Isolation – Konzentration – Deportation. Regionale Studien zur Verfolgung der jüdischen Bevölkerung

Isolation – Konzentration – Deportation. Regionale Studien zur Verfolgung der jüdischen Bevölkerung

Veranstalter
Erinnerungsort Alter Schlachthof, Hochschule Düsseldorf (Dr. Joachim Schröder/Sabine Reimann)
Ausrichter
Dr. Joachim Schröder/Sabine Reimann
Veranstaltungsort
Hochschule Düsseldorf, Münsterstraße 156
Gefördert durch
Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen
PLZ
40476
Ort
Düsseldorf
Land
Deutschland
Vom - Bis
15.09.2022 - 16.09.2022
Deadline
15.04.2022
Von
Joachim Schröder, Erinnerungsort Alter Schlachthof / Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus, Hochschule Düsseldorf

Wir möchten neuere regionale und überregionale Forschungen über die Vorgeschichte, die Vorbereitungen, den Verlauf der Deportationen der jüdischen Bevölkerung vorstellen. Dabei soll auch der langjährige Prozess der Ausgrenzung, Isolation, Entrechtung und Enteignung in den Blick genommen werden, der der Verschleppung vorausging: Ausschluss aus den Berufen, "Arisierung", Zwangsarbeit, Kennzeichnungspflichten, Entmietungen und Konzentration in Zwangsunterkünften ("Judenhäusern") und Sammellagern.

Isolation – Konzentration – Deportation. Regionale Studien zur Verfolgung der jüdischen Bevölkerung

Der Düsseldorfer Schlachthof fungierte in den Jahren 1941 bis 1944 als zentrale Sammelstelle vor den Deportationen der jüdischen Bevölkerung aus dem gesamten Regierungsbezirk Düsseldorf. Die Deportationen verliefen hier wie andernorts arbeitsteilig, unter Federführung der hiesigen Gestapoleitstelle. Zahlreiche Akteur:innen aus Behörden und Dienststellen waren beteiligt. Fast 6.000 Jüdinnen und Juden wurden von hier aus in die Ghettos und Mordlager im besetzten Osteuropa verschleppt: nach Łódź, Minsk, Riga, Izbica und Terezín. Nur wenige überlebten die Shoah.

Seit sechs Jahren erforscht und dokumentiert der Erinnerungsort Alter Schlachthof an der Hochschule Düsseldorf die an den Jüdinnen und Juden im Regierungsbezirk Düsseldorf verübten Verbrechen und erinnert in einer Dauerausstellung an die von hier Verschleppten und Ermordeten.

Wir möchten mit dieser Konferenz ein Forum schaffen, um neuere Forschungen über die Vorgeschichte, die Vorbereitungen, den Verlauf der Deportationen der jüdischen Bevölkerung vorzustellen. Dabei soll auch der langjährige Prozess der Ausgrenzung, Isolation, Entrechtung und Enteignung in den Blick genommen werden, der der Verschleppung vorausging: Ausschluss aus den Berufen, „Arisierung“, Zwangsarbeit, Kennzeichnungspflichten, Entmietungen und Konzentration in Zwangsunterkünften („Judenhäusern“) und Sammellagern. Gewünscht sind Beiträge zu folgenden Themenfeldern:

- Wie sah der Alltag der Menschen im Vorfeld der Deportationen aus? Welche Maßnahmen gingen den Deportationen voraus und wie wirkten sie sich aus?
- Welche Akteur:innen waren an der Initiierung, Vorbereitung und Durchführung der Deportationen beteiligt und welche Funktion hatten sie?
- Wie entwickelten sich die Lebensbedingungen für diejenigen, die der Deportation (vorerst) entgingen? Welche Möglichkeiten hatten Verfolgte, sich der Deportation zu entziehen und wer half ihnen ggf. dabei? Gab es Reaktionen aus der Bevölkerung?

Gefragt sind regionale Forschungen zu solchen Deportationen, die mit dem Düsseldorfer Schlachthof in direkter Verbindung stehen, aber auch überregionale/vergleichende Forschungen zu den genannten Aspekten, auch internationale Perspektiven, etwa auf Sammel- und Deportationsstellen in den Benelux-Ländern. Ebenso von Interesse sind Beiträge, die sich mit beispielhaften Biografien, mit einzelnen Deportationen oder mit Ankunft, Leben und Überleben in den Ghettos oder mit nachfolgenden Verschleppungen und „Aussiedlungen“ beschäftigen. Die Publikation eines Tagungsbandes ist vorgesehen (Honorar pro Beitrag: 250,00 Euro).

Die Tagung findet vom 15.09.2022 bis 16.09.2022 an der Hochschule Düsseldorf statt. Fahrt- und Übernachtungskosten für Referent:innen werden übernommen.

Ein Exposé (300–350 Wörter) und einen kurzer Lebenslauf (max. 100 Wörter) können bis zum 15.04.2022 eingereicht werden.

Kontakt

Sabine Reimann
E-Mail: sabine.reimann@hs-duesseldorf.de

Dr. Joachim Schröder
E-Mail: joachim.schroeder@hs-duesseldorf.de

https://erinnerungsort.hs-duesseldorf.de