350 Jahre Linck-Sammlung. Geschichte und Zeugnisse Leipziger Sammlungskultur

350 Jahre Linck-Sammlung. Geschichte und Zeugnisse Leipziger Sammlungskultur

Veranstalter
Museum – Naturalienkabinett Waldenburg, Stadtarchiv Leipzig, Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit der Universität Leipzig
Veranstaltungsort
Online
PLZ
04103
Ort
Leipzig
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.12.2021 -
Deadline
26.11.2021
Von
Julia A. Schmidt-Funke, Historisches Seminar, Universität Leipzig

Die Leipziger Apothekerfamilie Linck trug seit dem ausgehenden 17. Jh. eine umfangreiche Naturalien- und Raritätensammlung zusammen, die im 19. Jh. nach Waldenburg verkauft wurde und dort bis heute zu besichtigen ist. Als Zeugnis der reichen Leipziger Sammlungskultur steht diese Sammlung im Zentrum einer Tagung, die das Museum – Naturalienkabinett Waldenburg, das Stadtarchiv Leipzig und die Professur für Geschichte der Frühen Neuzeit der Universität Leipzig am 01.12.2021 veranstalten.

350 Jahre Linck-Sammlung. Geschichte und Zeugnisse Leipziger Sammlungskultur

Sie ist eine der ältesten und in erstaunlicher Fülle erhaltenen Wunderkammern Europas: Die Sammlung der Leipziger Apothekerfamilie Linck, die seit 1841 im Museum – Naturalienkabinett in Waldenburg bewahrt wird. Als eines von zahlreichen Kabinetten im Leipzig des 17. und 18. Jahrhunderts avancierte sie zu einem Ort zentraler gesellschaftlicher Relevanz und zur Keimzelle moderner Museen: Sie war Experimentier- und Diskursort über das Wissen um die Welt, Begegnungsraum der „Alten Welt“ mit der „Neuen Welt“ und dem Fremden sowie städtischer Lernort für Akademiker, „Dilettanten“ und ein sich allmählich herausbildendes und partizipierendes öffentliches Publikum.

Zu ihrem 350-jährigen Bestehen richtet die wissenschaftliche Tagung in Kooperation dreier Institutionen ihren Fokus auf die besonderen Voraussetzungen und Netzwerke, die Leipzig als überregional bedeutsame Universitäts-, Messe- und Buchstadt für die Sammlungsgenese bot. Unter Einbezug einschlägiger historischer Quellen versteht sich die Tagung außerdem als wissenschaftliche Bestandsaufnahme und fragt nach weiterführenden Perspektiven zur Erforschung dieser einzigartigen Sammlung.

Die Tagung findet aufgrund der verschärften pandemischen Lage ausschließlich online statt. Wenn Sie an der Videokonferenz teilnehmen wollen, ist eine Anmeldung bis zum 26.11.2021 an fnzgeschichte@uni-leipzig.de erforderlich.

Zusätzlich wird die Tagung im Livestream ohne unter dem Link https://surl.ms/zn6 übertragen. Eine vorherige Anmeldung ist dafür nicht erforderlich. Die Teilnahme am Tagungsgespräch ist ohne Anmeldung jedoch ausgeschlossen.

Programm

Begrüßung und Einführung

09:00–09:10 Uhr: Tagungseröffnung (Dr. Michael Ruprecht, Direktor Stadtarchiv Leipzig)

09:10–09:30 Uhr: Grußworte (Ulrich Hörning, Bürgermeister für Allgemeine Verwaltung, Stadt Leipzig / Bernd Pohlers, Bürgermeister der Stadt Waldenburg)

09:30–10:00 Uhr: Fragen an die Linck-Sammlung. Das Naturalienkabinett Waldenburg im Fokus der Forschung (Fanny Stoye, Leiterin Museum – Naturalienkabinett Waldenburg)

Panel I: Sammelkultur in Leipzig – das Kabinett als Begegnungsort
Moderation: Dr. Michael Ruprecht

10:00–10:30 Uhr: "Ferner ist in Leipzig noch bis dato zu sehen…" Das Leipziger Sammelwesen der Frühen Neuzeit im Überblick (Dr. Karsten Hommel, Franckesche Stiftungen zu Halle)

10:30–11:00 Uhr: Besucher der Leipziger Sammlung(en) Winckler (und Richter): Ein "Who's who" der Kunst- und Geisteswelt um 1800 (Sven Pabstmann, MLU Halle-Wittenberg)

11:00–11:30 Uhr: Pause

Panel II: Die Lincksche Sammlung – eine Materialkammer?
Moderation: Prof. Dr. Julia A. Schmidt-Funke

11:30–12:00 Uhr: Pharmazie und Medizin in der Linck-Sammlung. Die Lincks als medizinische Apotheker (Prof. Dr. Ingrid Kästner i.R., Universität Leipzig)

12:00–12:30 Uhr: Im Schatten der Naturgeschichte: Archäologisches in der Linck-Sammlung (Prof. Dr. Ulrich Veit, Universität Leipzig)

12:30–13:00 Uhr: Die Lincksche Siegelerdensammlung: Ist eine digitale Rekonstruktion möglich? (Prof. Dr. Gerhard Heide, TU Bergakademie Freiberg)

13:00–14:00 Uhr: Pause

Panel III: Netzwerk Linck-Sammlung – Sammeln, Forschen, Diskutieren
Moderation: Fanny Stoye

14:00–14:30 Uhr: Johann Heinrich Linck der Ältere (1674–1734) und Johann Jakob Scheuchzer (1672–1733) als Vertreter der res publica litteraria im Spiegel ihrer Kontakte zu anderen Sammlern, Verlegern und Illustratoren. Ein Ansatz zu einer Netzwerkanalyse? (Torsten K. D. Himmel, Universität Stuttgart)

14:30–15:00 Uhr: Leipzig – Dresden verlinckt: Verbindende Spurensuche am Beispiel der "Americanischen Printzen" (Dr. Christina Ludwig, Stadtmuseum Dresden)

Panel IV: Verändert, verstreut – und verloren?
Moderation: Dr. Christina Ludwig

15:00–15:30 Uhr: Sterben – und Erben. Vererbung der Nachlässe Linck im Spiegel der Quellen (Dr. Michael Ruprecht, Stadtarchiv Leipzig)

15:30–16:00 Uhr: Pause

16:00–16:30 Uhr: Das Bilderwissen in der Aufklärungszeit. Wie die Linck-Sammlung in der UB Leipzig präsent ist (Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider, Universitätsbibliothek Leipzig )

16:30–17:00 Uhr: Problemfall "Präparation". Die Umarbeitung der Linckschen Tierpräparate seit 1840 (Sandy Nagy, Museum – Naturalienkabinett Waldenburg)

17:00–17:15 Uhr: Pause

Kommentar und Ausblick

17:15–18:00 Uhr: Die Welt in der Stadt. Städtische Sammlungslandschaften im 18. Jahrhundert – Konturen eines Forschungsfeldes (Prof. Dr. Julia A. Schmidt-Funke, Universität Leipzig / Prof. Dr. Holger Zaunstöck, Franckesche Stiftungen zu Halle)

Kontakt

E-Mail: fnzgeschichte@uni-leipzig.de

https://www.museum-waldenburg.de/forschen-bewahren/tagung-350-jahre-linck-sammlung