Formen und Dimensionen der Resilienz unter deutscher Besatzung 1939–1945

Formen und Dimensionen der Resilienz unter deutscher Besatzung 1939–1945

Veranstalter
Stadt Osnabrück (Museumsquartier Osnabrück)
PLZ
49078
Ort
Osnabrück
Land
Deutschland
Vom - Bis
02.09.2021 - 03.09.2021
Von
Daniel Gollmann

Der Osnabrücker Hans Georg Calmeyer (1903–1972) arbeitete während des Zweiten Weltkriegs in den besetzten Niederlanden innerhalb der deutschen Besatzungsverwaltung. Durch seine Tätigkeit konnte er knapp 3.000 Jüdinnen und Juden vor dem sicheren Tod retten, beschied allerdings auch einige hundert Fälle negativ. Ziel des Symposions ist es, das Handeln Hans Georg Calmeyers im Kontext des deutschen Besatzungsregimes konturieren und einordnen zu können.

Formen und Dimensionen der Resilienz unter deutscher Besatzung 1939–1945

Der Osnabrücker Hans Georg Calmeyer (1903–1972) wurde 1992 von der Gedenkstätte Yad Vashem posthum als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt. Als Rechtsanwalt arbeitete er während des Zweiten Weltkriegs in den besetzten Niederlanden innerhalb der deutschen Besatzungsverwaltung. Durch seine Tätigkeit konnte er knapp 3.000 Jüdinnen und Juden vor dem sicheren Tod retten, beschied allerdings auch einige hundert Fälle negativ.

Die Stadt Osnabrück plant, Calmeyers Geschichte ab 2023 im Rahmen einer neuen Dauerausstellung in der Villa Schlikker des Museumsquartiers zu thematisieren. Dabei wird sie durch einen hochrangig besetzten binationalen wissenschaftlichen Beirat unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Alfons Kenkmann unterstützt.

Ziel des Symposions ist es, das Handeln Hans Georg Calmeyers im Kontext des deutschen Besatzungsregimes konturieren und einordnen zu können. Ausgehend von den strukturellen Rahmenbedingungen der NS-Verwaltung in den besetzten Gebieten, sollen am Beispiel Calmeyers und anderer Akteure exemplarisch Strategien sowie Möglichkeiten und Grenzen ihres Rettungshandelns im besetzten Europa zwischen 1939 und 1945 diskutiert werden. Daran lassen sich Fragen des Erinnerns und der Vermittlung historischen prosozialen Handelns in der Gegenwart anschließen.

Für die öffentlichen Teile der Veranstaltung melden Sie sich bitte an unter gollmann@osnabrueck.de

Die öffentlichen Beiträge werden aufgrund unseres durch Corona bedingten Hygienekonzepts online per Videokonferenz übertragen. Nach Ihrer Anmeldung erhalten Sie rechtzeitig vor der Veranstaltung eine E-Mail mit einem Link zum Online-Meeting.
Sie benötigen: PC/Laptop/Tablet oder Smartphone, stabile Internetverbindung, Headset oder alternativ Kopfhörer mit Mikrofon.

Programm

Donnerstag, 2. September 2021

Empfang
13.30 Come together

Eröffnung
14.00

Begrüßung
14.30 - 16:00
ÖFFENTLICH: Einführungsvortrag mit Diskussion
„Belastungsbiografien“ im 20. Jahrhundert
Einführungsvortrag von Prof. Dr. Martin Sabrow (Potsdam/Berlin)

16.00-16.30
Kaffee- und Teepause

1. Sektion
Strukturen – Situationen – Akteure
Das deutsche Besatzungsregime in den Niederlanden als Aktionsraum Hans Georg Calmeyers

16.30-17.15
Die Rolle niederländischer Zuarbeiter im Büro Calmeyer
Prof. Dr. Geraldien von Frijtag Drabbe Künzel, Utrecht (angefragt)

17.15-18.00
„Verwaltungsarbeit“ unter Calmeyer:
Das Beispiel Georg Wander
Johannes Winter, Frankfurt/M.

18.00-18.45
Calmeyer, die „Entscheidungsstelle“ in Den Haag und das Berliner Reichssippenamt
Dr. Matthias Middelberg, Osnabrück/Berlin

19.00
Ausklang mit Buffet

Freitag, 03. September 2021

8.15 Come together

2. Sektion
Rettungshandeln im besetzten Europa
(1939–1945) – Möglichkeiten und Grenzen

8.30-9.15
Dokumentenfälschung durch den Polizeipräsidenten Angelos Evert in Athen
Dr. Anna Mara Droumpouki, Berlin

9.15-10.00
„Ich habe mich geschämt, dass ich zu denen gehöre“.
Rettungswiderstand in der Wehrmacht im besetzten Polen 1939–1945
Dr. Christiane Goos, Göttingen

10.00-10.30 Kaffee- und Teepause

3. Sektion
Gedenken – Gedächtnis – Geschichte:
Was wird wann warum erinnert?

10.30-11.15
Gedenkstättenarbeit und Erinnerungskultur zwischen Demokratie-Erziehung, Erinnerungszwang und Staatsraison
Dr. Ulrike Jureit, Hamburg

11.15-12.00
Polizei- und Verwaltungsakteure unter den „Gerechten unter den Völkern“
Nitza Shabtay-Melamed, Yad Vashem, Jerusalem (angefragt)

12.00-13.00 Imbiss

Philosophische Intervention
13.00-13.45
Von Pflicht und Neigung, die Schuld eines Anderen zu erkennen
Dr. Bettina Stangneth, Hamburg

ÖFFENTLICH: Podium
14.00-15.30
Prosoziales Handeln während des Zweiten Weltkriegs –
Potenziale für eine Pädagogik der Gegenwart?

Dr. Deborah Hartmann, Berlin
Prof. Dr. Gerhard Hirschfeld, Stuttgart
Lioba Meyer, Osnabrück
Prof. Dr. Johannes Max von Ophuijsen, Amsterdam

Moderation: Prof. Dr. Alfons Kenkmann

15.30-16.00 Abschluss

Redaktion
Veröffentlicht am
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Epoche(n)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
Sprache der Ankündigung