(Il)legalität militärischer Gewalt - Aushandlung der Verhältnismäßigkeit zwischen militärischer Möglichkeit und Notwendigkeit (61. Internationale Tagung für Militärgeschichte, ITMG)

(Il)legalität militärischer Gewalt - Aushandlung der Verhältnismäßigkeit zwischen militärischer Möglichkeit und Notwendigkeit (61. Internationale Tagung für Militärgeschichte, ITMG)

Veranstalter
Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Forschungsgruppe Militär und Gewalt, Frank Reichherzer und Henning de Vries
Veranstaltungsort
virtuell
PLZ
14471
Ort
Potsdam
Land
Deutschland
Vom - Bis
12.10.2022 - 14.10.2022
Deadline
29.05.2022
Von
Frank Reichherzer & Henning de Vries, Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw)

(Il)legalität militärischer Gewalt - Aushandlung der Verhältnismäßigkeit zwischen militärischer Möglichkeit und Notwendigkeit (61. Internationale Tagung für Militärgeschichte, ITMG)

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine verletzt das Gewaltverbot aus Art. 2 (4) der UN-Charta. Dieses Kriegseverbot ist ein wesentliches Fundament der internationalen Ordnung. Die Tagung diskutiert die Bedingungen und Konsequenzen militärischer Einsätze und Handlungen, indem sie die historische Entwicklung der Grundsätze und Prinzipien der internationalen Ordnung in Bezug zur (Il)Legalität militärischer Gewalt betrachtet.

(Il)legality of Military Force and Violence Navigating between Possibility, Necessity, and Proportionality (61. International Conference for Military History, ITMG)

The Russian war against Ukraine violates the prohibition of the use of force in article 2 (4) of the Charter of the United Nations. Since the Briand-Kellogg-Pact in 1928, the use of war as means to settle political disputes between states has been prohibited. The Charter of the United Nations reaffirmed this prohibition and expanded it beyond the use of force to include the threat of force. Since 1945, the prohibition of aggressive wars has formed a core principle of the international order. Now, the consequences for the international order are to be discussed. The conference will address this topic by examining the historical development of the principles concerning the (Il)legality of military force and violence.

(Il)legalität militärischer Gewalt - Aushandlung der Verhältnismäßigkeit zwischen militärischer Möglichkeit und Notwendigkeit (61. Internationale Tagung für Militärgeschichte, ITMG)

Der Krieg der Russischen Föderation gegen die Ukraine verletzt das Gewaltverbot aus Art. 2 (4) der Charta der Vereinten Nationen. Seit dem Briand-Kellogg-Pakt von 1928 ist Krieg als Mittel zur Beilegung internationaler Streitigkeiten geächtet. Die Charta der Vereinten Nationen hat dieses Verbot bestätigt und über die Anwendung hinaus zur Androhung militärischer Gewalt erweitert. Dieses Gewaltverbot gehört seit 1945 zum Fundament der internationalen Ordnung. Die Konferenz beschäftigt sich mit den Grenzziehungen und Grenzüberschreitungen militärischer Gewaltanwendung und historischen Entwicklungen und fragt im Wechselspiel von aktuellen Ereignissen, Entwicklungen der jüngeren Zeit und der historischen Tiefendimension nach den Prinzipien und Praktiken der (Il)legalität militärischer Gewalt.

Dabei liegt der Fokus auf dem Prinzip der militärischen Notwendigkeit. Die Anwendung militärischer Gewalt zeichnet sich durch die Verhältnismäßigkeit von militärischen Möglichkeiten auf der einen und Humanität sowie Notwendigkeit auf der anderen Seite aus. Der Einsatz von ‚Dum-Dum-Geschossen‘ in Kolonialkriegen gegen die indigene Bevölkerung, die Behandlung von Kriegsgefangenen und Zivilisten, der Einsatz von chemischen Kampfstoffen, die Partisanenkriegsführung, die nukleare Aufrüstung, die Frage automatisierte Kampfdrohnen, ‚Cyberattacken‘, ‚humanitäre Interventionen‘, der ‚War on Terror‘, die Folter von Gefangenen – all diese verschiedenen Themen verweisen auf das Problem, eine klare Grenze zwischen dem, was aus militärischer Sicht möglich, und dem, was notwendig ist, zu ziehen. Wo liegt die Grenze? Unter welchen Umständen geht verregelte in hemmungslose Gewalt über?

Die Realisierung verschiedener militärischer Möglichkeiten hängt nicht allein von Erwägungen über die strategische, operative oder taktische Lage oder politischen Entscheidungen ab. Krieg bzw. bewaffneter Konflikt wird auch von Gewohnheiten und schließlich kodifiziertem Recht bestimmt. Auf der Konferenz wird die Entwicklung (rechtsverbindlicher) Beschränkungen des Krieges und damit auch des Wandels militärischer Gewalt von ‚Kriegen‘ zu ‚bewaffneten Konflikt‘ thematisiert. Im Zentrum steht die Beobachtung von Prozessen der Verrechtlichung und damit auch der Entstehung sowie Belastbarkeit eine regelbasierte Weltordnung.

Der heutige Ansatz des (humanitären) Völkerrechts entstand mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Gründung der Vereinten Nationen. Der Holocaust, die Kriegsverbrechen der Wehrmacht, die Massenmobilisierung für den Krieg und die Verfügbarkeit von Massenvernichtungswaffen haben einen Krieg ohne Grenzen geschaffen. Ambitionen den Krieg zu begrenzen, lassen sich schon im 17. Jahrhundert bei Hugo Grotius unter dem Eindruck des Dreißigjährigen Krieges verorten, erste Verträge wurden in Europa jedoch erst im 19. Jahrhundert geschlossen. Nachdem 1864 die Genfer Konventionen vereinbart und das internationale Rote Kreuz gegründet worden war, einigten sich die Staaten Europas im Zuge der Haager Friedenskonferenzen 1899 und 1907 auf ein allgemeingültiges Kriegsrecht. In Amerika stellt der Lieber Code aus der Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges (1861–1865) ein erstes nachhaltiges Beispiel für Verhaltensregeln von Soldaten dar, das bis ins 20. Jahrhundert hinein Geltung fand und so auch in die Entwürfe verschiedener internationaler Abkommen einfloss. Diese Bestrebungen zur Verregelung militärischer Gewalt wurden aber schon wenig später durch die Kriege in Europa und der Welt unterlaufen. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich eine neue rechtliche Struktur, die als Wandel von einem staatszentrierten, anarchischen System der internationalen Beziehungen hin zu Formen der Konstitutionalisierung einer regelbasierten Weltordnung beschrieben worden ist. Dennoch werfen Geschehnisse in der jüngeren Vergangenheit, wie etwa in Syrien, Libyen, Afghanistan, dem Irak oder auch dem Kosovo Fragen über die Durchsetzbarkeit internationaler Regularien auf. Mit der russischen Invasion in der Ukraine erscheint die Problematik wiederum in einem neuen Licht.

Vor diesem Hintergrund will sich die Konferenz mit den folgenden Themen beschäftigen:

Rechtliche (Un-)Sicherheit in Kriegen und bewaffneten Konflikten
Welche Probleme und Herausforderungen des Rechts zeigen sich in Kriegen und bewaffneten Konflikten? Welche Institutionen definieren Regeln und Normen und wer setzt sie um? Wie werden Normen des Kriegsrechts entwickelt, kodifiziert, verbreitet und angewandt? Wo liegen die Grenzen der Rechtfertigbarkeit von militärischer Gewalt? Wie gehen militärische Organisationen im Ganzen oder auch Soldatinnen und Soldaten im Speziellen mit den Unsicherheiten bei der Gewaltanwendung um?

Technologien und Waffensysteme
Technik und Krieg stehen in einem engen Verhältnis zueinander. Von Technologie geht eine transformative Kraft auf die Art der Kriegführung aus. Doch welche Auswirkungen haben Technik und Waffensysteme auf das Spannungsverhältnis zwischen Möglichkeiten, Notwendigkeiten und Verhältnismäßigkeit? Die Nutzung von Giftgas, Panzern, Luftschlägen und U-Booten zeigten bereits im Ersten Weltkrieg die Wirkung neuer Technologien und Waffensysteme auf den Wandel der Kriegführung. Die ersten Atombombeneinsätze in Hiroshima und Nagasaki unterstrichen diesen Transformationsprozess. Seitdem hat eine fortwährende Weiterentwicklung in Richtung autonomer Kampfeinheiten stattgefunden, welche das Waffenarsenal und damit die militärischen Möglichkeiten nicht nur erweitert und somit die Frage nach der Kontrollierbarkeit von Gewalt aufgeworfen haben.

Die internationale Rechtsordnung
Wie veränderte der Wandel der Weltordnung ‚Krieg‘ in ‚bewaffnete Konflikte‘? Inwiefern ähneln sich humanitäre Missionen im 19., 20. und 21. Jahrhundert, wo liegen Unterschiede? Gibt es eine juristische Schutzpflicht oder moralische Verantwortung in der heutigen Rechtsordnung? Welche Folgen hat der Krieg in die Ukraine auf die internationale Rechtsordnung? Wie wird die Anwendung militärischer Gewalt Angesicht internationaler rechtlicher Regelungen versucht, (sprachlich) zu legitimieren?

Rahmungen, Normen und Realitäten
Wie verhalten sich Kriegsführung und kodifiziertes Recht zueinander? Welche genaueren Funktionen haben rechtliche Festlegungen in Bezug auf die militärische Gewalt? Was sind die Grundlage für die Setzung von Normen in der Kriegsführung – etwa Ethik, Werte, Verhaltensregeln oder Gesetze…? Wie verhalten sich Normen zur gewaltsamen Realität? Mit welchen Strategien versuchen Akteure, die (offensichtliche) Illegalität militärischer Gewalt zu verschleiern oder sie in (vermeintliche) Legalität zu überführen?

Reichweite, Alternativen und Grauzonen
Wie weit reicht die Verregelung der Kriegführung überhaupt? Wer kann (nicht) ihre Gültigkeit beanspruchen, etwa mit Blick auf die Kolonialreiche und Kolonialkriegführung des 19. Jahrhunderts? Was waren/sind Alternativen zum ‚westlichen‘ Modell des humanitären Völkerrechts? Wie führen Regelungen auch zu neuen Unsicherheiten oder ermöglichen erst militärische Gewalt? Wo werden ‚rote Linien‘ gezogen? Wo und wie entstehen ‚Grauzonen‘? Wie sind die Grenzregionen zwischen legaler und illegaler Gewalt beschaffen? Welche Rolle spielen die ‚Privatisierung‘ militärischer Gewalt mit Blick auf die (Il)egalität ihre Anwendung.

Doktrinen, Rechtsdogmatiken, Theorien und Methoden
Fragen und Beobachtungen in diesen Punkten befeuern schon seit langem eine Debatte über die Beziehung zwischen Recht und internationalen Beziehungen. Die Frage, ob und wie Staaten, das Militär und Soldaten überhaupt die Notwendigkeit und Verhältnismäßigkeit der Gewaltanwendung abwägen, soll Kern dieser Diskussion sein. Führt dies in Anlehnung an Martii Koskenniemi zu einer mehr apologetisch-faktischen Beschreibung des humanitären Völkerrechts gegenüber seiner utopischen Normativität? Wie kann die Rechtsdogmatik mit den wachsenden Problemstellungen und Herausforderungen bewaffneter Konflikte Schritt halten?

Über diesen Katalog hinaus ist jedes andere, mit dem Gegenstand verbundene Thema willkommen. Forschende aus Geschichts-, Rechts- und Politikwissenschaften, Soziologie und anderen verwandter Disziplinen sind zur Teilnahme herzlich eingeladen. Die Konferenz wird in englischer Sprache stattfinden, Simultanübersetzungen zwischen Deutsch und Englisch werden zur Verfügung gestellt werden.

Redaktionsschluss für Einsendungen ist der 29. Mai 2022.

Formate:
- Vorschläge für einen Vortrag sollten 500 Wörtern nicht überschreiten. Auf dem Vorschlag sollten Name, institutionelle Anbindung und Kontaktadresse vermerkt sein. Vorschlägen ist ein kurzer akademischer Lebenslauf (max. eine Seite) beizufügen.
- Wenn Sie ein komplettes Panel organisieren möchten (max. 3 Vorträge, Gesamtumfang 2 Stunden), bitten wir um eine kurze Skizze des Panels und der Vortagsideen für alle Beitragende unter den erwähnten Vorgaben.
- Buchdiskussionen als Author meets Critics liefert ein weiteres Format. Hierzu soll eine Stunde pro Buch zur Verfügung stehen. In den ersten 40 Minuten sprechen Autorin/Autor und Kritiker/Kritikerin über das Buch und dann kann die Diskussion geöffnet werden. Geben Sie in ihrer Bewerbung ein Buch zum Thema der Tagung an, erläutern Sie in max. 500 Worten die Relevanz und nennen sie Autor/Autorin und Kritikerin/Kritiker mit Namen, institutioneller Anbindung und Kontaktdaten.

Interessenten erhalten bis zum 6. Juni 2022 eine Rückmeldung. Das Programm wird am 12. Juni 2022 veröffentlicht. Die Veranstaltung findet online statt. Ihre Einwilligung vorausgesetzt ist die Aufzeichnung der Tagung mit anschließender Veröffentlichung geplant. Eine Publikation der Ergebnisse wird in Erwägung gezogen.

(Il)legality of Military Force and Violence - Navigating between Possibility, Necessity, and Proportionality (61. International Conference for Military History, ITMG)

The Russian war against Ukraine violates the prohibition of the use of force in article 2 (4) of the Charter of the United Nations. Since the Briand-Kellogg-Pact in 1928, the use of war as means to settle political disputes between states has been prohibited. The Charter of the United Nations reaffirmed this prohibition and expanded it beyond the use of force, to include the threat of force. Since 1945, the prohibition of aggressive wars has formed a core principle of the international order. Now, the consequences for the international order are to be discussed. The conference will address this topic by examining the historical development of the principles relating to (Il)legality of Military Force and Violence.

To achieve this, the conference will focus on the principle of military necessity. The use of military force can be characterized by the tension between possibility on the one hand and necessity as well as humanity on the other. This tension must be balanced by the principle of proportionality in international humanitarian law. The use of ‘dumdum bullets’ in conflicts against indigenous people in European imperial conflicts; the treatment of captives and members of civilian populations; the use of chemical agents; responses to guerilla warfare; the nuclear arsenal of the Cold War; the (self-)control of unmanned drones; cyber-attacks; humanitarian interventions; the War on Terror; the torture of prisoners – alle these issues raise questions concerning where the line must be drawn between what is militarily possible and what is necessary as well as proportional: Where is this line? When is the line to unrestricted violence crossed? The question whether military options are pursued, and, if so, which options are pursued depends not only, in military perspective, on strategic, tactical, and operational considerations or, from a political perspective. War and warfare have become determined by customary and codified law. The waging of a war for the settlement of disputes has been renounced. In this conference, the development of legal restraints on war and, by consequence, the legal transformation of ‘war’ into ‘armed conflict’ will be discussed. We will look at the ius ad bellum as well as the ius in bello. The goal is to achieve an interdisciplinary understanding of this narrative and its consequences over time. The conference provides a framework to analyze this development either in relation to recent events or as in long-term historical perspectives. We also welcome theoretical, methodological, and legal-dogmatical analysis (see topics below).

Today's understanding of international (humanitarian) law changed at the end of World War II and with the founding of the United Nations. The Holocaust, the crimes of the Wehrmacht, the mass mobilization of populations use an availability of NBC weapons and led to an expansion of war that seemingly knew no borders. The modern discussion about laws for war began in seventeenth century with Hugo Grotius and the Thirty Years’ War. However, based on a ‘just war’ theory, European states initiated the codification of the international law of war (ius in bello) in the nineteenth century. During the Hague Peace Conferences of 1899 and 1907, Western states negotiated the Hague Regulations. As early as 1864, with the first Geneva Convention, they created protection for the wounded and for their care through the International Committee of the Red Cross. The Lieber Code, crafted during the U.S. Civil War (1861-1865), regulated the conduct of U.S. soldiers well into the twentieth century, and it was incorporated into various international treaty agreements. These treaties were of course undermined by following events. In the post-World War II era, a very different kind of structure emerged, often perceived as marking a shift from a state-centered system to a pattern of constitutionalism that frames a legal word order. This development has implications for our understanding of state sovereignty. Sovereignty is integrated in a legal world order that today cannot anymore be described as anarchic. However, the recent events and military missions in Afghanistan, Iraq, Libya, or Syria, or Kosovo seem to contradict the assumption of the legal regulation of armed conflict. The Russian War against Ukraine has brought this discussion to an entirely new level, and it has cast doubt on the existence of an international order. At the same time, some observers still accentuate the relevance of international law in these conflicts and wars.

Against this background, the following topics will be addressed and discussed in the conference:

Legal (Un-)Certainty in War and in Armed Conflicts
Which problems and difficulties arise in in war and in armed conflicts? Which authorities define rules and norms, who judges? How is knowledge of laws, rules and norms generated, processed, distributed, conceived, and practiced? How do military organizations and soldiers on the ground cope with uncertainties in the use of force? How is the concept of law used to legitimize the use of military force and violence?

Technologies and Weapons
How do new technologies shape the possibilities in war and armed conflict? What consequences do they have on necessity and proportionality? The use of poison gas, airstrikes, and submarine warfare in World War I have shown the effect of technologies and weapons. The first nuclear strike on Japanese territory in World War II underpins this assumption. Since then, the development towards ruse of unmanned (autonomous) drones and cyber-attacks has broadened the arsenal of military possibilities, posing the question of arms control and especially their necessity and proportionality.

Legal World Order
How did the change of world order bring about the transformation of ‘war’ into ‘armed conflict’? Are humanitarian interventions of the twentieth and twenty-first century the same as those in the nineteenth century? What consequences does the Russian war against Ukraine have for the international legal order? On a general level, these questions point to regulations, legitimations and the contextual structure of war and armed conflict.

Frames, Norms, and Reality
How do understandings of warfare frame or interact with war regulations? What specific function do codifications of military force and violence possess? What is the basis for norms in warfare? How do norms correspond or relate to the realities of warfare? What strategies are at work to frame (obvious) illegal acts of the use of military force as (seemingly) legal forms?

Limits, Alternatives, Grey Zones
What is the real of rules for the codification of warfare? To whom do rules apply? What were alternative models to a ‘western’ international humanitarian law? How does legal codification itself produce uncertainties? Are there red lines, where are grey zones? How are these borders or border regions of (il)legal use of force constituted? What can be said about ‘privatization’ of military force regarding to the (il)legality?

Doctrines, Theories, and Methods
These questions and observations fuel the longstanding debate about the relationship between law and politics in international relations. The question whether states, the military, and soldiers consider necessity and proportionality in the use of force, lies at the very heart of these debates. Does this lead to a mere apologetic description of international humanitarian law? Do legal dogmatics cope with the growing challenges of armed conflicts?

Presentations that discuss other topics related to the main theme of the conference are welcome. Scholars from law, history, sociology, political science, and other cognate disciplines are welcome to respond and to participate. We encourage young scholars to submit abstracts for presentation. The conference will be held in English. Translations will be provided.

Authors are invited to submit abstracts of original papers until 29 May 2022.

Only one abstract per author will be considered. Abstracts must not exceed 500 words. Please add name, affiliation, and a short (one page max.) CV to your proposal.
If you want to organize a panel (3 slots max. for a two-hour panel), extend your submission for each author under the forementioned conditions.
It will also be possible to organize an author meets critic event. State in your proposal a book, its relevance, and a possible commentator beside the book author.

We will inform authors of selected papers by 6 June 2022. The conference program will be published by 12 June 2022. The conference will be held online. A publication is in consideration.

Kontakt

ZMSBwITMG@bundeswehr.org

https://www.bundeswehr.de/de/organisation/weitere-bmvg-dienststellen/zentrum-militaergeschichte-sozialwissenschaften/zmsbw-veranstaltung-itmg-2022-gewalt-5374524