleuchten. ANNE HULTSCH (Wien) stellte die Geschichte des Vodka-„Gebrauchs“ zwischen dem Hochmittelalter und der Gegenwart in der russischsprachigen Literatur vor. Durch die über Jahrhunderte tradierte emotionale Aufladung des Vodkakonsums habe dieser eine ausgesprochen wirkmächtige identitätsstiftende Funktion für nationale Kollektive entfaltet. Diese Überhöhung des Vodkas verunmögliche zum einen ein konsequentes Vorgehen gegen die gesundheitlichen Konsequenzen eines Überkonsums und werde andererseits zudem von staatlichen Akteuren der Gegenwart bewusst zur Pflege patriotischer Gesinnung eingesetzt. Mit einem hingegen konsequenten Vorgehen gegen als „Trunksucht“ definiertes Verhalten beschäftigte sich METTE BARTELS (Göttingen) in ihrem Beitrag. Bartels zeigte pointiert, wie sich Haushaltungslehrerinnen, welche sich innerhalb des von bürgerlichen Frauen getragenen Abstinenz-Aktivismus engagierten, die um 1900 als Teil der sog. sozialen Frage virulent debattierte „Alkoholfrage“ nutzten, um den geringen gesellschaftlichen Status ihres Berufs aufzuwerten. Die untersuchte Gruppe Frauen habe dabei das bereits von Höving zuvor angesprochene emanzipatorische Potential der Abstinenzbewegungen bewusst genutzt, um sich selbst sowohl zu profilieren als auch zu professionalisieren. Die beiden Beiträge verdeutlichten, wie sehr sich die bürgerliche Abstinenzbewegung von dem Paradigma einer Zivilisierungsmission der Unterschichten her organisierte. Insbesondere die von Greiner betonte Wichtigkeit der Kneipe für die politische Organisation der Arbeiterbewegung war es, welche auf die Unterschichten projizierten bürgerlichen Ängste untrennbar mit dem Thema Alkohol assoziierte und Nüchternheit als wesentliche Eigenschaft des bürgerlichen Menschen festschrieb.
Das vierte Panel erweiterte die bisher auf Europa konzentrierte Perspektive durch die Untersuchung von Trinkpraktiken in kolonialen Kontexten. MARTIN GABRIEL (Klagenfurt) beschrieb die Bedeutung des aus Agavensaft hergestellten tradiert-indigenen Getränks Pulque für Bevölkerung und Verwaltung des frühneuzeitlichen Vizekönigreichs Neuspanien. Er arbeitete u.a. heraus, dass Pulque seitens der Kolonialherren in einen direkten kausalen Zusammenhang mit sozialen Unruhen in der Hauptstadt der Kolonie gesetzt wurde. Diese habe man nicht etwa mit der bestehenden prekären Versorgungssituation der indigenen Bevölkerung in Verbindung gebracht, sondern darauf zurückgeführt, dass sich beim Konsum von Pulque unterschiedliche ethnische Gruppen vermischt hätten. NINA STUDER (Bern) stellte vor dem Hintergrund der französischen Kolonialherrschaft über den Maghreb die Frage, wie französische Mediziner den Konsum von Kaffee, Tee und Alkohol durch die Kolonisierten beschrieben. Die Mediziner imaginierten die maghrebinische Bevölkerung als „toxicomanes nés“ (geborene Abhängige), als durch ihre Veranlagung zu Maßlosigkeit prädestinierte Menschen. Vor diesem Hintergrund habe sich etwa die Diagnose des „Teeismus“ entwickelt, mit der die Mediziner einen ausschließlich innerhalb der indigenen Bevölkerung auftretenden exzessiv-kompulsiven Tee-Konsum beschrieben, der zu Vergiftungssymptomatiken und Arbeitsausfällen führe. MICHAEL RÖSSER (Bamberg) analysierte am Beispiel des Eisenbahnbaus in der Kolonie Deutsch-Ostafrika, wie die Kolonisator:innen den Genuss alkoholischer Getränke durch ost-afrikanische sowie europäische Eisenbahner:innen bewerteten. In der imaginierten, evolutionären Stufenfolge der Kulturen schien exzessiver Alkoholkonsum die Angehörigen der am oberen Ende der Stufenfolge gedachten europäischen Kulturen auf das Niveau der am unteren Ende eingruppierten indigenen Bevölkerungen herabzusenken und so die rassische Hierarchie im kolonialen Raum zu bedrohen. Die Beiträge des Panels zeigten auf, wie die Problematisierung des Umgangs mit diversen Getränken von Kolonisierenden und Kolonisierten in unterschiedlichen Kontexten der imperialen Peripherie als eine Folie diente, vor der koloniale Ordnungsvorstellungen durch Europäer:innen verhandelt wurden. Dabei war die Angst, dass eben diese Ordnungsvorstellungen durch den unmäßigen Umgang mit Getränken bedroht werden würden, ein in allen drei Beispielen wiederkehrender Topos.
Das fünfte und letzte Panel fokussierte abschließend den Blick auf das spätere 20. Jahrhundert und fragte nach Aspekten der Kontinuität und des Wandels um 1970. MELANIE FOIK (Münster) eruierte anhand des von Stanisław Szenic verfassten „makabren Pitavals“ den Versuch staatlicher Akteur:innen der Volksrepublik Polen in den 1960er Jahren, die hohen Raten unter Alkoholeinfluss begangener zumeist schwerer Straftaten durch eine Anti-Alkohol-Kampagne einzuhegen. Während der Sozialismus die Utopie vertreten habe, die Gesellschaft von „sozialen Pathologien“ wie etwa exzessivem Alkoholkonsum erlösen zu können, habe sich das post-stalinistische Polen doch damit auseinandersetzen müssen, dass der hohe Alkoholkonsum seiner Einwohner:innen eines der zentralen sozialen Problemfelder war. LISBETH MATZER (München) perspektivierte die Geschichte der europäischen Integration zwischen 1960 und 1990 am Beispiel von Wein als Konsum- und Kulturgeschichte. Matzer hob die Bedeutung der supranationalen Institution EWG für die Herstellung verbindlicher Qualitätsstandards sowie von Regulierungen der Weinproduktion hervor, die entscheidend für eine „Europäisierung“ des Weins wirkten. Während dieser Prozess die strukturellen Rahmenbedingungen für den Markterfolg europäischer Weine schuf, sei jedoch kein „Europa des Weins“ entstanden. Vielmehr sei die Entität Europa hinter die Präsenz einzelner mit qualitativen Weinen assoziierten Regionen zurückgetreten. NANCY BODDEN (Bochum) näherte sich dem Thema aus wirtschaftshistorischer Perspektive und analysierte den in den 1970er Jahren durch die Marke Vitamalz unternommenen Versuch, Malzbier durch eine Marketingkampagne einer „Imagekorrektur“ zu unterziehen. Diese sollte das seit der Jahrhundertwende als kräftigendes Nährbier für Stillende, Kranke und Kinder bekannte Getränk als Sportgetränk vermarkten und damit neue Käufer:innenschichten mobilisieren. Bodden bilanzierte diesen Versuch als wenig erfolgreich; dies sei nicht zuletzt durch die sich wandelnde gesellschaftliche Einstellung zu der Malzbier-Zutat Zucker zu begründen. Zucker habe sich während der „Gesundheitswelle“ der 1970er Jahre in der öffentlichen Wahrnehmung vom positiv besetzten Nährstoff zum potenziellen Gesundheitsproblem gewandelt. Diese neue Problematisierung des Zuckers habe die tradierten Assoziationen von Malzbier mit einem gesundheitsfördernden Effekt konterkariert und ließ die Bemühungen, Vitamalz im Segment der Sportgetränke zu etablieren, ins Leere laufen. Das Panel verdeutlichte, dass zwar ein Wandel in der Bewertung von „gefährlichen Getränken“ in der Zeitgeschichte auszumachen ist, zugleich aber auch, dass Konsum stets gewissen Versuchen der Lenkung unterworfen wurde.
In der sich an das fünfte Panel anschließenden Abschlussdiskussion kam die Frage auf, ob tatsächlich die Jahre um 1800 und 1970 von Wandel gekennzeichnet seien, wie es die Organisator:innen durch die Betitelung der zeitlich rahmenden Panels I und V nahegelegt hatten. Demgegenüber stünde die alternativ mögliche Lesart, die in den Beiträgen erörterten Praktiken vielmehr als Ausdruck einer eher durch lange Kontinuitätslinien und Beharrungskräfte bestimmter Zuschreibungsprozesse denn durch Wandel gekennzeichneten longue durée gewisser sozialer Ordnungsvorstellungen im gegebenen Zeitrahmen zu verstehen. Die Teilnehmer:innen zeigten sich übereinstimmend in der Bestätigung der eingangs formulierten These, dass über Trinkpraktiken epochenübergreifend Fragen nach Identität, Zugehörigkeit und Distinktion, nach race, class, gender und anderer Differenzkategorien verhandelt wurden und werden. Problematisierungskonjunkturen seien nicht als Hinweise auf Konsumkonjunkturen zu lesen, da beide Phänomene tatsächlich zeitlich völlig auseinanderfallen könnten. Während sich die drinking studies und insbesondere die historische Erforschung des Alkoholkonsums, wie bereits eingangs erwähnt, wachsender Popularität erfreuen, seien zeitgleich noch deutliche Desiderate festzustellen. Zu füllende Leerstellen der Forschung seien insbesondere mit Blick auf das 19. und 20. Jahrhundert etwa die Betrachtung von Alkohol konsumierenden Frauen sowie trinkenden Angehörigen der gesellschaftlichen Mittel- und Oberschichten. Hier bestehe allerdings die Herausforderung, dass das Forschungsdesiderat einem Schweigen der Quellen über eben diese Personengruppen entspreche. Das Plenum begriff diese Limitation der Quellen als einen Appell an die Notwendigkeit der Reflektion über methodologische, etwa sozial- und/oder wirtschaftshistorische Ansätze, die es ermöglichen, Zugänge zur Sichtbarmachung der Trinkpraktiken dieser Personengruppen und weiterer Genusspraktiken zu gewinnen.
Konferenzübersicht:
Grußwort Ada Pellert (Rektorin FernUniversität in Hagen)
Einführung (Sina Fabian, Mareen Heying, Dennis Schmidt und Tobias Winnerling)
Panel I: Wandel um 1800
Matthias Asche (Potsdam)/Marvin Gedigk (Karlsruhe): Universität und Geselligkeit. akademische Trinkpraktiken zwischen Habitus, Ritual und Distinktion von der Frühen Neuzeit zum frühen 20. Jahrhundert
Adriaan Duiveman (Nijmwegen): The health drinking debate ritual, sociability, and sin in the seventeeth- and eighteenth-century dutch republic
Sophie Anders (Regensburg): Konsum und vielfältige Nutzungsformen von Alkohol an Fürstenhöfen in der frühen Neuzeit.
Panel II: Soziabilität
Gabrielle Robilliard (Oldenburg): Drinking alone. Coffee, tea and chocolate consumption as a solitary pursuit in eighteenth-century Europe
Florian Greiner (Heidelberg): Die Kneipe als Refugium der Arbeiterbewegung – Arbeiterbewegung, Wirtshäuser und Alkoholkonsum im Deutschen Kaiserreich
Franziska Meifort (Oldenburg): (Trink-)Rituale als Manifestation von Herrschaft. Die Bremer Schaffermahlzeit
Panel III: Abhängigkeit und Abstinenz
Vanessa Höving (Hagen): Abstinenzkultur und Geschlecht um 1900 im Blick der Literatur
Anne Hultsch (Wien): Vodka als Katalysator von Emotionen
Mette Bartels (Göttingen): Mit dem Kochlöffel gegen die Trunksucht. Haushaltungslehrerinnen und ihre internen Professionalisierungskämpfe im Spiegel der Alkoholfrage
Panel IV: Alkohol (post)kolonial
Martin Gabriel (Klagenfurt): Pulque-Konsum, Wirtschaftsleben und gesellschaftliche Ordnung im frühneuzeitlichen Vizekönigreich Neuspanien
Nina Studer (Bern): „Freiwillige Vergiftungen“. Medizinische Beschreibungen von Kaffee, Tee und Alkohol im kolonialen Maghreb
Michael Rösser (Bamberg): „Absolute anarchy in my firm.” – Alkoholkonsum und Eisenbahn(bau). Globale Bourgeoisie, ‚Prekäre Weiße‘ und afrikanische Agency in Deutsch-Ostafrika
Panel V: Wandel um 1970
Melanie Foik (Münster): Alkohol und Kriminalität im sozialistischen Polen. „Der makabre Pitaval“ von Stanislaw Szenic vor dem Hintergrund der Anti-Alkohol-Kampagne in den 1960er-Jahren
Lisbeth Matzer (München): Masse vs. Klasse? Die unsichtbare Europäisierung des Weins (ca. 1960-1990)
Nancy Bodden (Bochum): Vom „Ammenbier“ zum modernen Erfrischungsgetränk. Die Neuerfindung des Malztrunks in den 1970er Jahren