Symposium Sportgeschichte

Symposium Sportgeschichte

Veranstalter
Nikolaus Buschmann und Veronika Springmann
Veranstaltungsort
Olympiapark Berlin
PLZ
14053
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
05.10.2022 - 07.10.2022
Deadline
11.02.2022
Von
Veronika Springmann, Sportmuseum Berlin, Nikolaus Buschmann, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Auf dem Symposium möchten wir darüber diskutieren, wie eine methodisch und theoretisch avancierte Geschichtsschreibung aussehen könnte, die sich kritisch-reflexiv mit der Bedeutung des Sports als eines konstitutiven (und zugleich „relativ-autonomen“) Bestandteils der modernen Gesellschaft auseinandersetzt.

Symposium Sportgeschichte

Wie zeigen sich die Moderne und ihre Ambivalenzen in den Aufführungen des modernen Sports (vom institutionalisierten Sport bis zu seinen Gegenkulturen)? Mit dieser Frage und der Suche nach entsprechenden theoretischen und methodischen Zugängen haben sich bislang vor allem kultur- und gesellschaftswissenschaftlich informierte Zugänge aus der Sportsoziologie und der Sportphilosophie beschäftigt. Auch die Sportgeschichtsschreibung hat sich dieser Thematik bisweilen zugewandt. Von der allgemeinen Geschichtswissenschaft wurde Sport als Untersuchungsgegenstand – Ausnahmen bestätigen die Regel – indes lange ignoriert. Seit der 1999 publizierten Studie „‘English Sports‘ und deutsche Bürger“ von Christiane Eisenberg, die vorschlug, Sportgeschichte als Gesellschaftsgeschichte zu betreiben, sind etliche Arbeiten entstanden, die dieser Perspektive folgen. Im Fokus stehen insbesondere die Bedeutung des Körpers bzw. verkörperter Praktiken als Medium für die Hervorbringung, Selbstthematisierung und Problematisierung der modernen Gesellschaft. Dass der moderne Sport in seinen unterschiedlichen Spielarten, (nicht nur) historisch gesehen, eine entscheidende Praxis war und ist, um den Körper mit Blick auf Geschlecht, Rasse, Klasse, Nation oder (Dis)ability zu kategorisieren und zugleich zu bilden, steht inzwischen außer Frage.

Daran anknüpfend interessieren wir uns dafür, wie und in welcher Form in den Aufführungen und medialen Darstellungen des Sports mit derartigen Klassifizierungen von Körpern zugleich bestimmte real-imaginäre Räume (der Gesundheit, Fitness, Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit, nationalen oder „rassischen“ Überlegenheit etc.) entstanden sind, in denen sich wiederum neue Formen von Zugehörigkeit (Belonging), Ausgrenzung und Gemeinschaftsformierung etablierten.

Auf dem Symposium möchten wir darüber diskutieren, wie eine methodisch und theoretisch avancierte Geschichtsschreibung aussehen könnte, die sich kritisch-reflexiv mit der Bedeutung des Sports als eines konstitutiven (und zugleich „relativ-autonomen“) Bestandteils der modernen Gesellschaft auseinandersetzt. Entsprechend freuen wir uns auf kultur- und gesellschaftsgeschichtlich orientierte Beiträge, die den modernen Sport aus den Perspektiven und mit den Anliegen einer queeren, einer Geschlechter-, einer Migrations-, einer Klassen- oder einer Geschichtsschreibung sozialer, politischer und kultureller Kämpfe etc. in den Blick nehmen. Dabei bevorzugen wir Fragestellungen, die den Sport in seinen vielfältigen Bezügen in historischer Perspektive sowohl theoretisch-konzeptionell als auch empirisch in den Blick nehmen. Ein Tagungsband ist geplant. Bitte bedenken Sie bei Ihrer Bewerbung, dass die Beiträge kommentiert werden und uns spätestens drei Wochen vor der Tagung vorliegen müssen. Die Tagungssprachen sind deutsch und englisch.

Wir laden ausdrücklich Doktorand:innen und Postdoktorand:innen ein, sich mit Beiträgen zu bewerben. Einsendefrist für das Abstract (ca. 500 Wörter) ist der 11.02.2022. Bitte senden Sie dieses an folgende Adressen:

nikolaus.buschmann@uni-oldenburg.de
veronika.springmann@sportmuseum-berlin.de

Sie werden bis Ende Februar 2022 über eine Annahme Ihres Abstracts informiert. Wir gehen derzeit davon aus, dass die Tagung in Präsenz stattfinden wird. Entstehende Unkosten für Fahrt und Übernachtung werden zu den üblichen Konditionen übernommen.

Kontakt

nikolaus.buschmann@uni-oldenburg.de
veronika.springmann@sportmuseum-berlin.de

Redaktion
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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