Praxen der Reproduktionsmedizin im deutschsprachigen Raum, 20. Jahrhundert

Praxen der Reproduktionsmedizin im deutschsprachigen Raum, 20. Jahrhundert

Veranstalter
Christina Benninghaus (Oxford) und Denise Lehner-Renken (Göttingen)
Veranstaltungsort
virtuell
PLZ
OX13PN
Ort
Oxford
Land
United Kingdom
Vom - Bis
05.11.2021 - 05.11.2021
Deadline
24.09.2021
Von
Christina Benninghaus, Wadham College, University of Oxford

Call for papers: „Praxen der Reproduktionsmedizin im deutschsprachigen Raum, 1900-2000“, Virtueller Workshop, Freitag, 5. November 2021

Praxen der Reproduktionsmedizin im deutschsprachigen Raum, 20. Jahrhundert

Bereits vor der Geburt des ersten außerhalb des Mutterleibes gezeugten Kindes im Juli 1978 in England, wurde im deutschsprachigen Raum in Medien, Politik, Kirche und Wissenschaft kontrovers über ethische und rechtliche Fragen der Reproduktionsmedizin diskutiert. Die Debatten schürten Ängste und Erwartungen, in ihnen spiegelten sich Geschlechterverhältnisse und Familienkonzepte. Sie sind bis heute nicht abgebrochen und stellen einen faszinierenden Forschungsgegenstand dar. Wie jedoch stand es um die Praxen der Reproduktionsmedizin? Welche Verfahren wurden wo entwickelt und angewandt, welche Möglichkeiten standen wem zur Verfügung? Wer wurde zum Experten bzw. zur Expertin in diesem Feld? Wer finanzierte Experimente und Behandlungen? Wer fragte Behandlungen nach und wie verliefen diese? Welche Erfahrungen machten diejenigen, die ihre Körper reproduktionsmedizinischen Behandlungen aussetzten oder sich als Samenspender, Eizellspenderinnen und Leihmütter zur Verfügung stellten? Wie reagierten Familien, Freundinnen und Freunde? Wie veränderten sich Partnerschaften? Wann und unter welchen Bedingungen wurden queere Praxen der Reproduktion möglich?

Der Workshop möchte zu einer multiperspektivischen Geschichte der Reproduktionsmedizin beitragen, die körper-, technik-, geschlechter-, politik- und medizinhistorische Ansätze einschließt. Er bietet die Gelegenheit, in einem informellen Rahmen laufende oder kürzlich abgeschlossene Arbeiten vorzustellen, die sich (gerne auch in vergleichender oder transnationaler Perspektive) mit der Geschichte der Reproduktionsmedizin im deutschsprachigen Raum beschäftigen.

Mögliche Themen umfassen z.B.:
– Entwicklung einzelner Technologien im Bereich der Fortpflanzungsmedizin (Tubendurchblasung, Insemination, IVF, Hormonbehandlungen, Kryokonservierung von Sperma etc.)
– medizinische Praxis der Reproduktionsmedizin (z.B. in einzelnen Praxen und Kliniken)
– Nutzer:innen der Reproduktionsmedizin (z.B. Nachfrage, Erfahrungen, Behandlungsbiographien)
– Markt für Reproduktionsmedizin (z.B. (Privat-)kliniken, Pharmaunternehmen, medizinische Gerätehersteller)
– Patient:innenorganisationen, Selbsthilfegruppen und -netzwerke
– Kritik der Reproduktionsmedizin als politische Praxis (z.B. FINRRAGE)
– Mediale Repräsentation von Reproduktionsmedizin
– (Entstehung von) sog. Fortpflanzungstourismus
– Die „Dritten“ in der Reproduktionsmedizin – Samenspender, Eizellspenderinnen, Leihmütter
– Queere Reproduktion

Wir laden alle Interessierten herzlich ein, Beitragsvorschläge zu diesem virtuellen Workshop einzureichen. Vorgesehen sind ca. 20minütige Vorträge (auf Deutsch oder Englisch) plus Diskussion. Bitte senden Sie Ihr ca. eine Seite umfassendes Abstract bis zum 24. 9. 2021 an christina.benninghaus@history.ox.ac.uk und denise.lehner@wiwi.uni-goettingen.de.

Kontakt

Christina.benninghaus@history.ox.ac.uk
denise.lehner@wiwi.uni-goettingen.de

Redaktion
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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