Aktuelle und historische Perspektiven auf geschlechterpolitische Gleichstellungsfragen im deutschsprachigen Theaterbetrieb

Aktuelle und historische Perspektiven auf geschlechterpolitische Gleichstellungsfragen im deutschsprachigen Theaterbetrieb

Veranstalter
Institut für Theaterwissenschaft
Veranstaltungsort
Universität Bern
Gefördert durch
Mittel der Universitätsleitung, Universität Bern
PLZ
3012
Ort
Bern
Land
Switzerland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
03.03.2023 - 04.03.2023
Deadline
30.11.2022
Von
Isabelle Haffter, Institut für Theaterwissenschaft, Universität Bern

Trotz des aktuellen Rufs und der wissenschaftlichen Forderung nach einer Aufarbeitung der Gleichstellungsfrage im historischen und gegenwärtigen Theaterbetrieb ist diese immer noch ausstehend. Eine interdisziplinäre Auseinandersetzung von Geschlechter-, Literatur-, Geschichts- und Theaterwissenschaft mit politischen Gleichstellungsfragen aus historischer u. aktueller Perspektive auf den deutschsprachigen Theaterbetrieb fand bisher nicht statt. Dieses Desiderat bildet den Anlass für den Workshop.

Aktuelle und historische Perspektiven auf geschlechterpolitische Gleichstellungsfragen im deutschsprachigen Theaterbetrieb

Trotz des aktuellen Rufs und der wissenschaftlichen Forderung nach einer Aufarbeitung der Gleichstellungsfrage im historischen und gegenwärtigen Theaterbetrieb ist diese immer noch ausstehend. Eine interdisziplinäre Auseinandersetzung von Geschlechter-, Literatur-, Geschichts- und Theaterwissenschaft mit politischen Gleichstellungsfragen aus historischer und aktueller Perspektive auf den deutschsprachigen Theaterbetrieb fand bisher nicht statt. Dieses Desiderat bildet den Anlass für den Workshop „Aktuelle und historische Perspektiven auf geschlechterpolitische Gleichstellungsfragen im deutschsprachigen Theaterbetrieb“, der vom Institut für Theaterwissenschaft (ITW) und dem Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung (IZFG) der Universität Bern veranstaltet wird.

Im Zentrum des Workshops steht die Frage nach den Kontinuitäten und Diskontinuitäten von geschlechterpolitischen Gleichstellungsfragen unter dem Aspekt der Veranderung von Weiblichkeit und der Koalitionsbildung von Akteur:innen im Theater der Geschichte und Gegenwart. Theater wird als künstlerische Produktions- und Interaktionsform, als Institution und Arbeitgeber sowie als Ort für politischen Aktionismus und Diskursraum für Gleichstellungsfragen verstanden. Der Workshop bietet Doktorierenden und Postdocs eine Plattform zur Förderung und Vernetzung der eigenen Forschungsarbeit im nationalen und internationalen Austausch an der interdisziplinären Schnittstelle zwischen Geschlechter-, Literatur-, Geschichts- und Theaterwissenschaft. Der Workshop soll neuere Forschungsansätze in der interdisziplinären Kollaboration sichtbar machen und für die vier Disziplinen einen gleichberechtigten Diskussionsraum schaffen. An den Diskussionsrunden nehmen Expert:innen aus der Geschichts- und Kulturwissenschaft (Prof. Claudia Ulbrich, Berlin), der Geschlechterforschung (Prof. em. Andrea Maihofer, Basel), der Geschlechtergeschichte (Dr. Dominique Grisard, Basel) sowie der Theaterwissenschaft (Dr. Eike Wittrock, Graz) teil.

Die folgenden Fragen bilden den Ausgangspunkt des Workshops:

- Inwiefern lässt sich von historischen Kontinuitäten und Diskontinuitäten von Veranderung im deutschsprachigen Theaterbetrieb sprechen? Hier wäre es von besonderem Interesse, den Mechanismen der Veranderung, die zu Ausschlüssen/ Diskriminierungen und Prekarisierung führen, in einem intersektionalen Sinne nachzugehen. Gesucht werden historische und aktuelle Beispiele der Veranderung im deutschsprachigen Theaterbetrieb.

- Inwiefern wurde bzw. wird das Theater als Ort für politischen Aktionismus für Gleichstellungsfragen verstanden? Wer waren/sind Akteur:innen und Gruppierungen in der Geschichte und Gegenwart? Wie waren/sind sie organisiert? Welche Ziele verfolg(t)en sie? Wie setz(t)en sie Theatermittel und Theater als Ort für politischen Aktionismus ein?

- Wie lassen sich historische Kontinuitäten und Diskontinuitäten emanzipatorischer Koalitionsbildungen im deutschsprachigen Raum fassen, ohne Spezifika der jeweiligen historischen Kontexte aus dem Blick zu verlieren? Und inwiefern wohnt dem Anknüpfen an diese Genealogien aktuell emanzipatorisches Potenzial inne?

- Wie lässt sich Vereinbarkeit von Familie und Beruf in verschiedenen historischen und aktuellen Organisationsstrukturen von Theaterbetrieben und Ensembles erforschen (u.a. bei den Wandertruppen des 17./18. Jahrhundert, den städtischen Bühnen um 1900, in der Freien Szene der 1960er/80er Jahre). Welche Veränderungen und welche Persistenz ist hinsichtlich der Geschlechterordnung auszumachen?

- Anhand welcher Quellen und Daten (Selbstzeugnisse, Theatergesetze, Krankenakten usw.) lassen sich die historischen und aktuellen Lebens- und Arbeitsbedingungen von Schauspieler:innen der Vergangenheit und Gegenwart erforschen und welche methodischen Herausforderungen stellen diese Quellen und Erhebungen für die Forschung dar?

Der Workshop findet am 03.-04. März 2023 (Freitag/Samstag) an der Universität Bern statt und richtet sich an Doktorierende und Postdocs der Theaterwissenschaft, der Geschlechterforschung und der Literaturwissenschaft sowie der Geschichts- und Sozialwissenschaften. Ihnen wird die Möglichkeit eröffnet, ihre Forschungsprojekte bzw. Fallbeispiele vorzustellen (Präsentation von 20 Minuten) und im Anschluss gemeinsam in einen interdisziplinären Dialog zu treten. Am Donnerstagabend (3.3.) findet ein Abendprogramm mit anschließender Podiumsdiskussion zum Thema Transnationale Koalitionen in Performance Arts organisiert von art of intervention statt. Es ist geplant, die Beiträge des Workshops sowie die Ergebnisse der verschiedenen Diskussionsformate zu publizieren.

Wir laden hierfür zur Einsendung von Abstracts ein. Diese sind im Umfang von maximal einer Seite zusammen mit einer Kurzbiografie (max. 3 Sätze) bitte bis zum 30. November 2022 an Isabelle Haffter (isabelle.haffter@unibe.ch), Andrea Zimmermann (andrea.zimmermann@unibe.ch) und Melanie Hillerkus (melanie.hillerkus@uni-jena.de) zu senden. Die Autor:innen erhalten bis Mitte Dezember eine Zu- oder Absage. Im Fall einer Teilnahme werden die Reisekosten wie auch die Kosten für die Unterkunft übernommen.

Kontakt

Isabelle Haffter (isabelle.haffter@unibe.ch), Andrea Zimmermann (andrea.zimmermann@unibe.ch) und Melanie Hillerkus (melanie.hillerkus@uni-jena.de)

https://www.theaterwissenschaft.unibe.ch/
Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung