Post aus Nürnberg. Die Briefbücher des 15. Jahrhunderts

Post aus Nürnberg. Die Briefbücher des 15. Jahrhunderts

Veranstalter
DFG-Projekt „Kommunikation und Sprache im Reich. Die Nürnberger Briefbücher im 15. Jahrhundert“, Friedrich-Alexander-Universität
Veranstaltungsort
Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal, Eingang zum Tagungsort Hirsvogelsaal über: Treibberg 6, 90403 Nürnberg
Gefördert durch
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG); Museen der Stadt Nürnberg – Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal
PLZ
90403
Ort
Nürnberg
Land
Deutschland
Vom - Bis
07.07.2022 - 08.07.2022
Deadline
23.06.2022
Von
Anna Bub, Lehrstuhl für Bayerische und Fränkische Landesgeschichte, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Die interdisziplinäre Tagung nimmt zum einen Konzeption, Sprache und Inhalte der Nürnberger Briefbücher sowie deren kontextuelle Einbettung in den Blick. Darüber hinaus werden Nutzen und Grenzen von computergestützter Handschrifterkennung sowie automatischer Transkription mittelalterlicher Quellenbestände reflektiert. Der Austausch von Geschichts-, Sprach- und digitalen Geisteswissenschaften sowie der Mustererkennung erlaubt dem Publikum einen Einblick in aktuelle und zukünftige Editionsfragen.

Post aus Nürnberg. Die Briefbücher des 15. Jahrhunderts

Die ausgehende Korrespondenz des Nürnberger Rats wurde seit dem beginnenden 15. Jahrhundert als Missivkonzepte in den sogenannten Briefbüchern gesammelt. Dieser einzigartige serielle Quellenbestand ermöglicht nicht nur Einblicke in die Entwicklung der Kanzleisprache und den historischen Kontext der Zeit, sondern bietet aufgrund seines Umfangs auch eine ideale Untersuchungsgrundlage für den Forschungsbereich der automatischen Handschrifterkennung. Das 2019 ins Leben gerufene DFG-Projekt „Kommunikation und Sprache im Reich. Die Nürnberger Briefbücher im 15. Jahrhundert“ hat neben interdisziplinären Forschungsfragen auch eine Hybridedition (digital/print) der Briefbücher 2 bis 5 von 1408 bis 1423 zum Ziel.

Die Tagung wird von der Projektgruppe organisiert und dient dem interdisziplinären Austausch sowie der Präsentation von Zwischenergebnissen.

Programm

Programm
Donnerstag, 7. Juli 2022
8:30 Ankunft / Registrierung

9:00 Die Nürnberger Briefbücher und ihre Edition
Sabrina Späth: Das erste Nürnberger Briefbuch (1404-1408)
A. Bub/J. Krenz/M. Mayr/K. Neumeier: Blick in die Werkstatt

11:00 Kommunikation im KonText
Moderation: Peter Fleischmann
Michael Rothmann (Hannover): Kodifizierung der Kommunikation – Serieller Briefverkehr zwischen Nürnberg und Frankfurt zu Messezeiten
Anna Bub (Erlangen): Communicatio in absentia. Abwesenheit in den Nürnberger Briefbüchern

14:00 Manuskripte in der Maschine
Moderation: Vincent Christlein
Achim Rabus (Freiburg): Möglichkeiten und Grenzen KI-gestützter Manuskript-Transkription für unterschiedliche Einsatzzwecke
Tobias Hodel (Bern): Generalisierte Modelle bauen: Berner Handschriften der Vormoderne automatisch erkennen und analysieren

16:00 Eine Frage der Formulierung
Moderation: Mechthild Habermann
Natalia Filatkina (Hamburg): Formelhafte Sprache im städtischen Schrifttum: Herausforderungen und Desiderate
Katharina Neumeier (Erlangen): Zwischen den Zeilen lesen. Textrevisionen in den Nürnberger Briefbüchern

18:00 Abendvortrag
Pierre Monnet (Frankfurt): Schriftlichkeit als Kommunikationsmittel der Städte

Freitag, 8. Juli 2022

9:00 Von Kaufleuten und Chroniken
Moderation: Arnold Otto
Mechthild Isenmann (Leipzig): Streit unter Kaufleuten! Das Kommunikationsgeflecht zwischen dem Nürnberger Rat und Handelsgesellschaften im 15. und 16. Jahrhundert
Monika Hanauska (Karlsruhe): Praktiken des Beglaubigens und Verifizierens in spätmittelalterlichen Stadtchroniken

11:00 Umbrüche in schriftlicher Kontinuität
Moderation: Klaus Herbers
Julian Krenz (Erlangen): „von todts wegen abgangen“ – Königstode des 15. Jahrhunderts in den Nürnberger Briefbüchern
Thorsten Schlauwitz (Erlangen): Gesellschaftlicher Wandel im Spiegel der Nürnberger Briefbücher

14:00 Wenn Computer lesen lernen
Moderation: Andreas Maier
Vincent Christlein (Erlangen): Maschinelles Lernen zur Analyse von historischen Dokumenten
Martin Mayr (Erlangen): Handschrifterkennung bei historischen Dokumenten

16:00 Zwischen Ratspolitik und Kaiserhof
Moderation: Gabriel Zeilinger
Steffen Krieb (Mainz): Im Dienst des Reichs und zum Nutzen der Stadt. Briefe Friedrichs III. als Impulse politischen Handelns der Stadt Nürnberg
Franz Fuchs (Würzburg) / Rainer Scharf (Regensburg): Briefe des Nürnberger Rats an dem Hof Friedrichs III.

17:30 Zusammenfassung der Tagung

Kontakt

projekt-briefbuecher@lists.fau.de
DFG-Projekt „Kommunikation und Sprache im Reich. Die Nürnberger Briefbücher im 15. Jahrhundert“
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Kochstraße 4
Raum 4.031