Die lieben Kleinen … Dynastischer Nachwuchs als Hoffnungsträger und Argument. 7. Nachwuchsworkshop des Netzwerks Hiko_21

Die lieben Kleinen … Dynastischer Nachwuchs als Hoffnungsträger und Argument. 7. Nachwuchsworkshop des Netzwerks Hiko_21

Organisatoren
Historische Kommission zu Berlin e. V.; Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz; Abteilung Niederlandistik der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität Prag
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
07.10.2019 - 07.10.2019
Url der Konferenzwebsite
Von
Daniel Benedikt Stienen, Institut für Geschichtswissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin

Die Bedeutung von Nachwuchs in dynastisch verfassten Herrschaftssystemen ist evident. Ohne in einen kruden Ökonomismus zu verfallen, lässt sich sagen (man denke heutzutage dabei nur etwa an die Eigenbezeichnung des Hauses Windsor als „die Firma“), dass Kinder Garanten für das Fortbestehen der kleinen und großen adligen Familienunternehmen des frühneuzeitlichen Europa waren. Die Anzahl der Kinder entschied über die Möglichkeiten zu Expansionen und Fusionen. Nachwuchs, und davon reichlich, war nicht nur ein Symbol dynastischer Vitalität, sondern auch Legitimationsressource und gleichsam – um im Bilde zu bleiben – Kapital, das sich (sei es durch Patenschaft, sei es durch Verheiratung) zum Schmieden von Bündnissen und Allianzen einsetzen ließ. Hatte sich die ältere Forschung dem Thema des dynastischen Nachwuchses vor allem auf der Ebene von Sukzessionsordnungen und Thronfolgekriegen genähert, so zeigt die aktuelle kulturhistorisch interessierte Forschung neue Potenziale auf den Feldern der politischen und symbolischen Kommunikation auf.1 In diesem Kontext näherte sich der 7. Nachwuchsworkshop des Netzwerks HiKo_21 (das Nachwuchsnetzwerk der Historischen Kommission zu Berlin) mit Mitteln der Diplomatie-, Emotions- und Kunstgeschichte deutschen und italienischen Beispielen dynastischen Nachwuchses zwischen dem mittleren 17. und späten 18. Jahrhundert.

Was die zeitlich und räumlich auseinanderliegenden Beiträge eint, ist die Perspektivierung von Praktiken und Handlungslogiken, die sich an den Begriffen von Investition und Kapital spiegeln lassen. So hob JILL BEPLER (Wolfenbüttel) die Bedeutung fremder Höfe als Lehr- und Erziehungsstätten für den dynastischen Nachwuchs hervor. Besonders Stuttgart, Dresden und Kassel konnten sich als Ausbildungszentren für die befreundeten und verwandten Höfe Mitteleuropas etablieren und stellten somit, neben Reisen an fremde Höfe, wichtige Generatoren überregionaler Netzwerke dar. War das Reisen nicht möglich, wurden Netzwerke mithilfe von Briefen aufrechterhalten: Schwangerschaft, Geburt und Kindersterblichkeit gehörten zu dem medizinischen Erfahrungswissen von Fürstinnen, das einen hohen Stellenwert in zwischenhöfischen Briefwechseln einnahm. Bepler unterstrich die zentrale Rolle der Fürstin für den Nachwuchs, zumal Unfruchtbarkeit vorwiegend als ein Problem in weiblicher Verantwortung empfunden wurde, allenfalls abgemildert durch den Glauben an eine göttliche Vorsehung.

Investitionen in die Nachfolge, die Heranführung des Nachwuchses zur Herrschaft zeigten MAREIKE FINGERHUT-SÄCK (Magdeburg) und THOMAS GRUNEWALD (Halle) am Beispiel des Vater-Sohn-Verhältnisses zwischen Christian Ernst von Stolberg-Wernigerode (1691–1771) und seinem Nachfolger Heinrich Ernst (1718–1778). Sukzessive wurde der Sohn in die Amtsgeschäfte einbezogen, wurden Studienaufenthalte in Halle und Göttingen planvoll vorbereitet und mit Reisen an andere pietistische Höfe Europas die bestehenden Beziehungen verfestigt. Durch die Benennung einer Anhöhe des Brocken nach dem Sohn wurde die Zukunft der Dynastie noch zu Lebzeiten des Vaters in die Landschaft eingeschrieben. Ein Schlaglicht auf die Frage nach dem strategisch wertvollsten Platz des Nachwuchses wirft die zweimalige Aufforderung des Vaters an den im Ausland weilenden Sohn, Begegnungen mit dem preußischen König, in dessen Abhängigkeit sich die Grafschaft befand, zu meiden: Als einziger Sohn des Grafen wurde Heinrich Ernst als Nachfolger in Wernigerode dringend benötigt, eine Begegnung mit Friedrich Wilhelm I., bei der dieser Heinrich Ernst womöglich zum Eintritt in preußische Dienste aufgefordert hätte, war um jeden Preis zu vermeiden. Auf Grundlage des annähernd vierzig Jahre umspannenden Briefwechsels illustrierten die beiden Referenten die Ausbildung einer „dynastischen Teamarbeit“: Waren frühe Briefe noch von belehrenden Ermahnungen des Vaters dominiert, so wurden gegen Ende politische Strategien auf Augenhöhe erörtert, etwa im Fall einer im Raum stehenden Standeserhöhung des Geschlechts, die der Vater im Einvernehmen mit dem Sohn ablehnte, da die damit verbundenen Aufwendungen als zu große Belastung angesehen wurden. Gegenstand der sich anschließenden Diskussion war u. a., wie sich herzliche Briefanreden bewerten lassen auf einer Skala zwischen einer besonderen emotionalen Bindung zwischen Vater und Sohn einerseits und etikettegerechter adliger Courtoisie andererseits.

Einen pittoresken Einblick in den höfischen „Backstagebereich“ bot das von JONAS BECHTOLD (Bonn) präsentierte Diarium Otto von Schwerins (1616–1679), in dem Schwerin in seiner Funktion als Erzieher die Entwicklung seines Schützlings, des Kurprinzen Karl Emil von Brandenburg (1655–1674), dokumentierte. In zwei Bänden, auf über 1.200 Seiten schreibt Schwerin zwischen 1663 und 1672 vom Lateinunterricht und der Fortifikationskunde, vom Waffenspiel und anderen Freizeitbeschäftigungen, aber auch vom kurprinzlichen Eigen- und Starrsinn gegenüber den pädagogischen Bemühungen seines Erziehers und dem Gefühlshaushalt des Heranwachsenden. Die täglichen Berichte bieten nicht nur authentische Einblicke in die seitens von Dynasten getätigten Investitionen in den Nachwuchs. Wie Bechtold überzeugend darlegte, stellte das Diarium selbst, in seinen sozialen Kontext gerückt, eine Investition seines Verfassers in die Zukunft dar: Als Dokumentation des eigenen reputierlichen Beitrags an der Fürstwerdung des Kurprinzen verkörperte das Diarium nicht nur ein amtsbezogenes Rechtfertigungsdokument, mit dessen Hilfe gegenüber dem gegenwärtigen Kurfürstenpaar bei Bedarf Rechenschaft über den in der Bestallungsurkunde vereinbarten Bildungsauftrag geleistet werden konnte, sondern es stellte zugleich auch eine „symbolische Kapitalanlage“ für die Zukunft, den Moment der Thronbesteigung des ehemaligen Schützlings dar; eine Anlage, die indes durch den frühen Tod des Kurprinzen plötzlich entwertet wurde.

ULRIKE MARLOW (München) widmete sich der Frage, wie der dynastische Nachwuchs als „diplomatisches Kapital“ genutzt werden konnte, um Herrschaft zu inszenieren und zu legitimieren. Als Ausgangspunkt dienten die Taufpatenschaften von 20 Kindern, die die sächsische Kurfürstin Maria Josepha und ihre Nachfolgerin Maria Antonia im Zeitraum von 1720 bis 1762 zur Welt gebracht hatten. War das Taufzeremoniell vor 1720 durch den Übertritt der Herrscherfamilie zum katholischen Glauben einigen Änderungen unterworfen, so traten nach 1720 keine grundlegenden Neuerungen mehr auf, was als Botschaft von Tradition und politischer Stabilität gedeutet werden dürfe. Die Wahl der insgesamt 66 Taufpaten – bis zu acht Personen für ein Kind – erlaubt Rückschlüsse auf die Selbstverortung der Dynastie. Bei der Auswahl der einzelnen Paten lassen sich etwa zu gleichen Teilen familiäre als auch politische Strategien ausmachen (eine Unterteilung, deren Durchführbarkeit für die eng verflochtenen Herrscherfamilien des frühneuzeitlichen Europa anschließend rege diskutiert wurde). Der ganz überwiegende Teil der Paten rekrutierte sich aus der deutschen Adelslandschaft (allein 39 Prozent aus dem Kaiserhaus der Habsburger), während aus der polnischen szlachta trotz der langjährigen Herrschaft der sächsischen Wettiner als Könige von Polen keine Person als Pate herangezogen wurde (allerdings wurde Taufen durch polnische Geistliche vollzogen). Die Auswahl der Paten symbolisiere, so Marlow, die Politikziele des sächsischen Herrscherhauses: Reichstreue auf der einen Seite, die Selbstdarstellung als europäische, souveräne Macht mit der polnischen Königswürde auf der anderen. Offen für weitere Untersuchungen blieb die Frage, ob und wie der Anspruch auf Ebenbürtigkeit mit den europäischen Dynastien ersten Ranges aufrechterhalten wurde, nachdem 1763 die polnische Königswürde verloren gegangen war.

Nicht nur lebende Kinder ließen sich zur dynastischen Selbstinszenierung einsetzen, sondern auch tote. CAROLIN SACHS (Göttingen) untersuchte, wie Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (1633–1714) die sechs Kinder, die im Säuglings- oder Kleinkindalter verstorben waren, zur dynastischen Repräsentation instrumentalisierte. Als Untersuchungsobjekt dienten ihr die prächtig gestalteten Särge, in denen die Kinder in den 1660er- und 1670er-Jahren im jüngeren Gewölbe der Wolfenbütteler Hauptkirche Beatae Mariae Virginis ihre letzte Ruhe fanden. Sachs unterteilte die Zierelemente in drei Kategorien: erstens bildliche Darstellungen wie das Braunschweigische Wappen, aufliegende Kruzifixe, rankende Lorbeerzweige und Vanitas-Motive wie Stundengläser, zweitens Bibelzitate und drittens biographische Inschriften. Auf funktioneller Ebene lässt sich die Wahl der unterschiedlichen Detailtypen auf zwei Arten deuten: Zum einen sind sie Ausdruck elterlicher Trauer über den erlittenen Verlust. Wichtiger noch scheint zum anderen die Dimension symbolischer Repräsentation: Durch den Wappenschmuck wird ein dynastischer Zusammenhang mit dem Herrscherpaar hergestellt, der durch die räumliche Nähe zu den Särgen der später verstorbenen Eltern symbolisch untermauert wurde. In dieser Raumkonstellation dienten die Särge überdies als Belege für die Fruchtbarkeit der Herzogin, die von Inschriften auf dem Doppelsarg Anton Ulrichs und seiner Gattin Elisabeth Juliane diese Herrscherinnentugend der letzteren rühmten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich bei den barocken Prachtsärgen um eine für den europäischen Hochadel „typische Form materialisierter Memoria“ handelt, in der die Größe und Geltung der Dynastie, ihr Reichtum, aber auch ihre konfessionelle Identität verhandelt wurden. Im Weiteren ist anhand der Frage nach den Zugangsmöglichkeiten zur herzoglichen Gruft zu klären, ob sich die symbolische Kommunikation primär an einen breiten oder doch eher einen engen, innerdynastischen Adressatenkreis richtete.

Doch was tun, wenn der Nachwuchs ausbleibt? Mit dieser Frage beschäftigte sich CATHÉRINE A. LUDWIG-OCKENFELS (Gießen) am Beispiel des Großherzogtums Toskana im Zeitraum von 1717 bis 1723, den letzten Lebens- und Regierungsjahren Cosimos III. de’ Medici (1642–1723). Bereits 1713 war der Kronprinz und Hoffnungsträger der Dynastie, Ferdinando (1663–1713), überraschend und kinderlos gestorben, sein jüngerer Bruder Gian Gastone (1671–1737) zum Zeitpunkt seiner Ernennung als Erbprinz bereits 42 Jahre alt und genauso ohne eigene Nachkommen wie seine verwitwete kurfürstliche Schwester Anna Maria Luisa (1667–1743). Auch der Versuch, die geistliche Laufbahn von Cosimos Bruder Francesco Maria (1660–1711) zugunsten einer Heirat abzubrechen, war zum Zeitpunkt seines Todes erfolg-, d. h. kinderlos geblieben. Somit war, als mit der Rückkehr Anna Maria Luisas nach Florenz 1717 die verbleibenden Familienmitglieder wieder am toskanischen Hof vereint waren, der Untergang der Dynastie absehbar. Auf Grundlage der Berichterstattung der kaiserlichen und päpstlichen Gesandten am toskanischen Hof kommt Ludwig-Ockenfels anhand unterschiedlicher Beispiele – der Rückkehr der Tochter 1717, der Amtseinführung des neuen kaiserlichen Gesandten 1722 und der Letzten Ölung Cosimos 1723 – weniger zu einem Befund als vielmehr zu einem Nicht-Befund: Die Kinderlosigkeit der Nachfolgegeneration wurde in der Gesandtenkorrespondenz mit keinem Wort erwähnt – Vorsorge für das Aussterben der Linie war ohnedies andernorts, im Konzert der europäischen Großmächte getroffen worden. Dessen ungeachtet hielten die Medici in ihrer Herrschaftsinszenierung, wie Ludwig-Ockenfels als zweites Ergebnis festhielt, den Anspruch dynastischer Kontinuität und Legitimität wenigstens noch in die dem Aussterben ausgelieferte Folgegeneration aufrecht.

In der Gestalt des Kurprinzen Wilhelm Heinrich von Brandenburg (1648–1649), Sohn des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm (1620–1688), zeigte IRENA KOZMANOVÁ (Prag), wie sich dynastischer Nachwuchs als politisches Argument einsetzen ließ. Als erstes Fallbeispiel diente ihr eine anonyme Flugschrift, die den kurfürstlichen Oberkämmerer Konrad von Burgsdorff (1595–1652) der Misswirtschaft bezichtigte. Trunksucht, Veruntreuung und unflätiges Benehmen zählten zu den Vorwürfen, am schwersten wog aber jener, Burgsdorff würde den Kurprinzen hungern lassen und auf diese Weise die Stabilität der Herrschaftsdynastie gefährden. Der Tod des präsumtiven Thronfolgers wenige Monate nach der Veröffentlichung des Pamphlets schien die böse Vorahnung des anonymen Verfassers zu bestätigen; das gewünschte Ziel, die Entfernung Burgsdorffs, wurde dennoch nicht erreicht. Das zweite Beispiel handelte von der Stadt Wesel im Herzogtum Kleve, die Friedrich Wilhelm die Zahlung von Abgaben verweigerte – ein im Rahmen landständischer Auseinandersetzungen mit dem Landesherrn legitimes Mittel. Zugleich achtete die Stadt aber peinlichst genau die finanziellen Ansprüche der Kurfürstin und ihres unmündigen Nachwuchses. Dennoch verzögerte die Oppositionshaltung Wesels die Abreise des sich im Herzogtum befindlichen Kurfürsten erheblich. In einem Mahnschreiben an die Stadt klagte Friedrich Wilhelm, die von Wesel verursachte Verzögerung würde angesichts der sich zunehmend verschlechternden Wetterlage die Gesundheit des Kurprinzen gefährden. Obwohl mit dem Tod Wilhelm Heinrichs der größte anzunehmende Unfall eintrat, waren sich doch beide Parteien über die Schutzbedürftigkeit des dynastischen Nachwuchses einig. Aus beiden Beispielen schlussfolgerte Kozmanová, dass die angebliche Bedrohung des dynastischen Nachwuchses, der an der Spitze der „Schutzbedürftigkeitspyramide“ stand, auch dank ihrer emotionalen Aufladung das ranghöchste politische Argument in der Kommunikation des Fürsten oder mit dem Fürsten darstellte.

Insgesamt präsentierten die Konferenzbeiträge neue Forschungen zum breit angelegten Themenfeld der symbolischen Kommunikation. Ein immer wiederkehrendes Motiv war die Fragilität dynastischer Planungen. Für die weitere Forschung wurde ein stärker komparatistischer Zugang diskutiert, der es erlaubt, das Allgemeine vom Spezifischen zu trennen. Auch die Frage nach dem Ort des Individuums im dynastischen Kollektiv oder aber konfessionsspezifische Besonderheiten im Umgang mit dem Nachwuchs und seiner Repräsentation erscheinen weiterer Untersuchung würdig. In ihrer thematischen, räumlichen und zeitlichen Breite zeigte die Konferenz den Facettenreichtum frühneuzeitlicher Herrschaftsforschung. Die nächste Veranstaltung des Nachwuchsnetzwerkes HiKo_21 wird als methodischer Workshop in Kooperation mit der Zentral- und Landesbibliothek Berlin am 24. April 2020 stattfinden.

Konferenzübersicht:

Begrüßung und Einführung

Michael Wildt (Berlin), Grußwort

Ulrike Höroldt (Berlin), Grußwort

Jill Bepler (Wolfenbüttel): Kindeserziehung im Geflecht dynastischer Positionierungen – zur Dynamik der Rollen frühneuzeitlicher Fürstinnen

Sektion 1 – Legitimierungsdruck ohne und mit Nachkommen
Moderation: Stefanie Fink (Berlin)

Cathérine A. Ludwig-Ockenfels (Gießen): Wenn die Kleinen fehlen ... Das Ausbleiben des dynastischen Nachwuchses als Handlungsmovens im herrschaftlichen Diskurs anhand der Medici im Großherzogtum Toskana (1717–1723)

Mareike Fingerhut-Säck (Magdeburg) und Thomas Grunewald (Halle): „Gnädigster Papa“ – „Hertzlieber Sohn“. Annäherungen an ein Vater-Sohn-Verhältnis zwischen Legitimation, Repräsentation und „frommer Familienpolitik“ am Beispiel der Grafen Christian Ernst (1691–1771) und Heinrich Ernst zu Stolberg-Wernigerode (1718–1778)

Kommentar: Michael Rohrschneider (Bonn)

Sektion 2 – Instrumentalisierung der lieben Kleinen?
Moderation: Vít Kortus (Münster)

Carolin Sachs (Göttingen), Den „Kindern der Welfen“ gedenken. Zur Bedeutung seiner Nachkommen für die Herrschaftsinszenierung Anton Ulrichs von Braunschweig-Wolfenbüttel (1633–1714)

Ulrike Marlow (München), Taufen als dynastische Selbstverortung. Das Taufzeremoniell am Dresdner Hof als Indikator für sächsische Machtansprüche zwischen 1720 und 1762

Kommentar: Michael Kaiser (Köln)

Sektion 3 – Nachwuchs im Hause Hohenzollern
Moderation: Lena Oetzel (Salzburg)

Irena Kozmanová (Prag), Darf der Thronfolger Hunger haben? Wilhelm Heinrich von Brandenburg (1648–1649) als Argument

Jonas Bechtold (Bonn), Das Diarium Ottos von Schwerin (1663–1672). Eine Quellenkritik zwischen Repräsentation und Emotion

Kommentar: Jasper van der Steen (Leiden)

Anmerkung:
1 Siehe hierfür zuletzt etwa Barbara Stollberg-Rilingers monumentale Maria Theresia-Biographie: Barbara Stollberg-Rilinger: Maria Theresia. Die Kaiserin in ihrer Zeit. Eine Biographie, München 2017, bes. S. 291–316 (Kapitel „Geburten“); ferner für das 19. Jahrhundert Frank Lorenz Müller/Heidi Mehrkens (Hrsg.): Sons and Heirs. Succession and Political Culture in Nineteenth-Century Europe, Basingstoke 2015 und dies. (Hrsg.): Royal Heirs and the Uses of Soft Power in Nineteenth-Century, London 2016.