Die deutsche Wiedervereinigung wird im Rückblick in der Regel positiv – mit Chancen und Aufbruch – assoziiert. Gerade für Migrant:innen war sie jedoch häufig mit Marginalisierungserfahrungen und Verunsicherung verbunden. Von alltäglichen Anfeindungen und Übergriffen bis hin zu Pogromen wie in Rostock und den Mordanschlägen in Solingen und Mölln – die frühen 1990er-Jahre waren für viele eine Zeit der Gewalt und der Angst. Maria Alexopoulou, derzeitige Vertreterin des Lehrstuhls für Zeitgeschichte an der Universität Mannheim, greift in ihrem Vortrag diese „andere“ Geschichte der Wiedervereinigung auf. Sie thematisiert dabei auch Kontinuitäten und Brüche des Rassismus in Deutschland seit 1945.