Was ist Kulturgeschichte der Gewalt? Interdisziplinäre Antworten

Was ist Kulturgeschichte der Gewalt? Interdisziplinäre Antworten

Veranstalter
Prof. Dr. Isabelle Deflers; Dr. Anke Fischer-Kattner (Historisches Institut, Universität der Bundeswehr München)
Ausrichter
Historisches Institut, Universität der Bundeswehr München
Veranstaltungsort
Online (Videokonferenz)
PLZ
85579
Ort
Neubiberg
Land
Deutschland
Findet statt
Digital
Vom - Bis
14.10.2022 -
Von
Anke Fischer-Kattner, Fakultät für Staats- und Sozialwissenschaften, Historisches Institut, Universität der Bundeswehr München

Gewalt betrifft uns – und rückt uns aktuell in Europa durch die schrecklichen Ereignisse in der Ukraine bis in unseren Alltag hinein nahe. Putins Krieg zeigt eindringlich, wie wichtig neben militärischer, politischer und wirtschaftlicher Schlagfertigkeit die historische Einordnung gewaltsamer Akte und ihrer Legitimationsversuche ist. Die Fortsetzung unserer Vortragsreihe im akademischen Jahr 2022/23 trägt dem Rechnung – und erweitert zugleich die betrachteten geographischen Räume und Epochen.

Was ist Kulturgeschichte der Gewalt? Interdisziplinäre Antworten

Fortsetzung der Vortragsreihe: Was ist Kulturgeschichte der Gewalt? Interdisziplinäre Antworten

Gewalt betrifft uns – und rückt uns aktuell in Europa durch die schrecklichen Ereignisse in der Ukraine bis in unseren Alltag hinein nahe. Putins Krieg zeigt eindringlich, wie wichtig neben militärischer, politischer und wirtschaftlicher Schlagfertigkeit die historische Einordnung gewaltsamer Akte und ihrer Legitimationsversuche ist. Die Fortsetzung unserer Vortragsreihe im akademischen Jahr 2022/23 trägt dem Rechnung – und erweitert zugleich die betrachteten geographischen Räume und Epochen: So lenken wir den Blick z.B. nach Russland und Afrika sowie in das Mittelalter oder die italienische Renaissance.

Gewalt schockiert und fasziniert, wenn sie uns in den Nachrichten, in der Kunst oder im eigenen Leben begegnet. Schlachten, Eroberungskriege, Sklaverei, Folter, Vertreibung und Massaker lassen uns erschauern. Die Bibel und die berühmtesten, rührendsten Texte der Literaturgeschichte erschüttern mit eindrücklichen Gewaltszenen. Doch bleiben brutales menschliches Handeln und Erleiden schwer zu erfassen. Umso mehr muss sich die Kulturgeschichte mit dem komplexen Phänomen der Gewalt auseinandersetzen.

Jenseits der großen Debatten darüber, ob unsere Welt insgesamt friedlicher geworden ist oder die Gewalt als anthropologische Konstante unser Zusammenleben stets mitbestimmt, sind Gewalt und ihre Beobachtung bzw. Deutung in unterschiedlichsten Disziplinen Thema. Die Neue Militärgeschichte, aber auch die Körper-, Emotions- und Erfahrungsgeschichte setzen sich in diesem Zusammenhang intensiv mit soziologischen, anthropologischen, psychologischen oder philosophischen Gewalttheorien auseinander. Konkrete Akteure und Ereignisse, Wahrnehmungen, das Erzählen und die Verarbeitung von Gewalt, schließlich auch kollektive Erinnerungskulturen werden so neu in den Blick genommen.

Anknüpfend an die Tradition unserer Vortragsreihe stellen wir auch im neuen akademischen Jahr die Frage: Welche Rolle spielte Gewalt in historischen Gesellschaften – und welchen Bezug hat Gewaltgeschichte zu unserer Gegenwart? Kurz: Was ist eine Kulturgeschichte der Gewalt?

In unserer Vortragsreihe präsentieren prominente Vertreter:innen an (historischen) Gewaltereignissen interessierter Fächer wie auch junge Forscher:innen ihre Antworten und Ideen. Im knappen Format eines einstündigen Kolloquiums stellen sie ihre Forschungen, Fragen, Fallbeispiele und theoretische Modelle als Anregungen für den interdisziplinären Austausch zur Diskussion.

Wir laden Sie – weiterhin per Zoom – zu den Vorträgen sehr herzlich ein und freuen uns auf Ihr Interesse.

Um die Zugangsdaten zu erhalten, melden Sie sich bitte über die Homepage oder per E-Mail an!

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und auf die Diskussion mit Ihnen und den Referent:innen.

Programm

Im Herbsttrimester 2022 stehen folgende Veranstaltungen auf unserem Programm:

14. Oktober 2022
Karen Hagemann (Chapel Hill): Geschlecht, militärische Gewalt und Krieg: Konzeptualisierung und Forschung

09. November 2022
Tanja Penter (Heidelberg): Der Krieg in der Ukraine: Geschichtsnarrative und Erinnerungskonflikte

09. Dezember 2022
Elizabeth S. Cohen und Thomas V. Cohen (Toronto): Managing violence in a precarious Renaissance city
(Vortrag in englischer Sprache)

Kontakt

E-Mail: geschichtefnz@unibw.de

https://www.unibw.de/geschichte/prof/fnz/aktuell/vortrag
Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
Sprache der Ankündigung