Wie jährlich am Beginn des Novembers wird auch dieses Jahr die traditionelle Tagung des Historischen Instituts zu „Fragen der Geschichte“ stattfinden. Sie steht diesmal unter dem Motto „Heimat – Ort und Identität“.
Was ist Heimat? Das Nachsinnen des Einzelnen über den Begriff und die Selbstverortung in einer lokalen Gegebenheit und mentalen Befindlichkeit auf der einen Seite und die interessengeleitete Zuschreibung für Gebietseinheiten unterschiedlichen landschaftlichen, politischen oder kulturellen Charakters bringt die Uneindeutigkeit von „Heimat“ zwischen heimeliger Geborgenheit und Sehnsuchtsort einerseits und sozialer Zwangsinstitution andererseits an den Tag. Als Faktor der Bildung von Identität, ebenfalls ein vielschichtiger Begriff, bietet sie keineswegs das von vielen gewünschte Maß an existentieller Sicherheit, das von denen, die dazugehören, gewünscht wird, während andere ausgegrenzt werden. In modernem Wissenschaftsjargon gesprochen, inkludiert und exkludiert Heimat zugleich. Diese Ambivalenz ist evident, wenn man institutionelle und sachliche Zeugnisse, die unmittelbar auf Heimat verweisen, ausleuchtet wie auch Verhaltensweisen, Haltungen und Sachverhalte auf einen dahinterstehenden, scheinbar verborgenen Heimatgedanken befragt.
Diese komplexe real- wie auch mentalitätsgeschichtliche Problematik wird in den Tagungsbeiträgen aus unterschiedlicher Perspektive betrachtet und kritisch zur Diskussion gestellt. Insofern möchte die diesjährige Tagung an einem reflektierten Heimatbegriff arbeiten, der Orientierung im politischen, sozialen und kulturellen Alltagsleben bieten kann.
Alle Interessierten sind herzlich willkommen.
Auf die an dem Termin gültigen Infektionsschutzregeln wird gesondert hingewiesen.
Anmeldungen per:
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E-Mail: mharnack@mail.upb.de
Post: Warburger Str. 100 (Gebäude W), 33098 Paderborn
Weitere Informationen unter:
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