Zwischenanstalten. Ein besonderer Typus Anstalt im Nationalsozialismus?

Zwischenanstalten. Ein besonderer Typus Anstalt im Nationalsozialismus?

Organisatoren
Hessisches Institut für Landesgeschichte, Marburg
Veranstaltungsort
Hessisches Landesarchiv Abteilung Staatsarchiv Marburg, Friedrichsplatz 15
PLZ
35037
Ort
Marburg
Land
Deutschland
Fand statt
In Präsenz
Vom - Bis
14.09.2023 - 15.09.2023
Von
Lea Lachnitt, Hessische Landesgeschichte, Philipps-Universität Marburg

Das Hessische Institut für Landesgeschichte (HIL) in Marburg lud zu einer öffentlichen Fachtagung zur NS-„Euthanasie“ ein. Mehr als 70 Wissenschaftler:innen, Vertreter:innen von lokalen Gedenk- und Erinnerungsinitiativen, Studierende sowie interessierte Bürger:innen kamen daraufhin am 14. und 15. September 2023 im Staatsarchiv in Marburg zusammen. Im Fokus standen die 25 im Deutschen Reich existierenden „Zwischenanstalten“, also jene Institutionen der Versorgung und Unterbringung psychisch Kranker, die während der „Aktion T4“ die Ursprungsanstalten mit den Tötungszentren verbanden und sowohl der effizienteren Organisationen als auch der Verschleierung des Mordprogramms dienten. Da nach dem Stopp der zentralisierten Morde diese Anstalten in zahlreichen Fällen auch selbst zu Orten des gezielten Tötens und Sterbenlassens wurden, hatten es sich die Organisator:innen der Fachtagung zum Ziel gesetzt, das Spezifische der „Zwischenanstalten“ vor, während und nach den zentral organisierten Massenmorden an psychisch kranken Menschen regional vergleichend zu untersuchen.

Als Hausherr begrüßte JOHANNES KISTENICH-ZERFAß (Marburg) die Anwesenden im Landgrafensaal des Staatsarchivs. Er verwies darauf, dass das Tagungsthema nicht nur von geschichtswissenschaftlichem Interesse sei, sondern dass Fragen nach dem Umgang mit psychisch erkrankten Menschen auch gegenwärtig hochaktuell seien und vor dem in Deutschland besonderen historischen Hintergrund diskutiert werden müssten. In ihrer Ansprache betonte ANGELA DORN (Wiesbaden), die hessische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, die Verantwortung der Nachgeborenen für die Erinnerung an das gravierende Unrecht in der NS-Psychiatrie sowie die wichtige Funktion der historischen Forschung und Vermittlung für eine starke Demokratie. Anschließend skizzierte die Veranstalterin SABINE MECKING (Marburg) die Entwicklungslinien von Forschung und Erinnerungsarbeit zur NS-Psychiatrie seit den 1970er-Jahren. Hierdurch wurde verdeutlicht, dass der Forschungsfokus auf den „Mordzentren“ der „Euthanasie“, die Thematisierung der „Zwischenanstalten“ bis heute in der Erinnerungskultur weitgehend verhinderte. Das seit Sommer 2021 am HIL laufende Forschungsprojekt zur NS-„Euthanasie“ in Hessen, welches auch Anlass für die Ausrichtung dieser landesgeschichtlichen Tagung gab, solle hier Abhilfe schaffen. Es werde eine solide wissenschaftliche Basis für die lokalen und regionalen Diskussionen über ein angemessenes Gedenken an die Opfer der NS-Psychiatrie an den Standorten der ehemaligen „Zwischenanstalten“ bieten. In seinem Einführungsvortrag sprach daraufhin PETER SANDNER (Wiesbaden) über die Systematik der Transporte und die Funktionen der „Zwischenanstalten“. Sein Fokus lag auf den beteiligten Akteuren während der „Aktion T4“: den Täter:innen und Tatbeteiligten in der Politik, in der Medizinalverwaltung und in der Krankenversorgung vor Ort, den Menschen mit geistigen Behinderungen oder psychischen Krankheiten und deren Familienangehörigen. Er verwies auf sich wandelnde Akteurskonstellationen, auf Kontingenzen und Eigendynamiken sowie auf die zeitgenössisch sehr unterschiedlich genutzten Handlungsoptionen. Nach dem Ende der „Aktion T4“, so Sandner, seien die Transporte nicht mehr geplant, sondern ad hoc erfolgt. Anschließend sei das zuvor erprobte und bewährte Verfahren der Transporte über „Zwischenanstalten“ nur noch imitiert worden.

HANS-WALTER SCHMUHL (Bielefeld) moderierte das erste Panel über die besondere Vulnerabilität der „Zwischenanstaltspatient:innen“. Die Vortragenden konzentrierten sich dabei nicht nur auf die Lebensbedingungen und Überlebenschancen dieser Patient:innengruppe in der Zeit der Gasmorde. Sie verfolgten auch das Schicksal derjenigen totgeweihten Patient:innen nach, die vor dem überraschenden Stopp des Gasmordprogramms bereits selektiert und in „Zwischenanstalten“ verfrachtet worden waren, nun aber dort zunächst verblieben. Über die Lebensbedingungen jener Patient:innen, die schon in die Tötungsmaschinerie geraten waren, aber nicht mehr vergast werden konnten, wisse man bislang, so Schmuhl einführend, viel zu wenig. Als erster Vortragender beleuchtete GEORG LILIENTHAL (Korbach) die (Über-)Lebensrealität der in der Anstalt Eichberg verbliebenen, zuvor für die Ermordung in der „Tötungsanstalt“ Hadamar vorgesehenen Patient:innen. Durch seine umfassende statistische Auswertung und die Schilderung von Einzelschicksalen belegte er die besondere Vernachlässigung dieser Personengruppe im Vergleich zu den Stammpatient:innen. Durch einen regionalen Zugang konnte HAGEN MARKWARDT (Pirna-Sonnenstein) unter der Beteiligung der abwesenden MARIA FIEBRANDT (Großschweidnitz) die Aufgabenverteilung und die komplexe Zusammenarbeit der sächsischen Anstalten aufzeigen. Der Vergleich zeige große Unterschiede in der Überlebensdauer der in den „Zwischenanstalten“ verbliebenen „Durchgangskranken“. Heraussteche die Anstalt Großschweidnitz, wo in den ersten vier Monaten nach Beendigung der Gasmordaktion in Sachsen mehr als 60 Prozent der „Durchgangskranken“, vor allem durch Medikamentenüberdosierungen, starben. Entscheidend für die unterschiedlichen Sterberaten sei, so Markwardt, die Einstellung der Anstaltsleitung zur „Euthanasie“ gewesen. STEFFEN DÖRRE (Marburg) untersuchte die Patient:innen in den „Zwischenanstalten“ von Hadamar in dem oft fälschlicherweise als „Atempause“ dargestellten Zeitraum nach dem Stopp der „Aktion T4“ im August 1941 bis zur Wiederaufnahme des Mordens in Hadamar im August 1942. Für diesen Zeitraum konnte er die systematische Vernachlässigung der ursprünglich für die Vergasung in Hadamar vorgesehenen Patient:innen in den „Zwischenanstalten“ nachweisen. Es seien zwar lokale Unterschiede in den Sterblichkeitsraten zu konstatieren, niedrigere Überlebenschancen gegenüber den Stammpatient:innen habe es aber überall gegeben. Dörre unterschied dabei zwischen „Z-“ und „T-Kranken“. Die sogenannten „Z-Kranken“ seien noch vor dem Stopp der „Aktion T4“ in den „Zwischenanstalten eingetroffen, die sogenannten „T-Kranken“ in den ersten Wochen danach. Bei dem Vergleich beider Patient:innengruppen würden sich letztlich ähnlich hohe Sterberaten, allerdings eine deutlich geringe Überlebensdauer der „Z-Kranken“ zeigen.

Das zweite, von Steffen Dörre moderierte, Panel befasste sich mit den konkreten Dynamiken in verschiedenen „Zwischenanstalten“. Der Blick auf die von Standort zu Standort unterschiedlichen Varianten der Verdrängung zu Lasten der psychisch Kranken, ermögliche es, so Dörre, die Bandbreite der lokalen und regionalen NS-Psychiatriepolitik und der psychiatrischen Praxis genauer zu vermessen. Dabei reiche es nicht aus, „lediglich“ auf die getöteten Patient:innen zu schauen, da parallel zu den laufenden Mordaktionen versucht worden sei, für andere Patient:innengruppen – die als heilbar angesehenen und/oder als gute Arbeitskräfte benötigt wurden – einen gewissen Anstaltsalltag aufrechtzuerhalten. Erst wenn sämtliche auf den Anstaltsgeländen untergebrachten Patient:innen mitberücksichtigt würden, ließe sich die Katastrophenmedizin der Kriegsjahre verstehen. In den Vorträgen konnten dann auch die bereits herausgearbeitete Patient:innenhierarchien und Ressourcenkonkurrenzen weiter konkretisiert werden. BERND REICHELT (Zwiefalten) und THOMAS MÜLLER (Zwiefalten) stellten die verschiedenen Nutzungen der überregional agierenden „Zwischenanstalt“ Zwiefalten sowohl im Kontext der „Aktion-T4“, als auch in der Folgezeit vor. Hierbei gingen sie auf Akteur:innen und lokale Besonderheiten der Einrichtung ein, zu denen die Konzentration der jüdischen Patient:innen aus Baden-Württemberg und die Funktion als Aufnahmeort der „Heim ins Reich“ gebrachten Kranken aus Südtirol und Norditalien gehörten. Sichtbar wurde dadurch, dass insgesamt eine große Zahl von Institutionen versuchte, den Anstaltsraum für eigene Zwecke umzunutzen und dass es notwendig ist, für jede Anstalt separat zu rekonstruieren, warum Versuche der Fremdnutzungen gelangen oder im Planungsstadium steckenblieben. Besonders deutlich wurde dies an der von MARKUS RACHBAUER (Hartheim) präsentierten „Zwischenanstalt“ Niedernhart bei Linz. Einmalig sei, dass hier der Arzt einer Gasmordanstalt (Hartheim) zugleich als Leiter einer „Zwischenanstalt“ fungierte. Diese Personalunion habe dazu geführt, dass ein Großteil der circa 18.000 Hartheimer „T4“-Opfer die drei Durchgangsstationen der Anstalt Niedernhardt durchliefen. Rachbauer stellte die zahlreichen Fremdnutzungen vor: die Einrichtung eines Reservelazaretts, einer Hilfsschule und einer Volkspflegeschule hätten den Ressourcenmangel mit tödlichen Konsequenzen für die psychisch Kranken verschärft. UWE KAMINSKY (Berlin) und AXEL HÜNTELMANN (Berlin) präzisierten in ihrem Vortrag die vielfachen Funktionen der Landesanstalt Görden, welche nicht nur als Zwischenanstalt für die Tötungsanstalten Brandenburg und Bernburg fungierte, sondern auch als erste „Kinderfachabteilung“ und zusätzlich als eine zentrale Forschungsanstalt im Rahmen der „Kindereuthanasie“ fungierte. Die Kooperation mit dem Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung habe neben dem Personalschlüssel auch die Patient:innenhierarchie der Anstalt beeinflusst und damit die Ressourcenkonkurrenz verschärft. Durch Forschungsfragen konnte die Überlebensdauer und Versorgungslage einzelner Patient:innen zusätzlich beeinflusst werden.

Das dritte, von Franz-Werner Kersting moderierte, Panel vertiefte bis dahin lediglich angeschnittene Themenschwerpunkte – auch über das Ende des Zweiten Weltkrieges hinaus. MORITZ VERDENHALVEN (Frankfurt am Main) erläuterte am Beispiel der Frankfurter Nervenklinik die Beziehungen der „Zwischenanstalten“ des Bezirksverbandes Hessen-Nassau zu den universitären Einrichtungen. Auf der einen Seite seien die bereits seit den 1920er-Jahren praktizierte neuropathologische Forschung zur „Qualitätssicherung“ der Diagnosen von Patient:innen auch während der „Euthanasie“ weitergeführt worden, wobei jedoch bislang keine Systematik bei der Auswahl der Gehirne aus den Anstalten festgestellt werden könne. Auf der anderen Seite seien nicht nur die Aufnahmezahlen der Universitätsnervenklinik vor allem in den ersten Kriegsjahren drastisch gesunken, sondern vor allem die Verlegungen von dort in die als „Zwischenanstalten“ oder Tötungsorte fungierenden Einrichtungen des Bezirksverbands absolut und prozentual zurückgegangen. FRANZISKA SCHMIDT (Hadamar) arbeitete die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der „Zwischenanstalten“ von Hadamar nach der Wiederinbetriebnahme als regionales Mordzentrum im Sommer 1942 heraus. Die vormaligen „Zwischenanstalten“ hätten, so der Befund, auch in den letzten Kriegsjahren in einem besonderen Abgabeverhältnis zu Hadamar gestanden. Vor allem die Anstalten Weilmünster, Scheuern und Eichberg träten weiterhin als Zulieferer in Erscheinung. Die Zeitpunkte und Gründe der Transporte aus diesen ehemaligen „Zwischenanstalten“ an den Tötungsort seien jedoch sehr unterschiedlich gewesen. Aus der Anstalt Scheuern – der einzigen „Zwischenanstalt“ der „Inneren Mission“ – wurden die „Zwischenpatient:innen“ so schnell wie möglich nach Hadamar verlegt, weil deren gezielte Ermordung mittels Medikamentenüberdosierung in Scheuern aufgrund des Selbstverständnisses der dortigen Leiter und Ärzte nicht in Frage kam. Aus der Anstalt Weilmünster wurden die noch lebenden „Z-Kranken“ hingegen erst später verlegt, weil man zuvor davon ausgehen konnte, dass sie an einem Tötungsort wie Weilmünster ohnehin nicht lange überleben würden. Ausschlaggebend für die Transporte aus der Anstalt Eichberg nach Hadamar seien hingegen, was auch anderorts eine Rolle gespielt habe, die zivil- und wehrmedizinischen Nutzungsanforderungen gewesen. Im abschließenden Vortag stellte TOBIAS KARL (Marburg) die verschiedenen Phasen der Auseinandersetzung um ein angemessenes Erinnern an die NS-Krankenmorde und die Herausbildung einer opferzentrierten Erinnerungskultur zur NS-„Euthanasie“ am Beispiel der heutigen Gedenkstätte Hadamar dar. Weniger ein vollständiges Beschweigen als eine unkonkrete, die Verantwortlichkeiten bis zur Unkenntlichkeit auflösende Thematisierung der NS-Medizinverbrechen sei für die ersten beiden Nachkriegsjahrzehnte typisch. Auffällig sei, dass man den von der NS-Psychiatriepolitik Betroffenen keinen Raum zugestanden habe, in dem sie privat oder öffentlichkeitswirksam das eigene Erleben und Leid hätten thematisieren können. Anhand von internen Debatten des Landeswohlfahrtsverbandes über die Ausgestaltung der „Erinnerungslandschaft“ in der Anstalt Hadamar konnte Karl zudem zeigen, wie nötig es wäre, sich von den Deutungen der erinnerungspolitischen Akteure der 1980er-Jahre zu trennen und die Akteurskonstellationen in konkreten Situationen der Weichenstellung genauer zu analysieren. Die sich an den Vortrag anschließende lebhafte Diskussion zeigte, wie stark in der aktuellen Situation des Generationswechsels in der Erinnerungsarbeit auch die Geschichte der Erinnerungskultur nach 1945 polarisiert. Umso notwendiger erscheint es, die Geschichte der „Zwischenanstalten“ mit einem sowohl regionalgeschichtlich vergleichenden als auch politische Zäsuren überschreitenden Ansatz zu untersuchen.

Die Veranstaltung machte deutlich, dass das Tagungsthema, die nationalsozialistische Psychiatrie- und Vernichtungspolitik, alles andere als ausgeforscht ist. Die Beiträge bestätigten, dass die sogenannten „Zwischen-“ und „Durchgangsanstalten“ eine weitaus aktivere Rolle im Mordprogramm spielten, als lange Zeit anerkannt wurde. Wiederholt wurde debattiert, inwiefern der Täterterminus „Zwischenanstalten“ die umfassende und aktive Rolle in der NS-„Euthanasie“ adäquat fasse. Aufgrund der vielseitigen Nutzung und der zahlreichen Funktionen dieser Anstalten, sei es, so der Vorschlag von Hans-Walter Schmuhl, sinnvoller, diese als „Schlüsselanstalten“ zu begreifen.

Durch die Tagung konnten zwar wichtige Schneisen zum Institutionennetzwerk um die „Tötungsanstalten“ geschlagen werden, jedoch blieben viele Vortragende der Fokussierung auf eine einzelne Heil- und Pflegeanstalt verhaftet. Das Netz der „Zwischenanstalten“ schien zwar immer wieder auf, war aber nur selten eigentlicher Untersuchungsgegenstand. Das zeigt, wie schwierig es immer noch ist, die Regionalisierung und Lokalisierung der NS-„Euthanasie“-Forschung zu überwinden und zu systematischen Überblicken oder auf Themen spezialisierte Arbeiten, wie die von Faulstich über das Hungersterben in der deutschen Psychiatrie, zu kommen. Eine Anstalten und Regionen übergreifende und vergleichende Erforschung der „Zwischenanstalten“ steht weiterhin erst am Anfang.

Dennoch wurde durch die Tagung deutlich, dass die in den unterschiedlichen Regionen agierenden Netzwerke, eine genauere Betrachtung wert sind. Ebenso lohnend erscheint es, die durch die Fremdnutzungen der Anstalten maßgeblich angetriebenen Dynamiken, welche neben einer Verknappung an Ressourcen auch eine Verschiebung der Versorgungshierarchien zu Lasten der psychisch kranken Menschen bedeutete, stärker als bislang in den Fokus zu rücken. Es besteht, das haben sämtliche Vorträge gezeigt, eine erhebliche Wissenslücke über die die Fremdnutzungen betreibenden Akteure und die Auseinandersetzungen, die sich dadurch mit den Anstaltsleitungen ergaben. Zugleich wurde deutlich, dass ein Mehrwert der Beschäftigung mit den „Zwischenanstalten“ darin besteht, den Fokus von der Organisation des Tötens zu den traumatisierenden Lebensbedingungen in den psychiatrischen Versorgungseinrichtungen zu verschieben.

Angesichts der Tatsache, dass an vielen Standorten ehemaliger „Zwischenanstalten“ die bisherige Erinnerungskultur auf dem Prüfstand steht, ist zu hoffen, dass der anvisierte Sammelband zur Tagung, neue Impulse für die wissenschaftliche, politische und öffentliche Diskussion über eine zeitgemäße Erinnerungspolitik geben wird.

Konferenzübersicht:

Johannes Kistenich Zerfaß (Marburg): Begrüßung

Angela Dorn (Wiesbaden): Grußwort

Sabine Mecking (Marburg): Begrüßung und Einführung

Peter Sandner (Wiesbaden): Einführungsvortrag

Panel I: „Zwischenpatienten“

Hans-Walter Schmuhl (Bielefeld): Moderation

Georg Lilienthal (Korbach): Zwischenanstalt Eichberg 1941. Dimensionen und Schicksale.

Hagen Markwardt (Pirna Sonnenstein), Maria Fiebrandt (Großschweidniz): Die in den sächsischen Zwischenanstalten verbliebenen „Durchgangskranken“.

Steffen Dörre (Marburg): Die „Zwischenpatienten“ – Eine besondere Form der Patientenvernachlässigung?

Panel II: Die Dynamik von Vernachlässigung und Tötung

Steffen Dörre (Marburg): Moderation

Bernd Reichelt (Zwiefalten), Thomas Müller (Zwiefalten): Zur Spezifik von „Zwischenanstalten“. Die Rolle der Heilanstalt Zwiefalten im Kontext der „Aktion T4“ und der weiteren Verfolgungs- und Vernichtungspolitik in der Psychiatrie des Nationalsozialismus.

Markus Rachbauer (Hartheim): Die „Zwischenanstalt“ Niedernhart in Linz, Oberdonau. Veränderungen bei der Ressourcennutzung durch unterschiedliche Akteure.

Axel Hüntelmann (Berlin), Uwe Kaminsky (Berlin): Patientenhierarchien und Ressourcenkonkurrenzen in der Landesanstalt Görden – Zwischenanstalt und zentrale Forschungsanstalt im Rahmen der „Kindereuthanasie“.

Panel III: Medizinische Forschung und Krankenmord

Franz-Werner Kersting (Münster): Moderation

Moritz Verdenhalven (Frankfurt am Main): Die Frankfurter Nervenklinik und die Anstalten des Bezirksverbandes Hessen-Nassau.

Franziska Schmidt (Hadamar): Krankenmord im Dienst des wissenschaftlichen Fortschritts? Die Zwischenanstalten als Orte medizinischer Forschung.

Tobias Karl (Marburg): Vom kommunikativen Gedächtnis zur Erinnerungskultur. Die Rolle der Anonymisierung von Opfern für den Prozess vom Vergessen zum Erinnern.

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