Liechtensteinischer Historiker:innentag

Liechtensteinischer Historiker:innentag

Veranstalter
Fachbereich Geschichte, Liechtenstein-Institut
Veranstaltungsort
Gemeindesaal Gamprin
PLZ
9487
Ort
Gamprin
Land
Liechtenstein
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
21.10.2022 -
Deadline
14.10.2022
Von
Stephan Scheuzger, Fachbereich Geschichte, Liechtenstein-Institut

Der Liechtensteinische Historiker:innentag soll Forschende, Archivar:innen sowie weitere Interessierte in einen fachlichen Austausch bringen. Liechtenstein bildet dabei einen allgemeinen Bezugsrahmen, sei es hinsichtlich der behandelten Gegenstände, sei es als Forschungskontext. Dies geschieht in der diesjährigen Ausgabe zum Thema der Biographieforschung.

Liechtensteinischer Historiker:innentag

Seit der Jahrhundertwende erlebt die Biographieforschung auch in der Geschichtswissenschaft einen neuen Aufschwung im Kontext verschiedener disziplinärer, aber auch fächerübergreifender Entwicklungen. Dabei werden nicht zuletzt die Komplexität und die Vielfalt biographischer Forschung deutlich. Diese Vielfalt soll auch den Diskussionen der Tagung zugrunde liegen. Die Biographie als Forschungsgegenstand und -ansatz in der Historiographie soll in einem breiten Spektrum betrachtet werden, von der Biographie als eigenständigem historischem Forschungsfeld bis zur Vertiefung akteurszentrierter Ansätze in der Bearbeitung sozial-, politik-, kultur-, wirtschafts- oder wissensgeschichtlicher Themen. Die Erörterung der Frage, welche Bedeutungen jüngere Entwicklungen im Fach – von der transnationalen Geschichte bis zur digital history – für die historische Biographieforschung haben, hat ebenso ihren Platz wie die Behandlung methodologischer Fragen des Schreibens von Biographien zwischen Fakt und Fiktion, der oral history, der prosopographischen oder der genealogischen Forschung. Ein Austausch soll über grundsätzliche Fragen, die sich im Zusammenhang mit der historischen Biographieforschung stellen, ebenso stattfinden wie über forschungspraktische Erfahrungen oder Quellenlagen in öffentlichen und privaten Archiven oder in Publikationen.

Programm

09.00–09.10 Uhr
Begrüßung und Einführung
PD Dr. Stephan Scheuzger: Biographie und Dezentrierung historischer Betrachtung

09.10–09.45 Uhr
Keynote Speech
Prof. Dr. Volker Depkat: Biographieforschung am Beginn des 21. Jahrhunderts: Themen, Trends, Probleme

09.45–10.55 Uhr
Panel I: Theoretische Ansprüche und praktische Grenzen biographischer Geschichtsschreibung

Lic. phil. Susanne Keller-Giger: Von der Biographie zur akteursbezogenen Parteiengeschichte: Carl Kostka und die Deutschdemokratische Freiheitspartei in der Tschechoslowakei vor dem Zweiten Weltkrieg

Dr. Peter Kamber: Biographien: das Persönliche als Gegenstand der Geschichte – Literatur, Psychologie, Soziologie, Kulturgeschichte und Philosophie, alles in einem?

Pause

11.15–12.25 Uhr
Panel II: Biographieforschung in der Zeitgeschichte und die Bedeutung der oral history

PD Dr. Peter Geiger: Zeitzeugen zur NS-Zeit in Liechtenstein befragen – Voraussetzungen und exemplarische Erfahrungen

Dr. Loretta Seglias: Der Einbezug von Zeitzeug:innen – ein „must“ in der Zeitgeschichte? Das Beispiel der Psychiatriegeschichte in Graubünden

Mittagspause

14.00–15.15 Uhr
Panel III: Die Quellen und ihre Aufbereitung

Natalie Lorenz, M.A. / Mag. phil. Rupert Tiefenthaler: Die Quellen des Liechtensteinischen Landesarchivs. Eine Fundgrube für die moderne Biographieforschung?

Lic. phil. Claudia Heeb / Lic. phil. Julia Frick: Das Frauenarchiv, ein Beispiel einer akteurszentrierten Quellensammlung zur Geschichte der Frauenbewegung

Pause

15.35–16.45 Uhr
Panel IV: Gruppenbiographische Ansätze

Lic. phil. Fabian Frommelt: Akteure, soziale Verflechtungen, kulturelle Praktiken. Prosopographische Annäherung an das Verwaltungspersonal zur Zeit der kaiserlichen Administration in Vaduz-Schellenberg (1684–1712)

Cornelius Goop, M.A.: Ultramontane Ideologie und katholisch-konservative Identität? Gruppenbiographische Überlegungen zu den klerikalen Historikern in Liechtenstein im 19. und frühen 20. Jahrhundert

Pause

17.05–18.15 Uhr
Panel V: Biographie und Werk

Dr. Emanuel Schädler: Lebensweg und Lebenswerk: Die „biographische Rampe“ bei den frühen deutschsprachigen Verwaltungsrechtswissenschaftlern Ende des 19. Jahrhunderts

Dr. Rupert Quaderer: Wilhelm Beck – staatspolitisches Wirken und privates Bestreben. Biographische Spurensuche auf der Grundlage seines Nachlasses

18.15 Uhr
Ende

Kontakt

E-Mail: info@liechtenstein-institut.li

https://www.liechtenstein-institut.li/veranstaltungen/liechtensteinischer-historikerinnen-und-historikertag-2022-biographieforschung
Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung