Fachtagung „Friedensprozesse, Friedensschlüsse und Kriegsfolgen“
Datum: Dienstag, 7. Februar 2023, 13:30-19:30 und Mittwoch, 8. Februar 2023, 09:00-13:00 Uhr
Ort: Vertretung des Landes Niedersachsen beim Bund, In den Ministergärten 10, 10117 Berlin sowie Onlineübertragung (Livestreaming)
Um Anmeldung wird gebeten bis spätestens 20. Januar 2023.
Tag 1 (7. Februar 2023)
13:30-14:00 Uhr: Grußworte
14:00-14:30 Uhr: Einführung
1. Vom Friedensschluss zum Frieden. Warum lohnt sich eine Beschäftigung mit Friedensprozessen? (Idee für diese Tagung: Warum ist die Auseinandersetzung mit Friedensprozessen eine Herausforderung für historisch-politisches Lernen? Welche Vorteile hat es, nicht allein das Handeln von Staaten und Führungspersonen, sondern auch beispielhafte Schicksale „gewöhnlicher“ Menschen zu betrachten (transdisziplinärer Vermittlungsansatz)?): Prof. Dr. Oliver Plessow, Universität Rostock
14:30-17:00 Uhr Panel 1: Friedensprozesse, Friedensschlüsse und Kriegsfolgen – Lernen aus der Geschichte?
2. 375 Jahre Westfälischer Friede – Voraussetzungen für erfolgreiche Friedensschlüsse
(Was kann man an dem Beispiel Westfälischer Friede generell über Friedensschlüsse lernen? Was sind die Vorbedingungen und entscheidenden Faktoren für einen erfolgreichen und dauerhaften Friedensschluss? Welche Grundlagen des Westfälischen Friedens gelten bis heute?): Prof. Dr. Anuschka Tischer, Julius-Maximilians-Universität Würzburg
3. Der gescheiterte Friede. Die Pariser Friedensverträge (1919) im Vergleich zum Wiener Kongress (1815) und der Potsdamer Konferenz (1945)
(Warum schuf die „Pariser Ordnung“ keinen dauerhaften Frieden? Wie ist der Versailler Vertrag in die anderen Pariser Vorortverträge einzuordnen? Welchen Einfluss hatten demokratische und nicht-demokratische Regierungen auf die Friedensschlüsse? Worin unterscheiden sich die Pariser Verträge von den „dauerhaften“ Friedensverträgen 1815 und 1945?): Prof. Robert Gerwarth, University College Dublin
4. Staatliche Erinnerungskultur und Kriegstotengedenken - die juristische Bewältigung von Kriegsfolgen
(Wie hat sich der Umgang des Staates mit Kriegstoten entwickelt? Welche Rolle spielt das Kriegstotengedenken bei der juristischen Bewältigung von Kriegsfolgen? Welche Konflikte entfachen heute im Zusammenhang mit Kriegsgräberstätten und Kriegsdenkmälern? Mit welchen rechtlichen Instrumenten wird ein würdiges Kriegstotengedenken gewährleistet?) Prof. Dr. Dr. Dimitrij Davydov, Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen
Moderation: Dr. Vasco Kretschmann, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge
17:00-18:00 Uhr Kaffeepause
18:00-19:15 Uhr Abendvortrag (gesonderte Anmeldung möglich)
5. Der Krieg in der Ukraine – Herausforderungen für Deutschland und Europa
(Vor welchen Herausforderungen in der Außen- und Sicherheitspolitik stehen Deutschland und Europa? Inwiefern bedeutet der Krieg in der Ukraine eine Verschiebung im wirtschaftlichen und militärischen Machtgefüge? Welche Konsequenzen hat eine neue Sicherheitspolitik für den deutschen Nachkriegskonsens in Europa?): Prof. Dr. Herfried Münkler, em., Humboldt-Universität zu Berlin
Moderation: Theresa Caroline Winter, Friedrich-Naumann-Stiftung
19:30-20:30 Uhr Empfang
Tag 2 (8. Februar 2023)
9:00-10:30 Panel 2: Friedensprozesse, Friedensschlüsse und Kriegsfolgen – Herausforderungen für Politik heute
6. Gescheiterte Versuche der Kriegsbeendigung in Südosteuropa
(Welche Schlussfolgerungen können wir aus den bewaffneten Konflikten im ehemaligen Jugoslawien ziehen? Welche Versuche der Friedensstiftung und Erfahrungen des Scheiterns sind für die heutige Außen- und Sicherheitspolitik lehrreich?): Dr. Thorsten Gromes, Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung
7. Gesellschaftliche Resilienz und der vernetzte Ansatz. Eine Antwort auf hybride Bedrohungen?
(Welche Herausforderungen stellen hybride Konfliktformen für die Sicherheitspolitik dar? Was sind aktuelle Beispiele? Was sind Lösungsansätze? Welche Rolle spielen dabei gesellschaftliche Resilienz und der vernetzte Ansatz?): Dr. Volker Jacoby, European Centre of Excellence for Civilian Crisis Management
Moderation: Dr. Heike Dörrenbächer, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge
10:30-11:00 Uhr Kaffeepause
11:00-12:30 Uhr Panel 3 – Friedensprozesse, Friedensschlüsse und Kriegsfolgen – Konsequenzen für die Bildungsarbeit
8. Akteure der sicherheits- und friedenspolitischen Bildung an Schulen
(Was sind die Ziele sicherheits- und friedenspolitischer Bildung? Welche Akteure sind an der Bildungspraxis beteiligt? Welche Ziele verfolgen sie?): Prof. Dr. Manuela Pietraß, Universität der Bundeswehr München
9. Friedensbildung – Bildung zum Frieden: Wie kann Forschungswissen für das Verständnis akuter Krisen genutzt werden?
(Was kann die Friedens- und Konfliktforschung zum Verständnis akuter Krisen in der Schule beitragen? Welchen Herausförderungen begegnet der Wissenstransfer in der Schule und im Dialog mit Lehrkräften und Schülerinnen und Schüler?): Dr. Stefan Kroll, Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung
10. Zeitenwende? Erfahrungen und Ansätze für eine zeitgemäße Friedenspädagogik
(Was macht eine zeitgemäße Friedenspädagogik aus? Inwiefern bedeutet der russische Angriff auf die Ukraine eine Herausforderung für die Friedenspädagogik? Wie sind unterschiedliche Legitimationsmuster für Krieg zu bewerten und welche Lösungsansätze für die Überwindung von Gewalt gibt es in der Pädagogik?): Prof. Uli Jäger, Berghof Foundation/Institut für Friedenspädagogik Tübingen
Moderation: Thomas Clausen, Friedrich-Naumann-Stiftung
12:30-13:00 Uhr Abschlusskommentar und Verabschiedung: Prof. Dr. Oliver Plessow