Erinnerungskulturen und Bildung (Univ. Hildesheim)

Erinnerungskulturen und Bildung (Univ. Hildesheim)

Veranstalter
Meike Sophia Baader, Tatjana Freytag, Wiebke Hiemesch & Aljoscha Napp (Stiftung Universität Hildesheim, Abteilung Allgemeine Erziehungswissenschaft) & ZeitZentrum Zivilcourage (Landeshauptstadt Hannover)
Veranstaltungsort
Stiftung Universität Hildesheim, Universitätsplatz 1, Gebäude N (Forum), Hörsaal 4
PLZ
31141
Ort
Hildesheim
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
10.11.2022 - 09.02.2023
Von
Wiebke Hiemesch, Allgemeine Erziehungswissenschaft, Universität Hildesheim

Im kommenden Wintersemester 2022/2023 veranstaltet der Schwerpunkt "Erinnerungskulturen und Bildung" in Kooperation mit dem ZeitZentrum Zivilcourage Hannover eine öffentliche Ringvorlesung an der Universität Hildesheim. Diese findet ab dem 10. November 2022 jeden Donnerstag von 14:00 bis 16:00 Uhr an der Universität Hildesheim statt.

Erinnerungskulturen und Bildung (Univ. Hildesheim)

Diskurse um Erinnerungskulturen sind vermehrt mit aktuellen Herausforderungen und Problemlagen konfrontiert, wozu die Frage nach zeitgemäßen Formen der Vermittlung gehört, aber auch eine Zuspitzung der Auseinandersetzungen angesichts von wachsendem Rechtspopulismus, Rassismen und Antisemitismus. Erziehungswissenschaftliche Perspektiven sind für diese Fragen bedeutsam und weiterführend, weil sie sich mit den Wissensproduktionen und deren Effekten in verschiedenen Themenfeldern, mit Zugängen der Intersektionalität, der Autoritarismusforschung, der Geschlechterforschung, der Thematisierung von Generationenverhältnissen oder auch der politischen Bildung auseinandersetzen.

Wie kann Gedenken und Erinnern mit zunehmendem Abstand zum historischen Ereignis praktiziert und vermittelt werden? Welche Formen kann Erinnerung annehmen, welche Rolle spielt dabei „Authentizität“ und Inszenierung? Wie lassen sich leerlaufende Erinnerungsimperative verhindern? Welche historischen Ereignisse werden von Erinnerungskulturen aufgegriffen und welche Problematiken (hegemoniale Perspektiven, Nivellierungen, Clashes of Memories, Konkurrenzen von Narrativen, Identitätspolitiken) sind damit verbunden? Welche Auswirkungen hat hierbei die Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen und welchen Stellenwert nimmt der Holocaust in aktuellen erinnerungskulturellen Debatten ein? Welchen Herausforderungen sind Erinnerungskulturen unter den Bedingungen von postmigrantischen Verhältnissen ausgesetzt? Wie kann mit Jugendlichen zeitgemäß und partizipativ zu erinnerungskulturellen Fragen gearbeitet werden? Welche Potenziale haben dabei neue Medien?

In der Ringvorlesung sollen neben diesen Fragestellungen Aspekte von Generationenverhältnissen, familialen Tradierungen, der genderreflektierten Pädagogik, des Umgangs mit Emotionen, der künstlerischen Repräsentationen von Erinnerung sowie die Instrumentalisierung von Erinnerung thematisiert werden.

Programm

10. November 2022
Micha Brumlik (Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg)
Verantwortungsvolle Erinnerungskulturen in unübersichtlichen Zeiten

17. November 2022
Maria Pohn-Lauggas (Methodenzentrum Sozialwissenschaften (MZS) Georg-August-Universität Göttingen)
Soziale Stigmatisierung und NS-Verfolgung: Intergenerationale Tradierung im Familiengedächtnis

24. November 2022
Astrid Messerschmidt (Bergische Universität Wuppertal)
Erziehungswissenschaftliche Perspektiven auf Erinnerungspraktiken zwischen Etablierung und Kritik

01. Dezember 2022
Cornelia Siebeck (KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Projekt denk.mal Hannoversche Bahnhof)
Was wir vergessen haben. Aktuelle Herausforderungen für die Erinnerungsarbeit zu den NS-Verbrechen

08. Dezember 2022
Steffen Klävers (JFDA e. V.)
Decolonizing Auschwitz? Postkoloniale Ansätze in der Holocaustforschung

15. Dezember 2022
Christiane Leidinger (Hochschule Düsseldorf)
Reflexionen zu intersektionalitätsbewusster und gegenhegemonialen Erinnerungskultur (online)

22. Dezember 2022
Esther Spicker (Schwarzkopf Stiftung)
Postmigrantische Erinnerungskultur. Aktuelle Herausforderungen und Ansätze

12. Januar 2023
Felix Zimmermann (Bundeszentrale für politische Bildung)
Digitale Formen der Erinnerung. Erinnerungskulturelle Dynamiken in Games

19. Januar 2023
Jens Binner (ZeitZentrum Zivilcourage, LH Hannover)
ZeitZentrum Zivilcourage – Aktuelle Herausforderungen kommunaler Erinnerungskulturen

26. Januar 2023
Birthe Pater (Arolsen Archives)
Neue Formen der Erinnerung: #EveryNameCounts, #StolenMemory

02. Februar 2023
Meike Sophia Baader, Wiebke Hiemesch, Aljoscha Napp (Schwerpunkt Erinnerungskulturen und Bildung, Universität Hildesheim)
Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte:
I) DFG-Projekt: Paradoxe Bildung – Widerstand – Überleben
II) Die Erinnerung an Hannah Vogt und Ihre Haftzeit im Frauen-KZ Moringen

09. Februar 2023
Podiumsdiskussion:
„Erinnerungen bilden – Herausforderungen und Zugänge einer kritischen, multiperspektivischen und zeitgenössischen Vermittlung“
Mit Paul Vehse (Europa Universität Flensburg), Elke Gryglewski (Stiftung niedersächsische Gedenkstätten), Jens Binner (ZeitZentrum Zivilcourage, LH Hannover)

Kontakt

E-Mail: ekub@uni-hildesheim.de

https://erinnerungskulturenundbildung.de
Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung