Gleich, nur anders? Monarchische Repräsentation im Hellenismus zwischen Angleichung und Abgrenzung

Gleich, nur anders? Monarchische Repräsentation im Hellenismus zwischen Angleichung und Abgrenzung

Veranstalter
Christoph Michels, Hans Beck, Achim Lichtenberger (alle WWU Münster) (Seminar für Alte Geschichte / Institut für Klassische Archäologie und Christliche Archäologie/Archäologisches Museum, Westfälische Wilhelms-Universität Münster)
Ausrichter
Seminar für Alte Geschichte / Institut für Klassische Archäologie und Christliche Archäologie/Archäologisches Museum, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Veranstaltungsort
Konferenzzentrum Stadthotel Münster und online über Zoom
Gefördert durch
DFG
PLZ
48143
Ort
Münster
Land
Deutschland
Vom - Bis
09.03.2022 - 11.03.2022
Von
Christoph Michels, Seminar für Alte Geschichte und Institut für Epigraphik, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Gleich, nur anders? Monarchische Repräsentation im Hellenismus zwischen Angleichung und Abgrenzung

Im Mittelpunkt der Tagung stehen sowohl die Herausbildung von Herrschaftsauffassungen und Ideologemen im Hellenismus als auch die wechselseitige Befruchtung zwischen makedonischen und ‚indigenen‘ hellenistischen Dynastien untereinander und in Konversation mit lokalen Herrschaftstraditionen. Dabei sollen ebenso die Gemeinsamkeiten wie die dezidierten Unterschiede zwischen den konkurrierenden Monarchien beleuchtet werden.

The Same, but Different? Monarchical Representation in the Hellenistic World between Assimilation and Differentiation

The conference will focus on both the formation of concepts of rule and ideological themes in the Hellenistic world and the cross-fertilisation between Macedonian and 'indigenous' Hellenistic dynasties among themselves as well as in conversation with local traditions of rule. In doing so, the similarities as well as the distinct differences between the competing monarchies will be explored.

Gleich, nur anders? Monarchische Repräsentation im Hellenismus zwischen Angleichung und Abgrenzung

Das in gewisser Hinsicht exzessive, ‚charismatische‘ Herrscherbild „des“ hellenistischen Königtums wurde von den Zeitgenossen als distinkt und neu wahrgenommen. Dies zeigt sich in seiner baldigen Rezeption durch nicht-makedonische Herrscher. Die jüngere Forschung hat nichtsdestoweniger zu Recht die Vielgestaltigkeit monarchischer Herrschaft im Hellenismus hervorgehoben.

Wichtige Impulse für die Repräsentation der Könige ergaben sich aus ihrer Rolle als Fremdherrscher und damit aus den jeweiligen Gehorsamsgründen der Beherrschten und den Interessenslagen der lokalen Eliten. Mit der Konkurrenzsituation der Könige vor einer primär griechischen Weltöffentlichkeit wird die Tagung indes eine weitere zentrale Rahmenbedingung der multipolaren hellenistischen Staatenwelt in den Fokus rücken. Als ‚peers‘ stritten die Könige um Einfluss und Status, und dies brachte einen monarchischen Habitus hervor, der sich nur sekundär aus einer Kommunikation zwischen Herrscher und Beherrschten ergab.
Im Mittelpunkt der Tagung stehen somit sowohl die Herausbildung von Herrschaftsauffassungen und Ideologemen als auch die wechselseitige Befruchtung zwischen makedonischen und ‚indigenen‘ hellenistischen Dynastien untereinander und in Konversation mit lokalen Herrschaftstraditionen. Dabei sollen die Gemeinsamkeiten wie die dezidierten Unterschiede zwischen den Monarchien beleuchtet werden. Die Aufteilung der Tagung in zwei zeitliche Sektionen trägt der dynamischen Entwicklung der herrscherlichen Selbstdarstellung Rechnung. Zu prüfen ist, inwiefern das 2. Jh., in dem die Mechanismen der hellenistischen Staatenwelt einem grundlegenden Wandel unterworfen waren, als Rom sich zur Hegemonialmacht im Osten entwickelte, einen Einschnitt auch für die monarchische Repräsentation darstellte.

Anmeldung:
Die Vorträge finden in Präsenz und online über die Konferenzplattform Zoom statt.
Für eine Zusendung der Zugangsdaten für Zoom wie für eine Teilnahme in Präsenz melden Sie sich bitte an unter:
christoph.michels@uni-muenster.de

Programm

Dienstag (8.3.)

18:00 Uhr
Eröffnungsvortrag / Key Note Lecture (FH - Raum F2)
Sheila Ager (Waterloo)
The Matrix. Royal Women and Monarchic Ideology in the Hellenistic World

Mittwoch (9.3.)

09:00 Uhr
Christoph Michels / Hans Beck / Achim Lichtenberger
Thematische Einführung / Thematic Introduction

Sektion I: 4./3. Jh. v.Chr.

DIE FORMATIONSPHASE / THE FORMATION PHASE

09:20 Uhr
Sabine Müller (Marburg)
Argead Representation and its Impact
10:05 Uhr
Jordan Christopher (Münster)
Diadochi of the Qin: Hellenistic and Post-Qin Successor Dynamics
10:50 Uhr Pause
11:20 Uhr
Ralf von den Hoff (Freiburg)
Royal Portrait Concepts. The Visual Representation of Early Hellenistic Kings.

HOFKULTUR UND THEATRALITÄT VON HERRSCHAFT /
COURT CULTURE AND THEATRICALITY OF RULE

12:05 Uhr
Konrad Vössing (Bonn)
Monarchische Repräsentation beim hellenistischen Königsbankett – Herrschaft und Genossenschaft
13:00 Uhr Mittagspause
14:30 Uhr
Shane Wallace (Dublin)
Contesting Greatness: The Epithet Megas and Court Rivalry in the Early Hellenistic Period
15:15 Uhr
Hans-Ulrich Wiemer (Erlangen-Nürnberg)
The King is Dead: Royal Funerals in the Hellenistic Period
16:00 Uhr Pause

DER KÖNIG UND DAS GÖTTLICHE / THE KING AND THE DIVINE

16:30 Uhr
Gregor Weber (Augsburg)
Königliche Schutzgottheiten im frühen Hellenismus. Konzepte und Umsetzungen
17:15 Uhr
Stefan Pfeiffer (Halle)
Vater-, Mutter- und Geschwisterliebende Götter: Bemerkungen zur Bedeutung der Dynastie für die Repräsentation ptolemäischen Königtums
18:00 Uhr
Sonja Richter (Essen)
Zwischen West und Ost – Zur Konzeption von Herrschaft, Dynastie und Kult im Seleukidenreich

Donnerstag (10.3.)

THEMEN UND FELDER MONARCHISCHER REPRÄSENTATION /
TOPICS AND FIELDS OF MONARCHIC REPRESENTATION

09:00 Uhr
Sebastian Scharff (Münster)
The Agonistic Representation of the Ptolemies in the Third Century BC. A Successful Macedonian Dynasty
09:45 Uhr
Charalampos Chrysafis (Augsburg)
Der hellenistische König als Friedensherrscher
10:30 Uhr
Christoph Michels (Münster)
It’s all Greek to me. Ethnicity, Culture and Hellenistic Kingship
11:15 Uhr Pause

AUSSTRAHLUNG UND FREMDHERRSCHAFT /
IMPACT AND FOREIGN DOMINATION

11:45 Uhr
Hans Beck (Münster)
King and Koinon. Antigonid Rule in the Greek Mainland and Peloponnese (306 to 221 BCE)
12:30 Uhr Mittagspause
14:00 Uhr
Milinda Hoo (Freiburg)
Power to Impress or Impressing to Power? Clues to Kingship Representation in Warring Bactria
14:45 Uhr
Linda-Marie Günther (München)
Hieron II. und das ‚hellenistische Königtum‘ im syrakusanisch-adriatischen Spannungsfeld
15:30 Uhr Pause

Sektion II: 2./1. Jh. v.Chr.

DAS HERRSCHERBILD ZWISCHEN TRADITION UND INNOVATION /
THE IMAGE OF THE RULER BETWEEN TRADITION AND INNOVATION

16:00 Uhr
Emma Nicholson (Exeter)
Philip V in Polybius’ Histories: Uniqueness, Universality, and the Decline of the ‘Great Man’
16:45 Uhr
Noah Kaye (East Lansing)
The Withdrawal of Charisma? Roman Hegemony and Hellenistic Kingship in the 2nd Century
17:30 Uhr
Martin Kovacs (Tübingen)
Dynastic Image and the Visual Imitation of Alexander the Great. Seleucid Kings between Tradition and Innovation in the 2nd Century BC

Freitag (11.3.)

KÖNIGLICHES IMAGE UND MÜNZBOTSCHAFTEN /
ROYAL IMAGE AND COIN MESSAGES

09:00 Uhr
Katharina Martin (Münster)
Griechisches – Nicht-Griechisches – Allzu-Griechisches? Kommunikationsstrategien der hellenistischen Reichsprägung
09:45 Uhr
Peter F. Mittag (Köln)
Gleichungen mit vielen Unbekannten. Ptolemäisches auf seleukidischen Münzen
10:30 Uhr Pause

ANSCHLUSS UND ABGRENZUNG /
ALIGNMENT AND DEMARCATION

11:00 Uhr
Giovanna Pasquariello (Edinburgh)
The Ideology of Victory over the Galatians. Re-reading an Explanatory Model of Hellenistic Kingship
11:45 Uhr
Alex McAuley (Cardiff)
Imitation and/or Innovation? Royal Incest and the Mithradatids of Pontus
12:30 Uhr Mittagspause
14:00 Uhr
Elizabeth Kosmetatou (Springfield)
Legitimating Identities in Attalid Pergamon
14:45 Uhr
Patrick Sänger (Münster)
Being „Greek“ in Egypt. The Ptolemies of the 2nd and 1st Century and Ethno-Cultural Concepts

KOMMUNIKATIONSRÄUME UND BEZUGSPUNKTE VON REPRÄSENTATION /
COMMUNICATION SPACES AND REFERENCE POINTS OF REPRESENTATION

15:30 Uhr
Matthias Haake (Bonn/Tübingen)
Staging Kingship in Sanctuaries. Hellenistic Monarchs, the Legitimation of Rule and the Communication of Power in the Public of Sacred Places
16:15 Uhr Pause
16:45 Uhr
Benedikt Eckhardt (Edinburgh)
The King’s Men. Loyalist Organizations in the Hellenistic Empires
17:30 Uhr
Julia Wilker (Philadelphia)
Balancing Concepts of Authority and Status Representation: The Hasmoneans between High Priesthood and Kingship
18:15 Uhr
Achim Lichtenberger (Münster)
City Foundations in Late Hellenistic Kingdoms

Kontakt

christoph.michels@uni-muenster.de

https://www.uni-muenster.de/Geschichte/AlteGeschichte/Veranstaltungen/20220309.html