Pazifismus in der Praxis

Veranstalter
Pascal Dubourg Glatigny, Martin Aust, Denis Eckert, Bernhard Struck (Abteilung für Osteuropäische Geschichte der Universität Bonn)
Ausrichter
Abteilung für Osteuropäische Geschichte der Universität Bonn
Veranstaltungsort
Abteilung für Osteuropäische Geschichte der Universität Bonn
Gefördert durch
Deutsch-Französische Hochschule
PLZ
53113
Ort
Bonn
Land
Deutschland
Vom - Bis
06.09.2022 - 08.09.2022
Deadline
30.06.2022
Von
Marcel Koschek, Abteilung für Osteuropäische Geschichte, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Pazifismus und andere Reformprojekte waren auf globaler Ebene stets eng miteinander verbunden. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts lässt sich um 1900 die Entstehung zahlreicher transnationaler Bewegungen beobachten, die aus bürgerschaftlichen oder politisierten Milieus entstanden.

Pazifismus in der Praxis

Workshop-Reihe:

“Transnationale emanzipatorische Praktiken angesichts des „Esperanto-Paradigmas“. Erfahrungen im langen zwanzigsten Jahrhundert” gefördert durch die Deutsch-Französische Hochschule

Esperanto-Paradigma 2: Pazifismus in der Praxis, 6.-8. September 2022 in Bonn

Pazifismus und andere Reformprojekte waren auf globaler Ebene stets eng miteinander verbunden. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts lässt sich um 1900 die Entstehung zahlreicher transnationaler Bewegungen beobachten, die aus bürgerschaftlichen oder politisierten Milieus entstanden.

In der Esperantobewegung selbst ist die Idee des weltweiten und nationsübergreifenden Friedens von Beginn an zentral verankert. Dabei handelte es sich keineswegs um eine naive Idee, indem die Esperantobewegung hoffte, alle Barrieren und Grenzen schlicht abzuschaffen. Dem Gründer Zamenhof selbst ging es von Beginn an, seit 1887, eher um eine Neutralisierung der Risiken von bewaffneten Konflikten, indem jegliche linguistische Dominanz aufgehoben bzw. durch Esperanto überwunden werden sollte. Das primäre Ziel von Esperanto war nicht die Aufhebung von Nationen, Staaten und Nationalsprachen. Es ging vielmehr darum, jedem Volk, jeder Nation, jeder Sprachgruppe eine gleichberechtigte Stimme zu geben – im Idealfall in einer dauerhaft befriedeten Welt.

Die Esperantisten teilten ihre Ansichten mit vielen anderen Pazifisten und ihnen ging es um die Etablierung und Verbreitung von kulturellen Praktiken, die Abschaffung sozialer und kultureller Unterschiede, das Beenden von durch Kapitalismus erzeugter Ungleichheiten auf nationaler und globaler Ebene. So war die Einführung gerechter Welthandelsregeln ein regelmäßig gefordertes Argument für die Erreichung des Friedens. In einem ganz anderen Zusammenhang stand auch die Gleichberechtigung von Mann und Frau.

Diesen und anderen Fragen und Gebieten widmet sich dieser zweite Workshop. Im Zentrum stehen nicht nur die pazifistischen Ideale, sondern vor allem die zahlreichen Praktiken und Instrumente verschiedener Gruppen, Organisationen und Bewegungen. Gleichzeitig fragt der Workshop nach den Praxen des Pazifismus innerhalb und außerhalb der Esperantobewegung.

Nach dem Vorbild der Esperantobewegung zielt der Workshop auf jedwede innovative und autonome Form unverbindlicher Assoziationen zwischen Individuen und Gruppen, die sich grenzüberschreitend formierte und sich für Pazifismus einsetzten. Anhand von Beispielen aus verschiedenen Bereichen nimmt der Workshop die Erfahrungen dezentraler Organisation auf globaler Ebene in den Blickpunkt und fragt danach, wie diese zu beschreiben und charakterisieren sind.

Ziel des Workshop-Zyklus ist es, einen Ort zur Diskussion und Reflexion über diese spezifischen Formen der Globalisierung zu schaffen, die sich aus der Tätigkeit von Bürgern und Aktivisten ergeben haben. Es geht vor allem darum, die Entstehung neuer Forschungsfelder zu erörtern und die Frage nach der Konstitution von Quellen im Zusammenhang mit nicht institutionalisierten transnationalen Bewegungen zu stellen.

Das Treffen in Bonn 2022 ist Teil einer Reihe von drei Workshops. Der erste hat in Berlin 2021 stattgefunden und der dritte wird in Paris 2023 stattfinden.

Der Workshop richtet sich an Masterstudierende, Doktoranden, und PostDocs. Die Arbeitssprachen sind: Deutsch, Französisch, Englisch

Bewerbungsmodalitäten

Akzeptiert werden verschiedene Formate in Form von kurzen Berichten über laufende Master-/Doktorarbeiten, Beiträge zu Forschungsprojekten oder auch längere Referate.

Bitte reichen Sie Ihre Unterlagen (max. 400 Worte Abstract, maximal zwei Seiten Lebenslauf) bis zum 30. Juni 2022 bei Marcel Koschek (koschek@uni-bonn.de) ein.

Kontakt

Marcel Koschek, M.A.
E-Mail: koschek@uni-bonn.de

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Veröffentlicht am
Beiträger
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Französisch, Deutsch
Sprache der Ankündigung