Ferdinand Gregorovius in seinem Jahrhundert. Der Historiker und Schriftsteller neu gelesen. Internationale Tagung und Lesung aus Anlass der Edition der Briefe und des 200. Geburtstages

Ferdinand Gregorovius in seinem Jahrhundert. Der Historiker und Schriftsteller neu gelesen. Internationale Tagung aus Anlass der Edition der Briefe und des 200. Geburtstages. Rom, 14.–15.10.2021

Veranstalter
Dr. Angela Steinsiek (DHI Rom / Berlin) (Deutsches Historisches Institut in Rom)
Ausrichter
Deutsches Historisches Institut in Rom
Veranstaltungsort
Deutsches Historisches Institut in Rom
Gefördert durch
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Zusammenarbeit mit der Gerda Henkel Stiftung
PLZ
I-00165
Ort
Rom
Land
Italy
Vom - Bis
14.10.2021 - 15.10.2021
Deadline
12.10.2021
Von
Angela Steinsiek, Ferdinand Gregorovius: Poesie und Wissenschaft. Gesammelte deutsche und italienische Briefe, Deutsches Historisches Institut (DHI) Rom - Istituto Storico Germanico Roma

Am Deutschen Historischen Institut in Rom wird Ferdinand Gregorovius zum Jubiläum mit einer Lesung am 13.10.2021 und einer zweitägigen internationalen Tagung vom 14.–15.10.2021 gewürdigt, auf der Grundfragen aktueller Forschung diskutiert werden, die vor dem Hintergrund der Edition seiner größtenteils unbekannten Briefe einen vollkommen neuen Blick auf den Geschichtsschreiber und Schriftsteller versprechen.

Ferdinand Gregorovius in seinem Jahrhundert. Der Historiker und Schriftsteller neu gelesen. Internationale Tagung aus Anlass der Edition der Briefe und des 200. Geburtstages. Rom, 14.–15.10.2021

Von der Korrespondenz von Gregorovius haben mehr als 3200 Briefe erhalten, denen neben seinem historiographischen und schriftstellerischen Œuvre eine außerordentliche wissenschafts- und kulturgeschichtliche Bedeutung zukommt. Das seit November 2017 von der DFG und der Gerda Henkel Stiftung finanzierte Projekt „Ferdinand Gregorovius. Poesie und Wissenschaft. Gesammelte deutsche und italienische Briefe“ des DHI in Rom legt in Kooperation mit der TELOTA der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften erstmals eine umfassend kommentierte Auswahl seiner Briefe in digitaler Edition in den jeweiligen Originalsprachen vor (https://gregorovius-edition.dhi-roma.it/). Im Oktober 2020 wurde die Finanzierung verlängert, so dass die ursprünglich ins Auge gefasste Edition von 700 Briefen nunmehr auf etwa 1000 Briefe erweitert werden kann.

Auf der Tagung werden Grundfragen aktueller Forschung diskutiert, die sich bei Gregorovius etwa im Kontext der Wissenschafts- und Historiographiegeschichte, der Buch- und Journalismusgeschichte, der Geschichte der deutsch-italienischen Beziehungen und angesichts des Potenzials der digitalen Edition stellen. Seine größtenteils unbekannten Briefe erlauben einen vollkommen neuen Blick auf den Grandseigneur der Mediävistik und Erfolgsautor. Seine Korrespondenz erzählt von seinem Leben im Rom, von der Entstehung seiner zahlreichen Werke im Spannungsfeld zwischen Literatur und Geschichtsschreibung und zeigen Gregorovius im Zentrum eines internationalen Gelehrtennetzwerks, dessen Expertise in Fachkreisen und von Verlagen geschätzt wird. In den Briefen lässt sich sein Selbstverständnis als Gelehrter, Philologe, Schriftsteller sowie als Geschichtsschreiber über vierzig Jahre hinweg verfolgen, aber auch das Verhältnis von Zunft- und Privatgelehrtentum und die Interferenzen von wissenschaftlicher Forschung und Zeitzeugenschaft. Im letzten Drittel seines Lebens war Gregorovius ein hoch geschätztes Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler Akademien und erhielt eine erstaunliche Zahl an Briefen von Bewunderern.

Programm

Donnerstag, 14. Oktober 2021

10.00 Uhr
Prof. Dr. Martin Baumeister (Direktor, Deutsches Historisches Institut in Rom): Begrüßung

10.10 Uhr
Dr. Angela Steinsiek (Projektleiterin, Deutsches Historisches Institut in Rom / Berlin): Einführung

10.30 Uhr
Dr. Jörg Hörnschemeyer (Deutsches Historisches Institut in Rom): „Ich war sehr thätig – das ist die beßte Neuigkeit von mir“. Die digitale Edition der Briefe von Ferdinand Gregorovius

11.15 Uhr
Prof. Dr. Günther Wassilowsky (Humboldt-Universität zu Berlin): Ferdinand Gregorovius und das Judentum

(Kaffeepause 15 Minuten)

12.15 Uhr
Prof. Dr. Martin Baumeister (Deutsches Historisches Institut in Rom): „Die Epoche des Mittelalters ist abgelaufen; die neue Zeit schlägt Wurzel“. Ferdinand Gregorovius blickt auf den Katholizismus

13.00 Uhr
Dr. Simon Strauß (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Berlin): Ferdinand Gregorovius und Theodor Mommsen

(Mittagspause 13.45 bis 15.15 Uhr)

15.15 Uhr
Prof. Dr. Markus Bernauer (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften): Der in die Politik verirrte Poet. Gregorovius’ Erzählung von Cola di Rienzo in der „Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter“

16.00 Uhr
Dr. Angela Steinsiek (Deutsches Historisches Institut in Rom / Berlin): Die deutsche Sendung. Ferdinand Gregorovius und Richard Wagner

16.45 Uhr
Prof. Dr. Roman Lach (Keimyung University, Daegu): Ferdinand Gregorovius und Felix Dahn. Die Krise des historischen Erzählens

Freitag, 15. Oktober 2021
10.00 Uhr
Prof. Dr. Uwe Ludwig (Universität Duisburg-Essen): Die Romzüge der deutschen Herrscher in der „Geschichte Rom der Stadt Rom im Mittelalter“

10.45 Uhr
Prof. Dr. Wolfgang Hardtwig (München): Ferdinand Gregorovius als Privatgelehrter

(Kaffeepause 15 Minuten)

11.45 Uhr
Dr. Alberto Forni (Rom): Ferdinand Gregorovius als Forscher in italienischen Archiven und Bibliotheken

12.30 Uhr
Dr. Katharina Weiger (Kunsthistorisches Institut in Florenz): „Mentre loro godono le tiepide aure di Ronzano, noi altri …“ Ferdinand Gregorovius in seinen Briefen an Giovanni Gozzadini

(Mittagspause 13.15 bis 14.45 Uhr)

14.45 Uhr
Patrick Bahners (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Köln): Ferdinand Gregorovius und Jacob Burckhardt als Briefschreiber

15.30 Uhr
Dr. Anna Maria Voci (Rom): Ferdinand Gregorovius in Florenz

16.15 Uhr
Prof. Dr. Helmuth Mojem (Deutsches Literaturarchiv Marbach): „Der Anblick war groß, fremd und südlich“. Ferdinand Gregorovius und Cotta

Veranstaltungsort: Deutsches Historisches Institut in Rom, Via Aurelia Antica, 391, Rom
Konferenzsaal, im Livestream.

Internationale Tagung in Zusammenarbeit mit der Gerda Henkel Stiftung, mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Von beiden Veranstaltungen wird ein Videomitschnitt erstellt, der auf dem L.I.S.A. Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung (https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/) online zur Verfügung gestellt wird.

Der Programmflyer ist auch unter nachstehendem Link abrufbar: http://dhi-roma.it/index.php?id=tagungen&L=0;L=0

Kontakt

Bitte schreiben Sie zur Anmeldung eine E-Mail an info-event@dhi-roma.it. Alle Teilnehmer bekommen am Vortag der Veranstaltungen einen link mit den Zugangsdaten per E-Mail. Anmeldeschluss für die Lesung ist der 12. Oktober 2021 und der 13. Oktober 2021 für die Tagung.
Kontakt: Dr. Angela Steinsiek (steinsiek@dhi-roma.it)

http://www.dhi-roma.it/