HeimatPraktiken. Aneignungsformen und alltägliche Konstruktionen von Heimat in historischer Perspektive

Heimat Praktiken Aneignungsformen und alltägliche Konstruktionen von Heimat in historischer Perspektive

Veranstalter
Eine Kooperation des DFG-Projekts „Polyphonie der Heimat“ an der TU Dresden, des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V. Dresden und der Professur für Zeitgeschichte der Universität Bielefeld.
Veranstaltungsort
Stadtarchiv Dresden
Gefördert durch
Deutsche Forschungsgemeinschaft, Land Sachsen
PLZ
01099
Ort
Dresden
Land
Deutschland
Vom - Bis
19.05.2022 - 20.05.2022
Deadline
15.05.2022
Von
Johannes Schütz, Institut für Geschichte, TU Dresden

Der Workshop widmet sich dem Problemfeld "Heimat" aus einer dezidiert praxeologischen Perspektive und nimmt die Praktiken in den Blick, mit denen Akteure zu verschiedenen Zeiten ihre Heimat herstellten.

Heimat Praktiken Aneignungsformen und alltägliche Konstruktionen von Heimat in historischer Perspektive

Die Auseinandersetzung mit Heimat hat gegenwärtig nicht allein Konjunktur, sie ist mittlerweile fast zu einer Art Dauerbrenner avanciert. Dies betrifft tagesaktuelle Debatten ebenso wie die Auseinandersetzung in zahlreichen kultur- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen. Die geschichtswissenschaftliche Perspektive hat sich dabei vorwiegend auf die Begriffs- und Ideengeschichte sowie die institutionalisierte Heimatbewegung gerichtet. Anders als in soziologischen und kulturanthropologischen Forschungsarbeiten wurde dabei der praxeologischen Dimension von Heimat und deren Wechselwirkungen mit den gesellschaftlich jeweils wirkmächtigen Heimatvorstellungen weit weniger Beachtung zuteil. Angesichts dieses Befunds rückt der Workshop Heimat-Praktiken in den Fokus und nähert sich deren Analyse aus zweifacher Richtung: Zum einen werden die theoretischen Implikationen, methodischen Herausforderungen und interdisziplinären Möglichkeiten einer praxeologischen Erforschung von Heimat problematisiert. Zum anderen werden Untersuchungen zu empirischen Fallbeispielen herangezogen und zur Diskussion gestellt, wobei der zeitliche Schwerpunkt auf dem 19. und 20. Jahrhundert liegt. Ein solches Vorgehen verspricht Klärung darüber, welche historischen Phänomene sich unter dem Begriff „Heimat-Praktiken“ subsumieren und wie sie sich erforschen lassen.

Programm

19.05.2022

12.00 Uhr – Grußworte
Andreas Rutz (ISGV Dresden)
Dagmar Ellerbrock (TU Dresden)
Thomas Kübler (Stadtarchiv Dresden)

12.15 Uhr – Einführung in den Workshop durch das Organisationsteam

12.30 Uhr – Impulsvortrag
Jan-Hendryk de Boer (Duisburg-Essen) - Von der Praxis, Praktiken zu erforschen. Theoretische und methodische Vorüberlegungen
Moderation: Johannes Schütz

13.30 Kaffeepause

14.00 Uhr – Institutionen und die Institutionalisierung von „Heimat“

Dieter Herz (Dresden) - Möblierung der Heimat. Aktivitäten des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Maximilian Berkel (Wuppertal) - Das Heimatfest 1910 in Elberfeld als „Heimat-Praktik“

Moderation: Dagmar Ellerbrock

15.15 Uhr Kaffeepause

15.45 Uhr - „Heimat“-Räume und „Heimat“-Wissen

Lena Heerdmann (Duisburg-Essen) - Lehrer zur Beobachtung und Sammlung des Sprachschatzes der Heimat […] ermahn[en]. Habituelle Heimat- und Wissenspraktiken am Beispiel der privaten und publizierten Aufzeichnungen eines rheinischen Volksschullehrers und „Gewährsmannes“ (1911-1938)

Sabine Stach (Leipzig) - Das Land erfahren, das Land erlaufen. Wandern als epistemische Praktik der polnischen Heimatkundebewegung

Moderation: Henrik Schwanitz

17.00 Uhr – Kaffeepause

17.30 Uhr – „Heimat“ bei/durch Grenzüberschreitung

Sönke Friedreich (Dresden) - „Ein Erobern der Heimat mitten in der Fremde.“ Heimatpraktiken von Auslandsdeutschen in den 1930er Jahren

Veronika Lichtenwald (Siegen) - Heimatbilder. Perspektiven auf Heimat, Identität und Zugehörigkeit in visuellen Diskursen zur russlanddeutschen Migration in Deutschland ab 1980

Moderation: Anna Strommenger

18.45 Uhr – Ende Tag 1

20.05.

9.00 Uhr – Inszenierungen von „Heimat“

Cornelius Goop (Wien) - Heimat im Kleinen erschaffen: Die Praxis des Heimatgedichte-Schreibens
im Fürstentum Liechtenstein, ca. 1860–1920

Juliane Brauer (Wuppertal) – Und wir lieben die Heimat, die schöne: Heimatliebe singen und fühlen in der frühen DDR

Nadine Kulbe (Dresden) - Bild und Heimat. Praktiken der Medialisierung und Ästhetisierung regionalen Wissens

Moderation: Antje Reppe

10.30 Uhr Kaffeepause

11.00 Uhr – Medien der „Heimat“

Andreas Rutz/Henrik Schwanitz (Dresden) – Unsere Heimat? Heimat im frühen DEFA-Film (Arbeitstitel)

Martin Munke (Dresden) - „Heimatforschung“ als Citizen Science? Theoretische Überlegungen und praktische Ansätze

Moderation: Johannes Schütz

12.15 Uhr Mittagspause

13.15 Uhr - Podiumsdiskussion

Problem: Heimat(en)? mit Anja Oesterhelt (Halle), Uta Bretschneider (Leipzig) und Thomas Schaarschmidt (Potsdam)

Moderation: Christina Morina (Bielefeld)

15.15 Uhr - Resümee

https://www.isgv.de/aktuelles/veranstaltungen/details/HeimatPraktiken
Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung