Die ersten nationalsozialistischen Konzentrationslager - eine Bestandsaufnahme

Die ersten nationalsozialistischen Konzentrationslager - eine Bestandsaufnahme

Veranstalter
Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart (LAD) in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB), der Stadt Ulm und dem Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg Ulm (DZOK)
Veranstaltungsort
Hochschule für Gestaltung Ulm
Gefördert durch
Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg – Oberste Denkmalschutzbehörde
PLZ
89081
Ort
Ulm
Land
Deutschland
Vom - Bis
07.07.2022 - 08.07.2022
Deadline
30.06.2022
Von
Dr. Katrin Hammerstein, Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg

Im Rahmen der Tagung werden die Ergebnisse eines Forschungsprojekts des Landesamtes für Denkmalpflege Baden-Württemberg zu den frühen nationalsozialistischen Konzentrationslagern präsentiert und im Austausch mit Geschichtswissenschaft, Gedenkstätten und Lernorten das Verhältnis von Denkmalpflege, historischer Forschung und historisch-politischer Bildungsarbeit diskutiert.

Die ersten nationalsozialistischen Konzentrationslager - eine Bestandsaufnahme

Ausgangspunkt des Kolloquiums ist das zweijährige, abgeschlossene Forschungsprojekt des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart zur historischen Bestandssituation der frühen nationalsozialistischen Konzentrationslager zwischen 1933 und 1935. Landesweit wurden im Rahmen des Projektes fünf Objekte untersucht und dokumentiert. Dabei stand die Fragestellung im Fokus, was sich nach fast 90 Jahren innerhalb teils komplexer Denkmalstrukturen von den frühen Konzentrationslagern erhalten hat und welche historischen Aussagen die bauhistorischen Spuren zulassen? Sind sie ein Abbild der bisher zugänglichen Quellen oder verweisen sie auf Aspekte jenseits der tradierten Überlieferung?

Da dem Forschungsprojekt als landesweite Untersuchung angesichts seiner historischen Dimension – den frühen nationalsozialistischen Konzentrationslagern – auf Bundesebene eine beispielgebende Position zukommt, ist im Rahmen des Kolloquiums der länderübergreifende Vergleich und Austausch vorgesehen.

Über die bauhistorische und denkmalfachliche Einordnung hinaus ist hinsichtlich ihrer historischen Bedeutung und gesellschaftlichen Perspektive ein Austausch mit den jeweiligen Gedenkstätten, Lernorten und lokalen Historiker:innen vorgesehen, um das Verhältnis zwischen Denkmalpflege und historischer Forschungs-/Bildungsarbeit zu diskutieren und die Bedeutung der Ergebnisse des Forschungsprojektes für die Vermittlung herauszuarbeiten.

Die Tagungsgebühr beträgt 30,00 EUR bzw. 15,00 EUR für ehrenamtlich tätige Gedenkstättenmitarbeitende und Studierende (inkl. Mittagessen). Eventuelle Übernachtungen müssen selbst organisiert und finanziert werden. Fahrtkosten können leider nicht übernommen werden.

Anmeldung unter: https://www.denkmalpflege-bw.de/service/veranstaltungskalender/veranstaltung/die-ersten-nationalsozialistischen-konzentrationslager-eine-bestandsaufnahme

Programm

Donnerstag, 07. Juli 2022

11.00 Uhr Tagungseröffnung

- Prof. Dr. Claus Wolf (Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart): Grußwort
- Iris Mann (Bürgermeisterin für die Fachbereiche Kultur sowie Bildung und Soziales in Ulm): Grußwort
- Sibylle Thelen (Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg): Grußwort

11.30 Uhr Einführung in das Thema

- Dr. Nicola Wenge (DZOK): Ausgangspunkt Geschichte: Historische Einführung zu den frühen Konzentrationslagern
- Dr. Katrin Hammerstein (LpB): Ausgangspunkt Erinnern: Zur Gedenkstättenlandschaft in Baden-Württemberg und den frühen Konzentrationslagern
- Dr.-Ing. Claudia Mohn (LAD): Ausgangspunkt Denkmalpflege: Die baulichen Strukturen der frühen Konzentrationslager
- Marc Ryszkowski (LAD): Moderation

13.00 Uhr Mittagspause

13.45 Uhr Der Ort als Ausgangspunkt und Ressource der Gedenkstättenarbeit

- Marc Ryszkowski (LAD): Die ersten nationalsozialistischen Konzentrationslager in Baden-Württemberg – Das Lager im historischen Baubestand
- Josef Naßl / Annette Lein (DZOK): Die Bedeutung des historischen Orts für die Arbeit des Dokumentationszentrums Oberer Kuhberg Ulm e. V. – KZ-Gedenkstätte
- Dr. Andrea Hoffend und Luisa Lehnen (Projekt Lernort Kislau): Vom Leerort zum Lernort? Die badischen Konzentrationslager Ankenbuck und Kislau in der historisch-politischen Bildungsarbeit
- Marcus Klotz (Oberleutnant a.D. Stetten a.k.M.): Ein Militärstandort mit Geschichte – 111 Jahre Garnison Stetten a.k.M.
- Dr. Katrin Hammerstein (LpB): Moderation

16.00 Uhr Kaffeepause

16.15 Uhr Die Erforschung der baulichen Spuren

- Dr. Christian Bollacher (LAD): Inventarisationsprojekt KZ-Komplex Natzweiler – Dokumentation von NS-Terrororten und Landschaften
- Alma Thum (Diplom-Restauratorin, Dresden): Frühes Nationalsozialistisches Konzentrationslager Sachsenburg. Ein restauratorischer Diskurs zum Umgang mit ausgewählten Zeugnissen aus der Zeit zwischen 1933 und 1937
- Barbara Schulz (Büro für Zeitgeschichte und Denkmalpflege, Berlin): KZ Kemna: Baugeschichtliche Ersterschließung eines historischen Ortes
Christiane Brasse (LAD): Moderation

17.45 Uhr ENDE

Freitag, 08. Juli 2022

09.00 Uhr Exkursion zum Fort

11.15 Uhr Das Fort Oberer Kuhberg

- Mathias Burger (Förderkreis): „Festungsmuseum oder Museumsfort?“ – Die Arbeiten des Förderkreises Bundesfestung Ulm e. V. bei Restaurierung, Pflege und Präsentation des Forts Oberer Kuhberg
- Annette Lein (DZOK): Vermittlungsarbeit in der KZ-Gedenkstätte Oberer Kuhberg. Raumentschlüsselung als zentrale Ressource für die historisch-politische Bildungsarbeit
- Marc Ryszkowski (LAD): Die Suche nach dem KZ im Fort – Ein bauhistorischer Indizienprozess
- Dr.-Ing. Claudia Mohn (LAD): Moderation

12.45 Uhr Mittagspause

13.30 Uhr Denkmalpflege und Gedenkstättenarbeit an den frühen Lagern

- Anke Binnewerg (zeitFormen, Dresden): Denkmalschutz und Denkmalpflege ehemaliger früher Konzentrationslager – ein Überblick aus Sachsen
- Dr. Ann Katrin Düben (Gedenkstätte Breitenau): Das Konzentrationslager Breitenau. Perspektiven der bauhistorischen Untersuchung und gedenkstättenpädagogischen Erschließung
- Anna Schüller (Geschichtswerkstatt Sachsenburg): „Spuren vertiefen“ – ehrenamtliche Gedenkarbeit in Sachsenburg im Dialog mit dem Gelände
- Dr. Nicola Wenge (DZOK): Moderation

15.15 Uhr Kaffeepause

Ab 15.30 Uhr:

- Dr. Gabriele Hammermann (Gedenkstätte Dachau): Neugestaltung und Denkmalpflege in der KZ-Gedenkstätte Dachau
- Dr. Thomas Lutz (Topographie des Terrors): Der historische Ort in der digitalen Welt – Möglichkeiten und Probleme der Darstellung

16.30 Uhr Abschlussdiskussion

Dr. Katrin Hammerstein (LpB), Dr.-Ing. Claudia Mohn (LAD), Dr. Nicola Wenge (DZOK): Moderation

17.00 Uhr Ende

Kontakt

E-Mail: tagung-fruehe-kz@denkmalpflege-bw.de

Redaktion
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung