Leben und Überleben am Niederrhein im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit

Leben und Überleben am Niederrhein im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit

Veranstalter
Prof. Dr. Hiram Kümper, Monika Gussone, M.A., Universität Mannheim, Lehrstuhl für die Geschichte des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit
Veranstaltungsort
Kalkar, Rathaus (Markt 20), Ratssaal
Gefördert durch
DFG, Stadt Kalkar
PLZ
47546
Ort
Kalkar
Land
Deutschland
Vom - Bis
10.12.2021 - 10.12.2021
Deadline
07.12.2021
Von
Monika Gussone, Historisches Institut, Lehrstuhl für die Geschichte des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit, Universität Mannheim

Die Tagung nimmt die Möglichkeiten und Hilfsangebote in den Blick, die der ärmeren Bevölkerungsschicht am Niederrhein im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit zur Verfügung standen, um ihr Überleben, gerade auch in Zeiten von Naturkatastrophen und wirtschaftlichen Krisen, zu sichern. Ausrichter ist das Teilprojekt „Niederrhein“ des an der Universität Mannheim angesiedelten DFG-Projekts „Kleinkredit und Marktteilhabe im Spätmittelalter“, unterstützt von der Stadt Kalkar.

Leben und Überleben am Niederrhein im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit

Die Tagung wird veranstaltet vom Teilprojekt „Niederrhein“ des an der Universität Mannheim angesiedelten DFG-Projekts „Kleinkredit und Marktteilhabe im Spätmittelalter“ in Zusammenarbeit mit der Stadt Kalkar. Ausgehend von der zentralen Fragestellung des Projekts, ob Kleinkredit im Spätmittelalter dem großen Teil der in prekären Arbeits- und Lebensverhältnissen lebenden Menschen dauerhafte Marktteilhabe sichern konnte, soll der Blick hier auf die anderen Möglichkeiten gelenkt werden, die den wenig vermögenden Bevölkerungsschichten am Niederrhein halfen, ihren Lebensunterhalt im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit zu bestreiten. Menschen, die am Rande des Existenzminimums lebten, sahen sich infolge von Naturkatastrophen, Seuchen und anderen Krisen mit großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten konfrontiert. Vor allem nach solch einschneidenden Ereignissen, aber nicht unbedingt nur dann, waren zahlreiche Haushalte auf die Hilfsangebote der städtischen, kirchlichen und privaten Armenhilfe angewiesen, die zahlreiche Unterstützer fand und an deren Verwaltung verschiedene Institutionen beteiligt waren. Wirtschaftliche Hilfe konnte auch in Form von günstigen Getreideverkäufen des Adels erfolgen, der einerseits versuchen musste, profitabel zu wirtschaften, sich andererseits aber auch zur Fürsorge für seine Untersassen verpflichtet fühlte. Insbesondere hing der wirtschaftliche Erfolg eines jeden jedoch von der Möglichkeit ab, Arbeit zu finden und zu behalten. Hier konnten Arbeitsvermittler in Anspruch genommen werden, aber von ebenso großer Bedeutung waren die Netzwerke, die die arbeitenden Armen untereinander knüpften.

Es gilt voraussichtlich die 3 G-Regelung, kurzfristige Änderungen aufgrund der aktuellen Lage sind jedoch nicht auszuschließen.

Programm

13.30 – 14.30 Uhr
Sektion I: Moderation: MONIKA GUSSONE (Mannheim)
MONIKA GUSSONE (Mannheim): Begrüßung und Einführung
HEIKE HAWICKS-RUNDE (Heidelberg): Magdalenenflut und Schwarzer Tod am Niederrhein. Krisen, Katastrophen, Krankheiten und ihre wirtschaftlichen Folgen im 14. Jahrhundert

14.30 – 14.45 Pause

14.45 – 16.15 Uhr
Sektion II: Moderation INGO RUNDE (Heidelberg)
MARTIN W. ROELEN (Wesel): Sozialfürsorge im mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Wesel (1300–1530) – Die Quellenlage
MONIKA GUSSONE (Mannheim): Finanzierung und Organisation der Armenversorgung im spätmittelalterlichen Kalkar

16.15 – 16.45 Pause

16.45–18.30 Uhr
Sektion III: Moderation HIRAM KÜMPER (Mannheim)
JULIA EXARCHOS (Aachen): Arbeit, Armut und Integration. Die wirtschaftliche Einbindung der arbeitenden Armen im spätmittelalterlichen Rheinland
FRIEDERIKE SCHOLTEN-BUSCHHOFF (Münster/Möhnesee): Zwischen Paternalismus und Gewinnmaximierung. Adelige Gutsbesitzer als Getreideverkäufer
HIRAM KÜMPER (Mannheim): Zusammenfassung und Schlusswort

19.00 Uhr: Öffentlicher Abendvortrag
HIRAM KÜMPER (Mannheim): Einblick in die Ausstandsgesellschaft. Schulden im Kalkarer Sachsenspiegel und anderen mittelalterlichen Rechtsaufzeichnungen

Kontakt

Anmeldung bis 7. Dezember 2021: gussone@uni-mannheim.de

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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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