Konfessionelle Codierungen. Ambiguität und Vereindeutigung im 16. Jahrhundert

Konfessionelle Codierungen. Ambiguität und Vereindeutigung im 16. Jahrhundert

Veranstalter
Prof. Dr. Birgit Emich, Prof. Dr. Christine Ott, Dr. Bruno Boute, Dr. Andreea Badea (alle GU Frankfurt am Main) (DFG-Kolleg-Forschungsgruppe „Polyzentrik und Pluralität vormoderner Christentümer“ und Professur für Literaturwissenschaft des Französischen und Italienischen)
Ausrichter
DFG-Kolleg-Forschungsgruppe „Polyzentrik und Pluralität vormoderner Christentümer“ und Professur für Literaturwissenschaft des Französischen und Italienischen
Veranstaltungsort
Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität in Kooperation mit der Werner Reimers Stiftung
Gefördert durch
DFG
PLZ
61348
Ort
Bad Homburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
19.05.2022 - 21.04.2022
Deadline
10.05.2022
Von
Andreea Badea, Bruno Boute, Birgit Emich, Historisches Seminar, Geschichte der Frühen Neuzeit, und Christine Ott, Institut für Romanische Sprachen und Literaturen, Professur für Literaturwissenschaft des Französischen und Italienischen, Gothe-Universität Frankfurt am Main

Tagung der DFG-Kollegforschungsgruppe "Polyzentrik und Pluralität vormoderner Christentümer".

Konfessionelle Codierungen. Ambiguität und Vereindeutigung im 16. Jahrhundert

Mag das frühneuzeitliche Europa aus einer globalen Perspektive auch als religiös und kulturell (vergleichsweise) einheitlich erscheinen, so zeigt ein genauerer Blick, dass der Schein trügt. In diesem Zusammenhang schauen wir auf konfessionelle Codierungen, wie sie sich in literarischen Texten, Kunstwerken, Traktaten aus Theologie und Jurisprudenz, aber auch mithilfe von und in Paratexten (Vorworte, Kommentare, Rubriken) und Kontexten manifestieren. Der Rezeptionsakt, durch den konfessionskulturelle Äußerungen dann auch als solche decodiert werden, muss dabei stets mitreflektiert werden. Deshalb gilt es im Rahmen der Tagung auch danach zu fragen, inwiefern konfessionelle Codierungen und Decodierungen von Vereindeutigungsstrategien beziehungsweise einer Hermeneutik der Eindeutigkeit angeleitet werden.

Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Interessent:innen werden gebeten, sich bis zum 10. Mai 2022 per E-Mail unter pluralchristianities@em.uni-frankfurt.de anzumelden. Es gelten die aktuellen Coronaregeln.

Programm

Donnerstag, 19. Mai 2022

15.00–15.30 Uhr: Birgit Emich, Christine Ott: Grußworte, Einführung

Moderation: Bruno Boute

15.30–16.15 Uhr: Wietse de Boer (Miami): Drawing Confessional Lines in the Sand. Sixteenth-Century Catholic Controversies about the Cult of Sacred Images

16.15–17.00 Uhr: Mattias Sommer Bostrup (Aarhus): Lutheranism? Discursive flexibility in the early Danish Reformation, c. 1520–1550

17.00–17.30 Uhr: Kaffeepause

Modeation: Bruno Boute

17.30–18.15 Uhr: Andreea Badea (Frankfurt am Main): Hermann von Wied als Gestalter des Narratives von der Kölner Reformation. Konfessionelle Codierungen und politische Vereinnahmung

Freitag, 20. Mai 2022

Moderation: Christine Ott

10.00–10.45 Uhr: Marc Föcking (Hamburg): "Lutero" und "luterano" in der italienischen Literatur des 16. und frühen 17. Jahrhunderts

10.45–11.30 Uhr: Maria Laura Giordano (Barcelona): Deconstructing the codes of exclusion: John of Ávila’s Pauline biblical hermeneutics as a critical conscience of the Hispanic Confessionalization

11.30–12.00 Uhr: Kaffeepause

12.00–12.45 Uhr: Felix Sprang (Siegen): Denominationally Coded Reading Practices on the Early Modern Stage: “He’s too well read in poesy to be tied / In the slave’s fetters of religion”.

12.45–14.00 Uhr: Mittagspause

Moderation: Markus Wriedt

14.00–14.45 Uhr: Susanne Wegmann (Köln): Bilder recht gebrauchen. Die Weihe von lutherischer Kirchenausstattung im 16. und 17. Jahrhundert

14.45–15.30 Uhr: Daniel Gehrt (Erfurt): Confessional Nuances of Pictorial Renaissance Bookbindings

15.30–16.00 Uhr: Kaffeepause

Moderation: Birgit Emich

16.00–16.45 Uhr: Margit Kern (Hamburg): Konfession und Geschlecht in Körperbildern der Christina von Schweden. Aufhebung und Markierung von Differenz als Strategie der Selbstinszenierung

16.45–17.30 Uhr: Sabine Ehrmann-Herfort (Rom): Parallelwelten? Geistliche versus weltliche Musik im Rom des 16. Jahrhunderts

18.00–20.00 Uhr: Keynote: Ulinka Rublack (Cambridge): Art Lovers and Confessional Ambiguity in Early Seventeenth-Century Germany

Samstag, 21. Mai 2022

Moderation: Andreea Badea

09.30–10.15 Uhr: Christine Ott (Frankfurt am Main): Strategien der Vereindeutigung und Apologie in literarischen Kommentaren: Frankreich und Italien im 16 und frühen 17. Jahrhundert

10.15–11.00 Uhr: Rogier Gerrits (Hamburg): Bibelallegorese als konfessionelle Codierung in der Exercice spirituel (1606) und den Tableaus Sacrez (1594) von Paul Perrot de la Sale

11.00–11.15 Uhr: Kaffeepause

11.15–12.00 Uhr: Natalie Krentz (Frankfurt am Main): Widerspenstige Dinge. Zum Nachleben religiöser Objekte in der lutherischen Reichsstadt Nürnberg

12.00–12.45 Uhr: Kai Bremer (Osnabrück): "mach Reden jezt die That" - Konfessionelle Ambiguität in Catharina Regina von Greiffenbergs "Sieges-Seule der Buße" von 1675

12.45–13.30 Uhr Abschlussdiskussion

Kontakt

E-Mail: pluralchristianities@em.uni-frankfurt.de

http://www.geschichte.uni-frankfurt.de/KFG_POLY