Gender und Diversität in den Übersetzungskulturen der Frühen Neuzeit

Gender und Diversität in den Übersetzungskulturen der Frühen Neuzeit

Organisatoren
SPP 2130 „Übersetzungskulturen der Frühen Neuzeit“; Regina Toepfer, Ältere deutsche Literaturwissenschaft, Universität Würzburg; Jörg Wesche, Neue Deutsche Literatur, Universität Göttingen
Ort
Würzburg
Land
Deutschland
Fand statt
In Präsenz
Vom - Bis
13.09.2023 - 15.09.2023
Von
Felix Herberth, Institut für deutsche Philologie, Universität Würzburg

Die zunehmende gesellschaftliche und politische Relevanz der Themen Gender und Diversität spiegelt sich immer mehr auch in Wissenschaft und Forschung. Bereits bei der zweiten Jahreskonferenz des DFG-Schwerpunktprogramms 2130 zum Thema „Übersetzungspolitiken“ im Jahr 2020 war kontrovers über die Bedeutung von Geschlechterrollen für die Übersetzungsgeschichte der Frühen Neuzeit diskutiert und waren dabei auch Akteur:innen aus marginalisierten Gruppen in den Blick genommen worden. Deshalb beschäftigte sich die fünfte Jahreskonferenz des SPP 2130 „Übersetzungskulturen der Frühen Neuzeit“ schwerpunktmäßig mit wechselseitigen Bezügen von Übersetzung und Geschlecht in der Frühen Neuzeit. Ziel der Tagung war nicht nur, Gender und Diversität als Analysekategorien für die frühneuzeitlichen Übersetzungskulturen fruchtbar zu machen, sondern auch für ihre essenzielle Bedeutung in der historischen sowie in der gegenwärtigen Übersetzungspraxis und Übersetzungsforschung zu sensibilisieren. Inwiefern beeinflussten kulturell geprägte Identitätskonzepte und Gruppenzugehörigkeiten die Tätigkeit des Übersetzens, und in welcher Weise trugen umgekehrt frühneuzeitliche Übersetzungen zur Etablierung von sozialen Werten und genderspezifischen Idealen bei? Lassen sich darüber hinaus auch Verfahren des Übersetzens identifizieren, die gesellschaftliche Normen durch Verweise auf anerkannte Autoritäten und normativitätskritische Interpretationen eines Ausgangstexts konterkarierten und unterminierten? Die bei der Beschäftigung mit den Tagungsthemen gewählten Zugänge lassen sich in akteurszentrierte, theoretisch-reflexive und komparatistisch-produktbezogene Ansätze systematisieren.

Zu Beginn der Tagung standen Übersetzerinnen in der Frühen Neuzeit im Mittelpunkt. SUSANNE BAYERLIPP (Frankfurt am Main) verglich die verschiedenen Übersetzungen von Petrarcas „I Trionfi“ durch Königin Elisabeth I., Mary Sidney Herbert sowie Anna Hume (16. bis 17. Jahrhundert) und machte deutlich, dass neben der Kategorie Gender auch andere Identitätskategorien wie Abstammung, Religion, Bildung oder Alter bei der Analyse weiblicher Übersetzer und ihrer Werke berücksichtigt werden müssen.

Eine weitere Einzelfallstudie beschäftigte sich mit Marie-Geneviève-Charlotte Thiroux d’Arconville (1720–1805), einer prominenten französischen Wissenschaftsübersetzerin, die ihre zahlreichen Werke konsequent anonym publizierte. CAROLINE MANNWEILER (Mainz) verdeutlichte anhand von Thiroux d’Arconvilles Äußerungen und ihrer Übersetzungspraxis, dass insbesondere ihren medizinischen Werken der Entwurf einer Übersetzungsauffassung inhärent ist, die sich als Teil wissenschaftlicher Tätigkeit begreift und damit gendercodierte Differenzen von Reproduktion und Produktion zu unterlaufen versucht.

Einen breiteren Rahmen spannte HILARY BROWN (Birmingham) auf, indem sie für die Nutzung bzw. Nutzbarmachung digitaler Ressourcen für die Übersetzungsgeschichte plädierte, insbesondere für die Beantwortung von Fragen zum Thema Gender. Digitale Datenbanken bieten das Potenzial zur Erstellung größer angelegter Metastudien, die bisher aus Mangel an Daten nur punktuell erfolgen konnten.

Eine solche Datenbank ist das von KLAUS KIPF (München) und CAROLINE FUSSBACH (Bochum) vorgestellte Online-Repertorium Deutsche Antikenübersetzung 1501–16201 (ORDA16), in dem sämtliche im Untersuchungszeitraum entstandenen Textzeugen erfasst sind, die deutsche Übersetzungen von lateinischen und griechischen Werken der Antike und Spätantike (bis ca. 600) enthalten. Ein Befund des ORDA16 ist, dass sich im betreffenden Zeitraum zwar weder weibliche Übersetzer noch Autoren von Paratexten nachweisen lassen, Frauen aber durchaus als Widmungsempfängerinnen fungierten und auch vereinzelt als Druckerinnen bezeugt sind.

In ihrem Abendvortrag kontrastierte MARINA MÜNKLER (Dresden) die Konstruktionen von Weiblichkeit in Georgs von Ungarn „Tractatus de moribus, conditionibus et equitia Turcorum“ mit denen der Übersetzung durch Sebastian Franck. Der Siebenbürger Georg wurde als Jugendlicher von Osmanen gefangen genommen, lebte mehr als 20 Jahre als Sklave im Osmanischen Reich und verfasste den 1481 gedruckten Traktat erst lange nach seiner Rückkehr. In ihm bewertet er die Lebensweise und Sitten der Osmanen zwar überraschend positiv, charakterisiert dies jedoch allein als Ausdruck von Verstellung und attestiert den „Türken“ Arglist. Besonders sticht laut Münkler Georgs Beschreibung der osmanischen Frauen hervor, deren Sittlichkeit und Gehorsamkeit er der Schamlosigkeit von Christinnen gegenüberstellt. Dieser Aspekt ist in der deutschen Übersetzung des Traktats von Sebastian Franck, die 1530 in einem reformatorischen Umfeld erschien und zu der Martin Luther das Vorwort verfasste, noch ungleich stärker. Francks Schmähung der christlichen Frauen ist deutlich ausgeprägter, während das Lob der osmanischen Frauen fast vollständig marginalisiert wird. Auch dass es die Aufgabe des Mannes sei, seine Frau zur Ehrbarkeit zu zwingen, betont er und determiniert die Verschleierung der osmanischen Frauen als Beispiel für deren Hochmut. Münkler arbeitete die reformatorische Agenda Francks heraus, die sich darin zeigt, dass die osmanischen Frauen subtil in die Nähe ihrer katholischen Geschlechtsgenossinnen gerückt werden.

Der zweite Tagungstag wurde mit Vorträgen zu literarischen Gender-Übersetzungen eingeleitet. ALYSSA STEINER (London) zeigte auf, wie im deutschen und im lateinischen Narrenschiff Sebastian Brants ein diskursiver Raum zur affirmativen Selbstreflektion eines männlich gegenderten Gelehrtentypus konstruiert wird. Dabei werden anhand des Mediums des Übersetzens bzw. des übersetzten Textes der Narrheitsbegriff im Narrenschiff geschlechterspezifisch abgesteckt und die vom männlichen Gelehrtentypus abgeleiteten Geschlechterdispositive, insbesondere zu Frauen und heteronormativen Geschlechterbeziehungen, präsupponiert.

ISABELLE STAUFFER (Eichstätt) analysierte anhand von deutschen Übersetzungen der Werke Madeleine de Scudérys, ob und wie die weibliche Autorschaft von Scudérys Texten thematisiert wird, wie sich die Übersetzer, aber auch eine Übersetzerin, in diesen gegenderten Diskurs einschreiben und welche generellen Aussagen zu Gender und Gelehrsamkeit getroffen werden. Scudérys französische Werke erschienen lange unter dem Namen ihres Bruders Georges und erst spät unter ihrem eigenen. Stauffer wies nach, dass die deutschen Übersetzungen größtenteils dem Muster der Ausgangstexte folgen und keine lineare Entwicklung konstatiert werden kann. Gemeinsam sind allen untersuchten Übersetzungen die Widmung an hochstehende Frauen sowie komplexe Verhandlungen von Geschlecht und Gelehrsamkeit im Rahmen der Vorreden. Die einzige Übersetzerin, Barbara Helena Kopsch, betonte besonders den Charakter des Übersetzens als kreative Tätigkeit.

Frühneuzeitliche Übersetzerinnen der antiken griechischen Dichterin Sappho fokussierte MARÍLIA JÖHNK (Frankfurt am Main). Da Sappho besonders in Frankreich sehr beliebt war, existieren diverse frühneuzeitliche französische Übersetzungen ihrer Werke, von denen einige von Frauen stammen. Jöhnk wies nach, dass in den von ihr untersuchten Übersetzungen eine heteronormalisierte Version von Sappho vorliegt; Ambiguitäten, die auf gleichgeschlechtliche Liebe hindeuten, werden in den Übersetzungen stets eliminiert.

FIONA WALTER (Heidelberg) und DIRK WERLE (Heidelberg) untersuchten Gendervorstellungen in literarischen Übersetzungsreflexionen des 17. Jahrhunderts und erläuterten, dass sich poetologische Texte und Romanvorreden hinsichtlich der in ihnen verhandelten genderspezifischen Diskurse stark unterscheiden. Aus den vorgebrachten Textbeispielen ging hervor, dass der Genderdiskurs in poetologischen Texten einen deutlich misogynen Einschlag aufweist, während den Romanvorreden durchaus legitimatorische oder sogar protofeministische Töne inhärent sind. Walter und Werle plädierten stets für die Wichtigkeit von Einzelfallbetrachtungen, kamen jedoch – in Übereinstimmung mit Brown – zu dem Schluss, dass Chamberlains These vom Übersetzen als etwas genuin Weiblichem nicht aufrechterhalten werden kann.

Die Rednerinnen der dritten Sektion widmeten sich anthropologischen Gender-Übersetzungen, wobei in den ersten beiden Vorträgen Übersetzungen antiker griechischer Texte in das Deutsche in den Blick genommen wurden. ENRICA FANTINO (Leipzig) verhandelte die Frage nach den Grenzen des Sagbaren in den deutschen Übersetzungen der Texte des antiken griechischen Satirikers Lukian von Samosata. Anders als in den lateinischen Intermediärübersetzungen haben die Übersetzer in das Frühneuhochdeutsche die Tendenz, Sexualität zu entschärfen oder gar ganz zu tilgen, was insbesondere für Homoerotik und sexuelle Gewalt gilt. Der Frühhumanist Niklas von Wyle rechtfertigte dies mit dem Diktum der „vermydung der schamperkait“.

Mit Fokus auf die deutschen Homer-Übersetzungen des 16. Jahrhunderts untersuchte JENNIFER HAGEDORN (Würzburg), wie die Übersetzungen mit den Darstellungen heroischer Maskulinität im Ausgangstext verfahren, diese den eigenen soziokulturell geprägten Vorstellungen anpassen und dabei normierend eingreifen. Dabei sprach sich Hagedorn für den Einbezug von Männlichkeit als intersektionale Analysekategorie aus.

Einen gänzlich anderen sprachlichen und geographischen Zugang lieferte MARTINA SCHRADER-KNIFFKI (Mainz), die anhand von Gerichtsakten aus dem spanischen Kolonialreich des 16. Jahrhunderts aufzeigte, wie komplexe Translationsprozesse die Darstellung indigener Frauen Neu-Spaniens beeinflussten. Schrader-Kniffki machte klar, dass die Konzeption weiblicher Identität und agency über Fremdpositionierungen durch translatorisch Handelnde, also interaktiv und relational, erfolgte.

Ein Highlight der Konferenz war die öffentliche Podiumsdiskussion in Zusammenarbeit mit der Domschule Würzburg, bei der die Altgermanistin und Sprecherin des SPP 2130 REGINA TOEPFER (Würzburg) mit der Übersetzerin aus dem Arabischen SANDRA HERZL (Berlin) über Sichtbarkeit und Normalisierung in der Literatur diskutierte. Dabei ergaben sich interessante Einblicke in Übersetzungstheorie und -praxis, und es wurden Parallelen zwischen dem Übersetzen aus dem Mittelhochdeutschen und aus dem Arabischen aufgezeigt. So ist unter anderem die Anpassung an das intendierte Zielpublikum eine Grundprämisse des Übersetzens, die für literarische arabische Texte ebenso gilt wie für mittelhochdeutsche Lyrik.

Der dritte Konferenztag stand ganz im Zeichen kultureller Übersetzungen von Gender. SUSANNE KNAEBLE (Bochum/Bayreuth) demonstrierte, wie der Dominikaner Felix Fabri in seinem Werk „Die Sionpilger“ durch transkulturelle Übersetzungsprozesse die Identität der intendierten Rezeptionsgemeinschaft konstituierte. Knaeble arbeitete heraus, dass die Zielgruppe der geistigen Pilgerfahrt nicht allein aus Nonnen bestand und dass sich leibliche und geistige Pilgerschaft nicht gegenseitig exkludieren müssen.

Ein Beispiel von Übersetzungstätigkeit als Zeitvertreib und Lernstrategie präsentierte ALEXANDRA CHIRIAC (Iași). Als wahrscheinlich erste Dramenübersetzung in Rumänien überhaupt wurde Salomon Gessners pastorales Schauspiel „Erast“ zuerst 1818 ins Griechische und 1822 vom Griechischen ins Rumänische übersetzt. Beide Übersetzungen stammen ungewöhnlicherweise von jungen Frauen, die ihr translatorisches Wirken als Übung im Kontext des Sprachenerwerbs markierten.

Mit Übersetzerinnen im Polen-Litauen der Frühen Neuzeit beschäftigte sich MIROSŁAWA HANUSIEWICZ-LAVALLEE (Lublin). Dabei thematisierte sie insbesondere den Einfluss des Jesuitenordens aus spiritueller Sicht und die Rolle, die dieser auch ganz konkret bei der Drucklegung und Distribution von Übersetzungen weiblicher Autorinnen einnahm.

CECILIA MURATORI (Pavia) und ANTJE WITTSTOCK (Berlin) nahmen die Androgynität Adams als Beispiel, um nachzuzeichnen, wie der Theologe Dionysius Andreas Freher als polymorpher Vermittler der Philosophie Jakob Böhmes fungierte und philosophische Inhalte sowohl in textlicher als auch in visueller Form adaptierte, auf Fragen der terminologischen Übersetzung achtete und so versuchte, die Welt Böhmes für die englische Leserschaft zu erschließen.

Parallel zu den fachwissenschaftlichen Vorträgen fand passend zum Thema der Konferenz auch ein Workshop statt, bei dem ISABEL FRAAS (Würzburg) interessierten Konferenzteilnehmer:innen verschiedene Aspekte von Vielfalt und Vielfaltskompetenz mit besonderem Fokus auf Forschung und Lehre näherbrachte. Neben Informationen zu Themen wie z.B. unconscious bias führten die interessierten Teilnehmer:innen auch praktische Übungen zur Stärkung der Vielfaltskompetenz durch.

Dem umfassenden interdisziplinären Charakter des SPP 2130 entsprechend wurden im Verlauf der Tagung die Themen Gender und Diversität in den Übersetzungskulturen der Frühen Neuzeit aus interlingualer und intermedialer, anthropologischer und epistemischer sowie kultureller und sozialer Perspektive betrachtet. Dabei wurde deutlich, wie wichtig die Geschlechtsidentität des translatorisch Handelnden für den Translationsprozess und dessen Analyse ist. Außerdem klang immer wieder an, wie gewinnbringend eine Weitung des Blicks bei der Spurensuche nach weiblichen Übersetzern sein kann. Ein breiter Konsens herrschte über die Erkenntnis, dass Chamberlains These vom Übersetzen als etwas genuin Weiblichem für die Frühe Neuzeit in ihrer Absolutheit nicht aufrechterhalten werden kann. Vielmehr ergaben sich zahlreiche Anknüpfungspunkte, diese These zu adaptieren und zu differenzieren. Die Tatsache, dass immer wieder andere Identitätskategorien mit großem Erfolg in die Analysen miteinbezogen wurden, zeugt davon, dass eine intersektionale Betrachtungsweise für die weitere Forschung als überaus fruchtbar erachtet werden kann. Zu wünschen ist, dass die Erkenntnisse der Tagung nicht nur zu einer methodischen Ausdifferenzierung führen, sondern auch zur terminologischen Standardisierung beitragen, die als Grundlage für die weitere Forschung sehr erstrebenswert erscheint, damit ein umfassender Austausch ebenso wie die interdisziplinäre Vergleichbarkeit möglich werden.

Konferenzübersicht:

1. Sektion: Weibliche Übersetzer der Frühen Neuzeit

Klaus Kipf (München) / Caroline Fußbach (Bochum): Übersetzerinnen – Fehlanzeige? Ergebnisse des Online-Repertoriums Deutsche Antikenübersetzung 1501–1620

Susanne Bayerlipp (Frankfurt am Main): with chaste heart, fair visage, upright thought – Gender and Diversity in Translations of Petrarch’s Trionfi by Elizabeth I, Mary Sidney Herbert, and Anna Hume

Hilary Brown (Birmingham): Researching Gender with Digital Tools

Caroline Mannweiler (Mainz): Zur Übersetzungspraxis Geneviève Thiroux d’Arconvilles: eine Neulektüre im Kontext französischsprachiger Wissenschaftsübersetzungen des 18. Jahrhunderts

Abendvortrag

Marina Münkler (Dresden): Fremde Frauen. Weiblichkeitskonstruktionen in Georgs von Ungarn Tractatus de moribus, conditionibus et equitia Turcorum und der Übersetzung durch Sebastian Franck.

2. Sektion: Literarische Gender-Übersetzungen

Alyssa Steiner (London): Gelehrte Männlichkeit zwischen Weisheit und Narrheit: Lateinisch-deutsches Übersetzen als affirmativer Diskursraum männlicher Selbstreflektion in Sebastian Brants Narrenschiff (1494) / Stultifera navis (1497)

Isabelle Stauffer (Eichstätt): Gender in deutschen Übersetzungen Madeleine de Scudérys

Marília Jöhnk (Frankfurt am Main): Poetik der Konfusion. Frühneuzeitliche Sappho-Übersetzerinnen

Fiona Walter (Heidelberg) / Dirk Werle (Heidelberg): Genre und Gender. Gendervorstellungen in der literarischen Übersetzungsreflexion des deutschen Kulturraums im 17. Jahrhundert

3. Sektion: Anthropologische Gender-Übersetzungen

Enrica Fantino (Leipzig): „doch mit vermidung der schamperkait“: Gender- und Identitätskonzepte in den frühneuzeitlichen Lukian-Übersetzungen

Jennifer Hagedorn (Würzburg): Krieger, Fürsten, Ehemänner. Geschlechternormen und männliche Ideale in den deutschen Ilias-Übersetzungen des 16. Jahrhunderts

Martina Schrader-Kniffki (Mainz): más que se muera este viejo: Weibliche agency als Ergebnis übersetzerischer Positionierungspraktiken in Zeuginnenaussagen neuspanischer Gerichtsakten

Öffentliche Podiumsdiskussion: Vielfalt übersetzen. Sichtbarkeit und Normalisierung in der Literatur

Gespräch: Regina Toepfer (Würzburg) / Sandra Herzl (Berlin)

Moderation: Annkathrin Koppers (Würzburg)

4. Sektion: Kulturelle Gender-Übersetzungen

Susanne Knaeble (Bochum / Bayreuth): Felix Fabris Sionpilger aus intersektionaler Perspektive: Konzeptualisierung von Geschlecht und Stand durch ‚transkulturelles Übersetzen‘

Alexandra Chiriac (Iași): Übersetzen als Zeitvertrieb und Lernstrategie. Jassyer Übersetzerinnen und ihre Praxis am Anfang des 19. Jahrhunderts am Beispiel von Gessners Schauspiel Erast

Mirosława Hanusiewicz-Lavallee (Lublin): Women Translators and Jesuits in Poland–Lithuania

Cecilia Muratori (Pavia) / Antje Wittstock (Berlin): Die Androgynität des Übersetzens. Dionysius Andreas Freher und sein Traktat An Explication of Three Very Different Tables

Workshop
Isabel Fraas (Würzburg): Eine Frage der Wahrnehmung. Vielfalt und Vielfaltskompetenz in Forschung und Lehre

Anmerkung:
1 Online zugänglich unter http://www.orda16.gwi.uni-muenchen.de/.

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