Digitale Methoden und soziale Topographie in Spätmittelalter und Frühneuzeit

Digitale Methoden und soziale Topographie in Spätmittelalter und Frühneuzeit

Veranstalter
Prof. Dr. Thomas Ertl, Friedrich-Meinecke Institut, Freie Universität Berlin; Julian Helmchen (Friedrich-Meinecke Institut, Freie Universität Berlin)
Ausrichter
Friedrich-Meinecke Institut, Freie Universität Berlin
Veranstaltungsort
Koserstraße 20
Gefördert durch
Deutsche Forschungsgemeinschaft
PLZ
14195
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
16.06.2022 - 18.06.2022
Deadline
15.11.2021
Von
Julian Helmchen, Friedrich-Meinecke-Institut, Freie Universität Berlin

Digitale Methoden und soziale Topographie in Spätmittelalter und Frühneuzeit

Die Methoden der Digital Humanities erlauben neue Zugänge zur vormodernen Stadt- und Sozialgeschichte. Viele Forschungsvorhaben nutzen diese Möglichkeiten bereits, bisher sind sie aber kaum vernetzt. Die Tagung „Digitale Methoden und soziale Topographie in Spätmittelalter und Frühneuzeit“ möchte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammenbringen, die sich in diesem Feld betätigen. Im Rahmen der Tagung sollen Erfahrungen ausgetauscht und zukünftige Kooperationen geplant werden.

Digital approaches to social topography in late medieval and early modern Europe

The methods of the digital humanities allow new approaches to medieval and early modern urban and social history. Many research projects are already using these possibilities, but so far they have hardly been interconnected. The conference "Digital approaches to social topography in late medieval and early modern Europe" aims to bring together scholars working in this field. During the conference, experiences will be exchanged and future cooperation planned.

Digitale Methoden und soziale Topographie in Spätmittelalter und Frühneuzeit

Am Arbeitsbereich für die Geschichte des hohen und späten Mittelalters an der Freien Universität Berlin wird in einem neuen Forschungsprojekt die soziale Topographie Wiens im 15. Jahrhundert untersucht. Als Quellengrundlage dienen die Grundbücher der Stadt, die Immobilientransaktionen sowie Hypothekengeschäfte überliefern. Aus diesen Handschriften lassen sich nicht nur die Standorte und Preise der Wiener Häuser ableiten, sondern auch Informationen zu ihren Besitzern, z.B. Geschlecht, Beruf oder Familienstand. Um die große Menge an Material zu bearbeiten, kommt die HTR-Software Transkribus zum Einsatz, mit der automatisch eine maschinenlesbare Transkription erstellt werden kann. Diese dient als Ausgangspunkt für die digitale Edition der Grundbücher. Bei der Bearbeitung der Texte werden alle relevanten Entitäten nach XML/TEI Standards ausgezeichnet, die so entstehenden Daten werden in einer zentralen Datenbank gespeichert. Ziel ist es, diese mit einem GIS zu verknüpfen, sodass die Ausgabe der Daten mittels einer virtuellen Stadtkarte auch anschaulich visualisiert werden kann.

Das Projekt über Wien ist nur eines von vielen Forschungsvorhaben, die die neuen digitalen Möglichkeiten für eine Erweiterung der Kenntnisse zur sozialräumlichen Gliederung der vormodernen Städte zunutze machen. Doch die internationale Vernetzung steht noch am Anfang. Im Rahmen unserer Tagung wollen wir Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammenbringen, die wie wir mit digitalen Methoden die urbane Sozialtopographie im vormodernen Europa untersuchen. Es können Exposés geplanter, Werkstattberichte laufender oder Ergebnisse abgeschlossener Projekte vorgestellt werden. Es ist unser Anliegen, durch diesen Austausch eine engere internationale Kooperation von Historikerinnen und Historikern zu erreichen, die ähnliche interdisziplinäre und DH-gestützte Zugänge zur spätmittelalterlich/frühneuzeitlichen Städteforschung nutzen. Langfristig planen wir, eine Webplattform aufzubauen, auf welcher die Nutzer sich über den aktuellen Status verschiedener Projekte informieren können und die so als erste Anlaufstation und Vernetzungsangebot dienen kann.

Bitte senden Sie bei Interesse Ihren Vorschlag für einen aktiven (wenn es die Umstände erlauben in persona) Beitrag in Form eines Abstracts von ca. 300 Wörtern zusammen mit einem kurzen Lebenslauf (ca. 100 Wörter) bis zum 15.11.2021 per E-Mail an: j.helmchen@fu-berlin.de

Digital approaches to social topography in late medieval and early modern Europe

We recently began a research project focusing on the social topography of Vienna in the fifteenth century at the Division for the High and Late Middle Ages at the Institute for History at the Freie Universität Berlin. The source material is the corpus of the city's land registers, which record real estate transactions as well as mortgage transactions. From these manuscripts, not only the locations and prices of Viennese houses can be derived, but also information on their owners, for example gender, occupation or marital status. In order to process the large amount of material, the HTR software Transkribus is used to automatically create a machine-readable transcription. This will serve as the starting point for a digital edition of the land registers. During the processing of the texts, all relevant entities are marked up according to XML/TEI standards, and the resulting data is stored in a central database. The goal is to link this with a GIS, so that the output of the data can also be vividly visualized by means of a virtual city map.

The project on Vienna is just one of many research projects that take advantage of the new digital possibilities to expand our knowledge of the socio-spatial structure of pre-modern cities. But international networking is still in a very early stage. Within the framework of our conference, we would therefore like to gather a group of scholars who also approach the social topography of urban spaces in Europe using digital methods. We look forward to contributions from projects at various stages of completion, including exposés of planned projects, workshop reports of ongoing projects or, results of completed projects. Through this exchange, it is our intention to achieve a closer international cooperation of historians using similar interdisciplinary and DH-based approaches to late medieval/early modern urban studies. In the longer term, we plan to build a web platform where users can find out about the current status of various projects and which can thus serve as a first port of call and networking space for all interested parties.

If you are interested, please send your proposal for an active (in-person if circumstances allow) contribution in the form of an abstract of about 300 words together with a short CV (about 100 words) by November 15, 2021 via e-mail to: j.helmchen@fu-berlin.de

Kontakt

Julian Helmchen
Freie Universität Berlin
Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften
Friedrich-Meinecke-Institut
Koserstraße 20
Raum A 246
14195 Berlin
E-Mail: j.helmchen@fu-berlin.de

Prof. Dr. Thomas Ertl
Freie Universität Berlin
Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften
Friedrich-Meinecke-Institut
Koserstraße 20
Raum A 236
14195 Berlin
E-Mail: thomas.ertl@fu-berlin.de