Marina Hilber, Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie, Universität Innsbruck
Do. 23.06.2022
08:30 Begrüßung und Eröffnung:
Ass. Prof. Dr. Marina Hilber – Univ. Prof. Elisabeth Dietrich-Daum (VSGM/Uni Innsbruck),
Univ. Prof. Dr. Thomas Stephenson (SFU Linz)
Panel I: Affektive Aspekte von Seuchen von der Antike bis zur Frühen Neuzeit
Chair: Elena Taddei
09:00 Rupert Breitwieser (Salzburg): Zum Umgang mit Seuchen im Altertum soziale Reaktionen und Emotionen
09:30 Martin Bauch (Leipzig): Hunger, Seuche und Flagellanten. Über die Ursprünge der Geißlerbewegung in der klimatischen Krise des Samalas-Ausbruchs in den 1250er Jahren im globalen Vergleich
10:00 Pause
Panel II: Epidemie-Bewältigung und Emotionalität: Cholera
Chair: Marina Hilber
10:30 Elke Hammer-Luza (Graz): „Verdächtige Krankheits- und Todesfälle“. Die Cholera 1831/32 in der Steiermark
11:00 Christian Promitzer (Graz): Kärntens unerwartete Pandemie: Überraschung, Furcht und Gefasstheit in den Jahren der ersten Cholerapandemie
11:30 Pause
11:45 Maria Heidegger und Elisabeth Dietrich-Daum (Innsbruck): „Nirgends sieht man Beistand“. Zur Historizität der Emotionen in der Pflege und der Emotionalität der Pflegenden am Beispiel der ersten Choleraepidemie der 1830er Jahre in der österreichischen Monarchie
12:15 Marcel Chahrour: Von der Angst vor dem „Anderen“ in der Epidemie. Die deutschsprachige akademische Medizin und die Angst vor dem „Orient“ als Krankheitsherd in der ersten Hälfte des 19. Jh.
13:00 Mittagspause
Panel III: Epidemie-Prävention und Emotionalität: Pocken
Chair: Carlos Watzka
14:30 Martin Gabriel (Klagenfurt): Untertanen des Staates und „Stücke unserer Herzen“ Die Autoritäten Neuspaniens, indigene Populationen und der Kampf gegen die Pocken
15:00 Maximilian Gröber/Elena Taddei (Innsbruck): Wessen Furcht? Wessen Zorn? (Konstruierte) Emotionen im Zusammenhang mit Pockenepidemien und Schutzpockenimpfung
15:30 Eberhard Wolff (Zürich): Wohin mit der pockenkranken Waltraud B.? Wie Epidemien narrativ-emotional konstruiert werden. Eine Mikro-Studie des Pockenausbruchs von Monschau/D. (1962)
16:00 Pause
Panel IV: Epidemien – Die (Be-)Deutung der Affekte
Chair: N. N.
16:15 Vera Faßhauer (Frankfurt): Emotion und Natur: Negative Affekte als Motor epidemischer Erkrankungen in der vitalistischen Medizinauffassung
16:45 Henriette Löffler-Stastka (Wien): Zur Akzeptanz von Begrenzung und der komplexen Funktion der Affekte
17:15 Pause
18:00 Keynote: Bettina Hitzer (Dresden): Pandemiegefühle. Nutzen und Grenzen einer emotionshistorischen Perspektive
Moderation: Elisabeth Dietrich-Daum
NB: Findet im Architekturforum OÖ (AFO) statt
18:45 Diskussion zur Keynote
20:00 Conference Dinner
Fr. 24.06.2022
Panel V: Epidemien und Emotionen im 20. Jahrhundert
Chair: Silke Ortner
09:00 Philipp Reichrath (Tübingen): Viele kranke Kinder: Emotives Tun bei Jane Addams und Alice Hamilton.
09:30 Hans-Martin Behrisch und Matthäus Wehowski (Dresden): Zwischen Panik und Gleichgültigkeit – Die Reaktionen der Bevölkerungen von Sachsen und Oberschlesien auf die Spanische Grippe 1918
10:00 Marina Hilber (Innsbruck): Prinzip Hoffnung. Heilmittel im Kampf gegen die Polio-Epidemie 1947 und ihre (mediale) Rezeption
10:30 Pause
11:00 Alois Unterkircher (Ingolstadt): „Die Hauptsache war dann wirklich die Trauerarbeit“. AIDS Memorial Quilts als außergewöhnliche Objekte der AIDS-Krise in den 1980/90er Jahren
11:30 Gisela Theising (Hannover): „Wendet Wut, Angst und Kummer in Aktivität.“ Zur Dialektik von Emotionen und Pragmatismus in der AIDS-Aktivistenkunst der 1980er und 1990er Jahre
12:00 Mittagspause
Panel VI: Trauma und Affektregulierung – Gegenwart und Zukunft der Vergangenheit
Chair: Marcel Chahrour
13:30 Thomas Stephenson und Agnes Stephenson (Linz): Was nicht erinnert werden darf, muss wiederholt werden. Individualpsychologische und psychoanalytisch-pädagogische Gedanken zu Interdependenzen von biographisch- und menschheitsgeschichtlich-historischem Wiederholungszwang
14:00 Carlos Watzka (Linz): Impfangst und totalitäre Vergangenheit. Politischer Terror und kollektive Traumatisierungen während des 20. Jahrhunderts als Erklärungsfaktor für das Ausmaß gegenwärtiger Ablehnung von Covid-Impfungen innerhalb Europas
14:30 Silke Ortner (Linz): Individuelle Krankheitserfahrungen zwischen Traumatisierung und Resilienz
15:00 Carlos Watzka (VSGM/SFU Linz): Schlussbemerkungen
Anmeldungen zur Tagungsteilnahme werden bis spätestens 13. Juni 2022 erbeten. Die Tagungsgebühr beträgt 100 € und deckt die Kosten für Kaffeepausen und das Conference Dinner ab.