Der fünfte CfP der Zeitschrift denkste: puppe / just a bit of: doll (de:do), ein multidisziplinäres Online-Journal (mit Print-Version) für Mensch-Puppen-Diskurse, hat den Themenschwerpunkt Puppen-Narrative international – Literarische Puppen in Geschichte und Gegenwart. Alle bisherigen vier Ausgaben mit ihren unterschiedlichen Schwerpunkten können unter der Homepage abgerufen werden: https://denkste-puppe.info. Unabhängig vom Leitthema können jederzeit freie wissenschaftliche Texte, Miszellen und andere Präsentations-Formate zu Mensch-Puppen-Aspekten eingereicht werden. Alle wissenschaftlichen Beiträge unterliegen grundsätzlich einem Peer-Review.
Mit dem literaturwissenschaftlich akzentuierten Fokus „Puppen-Narrative international – Literarische Puppen in Geschichte und Gegenwart“ greifen wir ein Thema auf, das in seiner Bandbreite bislang wenig untersucht wurde. Es nimmt die Idee einer von uns vor einiger Zeit herausgegebenen Anthologie mit originär deutschsprachiger Literatur auf (Fooken u. Mikota 2016), in der wir unter dem Titel „Sollen wir Menschsein spielen?“ puppenbezogene Texte für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zusammengestellt und kommentiert haben, die von der Zeit der Aufklärung bis in die Gegenwart reichen. Der aktuelle CfP erweitert diesen Rahmen und fragt nach der literaturhistorischen Entwicklung der Puppenliteratur in internationalen Kontexten und Sprachräumen – von ihren frühesten Anfängen bis heute und unabhängig vom Alter der Zielgruppen. Ähnlich wie bei den Märchen, kann ein multikultureller und somit ‚internationaler Blick‘ mögliche Besonderheiten von literarischen Puppen-Narrativen erhellen, sowohl in Bezug auf allgemein-universelle Themen als auch im Hinblick auf spezifische Ausprägungen der Puppenthematik in den jeweiligen literarischen Sprachräumen.
Im deutschsprachigen Raum wurden die ersten Puppengeschichten der Mädchenliteratur von Übersetzungen aus dem Französischen geprägt. In der Erwachsenenliteratur hingegen spielen seit den Anfängen der Literatur immer wieder bestimmte Puppen-Motive (z. B. Puppen als künstliche Menschen oder gendertypische Konstellationen) eine zentrale Rolle in den verschiedensten Sprachräumen, Literaturen und Kulturen. Manche dieser Narrative und Motive wurden übersetzt und sind auf eine große Resonanz in internationalen Diskurs-Kontexten gestoßen, andere wiederum sind weitgehend im eigenen Sprachraum verhaftet. geblieben. Uns interessieren alle Varianten, sowohl die Rezeption von ins Deutsche übersetzten Puppentexten als auch typische puppenbezogene literarische Traditionslinien jenseits des Deutschen. Gibt es sprach- und kulturspezifische Puppen-Motive und -Narrative beispielsweise in Skandinavien, in der englischsprachigen Literatur mit ihren unterschiedlichen Spielarten oder in den romanisch geprägten Sprachräumen Europas und Amerikas? Welche Rollen spielen Puppenerzählungen in den slawischen Sprachen? Gibt es eine besondere Puppenliteratur im „Puppenland“ Japan oder auch in anderen asiatischen Ländern? Wie sieht es mit den diesbezüglichen literarischen Erzähltraditionen in Afrika und überhaupt mit Puppen-Narrativen in den Sprachen und Literaturen der Welt aus?
Der Call richtet sich an unterschiedliche disziplinäre Theorie-, Forschungs- und Praxisfelder, wobei es primär darum geht, die Idee der Puppengeschichte und -erzählung in der Vielzahl ihrer literarischen, künstlerisch-kulturellen, medialen, psychologisch-pädagogischen Varianten und Erscheinungsformen auszuleuchten.
Die (wissenschaftlichen) Beiträge sollen nicht mehr als 30.000 Zeichen umfassen. Andere Textformate sollten kürzer sein (5.000–15.000 Zeichen). Das angesprochene Themenspektrum ergibt sich aus den oben genannten Überlegungen. Es sollte in jedem Fall auf interdisziplinäre Verständlichkeit geachtet werden. Die Texte können auf Deutsch oder Englisch als elektronische-Datei beim Editorial Team (Prof. Dr. Insa Fooken, fooken@psychologie.uni-siegen.de und/oder Dr. Jana Mikota, mikota@germanistik.uni-siegen.de) eingereicht werden. Angebote für einen Beitrag erbitten wir mit einer knappen Skizze (ca. 3.500 Zeichen) und einer Kurz-Vita bis spätestens 14. November 2021. Rückmeldungen zur Aufforderung, einen Beitrag einzureichen, erfolgen bis Mitte Dezember 2021. Das endgültige Manuskript soll spätestens am 13. März 2022 vorliegen. Der geplante Publikationstermin ist Ende September 2022.
Der aktuelle Themenschwerpunkt Puppen und Puppenfiguren in Narrativen – historische und gegenwärtige Themen und Motive weltweit in Literatur, Theater, Film, Medien, Alltags- und Populärkulturen fragt nach – im weitesten Sinne – puppenbezogenen kulturhistorischen Wurzeln, Traditionen und Varianten sowie aktuellen Themen, Narrativen und Motiven in Literatur, Kultur, Medien und Alltagspraxen, unabhängig von Alter und/oder Besonderheiten der Adressatengruppen. Der Call ist „weltweit“ (international) und historisch ausgerichtet, um der Vielfalt und Vielschichtigkeit von Puppen-Narrativen und -Motiven in ihren literarischen und kulturellen Rezeptions- und Anwendungsfeldern nachzuspüren. Das schließt die menschheitsgeschichtlich frühen Anfänge von Puppenthematiken unterschiedlichster Art mitsamt ihren universell und/oder kulturspezifisch konnotierten Traditionen, Folkloren, Spuren und Entwicklungsverläufen genauso mit ein wie die aktuelle Thematik künstlicher „Puppen“-Menschen in den unterschiedlichen literarischen, theatralen, kulturellen, aber auch informationstechnologischen Feldern. Wechselseitige interkulturelle Rezeptionsbezüge, „Übersetzungen“, Rückwirkungen und „Metamorphosen“ von Puppen-Narrativen interessieren in diesem Zusammenhang. Nicht zuletzt ist der Bereich der Kinder- und Jugendliteratur und -kultur hier ausdrücklich angesprochen.
Der Call richtet sich somit an eine Vielzahl von geistes-, sozial- und human-wissenschaftlichen Disziplinen, in deren Theorie-, Forschungs- und Praxisbezügen puppenbezogene Narrative und Themen identifizierbar sind, seien sie explizit formuliert oder aber subtil in ihrer Bedeutung und Wirksamkeit erkennbar.
Die (wissenschaftlichen) Beiträge können etwa 30.000 Zeichen umfassen. Andere Textformate sollten kürzer sein (5.000- 20.000 Zeichen). Das angesprochene Themenspektrum ergibt sich aus den oben genannten Überlegungen. Die Texte sollen interdisziplinär verständlich sein und können auf Deutsch oder Englisch als elektronische-Datei beim Editorial Team (Prof. Dr. Insa Fooken, fooken@psychologie.uni-siegen.de und/oder Dr. Jana Mikota, mikota@germanistik.uni-siegen.de) eingereicht werden. Skizzen für einen Beitrag (ca. 3.500 Zeichen) und eine Kurz-Vita erbitten wir ab sofort bis Mitte Januar 2022. Rückmeldungen zur Aufforderung, einen Beitrag einzureichen, erfolgen zeitnah. Die endgültigen Manuskripte sollten bis zum 15. Mai 2022 vorliegen. Der geplante Publikationstermin ist Ende des Jahres 2022.