Mission Competition - Transdisziplinäre Perspektiven auf Wettbewerbsgesellschaften

Mission Competition - Transdisziplinäre Perspektiven auf Wettbewerbsgesellschaften

Veranstalter
SPACE
PLZ
1090
Ort
Wien
Land
Austria
Findet statt
Hybrid
Vom - Bis
28.09.2022 - 29.09.2022
Von
Georg Wolfmayr, Universität Wien

Gerne möchten wir Sie auf die Konferenz Mission Competition - Transdisziplinäre Perspektiven auf Wettbewerbsgesellschaften aufmerksam machen. Die Konferenz findet in Präsenzform am 28. und 29. September 2022 in der Aula am Campus der Universität Wien, Hof 1, Spitalgasse 2–4, 1090 Wien statt.

Mission Competition - Transdisziplinäre Perspektiven auf Wettbewerbsgesellschaften

Wettbewerb und Wettbewerbsfähigkeit spielen heute in politischen Debatten eine wesentliche Rolle und dienen in vielen Lebensbereichen als Referenzpunkt für menschliches Handeln. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich die Konferenz mit Konzepten von Wettbewerb und Praktiken der Kompetitivität in unterschiedlichen Gesellschaftsbereichen und auf verschiedenen Maßstabsebenen. Sie geht der Frage nach, wie Wettbewerb als soziale Organisationsform in den letzten Jahrzehnten in politische und ökonomische Diskurse und Gesetze auf städtischer, nationaler und EU-Ebene als auch im Alltag vieler Menschen Einzug gehalten hat.

Die Konferenz bildet den Abschluss des vom FWF-geförderten Zukunftskolleg SPACE (Spatial Competition and Economic Policies). An zwei Tagen präsentiert das interdisziplinäre Forschungsteam aus der Ökonomie, Europäischen Ethnologie und Soziologie seine Ergebnisse und diskutiert diese mit anderen Wissenschaftler:innen/Forscher:innen aus den jeweiligen Forschungsfeldern.

Anmeldung noch bis 11. September unter: https://space2020.limequery.com/762861?newtest=Y&lang=eng=en

Für Essen und Getränke sorgt das Kollektiv Gagarin cafegagarin.at.

Mit herzlichen Grüßen

Georg Wolfmayr

Programm

Mittwoch 28. September 2022

12:30–13:00 Uhr Anmeldung

13:00–13:30 Uhr Auftakt und Einführung

13:30–15:00 Uhr Panel 1: The Political Economy of Measuring Competitiveness

15:00–15:30 Uhr Pause mit Kaffee und Kuchen

15:30–17:00 Uhr Panel 2: Wettbewerb und Wettbewerbsfähigkeit im öffentlichen, politischen und akademischen Diskurs

17:00–18:00 Uhr Pause mit Essen

18:00–19:30 Uhr Podiumsdiskussion: Wettbewerb in der Wissenschaft: Ambivalenzen und (un-)intendierte Folgen

Donnerstag 29. September 2022

10:00–12:00 Uhr Stadtspaziergang: Vom Goethehof zur Donaucity. Wohnraum im Wandel: zwischen Versorgung und Verwertung

12:30–13:30 Uhr Mittagessen in den Konferenzräumlichkeiten

13:30–15:00 Uhr Panel 3: Verschärfter Wettbewerb im sozialen Wohnbau: zur Lage der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft

15:00–15:30 Uhr Pause mit Kaffee und Kuchen

15:30–17:00 Uhr Panel 4: Wettbewerb(e) im Zugang zu Wohnraum. Praktiken, Strategien und Subjektivierungen der Wohnraumsuche in unterschiedlichen Wiener Wohnfeldern

17:00–17:30 Uhr Abschluss und Zusammenführung

17:30 Uhr gemeinsamer Ausklang

PROGRAMMBESCHREIBUNG:

Panel 1: The Political Economy of Measuring Competitiveness
Mittwoch 28. September 13:30–15:00 Uhr
Präsentation der Forschungsergebnisse: Claudius Gräbner-Radkowitsch und Theresa Hager (JKU)
Vortrag: Lukas Linsi (Department of International Relations and International Organization, University of Groningen)

Die Wettbewerbsfähigkeit der EU und ihrer Mitgliedsstaaten spielt eine gewichtige Rolle in der Rhetorik Europäischer Institutionen und gilt gemeinhin als zentrale Quelle des ökonomischen Wohlstands in Europa. Dabei gerät jedoch häufig in Vergessenheit, dass "Wettbewerbsfähigkeit" ein durchaus umkämpfter und nicht eindeutig definierter Begriff ist. Umso bedeutender ist, wie das Konzept in der regulatorischen Praxis über Indikatoren operationalisiert und damit messbar gemacht wird. Im Zentrum dieses Panels steht die Diskussion über die dieser Operationalisierung notwendigerweise inhärenten theoretischen Annahmen und die sozio-ökonomischen Folgen der Art und Weise wie "Wettbewerbsfähigkeit" in der EU typischerweise gemessen wird.

Panel 2: Wettbewerb und Wettbewerbsfähigkeit im öffentlichen, politischen und akademischen Diskurs
Mittwoch 28. September 15:30–17:00 Uhr
Präsentation der Forschungsergebnisse: Matthias Aistleitner, Stephan Pühringer, Laura Porak und Johanna Rath (JKU)
Vortrag: Jens Maeße (Institut für Soziologie, Justus-Liebig-Universität Gießen)

In diesem Panel wird anhand einiger konkreter Beispiele von öffentlichen medialen Debatten, politischen Diskursen, sowie auch akademischen Debatten erörtert, auf welche Weise über Wettbewerb und Wettbewerbsfähigkeit gesprochen wird, welche Akteur:innen dabei wichtige Rollen spielen und inwieweit sich Diskurse zu Wettbewerb und Wettbewerbsfähigkeit im Laufe der letzten Jahrzehnte gewandelt haben. Dabei zeigen wir nicht nur die Zunahme und Ausweitung von Wettbewerbsformaten in vielen gesellschaftlichen Bereichen, sondern diskutieren auch die vielfältigen Implikationen und Konsequenzen von Verwettbewerblichung, sowie die Machtstrukturen, die sich in der diskursiven Aushandlung von Wettbewerbsfähigkeit gerade auf EU-Ebene manifestieren.

Podiumsdiskussion: Wettbewerb in der Wissenschaft: Ambivalenzen und (un-)intendierte Folgen
Mittwoch 28. September 18:00–19:30 Uhr
Teilnehmer:innen: Angelika Schmidt (WU Wien), Uwe von Ahsen (FWF), Christine Perle (Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung) und Stephan Pühringer (JKU)

Die Podiumsdiskussion beschäftigt sich insbesondere mit den Auswirkungen von Wettbewerb in der Wissenschaft auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Formaten. Dabei werden sowohl individuelle Perspektiven und Erfahrungen mit prekären Arbeitsverhältnissen in akademischen Karrieren, als auch die institutionelle Ebene von Wettbewerb beleuchtet werden. Zudem sollen die ambivalenten Implikationen der Zunahme von Wettbewerbsformaten (Rankings, Drittmittelvergabe, Wissensbilanzen) zwischen den Polen Objektivität und Quantifizierung im nationalen, wie auch im internationalen Vergleich diskutiert werden. Die Podiumsdiskussion bringt Perspektiven aus der Wissenschaftsforschung, dem Wissenschaftsmanagement, der Wissenschaftspolitik, sowie dem wissenschaftspolitischen Aktivismus zusammen.

Stadtspaziergang: Vom Goethehof zur Donaucity. Wohnraum im Wandel: zwischen Versorgung und Verwertung
Donnerstag 29. September 10:00–12:00 Uhr Treffpunkt U1 Station Kaisermühlen
Mit: Susanna Azevedo (Universität Wien) und Sarah Kumnig (Wirtschaftsuniversität Wien)

Der SPACE-Stadtspaziergang führt über die Donau in den Stadtteil Kaisermühlen im 22. Wiener Gemeindebezirk. Direkt am Wasser können hier verschiedene stadtpolitische Entwicklungen Wiens anhand der gebauten Stadt erfahrbar gemacht werden. Vom berühmten Gemeindebau 'Goethehof', einem in den frühen 1930er-Jahren erbauten Monument des Roten Wiens, über gemeinnützige Wohnungen, die im Rahmen von Bauträgerwettbewerben errichtet wurden, bis zu neuen Luxus-Apartment-Hochhäusern, die sich in die Skyline der Donaucity einreihen. Die einzelnen Stationen des Stadtspaziergangs laden speziell dazu ein, über die Bedeutung von Wettbewerb für die Gestaltung von Wohnraum und Stadtraum zu diskutieren.

Panel 3: Verschärfter Wettbewerb im sozialen Wohnbau: zur Lage der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft
Donnerstag 29. September 13:30–15:00 Uhr
Präsentation der Forschungsergebnisse: Carina Altreiter, Katharina Litschauer, Sarah Kumnig (Wirtschaftsuniversität Wien)
Diskutant:innen: Gabu Heindl (Architektin und Stadtplanerin) und Gerald Kössl (GBV)

Das Panel 3 befasst sich mit den Auswirkungen eines gesteigerten Wettbewerbs in der Schaffung von sozialem Wohnbau in Wien und diskutiert dabei die Investitionsdynamik am Grundstücksmarkt, sowie die Vergabe von Baugründen durch die Stadtregierung. Dabei betrachten wir insbesondere die unterschiedlichen Anbieter von sozialem Wohnraum - vorrangig gemeinnützige Wohnbauträger - und ihre Strategien im Umgang mit diesen Herausforderung. Darüber hinaus gilt es auszuloten, welche Implikationen sich aus diesen Herausforderungen für die Ausgestaltung gemeinnütziger Wohnbaupraxis im Allgemeinen, und die Bereitstellung von leistbarem Wohnraum im Speziellen, ergeben.

Panel 4: Wettbewerb(e) im Zugang zu Wohnraum. Praktiken, Strategien und Subjektivierungen der Wohnraumsuche in unterschiedlichen Wiener Wohnfeldern
Donnerstag 29. September 15:30–17:00 Uhr
Präsentation der Forschungsergebnisse: Ana Rogojanu, Georg Wolfmayr, Raphaela Kohout, Susanna Azevedo (Universität Wien)
Diskutant:innen: Anita Aigner (TU Wien) und Dietmar Wetzel (Medical School Hamburg)

Das Panel 4 geht der Frage nach, inwiefern der Zugang zu Wohnraum auf Grundlage von impliziten sowie expliziten Wettbewerben passiert. Der Fokus liegt dabei einerseits auf strukturellen Dynamiken des Ein- und Ausschlusses und andererseits auf Strategien und Deutungen, die in diesem Kontext handelnde Akteur:innen entwerfen. Dabei zeigt sich, wie Akteur:innen Wettbewerbsimaginationen in ihre Selbstverständnisse aufnehmen oder infrage stellen, wie also Wettbewerb in den Wohnfeldern in Wien unterschiedlich subjektiviert wird.

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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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