Jenseits von Ideologie und Borniertheit? Zum Verhältnis von Landesgeschichte und Heimatgeschichte (19. bis 21. Jahrhundert)

Jenseits von Ideologie und Borniertheit? Zum Verhältnis von Landesgeschichte und Heimatgeschichte (19. bis 21. Jahrhundert)

Organisatoren
AG Landesgeschichte im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD); Institut für Landesgeschichte am Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt (Oliver Auge, Abteilung für Regionalgeschichte der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel; Michael Hecht, Institut für Landesgeschichte am Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt)
Ausrichter
Oliver Auge, Abteilung für Regionalgeschichte der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel; Michael Hecht, Institut für Landesgeschichte am Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt
Ort
Halle an der Saale
Land
Deutschland
Fand statt
In Präsenz
Vom - Bis
21.09.2022 - 23.09.2022
Von
Felicia Elisa Engelhard, Abteilung für Regionalgeschichte, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel; Arne C. Suttkus, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Die goldene Herbstsonne ließ die Mauern der Franckeschen Stiftung erstrahlen, als sich Ende September die Gäste des geschichtlichen Symposiums HOLGER ZAUNSTÖCK (Halle) zu einer kleinen Führung über das Gelände anschlossen. Während die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem die Fassade des Waisenhauses, die Bibliothek sowie die Kunst- und Naturalienkammer besichtigten und die steilen Stufen zum Altan bestiegen, erhielten sie auf diese Weise noch vor dem offiziellen Beginn der Vorträge einen ersten Eindruck von dem beeindruckenden Veranstaltungsort, seiner Geschichte und der damit verknüpften Bedeutung für Halle. Begleitet durch ein kurzes digitales Grußwort von KARAMBA DIABY (Halle) eröffneten im Anschluss an diesen breiten Streifzug durch die Stiftungsgeschichte MICHAEL HECHT (Halle) und OLIVER AUGE (Kiel) im Freylinghausen-Saal die bereits vierte Tagung der AG Landesgeschichte. Wie Auge in seinen einleitenden Worten betonte, galt es bei dieser Veranstaltung nicht, den Begriff und das Konzept „Heimat“ als solche in den Fokus zu stellen, das Ziel sei vielmehr, sich dem Verhältnis von Heimatforschung und Landesgeschichte zu widmen und aus unterschiedlichen Perspektiven und Regionen diese Beziehung sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart und Zukunft näher in den Blick zu nehmen. Diesem Aufruf folgend, bot Hecht zunächst eine kurze Einführung in die bisherige Heimatforschung in Sachsen-Anhalt und gab einen kurzen Ausblick auf die in den nächsten Tagen zu erwartenden Vorträge und Zugänge.

Als Auftakt zur ersten Sektion „Heimatdiskurse, Heimatkonzepte und Heimatverbände“ sprach Oliver Auge sodann über „die Regionalgeschichte als wichtigste Begleiterin von Heimatgeschichte“, wobei er am Beispiel der Entwicklungen in Schleswig-Holstein vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute nachzeichnete, wie wenige Berührungsängste immer wieder zwischen den beiden Parteien herrschten und wo sie voneinander profitierten. Ohne den Blick für die Schwierigkeiten und Herausforderungen zu verlieren, sprach er sich somit auch für künftige epochen- und methodenübergreifende Arbeitsansätze aus und rief zur Kontaktaufnahme und Pflege von Verbindungen von Regional- und Heimatforschung zum Gewinn für beide Seiten auf, um in Zukunft zu erreichen, dass die Heimatgeschichte Identität nicht schaffe oder propagiere, dafür aber wissenschaftlich begleite und moderiere.

MICHAEL KIßENER (Mainz) wandte sich in seinen Ausführungen einer anderen Region zu und zeichnete die unterschiedlichen Argumentationslinien in den Neugliederungsdebatten der Jahre 1945–1947 in Rheinland-Pfalz nach. Dabei fragte er sowohl nach den bestehenden regionalen Identitätskonstruktionen als auch nach der künstlichen Produktion von Heimatgefühl und stellte die besondere Rolle der Historiker in den Auflösungsdebatten heraus, deren historische Hilfestellung in diesem Diskurs nach seinem Dafürhalten durchaus ausschlaggebend war.

Die nachmittäglichen Vorträge eröffnete MATHIAS BEER (Tübingen) mit einer Darlegung des Problems des Landes- und Heimatverlusts vieler Deutscher nach dem Zweiten Weltkrieg. So konnte er nachweisen, dass eine ostdeutsche Landesgeschichtsforschung in der Bunderepublik in den Historischen Kommissionen weiterwirkte, eingebunden in den 1950er-Jahren in das Herder-Institut als Dachorganisation, während die Kommissionen in der DDR aufgelöst wurden. Zudem ging Beer auf das Heimatbuch als wichtiges Medium heimatgeschichtlicher Auseinandersetzung ein, das, obschon bereits im 19. Jahrhundert entwickelt, nach dem Zweiten Weltkrieg erneut eine Konjunktur erlebte und identitätsstiftende Züge für die Erlebnisgeneration der Autoren zeitigte. In den Heimatbüchern erkennt Beer umfangreiche mentalitätsgeschichtliche Quellen.

In der Folge nahm JOHANNES SCHÜTZ (Dresden) die Umstände laienhistorischer Forschung in den Blick, die sich mit einer Auflösung der herkömmlichen Landesstrukturen und einer Instrumentalisierung der professionellen Geschichtswissenschaft konfrontiert gesehen hätte. Auf lokaler Ebene und in der Regel vor einer Mikroöffentlichkeit hätten Ortschronisten zunächst lediglich die Zeitgeschichte dargelegt, um sich später doch auch weiteren historischen Zusammenhängen ihrer Gemeinden zuzuwenden. Eine Art methodischer Hilfestellung für die Laienforschung sei in der institutionellen Regionalgeschichte zu suchen gewesen. Dazu brachte Schütz das Beispiel der Burkauer Chronik, deren zuerst niederschwellig dargebotenen Aufzeichnungen nach der politischen Wende zu einem Heimatbuch zusammengefügt wurden.

Den öffentlichen Abendvortrag gestaltete ANDREAS RUTZ (Dresden) durch die Veranschaulichung der gegenwärtigen Instrumentalisierung des Heimatbegriffs durch völkische Strömungen, die über eine bewusste Kolonialisierung kleiner Räume wirke. Heimat sei jedoch das Ergebnis eines aktiven Prozesses, so Rutz, und somit durchaus nicht eine an den Raum gebundene historische Konstante. Ferner warb er in seinem Beitrag für eine wissenschaftliche Entlarvung vermeintlicher Traditionen und verwies stattdessen auf eine neue europäische und globale Landesgeschichte bei einem Bruch mit nationalen Perspektiven. Heimat müsse als historisch dynamisches Konstrukt verstanden werden und auf inkludierende Weise an Legitimität gewinnen.

Zu Beginn des zweiten Tages stellte CHRISTOPH JAHN (Schleswig), auch stellvertretend für seinen Projektpartner MARKUS HARTMANN (Kiel), das Vorhaben zur digitalen Erfassung und musealen Aufbereitung der ostdeutschen Heimatstuben in Schleswig-Holstein vor. Die nach dem Zweiten Weltkrieg eingerichteten Orte einer heimatlichen Erinnerung und Verbundenheit stünden seit den 1990er-Jahren vor dem Verschwinden, dem durch die neue Aufbereitung konservatorisch entgegengewirkt werde. Zudem legte Jahn die Bedeutung der Heimatstuben als Speicher lokalen Wissens über Ausgrabungen in einst ostdeutschen Gebieten dar, was heute von der Archäologie zur neuerlichen Fundplatzauswertung genutzt werden könne.

Den Horizont der Tagung auf Aspekte der geografischen Landeskunde erweiterten HAIK THOMAS PORADA (Leipzig) und PATRICK REITINGER (Leipzig). Porada führte in die Geschichte der außergewöhnlich langlebigen, 1957 begründeten Buchreihe Werte der deutschen Heimat, die seit 2022 Landschaften in Deutschland heißt, ein und erklärte zugleich deren Erfolg unter Bürgerlichen an der Akademie der Wissenschaften, ohne dass die Staatsführung der DDR allzu großen Einfluss hätte gewinnen können. Reitinger lenkte das Augenmerk anschließend auf die verschieden gelagerten Traditionsstränge landeskundlicher Geografie, die in der BRD spätestens seit 1969 als veralteter Ansatz abgelehnt, in der DDR jedoch unter einem anderen, sozialistisch geprägten Heimatbegriff fortgesetzt worden sei. Untersucht werde derzeit, wie die oben genannte Schriftenreihe den Systemwechsel überstehen konnte.

Die Wechselwirkung von Geschichte, Heimat und Politik beleuchtete FERDINAND KRAMER (München) in seinen Ausführungen zur Entwicklung der bayerischen Landesgeschichte im Kontext ihrer Institutionalisierung und Etablierung in der Geschichtswissenschaft, wobei er auch den Blick auf den Kontakt und die Beziehungen zu Heimatbewegungen richtete. Die Rolle des Münchener Bürgertums und historischer Vereine kamen dabei ebenso zur Sprache, wie die Ziele der Heimatbewegung und der Einfluss der Presse auf die Expansion des Heimatgedankens sowie die politischen Erwartungen und Einflussnahmen auf die Landesgeschichte an den Universitäten.

WILFRIED SETZLER (Tübingen) führte das Auditorium mit seinem Vortrag im Anschluss an die Schnittstelle zwischen Heimatvereinen und Landesgeschichte, indem er über den Schwäbischen Heimatbund und dessen Beziehungen zur württembergischen Landesgeschichte referierte. Dafür zeichnete er chronologisch die Entwicklungen des Heimatbundes nach, ordnete anhand der Mitgliederzahlen die gesellschaftliche Bedeutung und den Zuspruch ein, zeigte aber auch interne Spannungen und Paradigmenwechsel im Laufe der Jahrzehnte auf, um in seinem Resümee schließlich auf die gegenwärtige Arbeit des Heimatbundes und die zukünftigen Herausforderungen bei sinkenden Mitgliederzahlen hinzuweisen.

Die zweite Sektion unter dem Titel „Medien der Konstruktion von Heimat und Landesgeschichte“ eröffnete MARTINA STEBER (München) mit ihrem Vortrag über Heimatbücher. Ausgehend von bayerischen Heimatbüchern rief sie dabei zunächst die hohe Verbreitung von Heimatbüchern in nicht-universitären Bevölkerungsschichten in Erinnerung und erläuterte, wie wenige konkrete Forschungsergebnisse zu dieser Gattung trotz des hohen öffentlichen Interesses an diesen Werken vorliegen. Anhand von fünf Punkten zeigte Steber sodann die Besonderheiten der Heimatbücher auf und charakterisierte sie als „Kontinuitätskonstruktionen in einer Welt der Diskontinuität“.

Dem Zusammenhang von Heimatvereinen und dem Denkmalschutz bzw. der Denkmalpflege wandte sich schließlich LIOBA KELLER-DRESCHER (Münster) zu, indem sie am Beispiel Württembergs nachvollzog, wie dort durch Heimatvereine ab dem 19. Jahrhundert erste Listen zur Erfassung von Denkmälern erstellt wurden, ohne jedoch zunächst den Impuls zum Schutz und zur Bewahrung zu enthalten. Erst später habe sich der Gedanke und Wunsch entwickelt, die Sammlungen und Denkmäler zu erhalten, was schließlich zu einer Zentralisierung und Institutionalisierung geführt habe, die in die Gründung des Denkmalschutzamtes als Behörde gemündet habe.

EVA BENDL (Oberschönenfeld) erörterte die Geschichte der Heimatmuseen in Bayerisch-Schwaben, beginnend mit den Sammlungen honoriger Bürger im 19. Jahrhundert, die zu Beginn der 20. Jahrhunderts meist zu agrarromantischen Stuben, oft in Ablösung älterer Museen für Altertumskunde, geworden seien. Ein nationalistischer, bisweilen völkischer Einfluss sei dort bereits seit den späten 1920er-Jahren verstärkt spürbar gewesen, um im NS-Staat endgültig eine Politisierung und Erziehung zur Heimatliebe zu erfahren. Nach dem Zweiten Weltkrieg lasse sich weiterhin eine große Beliebtheit der Heimatmuseen beobachten, jedoch habe es in der zweiten Jahrhunderthälfte etliche Umbenennungen gegeben. Am Konzept des Museums Oberschönenfeld zeigte Bendl sodann einen möglichen Ansatz einer pluralistischen Auseinandersetzung mit Heimat über Schwaben hinaus.

Indem sie sich dafür aussprach, Trachten als Ausdruck von Identität mit zu erforschen, zeigte LENA KRULL (Münster) einen weiteren Weg der interdisziplinären Zusammenarbeit von heimatgeschichtlich ausgerichteter Volkskunde und Landesgeschichte auf. Dazu nahm sie nicht nur die Trachten und Trachtenbücher als solche in den Blick, sondern nutzte die Kartografie als zentrale Methode der Kulturraumforschung und Volkskunde, um das Potential einer derartigen Verknüpfung der Forschungsbereiche zu demonstrieren. Abschließend wandte sie sich dem Stammesgedanken als Konzept zu und erläuterte ebenfalls von Karten ausgehend, wann und auf welche Weise der Rassegedanke im 20. Jahrhundert Einzug in die Trachtenforschung erhielt.

Die Neuprägung des Typus Heimatfest um 1900 vor allem in kleinen industrialisierten Städten präsentierte ANTJE REPPE (Dresden). Im Rahmen der Heimatschutzbewegung entwickelte sich nach Reppe eine Repräsentationsmöglichkeit für die städtischen Gemeinden sowohl in der Verwaltung als auch der gesamten Bevölkerung, die zudem eine Nivellierung der Klassenunterschiede für die Zeit des Festes zugunsten einer vorgestellten Gemeinschaft mitgebracht habe. Zugleich hätten die Heimatfeste durch ihre Begleiterscheinungen wie Gedichte und Festkarten Geschichte reproduziert und gar produziert. Zuletzt betonte Reppe den hohen Nutzen heimatgeschichtlich ausgerichteter Privatsammlungen für die Erforschung dieses Phänomens.

Eine profunde Übersicht über die Geschichte der Sächsischen Heimatblätter lieferte ENNO BÜNZ (Leipzig). Hervorgegangen aus den Heimatkundlichen Blättern für Karl-Marx-Stadt, Dresden und Leipzig in den 1950er-Jahren, hätten die Sächsischen Heimatblätter ein weites thematisches Konglomerat aus Landes- und Kulturpflege, Naturschutz, Volkskunde und Landesgeschichte bedienen müssen, das insgesamt einem in der DDR propagierten sozialistischen Heimatgefühl dienen mochte. Zunächst eingeforderte Themen hätten kaum eingelöst werden können, sei das Periodikum doch traditionell geblieben. Bei einst geringerer Zahl eigentlicher Forschungsbeiträge neben Heimatkundlichem seien die Blätter inzwischen ein Organ des Vereins für Sächsische Landesgeschichte.

Im abschließenden Vortrag bot ARND REITEMEIER sodann anhand von vier Phasen einen chronologischen Überblick über den Umgang mit dem Heimatbegriff in den Blättern für Deutsche Landesgeschichte. Beginnend mit der Gründung des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine im Jahr 1852 legte er dazu dar, inwiefern der Heimatbegriff ab den 1880er-Jahren zunehmend eine Rolle zu spielen begann, wie er vermehrt von außen an den Gesamtverein herangetragen wurde und wie schließlich eine Professionalisierung und Hinwendung zur Landesgeschichte einsetzte. Besonderes Augenmerk legte er auf die Entwicklungen in der vierten Phase nach 1949, indem er die Differenzierung zwischen Heimatgeschichte und professioneller Geschichtswissenschaft charakterisierte, bei welcher der Heimatbegriff jedoch bis heute nicht als Analysekategorie berücksichtigt werde, sich die Blätter für Deutsche Landesgeschichte jedoch zum „Flaggschiff der wissenschaftlichen Publikation innerhalb der Landesgeschichte“ entwickelt hätten.

Insgesamt gelang es den enthusiastischen Veranstaltern, inhaltlich breit gefächerten Vorträgen und angeregten Diskussionen des Symposiums, das Verhältnis von Landesgeschichte und Heimatforschung aus den unterschiedlichsten Perspektiven und im Hinblick auf verschiedene Regionen herauszuarbeiten. Ausgehend von detaillierten Ausführungen über die jeweiligen Entwicklungen und Brüche der letzten rund 200 Jahre wurden dabei die gegenwärtige Beziehung von Heimatforschung und professionalisierter Geschichtswissenschaft auch immer wieder kritisch diskutiert sowie Ansätze und Wünsche für eine gewinnbringende Zusammenarbeit in der Zukunft postuliert. Dennoch bestünde laut Abschlussdiskussion eine besondere Herausforderung in der Erforschung der außerwissenschaftlichen Heimatkonzepte, da der Heimatbegriff selbst kaum offizielle Verwendung erfahre und zugrunde liegende Heimatkonzepte zumeist erst dann zu erkennen wären, wenn der Blick über die Semantik hinaus gewagt werde. Darüber hinaus müssten in Zukunft und über die Tagung hinaus zudem die europäische Perspektiven jenseits der deutschen Grenzen berücksichtigt, auf der pädagogischen Ebene Heimatkonzepte im Schulkontext untersucht sowie die ikonografische Perspektive von Heimat(erzählungen) erforscht werden. Das Symposium konnte somit nicht nur inhaltlich eine gelungene Übersicht über das Tagungsthema bieten, sondern förderte nicht zuletzt durch die regen Fachdiskurse im Anschluss an jeden einzelnen Vortrag viele offene Fragen und zahlreiche Ansätze für neue Projekte und Forschungsvorhaben zu Tage, die eine Fortsetzung der Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Heimat- und Landesgeschichte unbedingt notwendig erscheinen lassen. Einen Anfang dafür soll der geplante Tagungsband bieten, der sich bereits in Vorbereitung befindet.

Konferenzübersicht:

Karamba Diaby, (Halle): Grußwort

Oliver Auge (Kiel) / Michael Hecht (Halle): Einführung in das Tagungsthema

Sektion I: Heimatdiskurse, Heimatkonzepte und Heimatverbände

Oliver Auge (Kiel): „… vor Borniertheit und Ideologie … bewahren“ – Regionalgeschichte als wichtigste Begleiterin von Heimatgeschichte?

Michael Kißener (Mainz): Regionale Identitätskonstruktionen und die Produktion von Heimatgefühl. Die Historiker und das Land Rheinland-Pfalz in den Neugliederungsdebatten nach 1945

Mathias Beer (Tübingen): Landes- und Heimatgeschichte ohne Land. Spezifische Formen des Zugangs zur Vergangenheit nach Flucht und Vertreibung

Johannes Schütz (Dresden): Landesgeschichte – Regionalgeschichte – Heimatgeschichte. Spannungsfelder laienhistorischer Forschungen in der DDR

Andreas Rutz (Dresden): Heimat-Renaissance und Landesgeschichte. Zur (De-)Kolonialisierung kleiner Räume; öffentlicher Abendvortrag

Christoph Jahn (Schleswig): Online zwischen Elchen, Erbe und Erinnerung. Das digitale Potential der Heimatsammlungen in Schleswig-Holstein

Haik Thomas Porada (Leipzig) / Patrick Reitinger (Leipzig): Von den „Werten der deutschen Heimat“ 1957 zu den „Landschaften in Deutschland“ 2022. Zur Entwicklung des Heimatbegriffs in der geographischen Landeskunde

Ferdinand Kramer (München): Geschichte – Heimat – Politik

Wilfried Setzler (Tübingen): „Die Heimat in ihrer geschichtlich gewordenen Eigenart zu erhalten und gestalten…“ Der Schwäbische Heimatbund und die württembergische Landesgeschichte

Sektion II: Medien der Konstruktion von Heimat und Landesgeschichte

Martina Steber (München): Übersichtlichkeit zwischen zwei Buchdeckeln. Heimatbücher in der frühen Bundesrepublik

Lioba Keller-Drescher (Münster): Vom Vaterländischen Verein zum behördlichen Denkmalschutz. Das Beispiel Württemberg

Eva Bendl (Oberschönenfeld): Heimatliebe in Vitrinen. Das Heimatkonzept und die historischen Museen in Bayerisch-Schwaben

Lena Krull (Münster): „Tracht“ als Thema der Landesgeschichte. Wissenshistorische Erkundungen zwischen 1890 und 1945

Antje Reppe (Dresden): Mit und in Heimatfesten Heimatgeschichte(n) schreiben? – Perspektiven für die Landesgeschichte Sachsen-Anhalts

Enno Bünz (Leipzig): Die Sächsischen Heimatblätter in der DDR

Arnd Reitemeier (Göttingen): „Heimat“ in den Blättern für Deutsche Landesgeschichte – der Gesamtverein und sein Heimatbegriff

Michael Hecht (Halle): Abschlussdiskussion und Tagungsende