Politische Theorie in Zeiten der Ungewissheit

Politische Theorie in Zeiten der Ungewissheit

Veranstalter
Section for Political Theory and History of Ideas of the German Political Science Association (DVPW)
Veranstaltungsort
ATLANTIC Hotel Universum
PLZ
28359
Ort
Bremen
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
27.09.2023 - 29.09.2023
Deadline
08.01.2023
Von
Sebastian Huhnholz, LMU München

Politische Theorie in Zeiten der Ungewissheit

Call for Papers
Kongress vom 27. bis 29. September 2023
Veranstaltungsort: ATLANTIC Hotel Universum, Wiener Str. 4, 28359 Bremen

Political Theory in Times of Uncertainty

Call for Papers
Congress from 27.–29.09.2023
ATLANTIC Hotel Universum, Wiener Str. 4, 28359 Bremen

Politische Theorie in Zeiten der Ungewissheit

Call für DVPW-THEORIEKONGRESS

Ungewissheit ließe sich wohl ohne Übertreibung als die Signatur unserer Zeit beschreiben. So ist eine Vielzahl an Krisen und Herausforderungen der Gegenwart zu konstatieren, die uns in oftmals existenzieller Zuspitzung mit Ungewissheit konfrontieren: Von der Klimakrise über die COVID-Pandemie, die Krisen der neoliberalen Hegemonie und der liberalen Demokratien bis hin zu jüngst erneut deutlich aufbrechenden Konflikten über die Machtverteilung in der Weltgesellschaft gehen massive Ungewissheitserfahrungen aus. Nicht nur sind hier mögliche Lösungswege ungewiss, sondern es lässt sich zudem auch nicht antizipieren, welche neuen Krisen und Herausforderungen sich in womöglich bereits nächster Zukunft einstellen werden. Diese Situation bedarf der Reflexion durch die Politische Theorie und Ideengeschichte umso mehr, da sie sowohl etablierte politische Bewältigungsstrategien an ihre Grenzen bringt als auch gängige Narrative der neuzeitlichen Politischen Theorie in Zweifel zu ziehen scheint.

Erforderlich ist deshalb eine offene Problemexploration jenseits eingespielter paradigmatischer Positionen der Politischen Theorie der Gegenwart. Zudem ist Ungewissheit nicht nur ein drängendes Problem unserer Zeit, sondern die stete Begleitmelodie der Geschichte politischen Denkens, die sich mal mehr und mal weniger stark bemerkbar macht. Die Reflexion der Probleme unserer Zeit verspricht deshalb nicht nur durch einen synchronen Blick auf die pluralen Theorieangebote der Gegenwart Inspirationsquellen zu finden, sondern macht auch den diachronen Blick in die Wechselfälle der politischen Ideengeschichte erforderlich.

Zudem ist die Ungewissheit der Gegenwart fraglos kein Problem, das sich allein durch die Perspektive der Politischen Theorie im engeren Sinne erschließen lässt: Nicht nur reizvoll, sondern unabdingbar sind deshalb erkundende Dialoge zwischen der Politischen Theorie und anderen politikwissenschaftlichen Teildisziplinen. Schließlich ist es über den disziplinären Blickwinkel der Politikwissenschaft hinaus von großer Bedeutung, andere Disziplinen einzubeziehen und dabei die Perspektive von vornherein über den engen Blickwinkel westlichen Denkens hinauszutreiben: Bei den Ungewissheiten, mit denen wir gegenwärtig konfrontiert sind, handelt es sich zumeist um Weltprobleme, wobei die Welt, die den Kontext der Krisen und Herausforderungen darstellt, ihrerseits durch massive Ungleichheiten, Machtasymmetrien, Konflikte und epistemische Dissonanzen gekennzeichnet ist, die die Unsicherheiten und Ungewissheiten nicht nur verstärken, sondern in nicht unerheblichem Maße überhaupt erst konstituieren.

Der Kongress nimmt diese komplexe und herausfordernde Situation zum Anlass, zu einer gemeinsamen Problemreflexion einzuladen. Er ist offen für Beiträge aus allen Richtungen und Paradigmen der Politischen Theorie und Ideengeschichte und legt einen starken Akzent auf den Austausch zwischen Politischer Theorie und anderen Teil- und Nachbardisziplinen. Besonders willkommen sind deshalb Formate, die die Politische Theorie und andere politikwissenschaftliche Teildisziplinen oder Nachbarwissenschaften in einen kooperativen oder kontroversen Dialog bringen und dabei internationale Kolleg:innen einbeziehen. Theorieinteressierte Kolleg:innen aus anderen Teilen der Politikwissenschaft und anderen Disziplinen sind herzlich zur Einreichung von Vorschlägen eingeladen.

Der Kongress wird Panel- und Plenarformate kombinieren und nach Möglichkeit einen englischsprachigen International Track anbieten, der es insbesondere internationalen Teilnehmer:innen ermöglichen soll, möglichst durchgängig englischsprachige Veranstaltungen besuchen zu können.

In einer ersten Phase sind Vorschläge für Panels erbeten. Möglich sind Einreichungen in unterschiedlichen Formaten, wobei pro Panel-Veranstaltung nicht mehr als drei bis vier Vortragende eingeplant werden sollten:

- Geschlossene, halboffene und offene Panels
- Podiumsdiskussionen
- Author meets Critics

Die Auswahl der Einreichungen erfolgt durch eine Jury, die sich aus den Veranstalter:innen zusammensetzt. Deadline für Einreichungen von Panel-Vorschlägen im Umfang von max. 250 Wörtern ist der 31.10.2022. Im Falle von geschlossenen bzw. halboffenen Panels sind neben der Panel-Beschreibung die Namen, Vortragstitel und Kurzbeschreibungen der vorgesehenen Vortragenden anzugeben; im Falle von Podiumsdiskussionen und Author meets Critics-Veranstaltungen die Namen der vorgesehenen Diskutant:innen.

Die Entscheidung über die Annahme wird im Laufe des November 2022 mitgeteilt. Für die angenommenen halboffenen und offenen Formate wird danach ein separater Call for Papers mit der Deadline 08. Januar 2023 veröffentlicht.

Der Kongress wird im Rahmen der Sektion für Politische Theorie und Ideengeschichte der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) veranstaltet. Informationen finden sich auf der Homepage des Kongresses: http://www.timesofuncertainty.org/.

Veranstalter:innen:
- Laura Achtelstetter, Universität Augsburg (laura.achtelstetter@phil.uni-augsburg.de)
- Marlon Barbehön, Universität Heidelberg (marlon.barbehoen@ipw.uni-heidelberg.de)
- Oliver Flügel-Martinsen, Universität Bielefeld (oliver.fluegel-martinsen@unibielefeld.de)
- Verena Frick, Universität Göttingen (verena.frick@uni-goettingen.de)
- Viktoria Hügel, Universität Heidelberg (viktoria.huegel@ipw.uni-heidelberg.de)
- Sebastian Huhnholz, Universität Hannover (s.huhnholz@ipw.uni-hannover.de)
- Regina Kreide, Universität Gießen (Regina.Kreide@sowi-uni-giessen.de)
- Christian Leonhard, Universität Bremen (chleon@uni-bremen.de)
- Samia Mohammed, Universität Bremen (samia.mohammed@uni-bremen.de)
- Anna Meine, Universität Siegen (meine@politikwissenschaft.uni-siegen.de)
- Martin Nonhoff, Universität Bremen (mnonhoff@uni-bremen.de)
- Frank Nullmeier, Universität Bremen (frank.nullmeier@uni-bremen.de)
- Markus Patberg, Universität Hamburg (Markus.Patberg@uni-hamburg.de)
- Vanessa Ullrich, Universität Bielefeld (vanessa.ullrich@uni-bielefeld.de)
- Ragna Verhoeven, Bielefeld University (ragna.verhoeven@sciencespo-lille.eu)

Für organisatorische Fragen: Christian Leonhard, Universität Bremen (uncertain@uni-bremen.de).

Political Theory in Times of Uncertainty

Without exaggeration, uncertainty can be described as the signature of our time. Today, a multitude of crises and challenges confronts us with uncertainty in an often existential manner: from the climate crisis to the COVID pandemic, from the crises of neoliberal hegemony and liberal democracies to the recently re-emerging conflicts about the distribution of power in global society. Not only are possible solutions uncertain, but it is also impossible to anticipate which new crises and challenges may arise soon. This situation demands the reflection by political theory and the history of ideas, as it brings political coping strategies to their limits and casts doubt on established narratives of modern political theory.

What is needed, therefore, is an open exploration of problems beyond well-rehearsed paradigmatic positions of contemporary political theory. Uncertainty is not only a pressing problem of our time, but a constant companion of the history of political thought – sometimes more and sometimes less so. Reflecting on the problems of our time therefore not only benefits from a synchronic look at the plural theoretical offerings of the present, but also necessitates a diachronic look at the vicissitudes of the history of political ideas.

Moreover, the uncertainty of the present is unquestionably a problem that cannot be approached solely through the perspective of political theory in a narrow sense: exploratory dialogues between political theory and other sub-disciplines of political science are therefore not only appealing, but indispensable. Beyond the disciplinary perspective of political science, it is essential to include other disciplines that push beyond the narrow viewpoint of Western thought from the outset: the uncertainties we are currently confronted with are mostly global problems, and they belong to a world which is itself characterized by massive inequalities, power asymmetries, conflicts, and epistemic dissonances that not only amplify the uncertainties and insecurities, but also constitute them in the first place.

The congress takes this complex and challenging situation as an opportunity to invite a joint reflection on the problem. It is open to contributions from all directions and paradigms of political theory and the history of ideas placing a strong emphasis on the exchange between political theory and other sub- and neighboring disciplines. Formats that bring political theory and other sub- or neighboring disciplines of political science into a cooperative or controversial dialogue, and that involve international colleagues are therefore particularly welcome. Colleagues interested in theory from other areas of political science or other disciplines are warmly invited to submit proposals.

The congress will combine panel and plenary formats and, if possible, will offer an English-language International Track to allow international participants to attend English-language events throughout.

In a first phase we invite proposals for panels. Submissions in various formats are possible, whereby no more than 3–4 speakers should be scheduled per panel event:

- Closed, semi-open, and open panels
- panel discussions
- Author meets Critics

Submissions will be selected by a jury composed of organizers. The deadline for submissions of panel proposals of max. 250 words is 31.10.2022. In the case of closed or semi-open panels, the names, lecture titles, and short descriptions of the intended speakers must be provided in addition to the panel description; in the case of panel discussions and Author meets Critics events, the names of the intended discussants should be included.

The decision on acceptance will be communicated in November 2022. For the accepted semi-open and open formats, a separate Call for Papers will be issued thereafter with a deadline of 08.01.2023.

The congress is organized by the Section for Political Theory and History of Ideas of the German Political Science Association (DVPW). Information can be found on the homepage of the congress: http://www.timesofuncertainty.org/.

Organizers:
- Laura Achtelstetter, University of Augsburg (laura.achtelstetter@phil.uni-augsburg.de)
- Marlon Barbehön, University of Heidelberg (marlon.barbehoen@ipw.uni-heidelberg.de)
- Oliver Flügel-Martinsen, Bielefeld University (oliver.fluegel-martinsen@unibielefeld.de)
- Verena Frick, University of Göttingen (verena.frick@uni-goettingen.de)
- Viktoria Hügel, University of Heidelberg (viktoria.huegel@ipw.uni-heidelberg.de)
- Sebastian Huhnholz, University of Hannover (s.huhnholz@ipw.uni-hannover.de)
- Regina Kreide, University of Giessen (Regina.Kreide@sowi-uni-giessen.de)
- Christian Leonhard, University of Bremen (chleon@uni-bremen.de)
- Samia Mohammed, University of Bremen (samia.mohammed@uni-bremen.de)
- Anna Meine, University of Siegen (meine@politikwissenschaft.uni-siegen.de)
- Martin Nonhoff, University of Bremen (mnonhoff@uni-bremen.de)
- Frank Nullmeier, University of Bremen (frank.nullmeier@uni-bremen.de)
- Markus Patberg, University of Hamburg (Markus.Patberg@uni-hamburg.de)
- Vanessa Ullrich, Bielefeld University (vanessa.ullrich@uni-bielefeld.de)
- Ragna Verhoeven, Bielefeld University (ragna.verhoeven@sciencespo-lille.eu)

For organizational questions, please contact: Christian Leonhard, University of Bremen (uncertain@uni-bremen.de).

Kontakt

E-Mail: uncertain@uni-bremen.de

http://www.timesofuncertainty.org/
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Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
Sprache der Ankündigung