Geschichte vermitteln: Außerschulische Lernorte in der Reflexion

Geschichte vermitteln: Außerschulische Lernorte in der Reflexion

Veranstalter
Universität Innsbruck
PLZ
6020
Ort
Innsbruck
Land
Austria
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
05.09.2023 - 06.09.2023
Deadline
20.03.2023
Von
Andrea Brait, Institut für Zeitgeschichte / Institut für Fachdidaktik, Univ. Innsbruck

Die Tagung zielt darauf ab, die an außerschulischen Lernorten etablierten Zugänge zum historischen Lernen in den Blick zu nehmen.

Einreichungen sind bis 20. März 2023 bei Andrea Brait (andrea.brait@uibk.ac.at) möglich.

Geschichte vermitteln: Außerschulische Lernorte in der Reflexion

Im geschichtsdidaktischen Diskurs ist der Begriff „Vermittlung“ umstritten. Holger Thünemann (2021, 246) meint etwa, dass diesem „ein völlig anachronistisches Konzept historischen Lernens zugrunde liegt“ und verweist auf den geschichtsdidaktischen Konsens, demzufolge sich „historisches Wissen, historische Kompetenzen und historische Bildung nicht einfach monodirektional ‚vermitteln‘ lassen“. An vielen außerschulischen Lernorten, die Angebote für den Geschichtsunterricht bereitstellen, steht „Vermittlung“ hingegen für das Herstellen von Verbindungen zwischen Inhalten, Personen und Objekten (Stöger 2003). Vermittlung will, wie Katharina Flügel (2014, S. 140) betont, „den Betrachter aufmerksam machen auf die Bedeutung des ausgestellten Gegenstandes, seine Einmaligkeit, seine Gegenwart.“

In diesem Sinne verwenden die Fachverbände in Österreich und der Schweiz auch den Begriff „Kulturvermittlung“, der darauf abzielt, die Beziehung zwischen Wissen, Autorität und Macht zu beleuchten und in den Blick zu nehmen, wie und unter welchen Bedingungen Wissen produziert und eventuell auch instrumentalisiert wird (Sternfeld 2005, S. 30f.). Kulturvermittlung ist damit in der Lage, kritische Blicke und neue Zugänge zu Ausstellungen zu eröffnen, beispielsweise auch dann, wenn grundlegende Prinzipien von Geschichtsdarstellungen, wie die Multiperspektivität, nicht oder nur wenig beachtet wurden. Darüber hinaus wurde mit der Bezeichnung „Kulturvermittlung“ ein neuer Anspruch in Bezug auf die Stellung innerhalb von Institutionen verbunden. „Vermittlung beansprucht“, wie Angelika Doppelbauer (2019, S. 13) betont, „in die Entscheidungsprozesse von Museen einbezogen zu werden und die Institutionen von Grund auf mitzugestalten.“ Damit richtet sich der Ansatz klar gegen die vielfach beklagte Bevorzugung der wissenschaftlichen Ansprüche in Museen; gleiches gilt für andere außerschulische Orte, die historisches Lernen ermöglichen, wie Gedenkstätten.

Die Tagung zielt darauf ab, die an außerschulischen Lernorten etablierten Zugänge zum historischen Lernen in den Blick zu nehmen. Erwünscht sind Beiträge aus der geschichtsdidaktischen Theorie und Empirie, aber auch der Praxis der Kulturvermittlung, wobei die verschiedensten außerschulischen Lernorte in den Blick genommen werden können, die Angebote für den Geschichtsunterricht bereitstellen. Neben Vorträgen (zu je 20 Minuten) zu laufenden und abgeschlossenen Forschungsprojekten können auch Forschungskonzepte von Early-Career-Researchern zur Diskussion gestellt werden. Ebenso möglich ist die Vorstellung von Kooperationsprojekten mit außerschulischen Lernorten in einem Workshop (zu je 90 Minuten).

Einreichungen sind bis 20. März 2023 bei Andrea Brait (andrea.brait@uibk.ac.at) möglich. Die Entscheidung wird bis 1. April 2023 bekanntgegeben.

Nach Maßgabe eingereichter Förderungen können Reise- und Nächtigungskosten von Vortragenden voraussichtlich (teilweise) übernommen werden.

Kontakt

Andrea Brait
E-Mail: andrea.brait@uibk.ac.at

Redaktion
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