Aufbrüche und Umbrüche – 50 Jahre Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin

Aufbrüche und Umbrüche – 50 Jahre Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin

Veranstalter
Abteilung Geschichte Lateinamerikas, ZI Lateinamerika-Institut, Freie Universität Berlin
Veranstaltungsort
ZI Lateinamerika-Institut, Freie Universität Berlin, Rüdesheimer Str. 54-56, 14197 Berlin
Gefördert durch
ZI Lateinamerika-Institut und Ernst-Reuter-Gesellschaft, Freie Universität Berlin
PLZ
14197
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
20.06.2022 - 22.07.2022
Von
Karina Kriegesmann

Lateinamerika ist ein Kontinent in permanenter Bewegung, der seit Jahrhunderten Menschen in verschiedenen Weltregionen fasziniert und wissenschaftliche Neugierde weckt. Am Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin ist das Interesse seit über einem halben Jahrhundert besonders stark ausgeprägt, findet doch die Beschäftigung in einem intensiven Austausch zusammen mit Lateinamerikanerinnen und Lateinamerikanern statt.

Aufbrüche und Umbrüche – 50 Jahre Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin

Inmitten des Kalten Kriegs rückte Lateinamerika in den 1960er- und 1970er-Jahren in den Fokus vieler Menschen insbesondere in der Bundesrepublik. Der ,Kontinent der Revolutionen‘ erhielt unter anderem durch die Literatur des Booms, die Debatten um ,Entwicklung‘ und ,Unterentwicklung‘ und schließlich durch die Diktaturen kontinuierliche Beachtung, die sich auch in der wissenschaftlichen Beschäftigung niederschlug.

Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass das Lateinamerika-Institut, auch bekannt als LAI, 2020 sein 50. Gründungsjubiläum gefeiert hat, zeichnet sich doch die Institutsgeschichte durch verschiedene Brüche aus. In den vergangenen fünf Jahrzehnten stellten sich Herausforderungen für das Selbstverständnis und die Zukunft des Instituts: seien es das wachsende Interesse an den politisch umkämpften Regionalwissenschaften nach dem Zweiten Weltkrieg, die auch durch die 1968er-Bewegungen hervorgerufenen Umstrukturierungen im Hochschulbereich und Diskussionen um die sogenannte ,Dritte Welt‘, das Aufeinanderprallen der Ideologien und die Auseinandersetzungen zwischen den Generationen, die Verletzung der Menschenrechte in Lateinamerika, die wachsende Mobilisierung der Studierenden oder die Sparmaßnahmen im Bildungssektor – all diese Entwicklungen sind eng mit der Geschichte des Instituts verbunden. Seinen Mitgliedern gelang es immer wieder, Momente des Umbruchs in Phasen des gemeinsamen Aufbruchs zu verwandeln.

Die zweisprachige Ausstellung ist das Resultat des 2019/ 2020 im Masterstudiengang durchgeführten Projektkurses „50 Jahre LAI – Vorbereitung einer Ausstellung anlässlich des Jubiläums einer geschichtsträchtigen Institution“. Das Vorhaben hatte die Intention, die Geschichte des jüngsten regionalwissenschaftlichen Instituts der Freien Universität Berlin quellennah und kritisch zu bearbeiten. Ein besonderes Anliegen der Ausstellung besteht darin, bislang wenig bekannte Facetten vor allem der 1960er- und 1970er-Jahre zu präsentieren und in einem weit über die Universität hinausreichenden Rahmen zu interpretieren. Grundlegend für die Darstellung sind neben Gesprächen mit aktuellen und ehemaligen Institutsmitgliedern auch Nachlässe, Protokolle und Akten des Institutsrats, des Kuratoriums und des Akademischen Senats, offizielle Dokumente und Flugblätter, Vorlesungsverzeichnisse, Lehrmaterialien, Zeitungsberichte und persönliche Korrespondenzen, die im Lateinamerika selbst, im Universitätsarchiv der Freien Universität Berlin und im Ibero-Amerikanischen Institut konsultiert wurden.

https://www.lai.fu-berlin.de/termine_lai/200622_ausstellung-lai.html
Redaktion
Veröffentlicht am
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Region(en)
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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