Kindheiten in den böhmischen Ländern und der Slowakei, 19.-20. Jahrhundert. Jahrestagung des Collegium Carolinum

Kindheiten in den böhmischen Ländern und der Slowakei, 19.-20. Jahrhundert. Jahrestagung des Collegium Carolinum

Organisatoren
Collegium Carolinum
Ort
Fischbachau
Land
Deutschland
Vom - Bis
07.11.2019 - 10.11.2019
Url der Konferenzwebsite
Von
Judith Brehmer, Ludwig-Maximilians-Universität München

Mit dem Umzug von seiner langjährigen Tagungsstätte nach Fischbachau läutete das Collegium Carolinum die „Post-Bad-Wiessee-Phase“ ein, eine „neue Epoche der bohemistischen und slowakistischen Geistesgeschichte“ – so STEFFEN HÖHNE (Weimar) in seiner Begrüßung. Doch nicht nur die Umgebung war neu. Mit dem Thema Kindheitsgeschichte betraten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Jahrestagung, die vom 7. bis 10. November 2019 stattfand, ein Terrain, das von der ostmitteleuropäischen Historiografie gerade erst entdeckt wird.

Informell eröffnet wurde die von Gabriela Dudeková Kováčová (Bratislava), Frank Henschel (Kiel), Jan Randák (Prag) und Martina Winkler (Kiel) konzipierte Tagung wie in den Jahren zuvor mit einem Eröffnungsfilm. Das Musical „Ať žijí duchové!“ („Unsere Geister sollen leben!“), das MARTIN FRANC (Prag) in seiner Einführung als „absoluten Kult“ ankündigte, erzählt die Geschichte einer Gruppe von Kindern, die mit Hilfe eines Geistermädchens und dessen Vater eine verlassene Burg gegen den Widerstand der Erwachsenen für sich reklamieren. Kinder, die im öffentlichen Raum als Akteure auftreten und ihre eigene Perspektive wiedergeben – was auf dem Fernsehbildschirm einfach aussah, gestaltete sich im Laufe der Tagung zu einer methodischen Herausforderung für die Vortragenden und Diskutanten.

MARTINA WINKLER führte konzeptionell ins Thema ein. Sie bezeichnete „Kindheit“ sowohl als historische Variable als auch als kulturelles Konstrukt, anhand dessen sich Aussagen über Zukunftsvorstellungen, Macht- und Teilhabemechanismen sowie Normen und Werte einer Gesellschaft treffen ließen. Daher wollte sie „Kindheit“ als historische Kategorie ähnlich wie „gender“, „class“ oder „race“ verstanden wissen, die einen wichtigen Beitrag zum Verständnis von Geschichte liefern könne. Als größte Herausforderung definierte sie das Desiderat, Kinder als historische Akteure zu begreifen – eine für das Verständnis historischer Prozesse essenzielle Perspektive. Da Kinder wenig Quellen hinterließen, arbeite die Forschung vor allem mit institutionellen Quellen aus Schulen oder Kinderheimen, die jedoch nur eine „Top-down-Perspektive“ böten. Wie herausfordernd es sein kann, diese Perspektive zu wechseln, sollte in den nachfolgenden Vorträgen immer wieder zur Sprache kommen.

Zunächst bot FRIEDERIKE KIND-KOVÁCS (Dresden) einen Überblick über „Histories of Childhood“ des 20. Jahrhunderts. Anhand dreier großer historischer Zäsuren – 1918, 1945 und 1989 – fragte sie nach den Spezifika von Kindheiten im ostmitteleuropäischen Raum. Ausgehend von der Feststellung einer besonderen Dichte politischer Umbrüche und Veränderungen in der Region argumentierte sie, dass die Nachwirkungen der beiden Weltkriege wie auch des Kalten Krieges als Auslöser für wichtige Veränderungen im Leben von Kindern fungiert hätten, etwa hinsichtlich der Entwicklung von Kinderrechten. Sie rief dazu auf, durch die Perspektive der Kindheit einen neuen Blick auf die Geschichte der Region einzunehmen.

Das erste Panel drehte sich um „Nation, Nationalismus und nationale Minderheiten“. ŠÁRKA NAVRÁTILOVÁ (Prag) hinterfragte anhand der Nationalitätenverhältnisse im Volksschulwesen in Brno/Brünn zwischen 1905 und 1938 die noch immer gegenwärtigen Narrative nationaler Segregation von Deutschen und Tschechen und wies darauf hin, dass die Eltern eine zweisprachige Erziehung ihrer Kinder trotz nationaler Konflikte als sehr wichtig angesehen hätten. Gleichzeitig demonstrierte sie, wie der Stadtrat sowie Lehrergremien die zweisprachige Schulbildung in der multiethnischen mährischen Hauptstadt förderten und sich damit vom Kurs der Landesbehörden abgrenzten.

STEFAN SCHATZ (Berlin) zeigte anhand von Schulbüchern aus dem „Reichsgau Sudetenland“, wie Kindern in der Zeit des Nationalsozialismus eine spezifisch sudetendeutsche Identität und Erfahrungsgeschichte vermittelt werden sollte. So seien etwa in Tschechischlehrbüchern zwar Protagonisten mit tschechischen Namen aufgetreten, die Inhalte hätten jedoch dem Ziel gedient, das „Deutschtum“ als „Eigenkultur“, nicht ein Verständnis der tschechischen Kultur zu vermitteln. Deutungskämpfe um reichs- oder sudetendeutsche Identitätsvermittlung hätten sich im Schulunterricht durch nahezu alle Fächer gezogen.

JANA PIŇOSOVÁ (Bautzen) präsentierte im Anschluss das am Sorbischen Institut angesiedelte Projekt „‚Varnsdorfer Zeiten‘. Das tschechisch-sorbische Schulbildungsprojekt im Kontext der Nachkriegszeit 1945-1950“. In diesem hinterfragt sie den „Mythos Varnsdorf“, der sich um eine Generation sorbischer Kinder rankt, die nach 1945 nach Nordböhmen gebracht wurden, um dort zu einer nationalen Elite ausgebildet zu werden. Anhand einer Pressemeldung aus der Nachkriegszeit zeigte sie, wie diese Kinder zu Repräsentanten sorbischen Nationalstolzes stilisiert wurden.

Die anschließende Diskussion widmete sich der Frage, mit welchen Quellen sich ein Zugang zur Perspektive der Schüler selbst finden ließe, und welche weiterführenden Fragen sich aus den Beiträgen für die Kindheitsforschung ergäben, etwa nach der Realität des Schulalltags.

Im zweiten Teil des Panels zeigte MICHAL KORHEL (Ústí nad Labem) anhand des staatlichen Umgangs mit Kindern aus binationalen britisch-tschechischen Beziehungen im Kalten Krieg, wie Kinder für nationale und propagandistische Zwecke oder als Druckmittel zur Kontrolle ihrer Eltern instrumentalisiert wurden. Die psychischen Folgen für die Betroffenen spiegeln sich beispielsweise in deren autobiografischen Texten wider.

MARIA-LENA FASSIG† (Kiel) fragte anschließend nach der Bedeutung der Konstruktion von Kindheiten und Kindlichkeit in tschechoslowakischen populären Zeitschriften für die Legitimation sozialistischer Biopolitik gegenüber Angehörigen der Roma-Minderheit. Sie zeigte, wie Kinder nach 1948 zunächst als Beweis für die Erziehbarkeit der Roma zu „neuen sozialistischen Menschen“ dienen sollten. Mit der Abkehr von diesem Erziehungsoptimismus habe sich der Diskurs immer weiter verschoben, und anstelle staatlicher Fürsorge für Romakinder sei deren „Nutzen“ respektive „Gefährlichkeit“ für die Gesamtgesellschaft in den Mittelpunkt gerückt.

Diskutiert wurden anschließend die Übertragbarkeit dieser Erkenntnisse über die Region Ostmitteleuropa hinaus sowie mögliche Anknüpfungen an die Kolonial- und Emotionsforschung.

Das nächste Panel widmete sich dem Themenkomplex „Gesundheit, Fürsorge, Wohlfahrt“. INGRID KUŠNIRÁKOVÁ (Bratislava) zeigte die Rolle der katholischen Kirche anhand dreier Kinderheime in Ungarn in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf. Diese nicht-staatlichen Einrichtungen hätten zwar mehr Wert auf eine Erfüllung kindlicher Grundbedürfnisse als auf die höhere Ausbildung der Kinder gelegt, jedoch auch klare religiöse Ziele in deren Erziehung verfolgt.

Das Referat von PETER MACHO (Bratislava, in Abwesenheit vorgetragen von Elena Mannová) nahm anschließend die protestantische Kinderfürsorge in der Slowakei im frühen 20. Jahrhundert in den Blick. Zum einen seien Fürsorge-Infrastrukturen im Protestantismus – aufgrund der lutherischen Lehre von Erlösung allein durch Glauben – weniger verbreitet gewesen als in katholischen Milieus. Zum anderen hätten die Furcht vor einer Magyarisierung hilfsbedürftiger Kinder und die zunehmenden nationalen Auseinandersetzungen in der Region dazu beigetragen, dass die Kinderfürsorge um die Jahrhundertwende auf Basis der Maxime christlicher Barmherzigkeit ausgebaut wurde.

Fortgesetzt wurde das Panel am Samstag mit einem Vortrag von ŠIMON CHARVÁT (Prag) über Gesundheitsdebatten an tschechischen Schulen zum Ende des 19. Jahrhunderts. Anhand dreier Debatten über Hygiene und Gesundheit in der Schule demonstrierte er, wie sehr damalige Kindheitsbilder von Motiven der Romantik wie Naturverbundenheit und Ideen „natürlicher“ Entwicklung geprägt waren, die man als gegensätzlich zu den Lebensräumen Schule und Stadt wahrgenommen habe. Gleichzeitig zeigte er, wie anhand von Debatten um gesundheitliche Überwachung von Kindern an Schulen herkömmliche Familienkonzepte hinterfragt wurden, und argumentierte, dass sich in der Kooperation zwischen Lehrern, Eltern und Ärzten moderne Kindheitskonzepte ausdrückten.

Die beiden folgenden Beiträge gehörten zu den am intensivsten diskutierten der Konferenz. JAN RANDÁK (Prag) vollzog nach, wie sich die Debatte um den Umgang mit „defekten“ Kindern im Sozialismus von der Annahme biologischer Determinismen entfernte, nach denen genetische Defekte das Schicksal von Kindern unabänderlich bestimmten. Da man nun davon ausging, durch äußere Einflüsse könne sich ein Kind dennoch zu einer Arbeitskraft entwickeln, der ein reguläres Leben in der sozialistischen Gesellschaft möglich sei, habe man einerseits Sonderschulen aufgewertet, andererseits jedoch die Familie entwertet. Letzterer habe der Staat die Hoheit über die „richtige“ Erziehung ihrer Kinder abgesprochen.

FRANK HENSCHEL (Kiel) fragte im Anschluss nach „Diskurs und Praxis der Adoption in der sozialistischen Tschechoslowakei“. Auch wenn Adoptionen nie ein Hauptinstrument sozialistischer Fürsorge- und Familienpolitik gewesen seien, könne man die einschlägigen Diskurse als Labore pädagogischen Wissens verstehen und Normen von Fürsorge vermeintlich vernachlässigter Kinder hinterfragen. So sei die nach 1948 zunächst zugunsten kollektiver Erziehungseinrichtungen marginalisierte Adoption im Zuge einer Debatte um „deprivace“ wieder zu einem stärker genutzten Instrument der Kinderfürsorge geworden. Andererseits habe Adoption weiterhin als Stigma gegolten, da vor allem „Sozialwaisen“ vermittelt worden seien und Adoption als eine Lösung für die ihren Familien unterstellte Rückständigkeit gegolten habe.

Die Vorträge dieser Sektion führten zu lebhaften Debatten über historische Praktiken der „Vermessung“ kindlicher Fähigkeiten und Gesundheit sowie über die Frage, wie kindliche „agency“ in der Forschung greifbar gemacht werden könne und welche Selbstzeugnisse dafür infrage kämen.

Das dritte Panel stand unter dem Motto „Politik, Ideologie und Widerstand“. MARÍNA ZAVACKÁ (Bratislava) präsentierte einen generationshistorischen Ansatz. Sie untersuchte die Generation der um 1930 geborenen Kinder in der Slowakei und ihre Beziehung zu Lehrern vor dem Hintergrund zweier undemokratischer Regime zwischen 1938 und 1953. Ziel beider Regime sei die Vermittlung eines bestimmten „richtigen“ Weltbildes im Einklang mit der entsprechenden Parteilehre gewesen.

Dem schwierigen Verhältnis des sozialistischen Staats zum Religionsunterricht in den 1950er-Jahren widmete sich MARTIN PÁCHA (Prag). Er argumentierte, staatliche Kampagnen gegen religiöse Erziehung hätten wenig Erfolg gezeitigt, da sie die Rolle der Religion als Tradition und ethisches Orientierungssystem unterschätzt hätten. Darüber hinaus sei das Verhältnis zwischen Kirche und Partei durchaus widersprüchlich gewesen. So seien beispielsweise staatliche Repräsentanten regelmäßig in die Kirche gegangen; kirchliche und sozialistische Lehren seien in der Bevölkerung nicht unbedingt als Widerspruch wahrgenommen worden.

Musikalisch wurde es im letzten Vortrag des Tages, als MIREK NĚMEC (Ústí nad Labem) anhand politischer Lieder von Bettina Wegner und Karel Kryl die Kindheitskonzepte von Dissidenten analysierte. Ausgehend von einem Verständnis des Sozialismus als „semiotisches Konstrukt des Kindlichen“ veranschaulichte er die Verwendung von Kindheitssymboliken zur Kritik an staatlichen Repressionen. Dabei zeigte er, dass Kinder nicht nur als unschuldige und passive Opfer staatlicher Bevormundung und elterlichen Versagens thematisiert wurden, sondern auch als Akteure positiver Wendungen. In der anschließenden Debatte ging es um „Kindheit“ als Metapher sowie um die Frage, ob man diese dahingehend weiterspinnen könne, dass die in den Liedern besungenen Kinder mit der Samtenen Revolution 1989 erwachsen geworden seien.

Eine mögliche Lösung der immer wieder aufscheinenden Quellenproblematik bot GABRIELA DUDEKOVÁ KOVÁČOVÁ im letzten Panel „Kinder und ihre Welt“ an. In ihrem Vortrag „Childhood during the War“ nutzte sie unter anderem Zeichnungen ungarischer und böhmischer Kinder als Zugang zu kindlichen Wahrnehmungen des Ersten Weltkriegs. So konnte sie die Auswirkungen der Kriegspropaganda auf die Kinder nachweisen und die Vielschichtigkeit kindlicher Kriegserlebnisse aufzeigen.

MARTA BOTIKOVÁ und ĽUBICA VOĽANSKA (beide Bratislava) stellten am Beispiel der Praxis der Beschäftigung von Kindermädchen bourgeoise Familienkonzepte in der Tschechoslowakei der Zwischenkriegszeit heraus. Auch sie griffen dabei auf einen Fundus an Memoiren und Autobiografien von Kindern und Kindermädchen sowie auf Feldforschungen zurück. Kindermädchen seien demnach vor allem in Städten, von alleinerziehenden Eltern sowie von Familien der oberen Mittelschicht eingestellt worden, wobei der Erwerb von Fremdsprachen im Vordergrund gestanden habe.

JANA NOSKOVÁ (Brno) sprach im letzten Vortrag der Tagung über die Aneignung des städtischen Raums durch Kinder in den Erinnerungen von Brünner Deutschen. Anhand zweier Oral-History-Interviews mit jeweils 1929 geborenen Personen unterschiedlicher sozialer Herkunft verdeutlichte sie die Raumbezogenheit von Kindheitserfahrungen und die Relevanz von Topographien in idealisierten Kindheitserinnerungen.

Den Impuls zur Abschlussdiskussion gaben Martina Winkler und Frank Henschel. Sie konstatierten, dass Kindheitsgeschichte ein noch offenes Forschungsfeld mit vielen Unklarheiten und Möglichkeiten sei, und plädierten für eine geschichtswissenschaftliche Betrachtung sowohl von Kindheitskonzepten als auch der Geschichte von Kindern selbst. Eine lebhafte und kontroverse Debatte entstand um die Frage, ob es sich bei „Kindheit“ um eine Kategorie analog zu „Gender“ handele, oder um ein Konzept, dessen Wandel und Entwicklungen künftig einer stärkeren Untersuchung bedürfen.

Die Abschlussrunde thematisierte auch die schwierige Quellenlage noch einmal. Hier kam einerseits die Forderung nach methodischer Kreativität auf, andererseits, so Martin Zückert, sei es notwendig, zunächst umfassende Informationen über Kinder und von Kindern in verschiedenen historischen Epochen zu erheben. Hieran knüpfte Mitveranstalterin Gabriela Dudeková Kováčová mit ihrem Kommentar an, in dem sie auf die Grundlagenforschung zu Kindern einging, die sie in den letzten Jahren unternommen hat. Dazu gehörte unter anderem die Klärung von statistischen Fragen wie der nach dem Anteil von Kindern an der Gesamtbevölkerung, den wirtschaftlichen Bedingungen, unter denen Kinder aufwuchsen, ihrem Schulbesuch und Ausbildungsmöglichkeiten. Dudeková Kováčová räumte ein, dass sich die Perspektiven der Kinder selbst oft kaum rekonstruieren lassen. Die Tatsache, dass Forschende selbst auch einst Kinder gewesen seien, helfe nur bedingt weiter.

Betont wurde zuletzt auch die Bedeutung der Kindheitsgeschichte für die Erforschung innergesellschaftlicher Machtbeziehungen, beispielsweise zwischen Experten, Eltern und Staat, sowie für ein umfassenderes Verständnis historischer Prozesse und ihrer sozialen und gesellschaftlichen Auswirkungen.

Die debattenreiche und thematisch vielseitige Tagung hat gezeigt, dass die Kindheitsforschung zu Ostmitteleuropa buchstäblich noch in den Kinderschuhen steckt und es so manche methodische Herausforderung erst zu meistern gilt. Gleichzeitig ist es gelungen, den Mehrwert einer kindheitshistorischen Perspektive für die Ostmitteleuropaforschung und die vielfältigen Anknüpfungspunkte zu anderen Forschungsfeldern aufzuzeigen. Dem Tagungsband darf man daher mit Spannung und Vorfreude entgegenblicken.

Konferenzübersicht:

Filmvorführung: „Ať žijí duchové!“
Einführung: Martin Franc (Prag)

Begrüßung: Martin Schulze Wessel (München)
Einführung: Martina Winkler (Kiel)
Friederike Kind-Kovács (Dresden): Histories of Childhood: Growing up in Twentieth-Century (East Central) Europe

Nation, Nationalismus, nationale Minderheiten I
Moderation: Michal Pullmann (Prag)

Šárka Navrátilová (Prag): Schulkinder auf dem Weg zur nationalen Verträglichkeit? Die Spiegelung der Nationalitätenverhältnisse im Volksschulwesen der Stadt Brno/Brünn 1905–1938.

Stefan Schatz (Berlin): Das „Bild der Tschechen“ im Schulunterricht des Reichsgaus Sudetenland (1938–1945).

Jana Piňosová (Bautzen): Kinder aus der Lausitz in Nordböhmen 1945–1950

Nation, Nationalismus, nationale Minderheiten II
Moderation: Joachim von Puttkamer (Jena)

Michal Korhel (Ústí nad Labem): Children of Mixed British-Czech Origin in ‘Power Games’ of the Cold War and State Socialism

Maria-Lena Faßig (Kiel): Andere Kindheiten: Konstruktionen der Kindheit von Kindern der Roma-Minderheit in populären Zeitschriften der sozialistischen Tschechoslowakei zwischen 1948 und 1968

Gesundheit, Fürsorge, Wohlfahrt I
Moderation: Christiane Brenner (München)

Ingrid Kušniráková (Bratislava): The Institutional and Non-Institutional Care of Orphans in Hungary in the First Half of the Nineteenth Century

Peter Macho (Bratislava): Die Entstehung institutioneller Kinderfürsorge im slowakischen Protestantismus, frühes 20. Jahrhundert

Gesundheit, Fürsorge, Wohlfahrt II
Moderation: Martin Franc (Prag)

Šimon Charvát (Prag): “Why and How Should We Protect Children’s Health”: Czech School Hygiene and Childhood in the Last Third of the Nineteenth Century

Jan Randák (Prag): „Defekte Kinder“: Zwischen der Fatalität der Gene und der Sicherheit staatlicher Kontrolle

Frank Henschel (Kiel): Diskurs und Praxis der Adoption in der sozialistischen Tschechoslowakei

Politik, Ideologie, Widerstand I
Moderation: Radka Šustrová (Prag)

Marína Zavacká (Bratislava): One Generation in Two Undemocratic Regimes 1938–1953

Martin Pácha (Prag): A Cross to Bear for Socialist Education: Teaching Religion in the 1950s

Politik, Ideologie, Widerstand II
Moderation: Radka Šustrová (Prag)

Mirek Němec (Ústí nad Labem): Kindheitskonzepte unter Dissidenten: Kinder in den politisch engagierten Liedern von Bettina Wegner und Karel Kryl

Kinder und ihre Welt
Moderation: Ota Konrád (Prag)

Gabriela Dudeková Kováčová (Bratislava): Childhood during the War: The Impact of World War I on Children in Bohemia and Hungary

Marta Botiková / Ľubica VoĽanská (Bratislava): “Then the Bell Rang and the Nanny Was Allowed to Enter”: Norms and Ideas of Bourgeois Society about Childhood in Interwar Czechoslovakia

Jana Nosková (Brno): Kinder und Aneignung des städtischen Raumes. Am Beispiel von Brünn der 1930er und 1940er Jahre in Erinnerungen seiner deutschen Bewohner

Abschlussdiskussion
Impuls: Martina Winkler, Frank Henschel (beide Kiel)


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