Die Rheinlande und die "Erfindung" der Katharer. Die Konstruktion eines religiösen Feindbildes im hochmittelalterlichen Europa

Die Rheinlande und die "Erfindung" der Katharer. Die Konstruktion eines religiösen Feindbildes im hochmittelalterlichen Europa

Veranstalter
Universität Bonn, Institut für Geschichtswissenschaft
Veranstaltungsort
Universitätsmuseum Bonn
PLZ
53113
Ort
Bonn
Land
Deutschland
Vom - Bis
06.04.2022 - 04.06.2022
Von
Eugenio Riversi, Institut für Geschichtswissenschaft, Universität Bonn

Wissenschaftsausstellung, 6. April bis 4. Juni 2022, Universität Bonn, Universitätsmuseum, Hauptgebäude, Regina-Pacis-Weg 1, 53113 Bonn.

Die Rheinlande und die "Erfindung" der Katharer. Die Konstruktion eines religiösen Feindbildes im hochmittelalterlichen Europa

Die Häresie der Katharer wird in der Geschichtskultur gemeinhin mit Südfrankreich assoziiert. Diese verbreitete Idee wird sogar von der regionalen Tourismusindustrie gestärkt, die aus dieser Bezeichnung eine Marke gemacht hat: le Pays cathare. Eine konstruktivistische Tendenz der Häresieforschung hat in den letzten Jahren gezeigt, dass sich hinter diesem Namen ein vielfältiges Phänomen verbirgt, und dass die Idee einer einheitlichen „Gegenkirche“ der Katharer eher das Ergebnis eines vielschichtigen modernen Konstrukts ist. Dieses Konstrukt hängt jedoch von der Schaffung eines Feindbildes im hochmittelalterlichen Europa ab: Der Kampf gegen die Häresie in Südfrankreich und der berüchtigte Albigenserkreuzzug (1209–1229) sind nur ein Teil davon. Ein anderer früher und wichtiger Beitrag entstand im 12. Jahrhundert in den Rheinlanden. Insbesondere der Bonner Kanoniker und spätere Benediktinermönch Eckbert von Schönau „erfand“ aus spätantiken Texten und aus der direkten Auseinandersetzung mit Personen, die als Häretiker wahrgenommen wurden, eine neue, von ihm als „katharisch“ bezeichnete Identität.

Es handelt sich um eine Übertragung und Anpassung einer französischen Ausstellung („Les cathares: une idée reçue“, 2018). Sie besteht aus 9 Postern, 2 Videos, Büchern und Comicbände. Kuratiert von Eugenio Riversi und Alessia Trivellone.

Universität Bonn – Institut für Geschichtswissenschaft, Abteilung für Mittelalterliche Geschichte in Kooperation mit der Universität Paul Valéry Montpellier 3, Centre d’Etudes Médiévales de Montpellier (CEMM), GIS HéPoS - Hérésie, Pouvoirs et sociétés und mit Unterstützung des Centre Ernst Robert Curtius der Universität Bonn.

Programm

Ausstellungseröffnung:

06. April 2022, 18:15 Uhr, Universitätsmuseum.

Einführungsvorträge zur Ausstellungseröffnung: 6. April 2022, 14 Uhr s.t. – 17:30 Uhr, Festsaal, Hauptgebäude

Öffnungszeiten:

Mittwoch bis Sonntag von 12:00 Uhr bis 16:30 Uhr.

Freier Eintritt zur Sonderausstellung.

https://www.uni-bonn.de/de/universitaet/unileben/universitaetsmuseum
Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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