Erinnern und Erzählen. Der spanische Bürgerkrieg in der faschistischen deutsch- und spanischsprachigen Literatur

Erinnern und Erzählen. Der spanische Bürgerkrieg in der faschistischen deutsch- und spanischsprachigen Literatur

Organisatoren
Justus-Liebig-Universität Gießen und Universitat de Barcelona
Ort
Gießen
Land
Deutschland
Vom - Bis
25.05.2004 - 28.05.2004
Von
Elisabeth Suntrup

1. Einleitung:

Schwerpunkt der Tagung ist die Behandlung der faschistischen deutsch- und spanischsprachigen Literatur zum spanischen Bürgerkrieg. Dabei wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es nicht darum geht, dem Gedenken faschistischer Literatur Vorschub zu leisten. Im Zentrum steht vielmehr die Erforschung der Mechanismen von Erinnerungskulturen zum spanischen Bürgerkrieg, insbesondere der vergleichende Blick auf linksgerichtete und faschistische Literatur sowie der interkulturelle deutsch-spanische Austausch während ihrer Ausformung und Etablierung sowie in ihrer Untersuchung.

Pläne einer Kooperation zwischen der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Universitat de Barcelona entstanden bereits vor zwei Jahren im Rahmen einer Gastdozentur von Dr. Christiane Holm und Dr. Bettina Bannasch an der Universitat de Barcelona. In diesem Zusammenhang entstand die Idee, den Austausch auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses auszuweiten. Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung durch den DAAD und durch ProSpanien konnte im September 2003 ein einwöchiges Kolloquium an der Universitat de Barcelona stattfinden, an der deutsche und spanische NachwuchswissenschaftlerInnen teilnahmen. Dank der hervorragenden Kooperation mit Prof. Dr. Marisa Siguan, Dr. Loreto Vilar und Prof. Dr. Javier Orduña konnten dort unter optimalen Rahmenbedingungen zentrale Bereiche der linksgerichteten Bürgerkriegsliteratur erarbeitet werden. Der Sonderforschungsbereich Erinnerungskulturen (SFB 434) und das Internationale Promotionsprogramm Literatur- und Kulturwissenschaften (IPP) der Justus-Liebig-Universität ermöglichen nun diese Fortsetzungsveranstaltung in Form einer viertägigen Tagung in Gießen nicht nur in finanzieller Hinsicht, sondern arbeiten auch inhaltlich daran mit, namentlich Prof. Dr. Jürgen Reulecke und Dr. Astrid Erll vom SFB sowie Prof. Dr. Ansgar Nünning und Dr. Marion Gymnich vom IPP.

Ausgangspunkt der Beschäftigung mit Literatur zum spanischen Bürgerkrieg ist die derzeitige Neuformierung der spanischen Erinnerungskultur, die neben der immer schon dominierenden literarischen Arbeit am spanischen Bürgerkrieg derzeit ein verstärktes Bemühen um die versiegende ‚oral history' erkennen lässt. Dabei geht es neuerdings nicht allein um Opfer-, sondern auch um Tätergeschichten, wie der kontrovers diskutierte Erfolgsroman von Javier Cercas unlängst demonstrierte. Beide Ansätze, die Suche nach den letzten Zeitzeugen und die Einbeziehung von Tätergeschichten, prägen auch die deutsche Auseinandersetzung mit der eigenen faschistischen Vergangenheit. Auf diesem Hintergrund scheint ein spanisch-deutscher Dialog so ergiebig, wie bereits die Feuilletons bezeugen. Zu fragen ist zuallererst nach der diachronen und synchronen Pluralität der Erinnerungskulturen. Das heißt für die zu behandelnde Romanliteratur, dass weniger innerliterarische als erinnerungskulturelle Fragestellungen im Mittelpunkt stehen. Speziell im Blick auf die faschistische Literatur ist zu berücksichtigen, inwiefern sich diese erinnerungspolitisch gegenüber der gleichzeitigen linken Romanproduktion positioniert. Die Tagung gliedert sich in zwei Blöcke: Der erste Teil liefert eine theoretische Einführung zum Verhältnis von Geschichtsschreibung, Literatur und Erinnerungskultur, der zweite Teil behandelt exemplarisch die faschistische deutsch- und spanischsprachige Literatur.
Die Einzelbeiträge der Giessener Tagung und des Kolloquiums in Barcelona sowie weitere literatur- und medienwissenschaftliche Analysen erscheinen 2005 beim Narr-Verlag im Handbuchformat.
2. Vorträge und Diskussionen
Eröffnet wird die Tagung von Dr. Bettina Bannasch, Prof. Dr. Javier Orduña und Dr. Christiane Holm. Die Einführungsvorträge von Prof. Dr. Walter Bernecker und Prof. Dr. Jürgen Reulecke liefern unterschiedliche Betrachtungsweisen zweier Historiker.

Prof. Dr. Walter Bernecker geht in seinem Vortrag "Demokratisierung und Vergangenheitsaufarbeitung in Spanien" von einem primär strukturalistischen Ansatz aus. Nach ihm hat die gegenwärtige Erinnerungsdebatte dominant politische Gründe. Hauptursache ist für ihn die Art des Übergangs von der Frankodiktatur zur Demokratie in Spanien. So sei die sogenannte transición zwar politisch erfolgreich, jedoch sei deren Kompromisscharakter die Ursache für die bisher nur unzureichende politische Aufarbeitung von Bürgerkrieg und frankistischer Diktatur in Spanien. Zurecht betont er, dass die Thematik zwar in der Vergangenheit in Sonderdiskursen verhandelt worden sei, so vor allem in historischen Fachkreisen, aber auch in der fiktionalen Literatur oder im Film, eine Diffusion über die Grenzen der Fachkreise hinaus in eine breite Öffentlichkeit sei jedoch während transición und Gonzálezära verhindert worden. Die von der Opposition geführte Geschichtsdebatte sieht er zudem als konkrete Reaktion auf die nationalistische Kulturarbeit des PP seit dessen Wahlsieg mit absoluter Mehrheit im Jahr 2000.
Im Unterschied zu Bernecker nähert sich der Giessener Historiker Prof. Dr. Jürgen Reulecke in seinem Vortrag "Kriegserfahrung, Erinnerung und Generationalität" dem Thema der aktuellen Erinnerungskultur in Deutschland und Spanien mit einem generationellen und psychoanalytischen Ansatz. So sieht er in der Untersuchung der "in uns verkörperten", insbesondere der traumatischen Erinnerung einen neuen Zugang zur Geschichte. Ausgangspunkt ist für ihn die zunehmende Thematisierung traumatischer Belastungen der Generation der "Kriegskinder" (also der zwischen 1935-1940 Geborenen) innerhalb der deutschen Erinnerungskultur. Die deutsche und spanische Erinnerungskultur weisen dabei für Reulecke deutliche Parallelen auf. So habe es in Deutschland wie in Spanien ein "Durcharbeiten" der Anfangsbelastungen nicht gegeben - in Spanien wegen der transición, in Deutschland wegen eines "spezifischen Schweigekartels" zwar nicht über das NS-System, aber über die konkrete Beteiligung der eigenen Eltern. In der daran anschließenden Diskussion wird gegen diese These vorgebracht, in Deutschland hätten - anders als in Spanien - die zwischen 1935-1940 Geborenen bereits im Rahmen der 68-Revolte die Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen ‚Vätern' geführt, eine in Deutschland entbrannte ‚Väter-Söhne-Debatte' sei also keineswegs neu.
Anschließend geht die Tagung in die Diskussion literaturwissenschaftlicher Ansätze über. Der Vortrag von Prof. Dr. Ansgar Nünning zum Thema "Literarische Geschichtsdarstellung: Theoretische Grundlagen, fiktionale Privilegien, Gattungstypologie" wird stellvertretend von Dr. Astrid Erll vorgetragen, da Prof. Dr. Ansgar Nünning krankheitsbedingt verhindert ist. Gegenüber Haydn Whites These einer völligen Nivellierung von Historiografie und Fiktion zeigt Nünning wichtige Unterschiede zwischen Literatur und Historiografie auf, wobei er Privilegien fiktionaler Geschichtsdarstellung (z.B. im Blick auf die Selektions- und Perspektivenstruktur,etc.) herausstellt.
Es folgt der Vortrag von Dr. Astrid Erll zum Thema "Kriegserfahrung und literarische Gestaltung: Zum Zusammenhang von Zeugenschaft und kulturellen Paradigmen". Nach Astrid Erll ist jede individuelle Erinnerung - also auch Augenzeugenschaft im Krieg - immer durch kulturelle Paradigmen präfiguriert. (Kriegs-)Literatur fungiert dabei als aktiv Gedächtnis bildendes Medium der Erinnerungskultur, d.h. der literarische Text wird durch kulturelle Paradigmen vorgeprägt und prägt umgekehrt selbst das kulturelle Gedächtnis mit. Dieses wechselseitige Verhältnis wird anhand von Paul Ricoeurs dreistufigem Mimesis-Modell spezifiziert. Hinsichtlich der Funktion kultureller Paradigmen als "Strukturierungsmatrixen" wird die Frage diskutiert, ob nicht der spanische Bürgerkrieg - wie Bürgerkriege überhaupt - im Blick auf die These, kulturelle Paradigmen als "Strukturierungsmatrixen" zu betrachten, möglicherweise einen Sonderfall darstelle, insofern bei einer innerkulturellen Auseinandersetzung die kulturellen Paradigmen auf beiden Seiten identisch seien. Zurecht betont Astrid Erll, dass auch innerhalb einer Kultur ein Rückgriff auf unterschiedliche Paradigmen möglich sei, und zwar durch eine selektive Auswahl bestimmter Traditionslinien oder eine unterschiedliche kulturelle Verortung von Mythen. Auf Teilnehmerseite wird angemerkt, dass in Spanien tatsächlich ein Rückgriff auf unterschiedliche Mythen auf republikanischer bzw. frankistischer Seite erfolgte. Dazu muss allerdings aus meiner Sicht ergänzt werden, dass die Erinnerungskultur auf republikanischer Seite nach dem Bürgerkrieg in der offiziellen Memoralistik negiert wurde und auf diese Weise der Sonderfall eines geteilten kulturellen Gedächtnisses entstand: einem offiziellen und einem verdrängten. Ausgehend von der Debatte um Authentzität und Erinnerung liefert Dr. Bettina Bannasch einen interessanten Ansatz: Sie interpretiert den von Jürgen Reulecke vertretenen psychoanalytischen Ansatz vom Aufbrechen traumatischer Erinnerung als eine neue Form von Authentizitätssuche. Als Gegenströmung zur zunehmenden Metaisierung werde möglicherweise auf einen sprachlichen Diskurs zurückgegriffen, um auf diese Weise zu einem authentischen, unverstellten Kern von Geschichte vorzudringen.

Im Anschluss an die Einführungsvorträge werden einzelne Aspekte der deutschen und spanischen faschistischen Literatur behandelt. In den Vorträgen von Ansgar Warner und Dr. Georg Pichler steht der Mythos der erfolgreichen Verteidigung des Alcázars von Toledo durch frankistische Truppen zwischen Juli und September 1936 im Zentrum.

Der Vortrag von Ansgar Warner, "‚Die Helden von Toledo' - Der spanische Bürgerkrieg im NS-Rundfunk am Beispiel von Roland Strunks Hörspiel Alcázar befasst sich mit der literarischen Verarbeitung und Inkorporierung eines fremden kulturellen Ereignisses - der Verteidigung des Alcázars von Toledo durch frankistische Truppen - in die nationalsozialistische propagandistische Erinnerungskultur. So wurde nach Ansgar Warner der Alcázar von Toledo innerhalb der nationalsozialistischen Propaganda zum Symbol einer westgotischen und damit germanischen Traditionslinie. Dabei sei die propagandistische Vereinnahmung dieses historischen Ereignisses insbesondere für Mitglieder der deutschen Nationalsozialisten attraktiv gewesen, die wie Strunk einem soldatisch geprägten, eher konservativen Umfeld entstammten und sich von dem plebejischen Element der NS-Ideologie distanzierten. Zum anderen betone jedoch das Hörspiel eine herausragenden Rolle der jungen Kadetten bei der Verteidigung des Alcázars und stilisiere diese zu Vorbildern der Hitler-Jugend. Damit werde eine Gleichsetzung des "jungen Deutschland" mit dem "jungen Spanien" erzielt und ein revolutionärer Charakter - in Parallele zur nationalsozialistischen Machtergreifung - in den frankistischen Militärputsch hineingelesen. Hinsichtlich ästhetischer Besonderheiten bezeichnet Ansgar Warner das Hörspiel als "pseudodokumentarisch". Die Darstellung der feindlichen republikanischen Seite erfolge zudem im Wesentlichen aus der Außenperspektive über die Beschreibung der Physiognomie sowie über eine spezifische Stimmqualität.

Dr. Georg Pichler beschäftigt sich in seinem Vortrag "Die Verteidigung des Alcázars in Toledo - die Schaffung eines Mythos" mit der Entstehung des Alcázarmythos in Spanien, der für ihn den ersten und, aufgrund seines hohen Symbolgehalts (im Sinne einer "Insel im roten Meer" ), wichtigsten Mythos der Frankisten während des Bürgerkrieges darstellt. Als Kernstück des Alcázar-Mythos sieht er das Telefongespräch des befehlshabenden Generals im Alcázar, Moscardó, mit seinem Sohn, angeblich unmittelbar vor dessen Erschießung durch die Republikaner. Hauptthese Georg Pichlers ist die Transformation des Bürgerkrieges in Gründungsmythen innerhalb der spanischen und deutschen faschistischen Literatur. So werde sei die Verteidigung Alcázars eingeordnet worden in den Mythos der Opferung Issaks durch seinen Vater Abraham oder den spanischen Mythos des ‚Guzman el Bueno'. Geschichte werde dadurch verfügbar, politische Gegensätze würden zum polarisierten Kampf zwischen ‚Gut und Böse'. Im Blick auf das Bild der republikanischen Frau zeigt er auf, wie diese in der nationalsozialistischen Literatur als neuer Typus des "Flintenweibes" diffamiert worden sei.
In seinem Vortrag "Deutsche auf der Flucht. Nationalsozialistische fiktionale Literatur zum spanischen Bürgerkrieg" behandelt Dr. Thomas F. Schneider die im Nationalsozialismus veröffentlichte deutschsprachige Literatur zum spanischen Bürgerkrieg. Nach Schneider existiert auf faschistischer Seite keine deutschsprachige fiktionale Literatur über den spanischen Bürgerkrieg. Entweder seien die Texte als authentische Tatsachenberichte rezipiert oder der Bürgerkrieg in fiktionaler Literatur auf eine austauschbare Hintergrundkulisse reduziert worden. In der deutschsprachigen faschistischen Literatur zum Bürgerkrieg dominiere zudem das Motiv der Flucht aus der ‚Unsicherheit' der republikanischen in die ‚Sicherheit' der ‚nationalen' Zone. Hinsichtlich der Gegenüberstellung von faschistischer und antifaschistischer Literatur wird auf Teilnehmerseite die wichtige Frage aufgeworfen, ob nicht trotz aller Unterschiede auch Ähnlichkeiten zwischen rechter und linker Bürgerkriegsliteratur erkennbar seien. So seien z.B. rassistische Elemente auch in der linksgerichteten Propagandaliteratur zu finden. Für Georg Pichler überwiegen dennoch die Unterschiede über die Gemeinsamkeiten. Der wichtigste Unterschied ist für ihn die Selbstreflexivität auf linker Seite, also der kritische Blick auf die eigenen Positionen, der in der faschistischen Literatur fehle.

Die beiden Vorträge von Dr. Regine Schmolling und Prof. Dr. Mechthild Albert behandeln erneut die faschistische Literatur in Spanien.
In ihrem Vortrag "Der Kreuzzug gegen das republikanische Anti-Spanien: Mythenbildung in den Bürgerkriegsromanen der Sieger konzentriert sich Dr. Regine Schmolling auf die faschistische "Literatur der Sieger" in Spanien. Ab 1943, so Regine Schmolling, sei innerhalb des frankistischen Blockes der Einfluss des Klerus zu Ungunsten der Falange erstarkt. Im Zuge dieser Entwicklung sei die Ideologie im hegemonialen Block zunehmend mit katholischen Sinnelementen aufgeladen worden. Die frankistische Literatur greife dabei zur Darstellung des republikanischen ‚Feindes' auf die religiös besetzte Kreuzzugssymbolik zurück.
Es folgt der Vortrag von Prof. Dr. Mechthild Albert zum Thema "Der Kampf um die ‚Heimatfront' - Sentimentalität und Ideologie im faschistischen Bürgerkriegsroman", der sich mit Romanen der ‚Heimatfront' (retaguardia) oder ‚Madrid-Romanen' als Untergattung des faschistischen Bürgerkriegsromans beschäftigt. Durchgängige Erzählstrategie der faschistischen Bürgerkriegsromane ist nach Mechthild Albert die Verquickung von Sentimentalität und Ideologie. In Differenz zu den Frontromanen werde dabei in den Heimatfrontromanen auf den Topos des Kreuzweges zurückgegriffen.

Im Rahmen eines Workshop, moderiert von Dr. Bettina Bannasch, Dr. Christiane Holm und Elisabeth Suntrup, werden anschließend der NS-Propagandaroman Blutender Sommer (1938) von Hans Roselieb und der Roman Sturm über Madrid (1940) des spanischen Autors Augustín de Foxa diskutiert. Der abschließende, von Frank Schulz moderierte Workshop behandelt den Text Entwurf einer Liebe auf den ersten Blick (1999) des österreichischen Schriftstellers Ernst Hackl. Detailliertere Informationen zu allen Beiträgen finden sich im Internet unter www.uni-giessen.de/~g91030/home/index.php

5. Fazit:

Im deutsch-spanischen Dialog sind wichtige Aspekte im Blick auf Formen und erinnerungskulturelle Funktionen der behandelten deutsch- und spanischsprachigen faschistischen Romanliteratur herausgearbeitet worden. Deutlich wurde vor allem die Verwendung von Mythisierungsstrategien in beiden Literaturen, die jedoch angesichts der deutlich konservativeren Ausrichtung der spanischen Falange inhaltlich differieren. Der Blick auf die deutsche NS-Propagandaliteratur zum spanischen Bürgerkrieg hat insbesondere Mechanismen der Inkorporierung eines fremden kulturellen Ereignisses in die eigene, im diesem Falle deutsche NS-Erinnerungskultur zwecks propagandistischer Instrumentalisierung aufgezeigt. Wichtige Erkenntnisse sind auch hinsichtlich des Vergleichs zwischen faschistischer und antifaschistischer Literatur deutlich geworden. So steht dem in der kommunistischen Literatur dominanten diskursiven Paradigma der Überzeugung auf faschistischer Seite das Paradigma des Blutes gegenüber, der optimistischen Darstellung der Ideologie der ‚eigenen' Seite in der kommunistischen Literatur die in der faschistischen Literatur dominante Auflösung ins Mythische.

Die interkulturelle Ausrichtung der Tagung und der vergleichende Blick auf antifaschistische wie faschistische Literatur zu spanischen Bürgerkrieg hat wichtige Erkenntnisse hervorgebracht. Wünschenswert wäre, die Arbeit in dieser Form fortzusetzen.

http://www.uni-giessen.de/~g91030/home/Barcelona-Tagungsprotokoll.php