Beyond Boundaries: Politische Bildung aus interdisziplinärer und internationaler Perspektive

Beyond Boundaries: Politische Bildung aus interdisziplinärer und internationaler Perspektive

Veranstalter
DVPW-Sektion Politikwissenschaft und Politische Bildung & Stiftung Universität Hildesheim
PLZ
31141
Ort
Hildesheim
Land
Deutschland
Vom - Bis
04.02.2022 - 05.02.2022
Von
Isabelle-Christine Panreck, Universität Hildesheim

Call for Papers für die interdisziplinäre und internationale Fachtagung zum Thema Politische Bildung. Vorschläge für Paper können bis zum 30. November 2021 eingereicht werden.

Beyond Boundaries: Politische Bildung aus interdisziplinärer und internationaler Perspektive

Wer die großen Herausforderungen der Gegenwart als grenzüberschreitend beschreibt, wagt sich kaum auf dünnes Eis: Pandemie und Klimawandel setzen die Demokratie ebenso unter Druck wie partei- und bewegungsförmiger Rechtspopulismus, Verrohung von Sprache und Diskurs, Fake News und Filterblasen. Hinzu kommt der strukturelle Wandel aufgrund von Digitalisierung, Segregation und Verstädterung bei gleichzeitiger Verödung ländlicher Regionen. Dieser Wandel der politischen und sozialen Räume bleibt nicht ohne Konsequenz(en) für die Politische Bildung, deren markantes Ziel – neben weiteren – die Befähigung (junger) Bürger:innen zur kompetenten Teilhabe in eben jenen Räumen ist. Der Anspruch der Partizipation ist dabei weit gefasst – er reicht in gesellschaftliche, politische und ökonomische Lebensbereiche. Insofern nimmt es kaum Wunder, dass sich die Praxis Politischer Bildner:innen aus ganz unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen speist, ja nachgerade speisen muss.

Auf dieser Folie gilt es, sowohl die Schnittmengen der Politikdidaktik mit anderen wissenschaftlichen Disziplinen als auch die der Politischen Bildung mit anderen Domänen wissenschaftlich auszuloten und zuvorderst mit Blick auf die globalen Herausforderungen unserer Zeit in einen konstruktiven Austausch zu bringen. Welche Antworten erwägt die Politikdidaktik auf die drängenden Fragen der Gegenwart, welche die Didaktik der Geschichtswissenschaft, der Geographie oder etwa die der Ökonomie? Lassen sich Ansätze einer Didaktik der Soziologie erkennen, die vor dem Hintergrund der o.g. Diagnosen Berücksichtigung erfahren sollten? Welche Hinweise geben uns die verschiedenen fachwissenschaftlichen Bezugsdisziplinen? Welche Erwartungen/Wünsche/Hoffnungen an Politische Bildung können seitens der fachwissenschaftlichen Bezugsdisziplinen formuliert werden? Und nicht zuletzt: Welche möglichen Antworten werden jenseits des mitunter verengten deutschen Diskurses diskutiert, welche normativen Grundierungen, ideengeschichtlichen Wurzeln, historischen Genesen und Ansätze der empirischen Vermessung prägen die Fachdidaktiken in den europäischen Nachbarländern sowie auf internationaler Ebene?

Willkommen sind Beiträge, die die aktuellen Fragen der Politischen Bildung im Kontext der großen Herausforderungen unserer Zeit ausleuchten, sowie solche, die aus interdisziplinärer und/oder internationaler Perspektive auf die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Politischen Bildung blicken. Die Tagung will dabei besonders empirische sowie ideengeschichtliche bzw. normative Ansätze miteinander ins Gespräch bringen. Ein Ziel ist es auch, den wissenschaftlichen Diskurs für die Praxis zu öffnen, Bedarfe in der täglichen Arbeit politischer Bildner:innen zu ermitteln und mögliche Handlungsempfehlungen zu entwickeln.

Panel 1: Antworten auf die zeitgenössischen Großthemen
- Welche Themen sind in der Praxis politischer Bildner:innen von besonderer Relevanz? Welche Antworten kann die Politikdidaktik (nicht) geben?
- Welche empirischen Erkenntnisse liegen in den Feldern Strukturwandel und Digitalisierung in der Politikdidaktik vor?
- Welche Konsequenzen haben die inneren Krisen der Demokratie, wie partei- und bewegungsförmiger Rechtspopulismus, Verrohung der Sprache oder Fake News und Filterblasen für die Politische Bildung?

Panel 2: Interdisziplinäre Perspektiven
- Was sind die theoretischen Fundamente, normativen Grundannahmen und empirischen Einsichten der geistes- und sozialwissenschaftlichen Nachbardidaktiken?
- Inwiefern offenbaren sich Schnittflächen zwischen den politikwissenschaftlichen Subdisziplinen innerhalb der Politikwissenschaft und der Politikdidaktik? Wie lassen sich diese nutzen? Welche zentralen Erkenntnisse lassen sich formulieren?
- Welche Hürden tun sich beim Überwinden von Fachgrenzen auf und wie lassen sich diese nehmen?
- Welchen Gewinn hat die interdisziplinäre wissenschaftliche Arbeit für die Praxis?
Einzelstudien aus den einzelnen Fachbereichen sind für dieses Panel ebenso fruchtbar wie vergleichende Ansätze.

Panel 3: Internationale Perspektiven
- Welchen normativen Grundannahmen folgen die geistes- und sozialwissenschaftlichen Fachdidaktiken in den europäischen Nachbarstaaten und auf internationaler Ebene?
- Welche Fragen stehen im Mittelpunkt der jeweiligen Fachdebatten?
- Welche empirischen Erkenntnisse prägen das jeweilige Forschungsfeld?
- Offenbaren sich Schnittstellen zum Diskurs in der Bundesrepublik und, falls ja, welche? Wo liegen blinde Flecken und Potenziale?
Länderstudien sind ebenso willkommen wie vergleichende Fallstudien.

Panel 4: Neue Projekte und neue Ideen – Zukunftsperspektiven
- Beiträge in diesem Panel präsentieren neue Projekte, stellen innovative Forschungsideen zur Diskussion und/oder fragen nach den Zukunftsthemen der Politischen Bildung.

Die Veranstalter:innen ermutigen insbesondere Wissenschaftler:innen in der Qualifizierungsphase sowie Kolleginnen zur Bewerbung. Vorschläge im Umfang von 250-500 Wörtern sind bis zum 30. November 2021 an Isabelle-Christine Panreck (panreck@uni-hildesheim.de) zu richten. Beiträge sind in deutscher und englischer Sprache möglich. Es ist ein Tagungsband beabsichtigt. Bitte geben Sie an, ob Sie digital oder in Präsenz an der Veranstaltung teilnehmen möchten. Es gilt die 3-G-Regel. Das Tagungsprogramm und organisatorische Hinweise werden nach Ablauf der Frist zeitnah versendet..

Tagungsort / Conference venue
Stiftung Universität Hildesheim
Universitätsplatz 1
31141 Hildesheim
Räume/Rooms: G407, G204 & G209

Empfehlung Unterkunft / Recommendation Hotel
Tagungshaus Priesterseminar
Neue Straße 3
31134 Hildesheim
Tel.: 05121-307200
Fax: 05121-307182
ps@bistum-hildesheim.de
www.tagungshaus-priesterseminar.de

Beyond Boundaries: Civic education from an interdisciplinary and international perspective

Contemporary crises are transnational: The corona-pandemic and climate change, right-wing populism in the form of parties and movements, hate speech, fake news and filter bubbles put the democracy under pressure. Further, structural change due to digitalisation, segregation and urbanisation with simultaneous desertification of rural regions shape our societies. This change in political and social spaces is not without consequence(s) for civic education, whose prominent goal – among others – is to enable (young) citizens to participate competently in those very spaces. The claim of participation is broad – it reaches into social, political and economic spheres of life. In this respect, it is hardly surprising that the practice of political imagery is fed by very different academic disciplines, and indeed must be fed by them.

On this basis, it is important to scientifically explore the intersections of didactics of social science education with other academic disciplines as well as those of civic education with other domains and to initiate a constructive exchange, first and foremost with a view to the global challenges of our time. What answers do the didactics of citizenship education consider to the pressing questions of the present, what answers do the didactics of history, geography or economics consider? Which approaches of the didactics of sociology should be taken into account against the background of the above diagnoses? What indications do the various disciplines provide? What expectations/wishes/hopes for civic education can be formulated on the part of the reference disciplines? And last but not least: What possible answers are being discussed beyond the sometimes narrow German discourse, what normative foundations, roots in the history of ideas, historical genesis and approaches to empirical measurement are shaping teaching methodologies in neighbouring European countries and at the international level?

We welcome contributions that illuminate the current questions of civic education in the context of the great challenges of our time, as well as those that look at the history, present and future of civic education from an interdisciplinary and/or international perspective. The conference aims at a dialogue between empirical and normative approaches. Another goal is to open up the academic discourse for practice, to identify needs in the daily work of educators and to develop possible recommendations for action.

Panel 1: Responses to the major contemporary issues
- Which topics are of particular relevance in the practice of civic educators? What answers can didactics (not) provide?
- What empirical findings are available in the fields of structural change and digitalisation in didactics?
- What consequences do the internal crises of democracy, such as party- and movement-based right-wing populism, hate speech or fake news and filter bubbles have for civic education?

Panel 2: Interdisciplinary perspectives
- What are the theoretical foundations, normative basic assumptions and empirical insights of neighbouring didactics in the humanities and social sciences?
- To what extent do intersections between the political science subdisciplines within political science and didactics occur? How can these intersections be used? What central insights can be formulated?
- What obstacles arise when overcoming subject boundaries and how can these be addressed?
- What benefits does interdisciplinary academic work have for practical work?
Case studies from the disciplines are just as fruitful for this panel as comparative approaches.

Panel 3: International perspectives
- Which normative basic assumptions do the didactics in the humanities and social sciences follow in neighbouring European countries and at the international level?
- What empirical findings shape the respective field of research?
- Can interfaces with the discourse in the Federal Republic of Germany be found and, if so, which ones? Where are blind spots and potentials?
Case studies are just as welcome as comparative case studies.
Panel 4: New Projects and New Ideas – Future Perspectives
- Contributions to this panel present new projects put innovative research ideas up for discussion and/or ask about future topics in civic education.

The organisers expressly encourage early careers and female colleagues to apply. Proposals of 250-500 words should be sent to Isabelle-Christine Panreck (panreck@uni-hildesheim.de) by 30 November 2021. Contributions are possible in German and English. A conference volume is intended. Please indicate whether you would like to participate digitally or in Hildesheim. The 3-G rule applies*. The conference programme and administrative information will be sent out promptly after the deadline.
*Attendees must be vaccinated, recovered or tested. Certificates are controlled.

Tagungsort / Conference venue
Stiftung Universität Hildesheim
Universitätsplatz 1
31141 Hildesheim
Räume/Rooms: G407, G204 & G209

Empfehlung Unterkunft / Recommendation Hotel
Tagungshaus Priesterseminar
Neue Straße 3
31134 Hildesheim
Tel.: 05121-307200
Fax: 05121-307182
ps@bistum-hildesheim.de
www.tagungshaus-priesterseminar.de

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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
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