In der kulturhistorischen Umbruchszeit um 1500 erfolgte nicht nur eine mediale Revolution, welche die Kommunikationsformen erneuerte, sondern es wurden auch traditionelle Bestandteile des Wissenstransfers neu verhandelt, etwa die Beziehungen zwischen Text und Bild. Eine Bildenzyklopädie, welche um 1520 in Südostdeutschland entstand und in zwei unterschiedlich gestalteten handschriftlichen Exemplaren in Erlangen und Krakau erhalten ist, stellt ein bedeutendes Beispiel für die Umbruchsprozesse dieser Zeit dar. Die beiden Handschriften zeichnen sich durch ihren reichhaltigen Inhalt, die darin vertretenen Bild- und Texttraditionen sowie ihre Zusammensetzung aus. Im Rahmen eines breit aufgestellten Forschungsprojektes treffen sich vom 13. bis zum 15. Juli 2022 Spezialistinnen und Spezialisten aus Europa und Übersee in Erlangen und berichten über relevante Forschungsergebnisse zu den beiden Handschriften sowie zu ihrem allgemeinen kulturellen und intellektuellen Kontext.
Die Projektleitung möchte Nachwuchskräften, insbesondere Doktoranden und Doktorandinnen unter 35 Jahren, die Möglichkeit geben, neue Forschungsprojekte vorzustellen, die einen Zusammenhang mit dem Erlanger Projekt aufweisen, namentlich auf den Gebieten der Astronomie bzw. der Astrologie (einschl. der Prognostik), der Geographie, der Kunstgeschichte, der Medizin (einschl. der Chirurgie und der Geburtsheilkunde), der Musikinstrumentenkunde, der Naturkunde, des Sports (Ringkampf und Fechten) und der Zoologie.
Interessentinnen und Interessenten sollen bis zum 15. Mai 2022 – bevorzugt per E-Mail – einen Lebenslauf sowie einen kurz erläuterten Vorschlag (inkl. Titel) für ihr Referat von max. 20 Minuten schicken an:
Dr. Stefan Weber
E-Mail: Stefan.Weber@fau.de
Die Referate können auf Deutsch und auf Englisch gehalten werden. Die ausgewählten Nachwuchswissenschaftler und Nachwuchswissenschaftler erhalten nach der Tagung einen Pauschalbetrag für Reise- und Aufenthaltskosten von 250 €.