Ausgewiesen! Die Geschichte der Polenaktion 1938

Ausgewiesen! Die Geschichte der Polenaktion 1938

Veranstalter
Zentrum für Interdisziplinäre Polenstudien, Europa-Universität Viadrina
Gefördert durch
Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung
PLZ
15230
Ort
Frankfurt (Oder)
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
28.10.2022 - 27.11.2022
Von
Dagmara Jajesniak-Quast, Zentrum für interdisziplinäre Polenstudien, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)

Die Ausstellung „Ausgewiesen! Die Geschichte der Polenaktion 1938“ geht auf Wanderschaft und wird vom 28.10. – 27.11.2022 in der Marienkirche Frankfurt (Oder) gezeigt. Sie wurde mit Studierenden vom Osteuropa-Institut der FU Berlin konzipiert und nun vom Lehrstuhl für Kultur und Geschichte Mittel- und Osteuropas der Europa-Universität Viadrina um ein lokales Frankfurter Schicksal ergänzt.

Ausgewiesen! Die Geschichte der Polenaktion 1938

Die Ausstellung „Ausgewiesen! Die Geschichte der Polenaktion 1938“ erzählt die Geschichte von sechs jüdischen Berliner Familien sowie des Frankfurter Bürgers Eliasz Rammer vor, während und nach dem 28. Oktober 1938. An diesem Tag wurden im Deutschen Reich 17.000 jüdische Menschen verhaftet und in das Nachbarland Polen abgeschoben, weil sie polnische Staatsangehörige waren. Über 8.000 ausgewiesene Jüdinnen und Juden erreichten die polnische Kleinstadt Zbąszyń (Bentschen). Bis zu zehn Monate mussten sie hier in improvisierten Notunterkünften ausharren, bevor sie zu Verwandten ins Landesinnere Polens weiterreisen durften oder ihnen die rettende Emigration ins Ausland gelang. Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Polen gerieten sie in die Fänge der Nationalsozialisten. Viele von ihnen wurden im Holocaust ermordet.

Die sogenannte „Polenaktion“ war die erste Massenausweisung und leitete eine neue Phase der nationalsozialistischen Judenverfolgung ein.

Gezeigt werden in der Ausstellung neben Dokumenten der Verfolgung und Ermordung auch private Familienfotos, die das Leben vor und nach der Ausweisung dokumentieren.

Ausgewiesen! Historia Polenaktion 1938

Wystawa „Ausgewiesen! Historia Polenaktion 1938” opowiada historię sześciu żydowskich rodzin z Berlina i mieszkańca Frankfurtu nad Odrą Eliasza Rammera przed, w trakcie i po 28 października 1938 roku. Tego dnia 17 tysięcy Żydów zostało aresztowanych w Rzeszy Niemieckiej i deportowanych do sąsiedniej Polski ze względu na ich polskie obywatelstwo.. Ponad 8 tysięcy wypędzonych Żydów trafiło do małego polskiego miasteczka Zbąszyń. Znaczna część usiała tam przebywać do 10 miesięcy w improwizowanych noclegowniach, zanim pozwolono im wyjechać do krewnych w głębi Polski lub wyemigrować za granicę. Po ataku Wehrmachtu na Polskę wielu z nich zostało zamordowanych podczas Holokaustu.

Tak zwana „Polenaktion" była pierwszą masową deportacją i zapoczątkowała nową fazę nazistowskich prześladowań Żydów.

Poza dokumentami prześladowań i morderstw wystawa pokazujeprywatne zdjęcia rodzinne dokumentujące życie przed i po deportacjach.

Programm

28.10.
Eröffnung (16.00 – 18.00 Uhr im Logensaal der Europa-Universität Viadrina)
- Begrüßung, Prof. Werner Benecke, Europa-Universität Viadrina
- Grußworte, Jobst-Hinrich Ubbelohde, Staatssekretär für Europa und Beauftragter für Brandenburgisch- Polnische Beziehungen des Landes Brandenburg, Dr. Christoph Kreutzmüller, Vereinsvorsitzender Aktives Museum, Dr. Karl-Konrad Tschäpe, Vorstand Institut für angewandte Geschichte e.V.
- Einführung in die Ausstellung, Dr. Alina Bothe, Kuratorin der Ausstellung, Angehörige der zweiten Generation

Diese Veranstaltung wird deutsch-polnisch gedolmetscht.

9.11.
Kuratoren-Führung (14.00 – 15.30 Uhr in der Marienkirche)
Dr. Alina Bothe, Kuratorin der Ausstellung

9.11.
Vortrag im Rahmen des Forschungskolloquiums des Zentrums für Interdisziplinäre Polenstudien (16.00 – 18.00 Uhr im Logensaal der Europa-Universität Viadrina)
„Die Polenaktion! Über die Bedeutung einer Ausweisungsaktion 1938“ und „Frankfurt (Oder) im Jahre 1938“
Prof. Werner Benecke, Professur für Kultur und Geschichte Mittel- und Osteuropas, Dr. Alina Bothe, Kuratorin der Ausstellung, Moderation: Dr. Frank Grelka , Zentrum für Interdisziplinäre Polenstudien

Im Anschluss besteht die Möglichkeit, an der Gedenkveranstaltung zum Jahrestag der
Reichspogromnacht teilzunehmen. (18.00 – 19.00 Uhr am Gedenkstein der Frankfurter Synagoge)

21.11.
Präsentation der lokalen Erinnerungsarbeit in Zbąszyń im Rahmen des Osteuropakolloquiums (18.00 – 20.00 Uhr im Logensaal der Europa-Universität Viadrina)
Wojciech Olejniczak, Vorsitzender der Stiftung TRES, im Gespräch mit Dr. Lidia Zessin-Jurek, Tschechische Akademie der Wissenschaften

Wie wird heute in Polen an die Geschichte der ersten massenhaften Vertreibung von polnischen Jüdinnen und Juden aus dem Deutschen Reich 1938 erinnert? Welche Spuren dieser Geschichte lassen sich in Zbąszyń finden, einer kleinen Gemeinde, die 1938 unerwartet zum Schauplatz einer großen humanitären Katastrophe wurde? Zu Gast ist der Künstler und Gründer der Fundacja TRES, Wojciech Olejniczak, der in Zbąszyń geboren wurde. Seit mehr als 15 Jahren macht er sich um die lokale Erinnerungsarbeit verdient.
Moderation: Prof. Werner Benecke, Professur für Kultur und Geschichte Mittel- und Osteuropas

Diese Veranstaltung wird deutsch-polnisch gedolmetscht.

Kontakt

presse@europa-uni.de